Inflation in der Schweiz: Definition, Prognose & Anlagestrategie

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Die Preise für Lebensmittel, Kleidung und viele weitere Konsumgüter steigen in der Schweiz wie seit Jahren nicht. Besonders bei Erdölprodukten, Gas oder Automobilen ist die hohe Teuerungsrate spürbar. Durch die gestiegenen Nebenkosten muss inzwischen auch für das Wohnen mehr Geld aufgebracht werden.

Der Begriff Inflation ist in aller Munde. Daher ist es sinnvoll, über die weitreichende Bedeutung der Inflation informiert zu sein. Welche volkswirtschaftlichen Auswirkungen hat die Inflation und wie steht die Schweiz im internationalen Vergleich dar? Gut informiert fällt es leichter, als privater Verbraucher darauf besonnen und geschickt zu reagieren.

Contents

Das Wichtigste in Kürze

  • Inflation bezeichnet die allgemeine Teuerungsrate.
  • Die Schweiz hat die höchste Inflationsrate seit 14 Jahren und international trotzdem eine der niedrigsten.
  • Anleger können durch Anpassung der Anlagestrategie Verluste vermeiden.
  • Eine niedrige aber konstante Inflationsrate um die 2 Prozent, ist gesund für die Wirtschaft
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Inflation einfach erklärt

Inflation ist ein wirtschaftlicher Begriff, der einen anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg beschreibt.

Sie wird in der Schweiz durch den Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) festgestellt. Der Index basiert auf die Entwicklung der Preise in den zwölf wesentlichen Ausgabenkategorien der Schweizer Haushalte. Die monatliche Aktualisierung wird aufgrund der Preise eines Referenzjahres erstellt.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für den internationalen Vergleich

Seit 2008 veröffentlicht das Schweizer Bundesamt für Statistik den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) nach den Kriterien der Europäischen Union. Dieser HVPI ist ein wichtiger Bestandteil des LIK und wird für den Vergleich der Inflationsraten in den EU-Ländern, Norwegen und Island verwendet.

Inflation als Bestandteil der Wirtschaftspolitik

Kurzfristig kann die Erhöhung der Geldmenge und damit eine Steigerung der Inflation ein wirkungsvolles Mittel sein, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen steigt, da die Kaufkraft der Menschen zunächst erhöht wird. Langfristig ist eine zu hohe Inflation jedoch schädlich, da das Realeinkommen durch die Teuerung wieder abnimmt. Durch die dann im Verlauf wieder sinkende Nachfrage sind die Unternehmen gezwungen, Kosten zu sparen. Dies geht oft einher mit einer höheren Arbeitslosenquote.

Die Folgen der Inflation für Konsumenten

Als Verbraucher erleben Sie durch die Inflation insbesondere folgende negative Auswirkung: Sie können für dieselbe Menge Geld weniger konsumieren. Nehmen wir als praktisches Beispiel eine Torte vom Konditor, die früher dreissig Franken kostete und heute sechzig Franken. Das bedeutet, dass der Franken in dem Fall die Hälfte an Kaufkraft verloren hat. Andere Begriffe dafür sind Geldentwertung oder Kaufkraftminderung.

Oft wird durch Inflation auch das Gefühl vermittelt, dass etwas teurer geworden ist, was als «gefühlte Inflation» bezeichnet wird. Schliesslich ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, welche Produkte oder Leistungen betroffen sind und welche prozentuale Steigerung stattgefunden hat.

Ebenso hat die Inflation Auswirkungen auf Ihre Anlagestrategie sowie Ihre Altersvorsorge. Denn mit einer Rendite unterhalb der Inflationsrate, wird Ihr Altersguthaben faktisch entwertet statt gesteigert.

Leichte Inflation ist volkswirtschaftlich gesund und daher gewünscht

Die Inflation hat erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitssektor eines Landes, die Einkommens- und Vermögensverteilung und die wirtschaftliche Entwicklung. Wenn die Inflation gering ist und zwischen null und zwei Prozent liegt, regt sie die Nachfrage an, da die Käufer mit ihrem Geld kaufen oder investieren wollen. Wenn die Inflation jedoch hoch ist, verliert das Geld schneller an Wert als die Waren, was zu einem Rückgang der Reallöhne führt. Die Inhaber von Sparkonten sowie festverzinslichen Wertpapieren wie Obligationen sind auf der Verliererseite, da ihre Vermögenswerte weniger wert sind. Zunächst profitiert der Staat in gewissem Masse, da der Realwert seiner Schulden sinkt.

Inflation Vergleich

Die Inflation in der Schweiz im weltweiten Vergleich

Viele Experten gehen davon aus, dass die Indikatoren sowohl in Europa als auch in der Schweiz eine Wende anzeigen und eine stärkere Preisstabilität zu erwarten sei. Dabei steht die Schweiz mit 2.8 Prozent Jahresteuerung recht gut dar. Die Teuerung lag bei Inlandsgütern sogar nur bei 1.9 Prozent. Es handelt sich also zu einem erheblichen Teil um eine importierte Teuerung durch die im Ausland gestiegenen Preise.

Für Deutschland ist aktuell zu berücksichtigen, dass die gesunkene Inflationsrate im Dezember ausschliesslich auf die gesunkenen Energiepreise zurückzuführen ist. Dies kam allerdings dadurch zustande, dass der Staat in diesem Monat die Abschlagszahlungen für die Gaslieferung übernommen hat.

Inflationsraten international

Um die Inflation in der Schweiz sowie im Euroraum besser einordnen zu können, nachstehend die Inflationsraten einiger ausgesuchter Länder (Jahresbasis, Stand 02.02.2023):

  • Türkei: 64.27 Prozent
  • Grossbritannien: 10.51 Prozent
  • Deutschland: 9.91 Prozent
  • Eurozone: 9.19 Prozent
  • USA: 6.45 Prozent
  • Schweiz: 2.84 Prozent

Bei den Jahreszahlen ist zu beachten, dass aktuell in den Ländern Deutschland, USA und der Schweiz die Inflation rückläufig ist. Dies trifft ebenso auf die durchschnittliche Inflationsrate in der Eurozone zu.

Krise in der Türkei begann nach der Zinssenkung

Ökonomen führen die explodierende Inflation in der Türkei auf die extrem lockere Geldpolitik der türkischen Notenbank zurück. Die Probleme für das Land verschärften sich zunehmend, seit den Zinssenkungen im September 2021. Bei hoher Inflation sollten die Notenbanken eigentlich mit höheren Zinsen entgegensteuern, jedoch wird dies in der Türkei aus politischen Gründen nicht gemacht. Die türkische Lira hat stark an Wert eingebüsst, was die Importe verteuerte – insbesondere im Bereich Energie und Rohstoffe.

Niedrige Inflationsrate in der Schweiz – warum?

Wenn auch die Teuerungsrate den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht hat, träumen viele Europäer von einer solch niedrigen Inflation.

Die wichtigsten Gründe dafür sind:

  • Die Schweiz hat eine starke Währung: Wertet der Franken auf, verbilligt dies für die Verbraucher die importierten Güter.
  • Schweizer Nahrungsmittelpreise vom Weltmarkt abgekoppelt: Durch Importzölle auf ausländische Agrarprodukte, die ebenso in der Schweiz hergestellt werden, werden die Schweizer Gemüsebauern vor dem Ausland geschützt. Lediglich bei schlechter Ernte im Inland werden die Zölle vorübergehend gesenkt, um die Versorgung sicherzustellen.
  • Strombedarf wird überwiegend aus Wasserkraft und Atomkraft gedeckt: Lediglich im Winter muss die Schweiz weiteren Strom aus dem Ausland importieren.
  • Zinsniveau: Die Schweizer Nationalbank (SNB) verhindert durch ein vergleichsweise niedriges Zinsniveau, dass die Kapitalzuflüsse über den Kapitalabflüssen liegen und dämpft dadurch den Inflationsdruck.
  • Niedrige Staatsverschuldung: Die Staatsverschuldung liegt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, im Euroraum 2021 bei etwa 95 Prozent. In der Schweiz betrug sie lediglich 42 Prozent. Das mindert den Druck auf die Zentralbank, die Geldmenge zu erhöhen, um die Zinsen niedrig zu halten.
  • Stabiles Wirtschafts- und Bankensystem: Die Schweiz ist als kleines Land einem starken Wettbewerb durch die umliegenden Länder ausgesetzt. Das hat seit jeher die Innovationskraft getrieben. Ebenso zahlt sich die gemässigte Lohn-Preis-Spirale derzeit aus.
Lebensmittel Preise

Welche Faktoren beeinflussen die Inflation?

Es ist nicht allein ein Faktor, der für den Anstieg der Inflation verantwortlich zeichnet, vielmehr ist es häufig eine Kombination aus verschiedenen Umständen.

Folgende Faktoren tragen zu einer erhöhten Inflation bei:

  • Geldmenge: Wird die Geldmenge, also das im Umlauf befindliche Geld, im Vergleich zur Produktionsrate stärker erhöht, führt dies zur Inflation durch einen Nachfragesog. In dem Fall stehen zu viele Franken für zu wenige Produkte bereit.
  • Nachfrage: Ist die Nachfrage nach bestimmten Produkten grösser als das Angebot, kommt es zu erhöhten Preissteigerungen.
  • Kosten: Steigen die Lohnkosten und Materialkosten (beispielsweise für Baumaterialien), werden diese Kostensteigerungen an die Verbraucher weitergegeben.
  • Abwertung: Wird die eigene Währung abgewertet, verbilligt dies die Exporte. Gleichzeitig werden jedoch ausländische Produkte im Land teurer, was die Inflation steigen lässt.
  • Lohnsteigerungen: Steigen die Löhne zu stark, wirkt sich dies durch hohe Kostensteigerungen am Ende auf die Produkte aus. Hier wird auch von der Lohn-Preis-Spirale gesprochen.
  • Politische Massnahmen: Auch politische Massnahmen können die Inflation anregen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn Steuersubventionen bei bestimmten Produkten eine extreme Nachfrage auslösen und bei einem knappen Angebot dadurch die Preise steigen.

Hintergründe zur aktuellen Situation

Im Euroraum entstand mit Beginn der Coronakrise eine verstärkte Nachfrage bei klassischen Konsumgütern wie Mehl, Nudel oder Toilettenpapier. Nachdem die Lagerbestände des Handels abgebaut waren, stockte die Lieferung verschiedener Rohstoffe wie Holz oder Metall. Die Produktion wurde somit teurer. Gleichzeitig wurde die Niedrigzinspolitik massiv fortgesetzt, um die Wirtschaft in der schwierigen Phase des Lockdowns zu stützen. Die Geldmenge wurde also deutlich erhöht.

Im Frühjahr 2022 führte der Ukraine-Krieg aus zwei Gründen zu einer weiteren Beschleunigung der Inflation:

  • Die Ertragsausfälle, die durch die Landwirtschaft der Ukraine verursacht wurden, führten zu einer Verknappung von Nahrungsmitteln auf der ganzen Welt.
  • Weiterhin führten die Gasembargos gegen Russland zu gestiegenen Energiekosten, wodurch sich die Produktionskosten erhöhten.

Lesetipp: Prognose Kryptowährungen: Ist das Risiko kalkulierbar?

Lieferketten

Auswirkungen der Inflation aus Sicht der Sparer und Investoren

Die Inflation hat Einfluss auf den Wert des Geldes, indem sie die Kaufkraft verringert, und sollte daher Auswirkungen auf die finanziellen Entscheidungen von Sparern und Anlegern haben.

Die Auswirkungen der Inflation auf Sparguthaben

Wer sich für Sparkonten und Festgeldanlagen entscheidet, muss bei einer hohen Inflation niedrige Zinssätze von weniger als einem Prozent hinnehmen, sofern überhaupt noch Zinsen gezahlt werden. Das bedeutet, dass selbst die günstigsten Bankangebote kaum einen realen Wert haben.

Beispiel: Von einem Startguthaben von 50’000 Franken bleiben nach zwei Jahren bei einer Inflationsrate von drei Prozent nur noch rund 47’000 Franken an realer Kaufkraft übrig, wenn Ihr Geld unverzinst auf Konten liegt. Die Auswirkungen der Inflation werden oft übersehen, weil meistens nur auf die nominalen Zahlen geachtet wird.

In der Regel beschliessen die Zentralbanken Leitzinserhöhungen, um der Inflation zu begegnen. Jedoch werden diese Leitzinserhöhungen von den Geschäftsbanken oft nicht in der Höhe und auch zeitlich verzögert an die Konsumenten weitergegeben. Dies kann zu einem negativen Realzins führen. Diese Situation sehen wir aktuell.

Die Auswirkungen der Inflation auf Kredite

Die Inflation führt dazu, dass Schulden an Wert verlieren, genauso wie Vermögen an Wert verliert. Aus diesem Grund sind vor allem Schuldner mit langfristig fixierten Zinssätzen die Gewinner einer Inflation. Neue Kreditnehmer haben jedoch oft höhere Finanzierungskosten durch den Effekt des erhöhten Zinsniveaus zur Bekämpfung der Inflation.

Strategien für den Umgang mit der Inflation

Für Sparer und Anleger ist es wichtig, ihr Geld so anzulegen, dass sie eine Rendite erzielen, die über der Inflationsrate liegt. Es gibt eine Vielzahl von Finanzanlagen, die die Inflationsrate übertreffen, darunter Aktien und Sachwerte. Diese Anlagen bieten nicht nur eine höhere Rendite, sondern auch einen gewissen Schutz, wenn die Preise für Waren und Dienstleistungen explodieren.

Die Auswirkungen der Inflation auf die Obligationskurse

Wie bereits bei den Ursachen zu erkennen war, geht einer steigenden Inflation häufig die massive Erhöhung der Geldmenge voraus. Das bedeutet, die Zinsen fallen immer weiter. Das bedeutet für Anleihen, neu emittierte Anleihen werden mit einem niedrigeren Zins ausgestattet. Indes werden dadurch die bestehenden Anleihen interessanter, da sie noch eine höhere Verzinsung bieten. Daher steigen die Kurse an den Börsen.

Hier dürfen Anleger allerdings die Zinswende nicht verpassen. Steigen die Zinsen wieder, so fallen die Kurse der vermeintlich sicheren Anleihen. Hier ist es auch von Relevanz, ob es sich um Obligationen mit fixen oder variablen Kuponzahlungen handelt.

Die Auswirkungen der Inflation auf die Aktienkurse

Auch in Zeiten der Inflation können Sie mit Ihrem Vermögen möglicherweise sogar Gewinne erzielen, wenn Sie die richtigen Fonds und Aktien aussuchen. Wer sich für einen wertstabilen Bereich entscheidet, kann sein Geld vor dem Verlust durch Inflation schützen. Es ist allerdings wichtig, zu wissen, dass nicht alle Arten von Sachwerten einen Schutz vor Inflation bieten.

In Zeiten steigender Inflation haben sich etwa Aktien für Konsumgüter gut entwickelt. Diese Unternehmen sind eher in der Lage, die gestiegenen Preise an die Verbraucher weiterzugeben. Eher schlecht entwickeln sich Werte auf zyklische Güter wie zum Beispiel Autos. In diesen Branchen macht sich der sinkende Konsum durch höhere Zinsen als erstes bemerkbar.

Lesetipp: Säule 3a-Fonds: Tipps, Renditechancen

Die Auswirkungen der Inflation auf den Immobilienmarkt

Seit 1998 haben sich die Immobilienpreise in der Schweiz nahezu verdoppelt. Der Markt wurde vor allem durch die niedrigen Zinsen für Hypotheken zusätzlich angeheizt. Die Geldanlage in eine Immobilie wurde so für viele erschwinglich, da sich die Zinsen für Hypotheken auf einem historischen Tief bewegten.

Inzwischen sprechen allerdings viele Experten davon, dass der Zenit am Immobilienmarkt erreicht ist. Seitdem die Zinsen wieder ansteigen, hat die Nachfrage nach Immobilien nachgelassen. Schliesslich macht sich eine Zinsdifferenz von zwei Prozent bei einer Hypothek über 200’000 Franken mit einer zusätzlichen monatlichen Belastung von über 330 Franken bemerkbar.

Trotzdem steht ein Investment in Immobilien vor allem für Sicherheit und mit einem massiven Einbruch ist daher nicht zu rechnen. Nach wie vor ist somit die Immobilie ein wesentlicher Baustein innerhalb einer ausgewogenen Anlagestrategie. Als Anleger sollten Sie allerdings bei reinen Renditeimmobilien inzwischen vorsichtiger sein da vor allem die Kosten steigen. In der Regel bewegen sich die Werte für Immobilien aber mit der Inflation mit.

Wie kann ich mein Vermögen am besten vor einer hohen Inflation schützen?

Wie bereits bei den einzelnen Segmenten zu erkennen, sind lediglich bei Sachwerten noch Renditen möglich, die oberhalb der Inflationsrate liegen. Der Vorteil von Sachanlagen ist, dass sie nicht komplett wertlos werden können.

Trotzdem sollten Anleger auf ihre sichere Reserve in Form von Sparkonten oder Tagesgeldkonten nicht verzichten. Damit sind Sie nicht nur auf kurzfristig notwendige Anschaffungen vorbereitet, sondern können bei günstigen Gelegenheiten flexibel am Aktienmarkt einsteigen.

Als Schutz vor einer hohen Inflation bieten sich daher insbesondere folgende Anlagen an:

  • Aktienfonds: Das Risiko ist bei einem Anlagehorizont ab zehn Jahren überschaubar. Am besten eignen sich breit gestreute und weltweit anlegende Fonds sowie ETFs.
  • Immobilien: Das eigene Zuhause gehört zu einem sicheren und beliebten Baustein der Vermögensanlage. Die Sicherheit ist dabei immer auch von der Art der Finanzierung geprägt. Am besten kalkulieren können Sie daher, wenn Sie sich niedrige Zinsen für eine Hypothek langfristig sichern. Ferner ist eine Immobilie zur reinen Kapitalanlage nur dann ratsam, wenn bereits eine gut aufgestellte Geldanlage vorhanden ist.
  • Edel­metalle: Besonders in Krisenzeiten ist Gold eine beliebte Anlage. Edelmetalle stellen tatsächlich einen realen Wert dar, der niemals verfallen wird. Beachten Sie dabei, dass bei Edelmetallen langfristig kaum mit Renditen zu rechnen ist. Daher ist lediglich eine Beimischung zu empfehlen.
  • Inflationsindexierte Obligationen: Es gibt Obligationen, deren Kuponhöhe an einen Verbraucherpreisindex geknüpft ist. So steigen die Kuponzahlungen mit der Inflation und bieten einen gewissen Schutz dagegen.

Lesetipp: Private Finanzplanung – so erreichen Sie Ihre individuellen Ziele

Vermögen aufbauen

Die historische Entwicklung der Inflation in der Schweiz

Der schweizerische Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) informiert über die Teuerung von Konsumgütern. Dieser Index gibt an, wie stark sich diese Güter im Vergleich zum Vormonat, zum Vorjahr oder zum Vorjahresmonat verteuert haben. Er ist ein bedeutungsvoller Wirtschaftsindikator und wird regelmässig in Politik und Wirtschaft herangezogen.

Nach Zahlen des Bundesamts für Statistik gab es in der Schweiz in den vergangenen Jahren folgende Teuerungen:

  • 2022: 2.8 Prozent
  • 2021: 0.6 Prozent
  • 2020: -0.7 Prozent
  • 2019: 0.4 Prozent
  • 2018: 0.9 Prozent
  • 2017: 0.5 Prozent

Explodierende Inflationsraten in der Schweiz in den 70er-Jahren und im Ersten Weltkrieg – warum?

Eine grosse Inflationsperiode gab es in der Schweiz im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918). Ursache waren die enormen Kostensteigerungen für die Landesverteidigung. Der Bund reagierte mit ausserordentlichen Steuererhöhungen und eine zunehmende Verschuldung am Kapitalmarkt. Doch je länger der Krieg dauerte, umso mehr wurde der Geldumlauf erhöht. Die Inflationsrate stieg auf über 20 Prozent. Die Kaufkraft sank, da die Lohnsteigerungen dies nicht auffangen konnten.

Heute ist zwar die Geldmenge ebenfalls ausgedehnt worden, jedoch zur Stabilisierung des Wechselkurses und nicht zur Finanzierung von Staatsausgaben. Somit wird dadurch keine Inflation erzeugt.

Die Inflationsraten in den 70er-Jahren von bis zu zwölf Prozent sind durch die expansive Geldpolitik der USA zu erklären. Durch die fixen Wechselkurse hatte dies weltweite Auswirkungen.

Nachdem sich die Schweiz im Jahr 1973 vom fixen Wechselkurssystem abkoppelte und den Franken aufwertete, gingen die Inflationsraten nach einer gewissen Zeit auf normale Verhältnisse zurück.

Da es auf dem internationalen Parkett kein festes Wechselkurssystem mehr gibt, muss sich die Schweiz nicht um die Übernahme einer Inflation fürchten. Es muss also viel passieren, damit die Schweiz wieder eine solche Inflation erlebt. Und selbst wenn sich die Episoden aus der Vergangenheit wiederholen, würde es einige Jahre dauern, bis ein vergleichbarer Zustand eintritt.

Prognosen gehen von weiter sinkender Inflation in der Schweiz aus

Laut der im Dezember 2022 publizierten Prognose des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), werden die Verbraucherpreise in der Schweiz im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2.2 Prozent steigen. Die für 2024 erwartete Inflation beträgt laut dem SECO 1.5 Prozent. Demnach ist der Höhepunkt der Inflation also voraussichtlich überschritten.

Lesetipp: Das 3-Säulen-Prinzip der Schweiz

Historie Inflation

Häufige Fragen (FAQ)

Kann die Inflation auf einzelne Bereiche separat betrachtet werden?

Wie die Auswertungen des BFS zeigen, resultiert ein erheblicher Teil der Inflation in der Schweiz aus Teuerungen importierter Güter. Auch entwickeln sich Konsumgüter und Energiekosten nicht gleich. Als Verbraucher ist es daher ratsam, seinen «persönlichen Warenkorb» zu betrachten. So wird schnell klar, welche Investition sinnvoll ist und welcher besser aufgeschoben werden sollte, sofern möglich.

Welche Möglichkeiten hat der Staat, um auf die Inflation zu reagieren?

Eine der entscheidenden Massnahmen des Staates ist es, die Zinssätze durch die Zentralbank zu erhöhen, um so die Geldmenge zu verringern. Begleitend werden teilweise Entlastungspakete für die Bürger beschlossen. Für die Wirtschaft können Subventionen beschlossen werden, um eine Kostenerhöhung zu mildern.

Was bedeutet «versteckte Inflation»?

Hierbei liegt bereits eine Inflation vor, die jedoch noch nicht öffentlich erkannt wird. Gründe dafür können etwa staatliche Massnahmen sein, die eine Preiserhöhung zeitweilig verhindern.

Was ist unter Deflation und Stagnation zu verstehen?

Deflation bedeutet in der Volkswirtschaft das Gegenteil von Inflation. Die Preise sinken also signifikant und über einen längeren Zeitraum. Die Ursachen sind ein Überangebot an Gütern und Dienstleistungen. Stagnation ist der Ausdruck für einen wirtschaftlichen Stillstand, wo es also kein Wirtschaftswachstum gibt.

Warum hat eine Deflation gravierendere Folgen als eine Inflation?

Stark sinkende Preise kennzeichnen eine Deflation und bilden eine Ausnahme. Diese Situation ist wesentlich kritischer zu sehen als eine Inflation. Der Grund: Unter diesen Vorzeichen kündigt sich meistens eine volkswirtschaftliche Rezession an, da Unternehmen ihre Kosten nicht mehr decken können und Arbeitslosigkeit zur Folge hätte.

Was sind ETFs? Alles über Exchange Traded Funds

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Exchange Traded Funds (ETFs) haben sich seit Jahren zu einer der beliebtesten und günstigsten Anlagemöglichkeiten am Finanzmarkt entwickelt. Sie bieten für Privatanleger eine kostengünstige Möglichkeit, in ein breites Spektrum von Vermögenswerten zu investieren. ETFs gelten als einfach zu handhaben und transparent. Ausserdem ermöglichen sie Anlegern, in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe oder Anleihen zu investieren. 

Doch was genau ist ein ETF? Wie funktioniert er und was muss ich bei der Anlage in ETFs beachten? Sie müssen kein Börsenexperte sein, um Ihr Geld in ETFs anzulegen. Mit diesem Beitrag erhalten Sie wesentliche und für Sie nützliche Informationen rund ums Thema.

Das Wichtigste in Kürze

  • ETFs sind als einfach strukturierte und transparente Fonds auch für Anfänger geeignet.
  • Bei der Anlage in Exchange Traded Funds entstehen geringere Gebühren als bei aktiv gemanagten Fonds.
  • ETFs bieten Anlegern Zugang zu einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte, Regionen und Assetklassen.
  • Als börsengehandeltes Wertpapier bieten ETFs eine hohe Liquidität.
  • Vergleich ist wichtig: ETFs können unterschiedliche Wertentwicklungen haben, auch wenn Sie den gleichen Index nachbilden.
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ETF: Definition und Erklärung

ETF bedeutet übersetzt Exchange Traded Funds. Es handelt sich dabei um einen Fonds, der meistens einen Wertpapierindex möglichst genau abbildet (physisch oder synthetisch) und dessen Entwicklung nachvollzieht. Mit diesen Wertpapieren haben Anleger die einfache Möglichkeit, in zahlreiche Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe und Aktien zu investieren.

Sie können über ETFs unter anderem in verschiedene Länderindizes, etwa aus der Schweiz, aus Deutschland, den USA oder Japan investieren. Ebenso ist eine Anlage in regionale Indizes, welche beispielsweise den europäischen oder amerikanischen Aktienmarkt abbilden, möglich. Zudem lassen sich ETFs finden, die aktuellen Anlagetrends wie Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Digitalisierung folgen.

Vergleich klassischer Fonds mit ETF

ETFs können grundsätzlich an der Börse sowie ausserbörslich gehandelt werden. Da sie oft an einen vorgegebenen Index gebunden sind, handelt es sich hierbei um passive Anlageformen, welche lediglich die Entwicklung ihres Basiswerts nachvollziehen. Um es anders auszudrücken: Wenn sich der Wert des Index erhöht, erhöht sich auch der Wert des ETF. Mittlerweile gibt es aber auch aktive ETFs, die nicht einfach nur einen Index abbilden, sondern aktiv verwaltet werden.

Wie bei einem konventionellen Fonds stellt auch die Anlage in einen ETF Sondervermögen dar. Somit sind Sie hierbei ebenfalls von einer Zahlungsunfähigkeit des Anbieters nicht betroffen.

Es besteht allerdings ein bedeutender Unterschied zwischen einem klassischen Anlagefonds und den meisten ETFs. Im Unterschied zu ETFs versuchen konventionelle Anlagefonds eine höhere Performance zu erzielen als ihr Referenzindex. Das erfordert ein laufendes Research und bei Bedarf Umschichtungen der Bestände innerhalb des Fonds.

ETFs versuchen hingegen meistens nur, den zugrunde liegenden Index exakt nachzubilden, sodass auf ein kostspieliges Management verzichtet werden kann.

Rasante Entwicklung

Nachdem die ersten ETFs 1993 an die amerikanischen Börsen gekommen waren, folgte 1999 der Handel in Europa. Danach nahm das Finanzinstrument eine rasante Entwicklung. Im Jahr 2000 wurden die ersten ETFs in der Schweiz angeboten. Inzwischen sind mehr als 1’500 Produkte an der Schweizer Börse SIX gelistet.

Vor und Nachteile ETFs

Vorteile und Nachteile von Exchange Traded Funds

ETFs bieten insbesondere die folgenden Vorteile:

  • Tiefe Gesamtkostenquote: ETFs haben im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds wesentlich niedrigere Kosten. Sie sparen den Ausgabeaufschlag, die laufenden Verwaltungsgebühren sind geringer und Transaktionskosten fallen gewöhnlich seltener an.
  • Flexibilität und Liquidität: ETFs sind liquide Anlageprodukte, die während der Handelszeiten der Börse gekauft und verkauft werden können – wie Aktien.
  • Transparenz: Um die Zusammenstellung eines ETF zu erkennen, reicht meistens der Blick in den betreffenden Index.
  • Sicherheit: Wie bei klassischen Fonds sind die Investitionen in einen ETF Sondervermögen.
  • Diversifikation: Als Investor müssen Sie zum Beispiel nicht jeden der 20 Werte im Schweizer Aktien-Index SMI erwerben. Sie können vielmehr mit Anteilen eines ETFs, der auf den SMI abzielt, mit einer einzigen Transaktion auf alle SMI-Werte setzen.

Mit einem ETF gleichzeitig in 1’600 Unternehmen investieren

ETFs machen es Ihnen leicht, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, in dem das Risiko durch einen sehr breiten Markt minimiert werden kann. Wenn Sie einen ETF auf den weltweiten Index MSCI World kaufen, bekommen Sie Zugang zu über 1’600 Unternehmen auf der ganzen Welt. ETFs ermöglichen es somit Anlegern, ihr Kapital über eine breite Palette an Investitionszielen zu verteilen, wodurch ein guter Ausgleich von Chancen und Risiken sichergestellt werden kann. Sie haben ausserdem stets eine klare Vorstellung davon, worin sie investieren: Ein kurzer Blick auf die aktuelle Struktur des jeweiligen Index reicht aus.

ETFs haben auch einige Nachteile, die potenzielle Anleger kennen sollten, bevor sie diese Anlageform wählen. Zu den Nachteilen gehören:

  • Fehlendes Anlagemanagement: Da ETFs passiv verwaltete Fonds sind, gibt es kein aktives Eingreifen von Fondsmanagern. Dadurch kann es zu schlechteren Performance-Ergebnissen für den ETF gegenüber anderen aktiv verwalteten Fonds kommen. Dies kann insbesondere in sehr volatilen Märkten der Fall sein.
  • Keine Berücksichtigung persönlicher Anlageziele: ETFs folgen strikt einem Index. Das bedeutet, entweder Sie setzen auf diesen Index oder nicht. Eine Individualisierung Ihrer Geldanlage scheidet somit für den in ETFs investierten Teil Ihres Vermögens aus.
  • Begrenztes Kontrahentenrisiko bei synthetischen ETFs: Bei synthetischen ETFs wird nicht direkt in die Titel angelegt, die im Index enthaltenen sind. Stattdessen werden Swaps (Tauschgeschäfte) verwendet, um den Index virtuell nachzubilden. Allerdings birgt dieses Geschäft ein Kontrahentenrisiko, da es davon abhängig ist, dass die Vertragspartner ihre eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können.

Jedoch werden die Risiken für Investoren durch die europäischen Vorschriften, welche die Investmentfonds regulieren, begrenzt. Der Wert eines Swaps darf demnach nicht über zehn Prozent des Fondsvermögens hinausgehen.

Beste Etfs

Diese ETFs sind bei Anlegern besonders begehrt

Bei den ETFs dominieren die Aktien-ETFs. Damit verfolgen Anleger eine globale Investmentstrategie, wodurch Risiken im Portfolio effektiv verteilt werden. Um den Aktienanteil im Depot zu ergänzen, werden bevorzugt ETFs gekauft, die Obligationen-Indizes nachbilden. Somit stehen Obligations-ETFs in der Beliebtheitsskala der Anleger an zweiter Stelle. Bei Rohstoffen wird von ETCs gesprochen (Exchange Traded Commodities). Diese sind oft physisch mit den entsprechenden Edelmetallen hinterlegt. Hier stehen die ETCs auf Gold an erster Stelle.

Die beliebtesten ETFs und ETCs bilden folgende Indizes und Preise nach:

  • Aktien-ETFs: MSCI World (rund 1’600 Aktien), S&P 500 (500 grösste US-amerikanische börsengehandelte Unternehmen)
  • Anleihen-ETFs: Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (weltweite Obligationen, überwiegend von Unternehmen), JP Morgan Emerging Markets Bond Index Global Core Index (vorrangig Staatsobligationen in US-Dollar aus den Emerging Markets)
  • ETCs: Gold (Schuldverschreibungen, physisch mit Gold hinterlegt, angelehnt an den aktuellen Goldpreis, der sogenannte Gold Spot Price)

ETF Schweiz: Schweizer investieren gerne in Unternehmen im Heimatland

Neben ETFs, die den MSCI World abbilden, legen Schweizer bevorzugt in ETFs an, die den SMI und den SMIM abbilden. Der SMI (Swiss Market Index) ist der bedeutendste Aktienindex der Schweiz und beinhaltet die Blue-Chips. Im SMIM sind es 30 mittelgrosse Werte, die an der SIX Swiss Exchange notiert sind. Für Schweizer Investoren lohnt es sich, ETFs auf Schweizer Indizes von einem Anbieter mit Fondsdomizil in der Schweiz zu erwerben, da diese gegenüber ausländischen Anbietern steuerlich begünstigt sind.

Lesetipp: Mehr zu Säule 3a-Fonds

Bereiche

In diese Segmente kann mit ETFs investiert werden

Wenn Sie nicht nur breit diversifizieren wollen, sondern bestimmte Segmente oder Regionen bevorzugen, bieten Ihnen dazu die Exchange Traded Funds eine breite Auswahl. In der nachstehenden Tabelle sehen Sie eine Auswahl der wesentlichen Selektionsmöglichkeiten.


ETF Ausrichtung

Beispiele

Anlageklasse

Aktien, Anleihen, Edelmetalle

Indizes

MSCI World, S&P 500, SMI, DAX

Regionen

Weltweit, Europa, Emerging Markets

Länder

Schweiz, Deutschland, USA

Themen

Biotechnologie, Klimawandel, Robotik

Branchen

Industrie, Einzelhandel, Technologie

Strategie

Dividenden, Large Caps, Small Caps

Rohstoffe

Alle Edelmetalle, Gold, Platin

Gebühren bei ETFs

Beim Kauf von ETFs zahlen Sie zunächst nur die Ordergebühren der Bank, Stempelsteuern sowie meistens einen geringen Spread (Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs). Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen kann an der Stelle bekanntlich ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent anfallen.

Die Verwaltungskosten liegen mit etwa 0,20 bis 0,70 Prozent ebenfalls deutlich unter denen aktiv gemanagter Fonds, wo Sie gewöhnlich mit mindestens einem Prozent rechnen müssen. Im Wertpapierprospekt können Sie die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio oder kurz TER) nachlesen. In den dort genannten Kosten sind die Transaktionskosten, die dem Fonds beim Handel mit Wertpapieren entstehen, allerdings noch nicht enthalten.

Zu den Gesamtkosten kommen noch die von Ihrer Bank berechneten Depotgebühren.

Mit ETFs investieren: Darauf sollten Sie achten

Nachstehend einige wesentliche Punkte, auf die Sie bei der Entscheidung für einen ETF achten sollten:

  • Eigenes Wissen im Bereich Finanzen berücksichtigen: Für Investoren, die wenig fundierte Kenntnisse in einem bestimmten Bereich haben, ist es oft besser, sich für breitere Indizes zu entscheiden. Diese diversifizieren Ihr Portfolio über viele Sektoren und Regionen hinweg und tragen dazu bei, Risiken zu reduzieren. Ferner sollten Sie sicherstellen, dass die Zusammensetzung des ETFs zur angestrebten Strategie passt. Einige ETFs investieren in kleine Unternehmen oder Emerging Markets, andere folgen einem breiteren Ansatz.
  • Prüfen, ob Gesamtkostenquote im üblichen Rahmen liegt: Im Allgemeinen betragen die Verwaltungskosten für ETFs zwischen 0.20 und 0.70 Prozent pro Jahr. In den letzten Jahren hat die Branche ein Produkt auf den Markt gebracht, dessen Konzeption eine Mischung zwischen aktivem und passivem Fondsmanagement darstellt. Aktive ETFs nehmen einen bestimmten Index als Vorbild, bilden diesen jedoch nicht exakt nach. Fondsmanager versuchen vielmehr, diesen Index hinsichtlich der Performance zu schlagen. Diese ETFs sind jedoch durch die Managementkosten mit einer höheren Gesamtkostenquote belastet. Ob die Fondsmanager tatsächlich den Index schlagen, ist natürlich trotzdem offen.
  • ETF-Volumen: Das Fondsvolumen ist ein Indikator, um festzustellen, ob ein ETF im Markt etabliert ist oder nicht. Wenn ein börsengehandelter Indexfonds ein Volumen von 100 Mio. Euro oder mehr aufweist, wird seine Wirtschaftlichkeit als sicher erachtet.
  • ETF-Sparpläne: Nicht für alle ETFs werden Sparpläne angeboten. Sie ermöglichen Investoren jedoch, auf einfache Weise regelmässig Einzahlungen zu tätigen, um so ein Vermögen anzusparen. Damit ist eine höhere Rendite machbar, als dies bei einem herkömmlichen Zinskonto zu erwarten ist, auch wenn zwischenzeitlich der Wert des Guthabens schwanken kann.
  • Nachhaltigkeit: Neben den aktiv gemanagten Fonds erlauben auch immer ETFs, nach ESG Kriterien zu investieren.

Lesetipp: So gestalten Sie Ihre private Finanzplanung

Wertentwicklung ETFs

Die Anlage in Exchange Traded Funds – Schritt für Schritt

Nachdem Sie sich nun über die wesentlichen Grundlagen informiert haben, kann Ihr Investment in ETFs in wenigen Schritten umgesetzt werden:

Erster Schritt: Anlagestrategie festlegen

Nachdem Sie sich die möglichen Segmente angesehen haben, entscheiden Sie sich für die von Ihnen gewünschte Anlagestrategie. Wählen Sie also beispielsweise aus, ob Sie am Aktienmarkt anlegen wollen. Bevorzugen Sie eine weltweite Streuung oder Aktien von Schweizer Unternehmen? Sollen bestimmte Branchen wie Technologie dominieren oder sehen Sie in Themen wie Robotik höhere Chancen?

Die Schweizer Börse bietet über 1’500 ETFs, die in verschiedene Anlageklassen, Märkte und Währungen investieren und so die Umsetzung der von Ihnen bevorzugten Anlagestrategie erlauben.

Zweiter Schritt: Index wählen

Um ein Gefühl für die Performance eines ETF zu bekommen, sehen Sie sich am besten die erzielten Renditen des dahinterliegenden Index an. Dabei sollten Sie einen möglichst langen Zeitraum betrachten.

Ferner ist ein Verständnis für die Berechnung des Index und dessen Zusammensetzung von Bedeutung. Oft werden die Titel nach ihrem Börsenwert gewichtet. Kaufen Sie sich einen ETF auf einen solchen Index, so dürfen Sie das damit verbundene Klumpenrisiko nicht aus den Augen verlieren. Beispielsweise machen die drei grossen Konzerne Nestlé, Novartis und Roche beim SMI ungefähr die Hälfte des Index aus.

Dritter Schritt: Anbieter für ETF-Sparplan oder Einmalanlage auswählen

Haben Sie sich für eine Anlagestrategie und einen konkreten Index entschieden, suchen Sie einen ETF am Markt, der diesen Index abbildet. Denken Sie dabei auch daran, dass nicht alle ETFs Sparpläne anbieten, wenn Sie sich für das regelmässige Anlegen mit einem Sparplan entscheiden.

Vierter Schritt: Abbildungsqualität vergleichen

Vergleichen Sie bei ETFs auf einen speziellen Index die Rendite mit der Rendite des Index, da es Differenzen von mehreren Prozentpunkten geben kann. Damit der Vergleich realistisch ist, müssen ETF und Index etwaige Erträge wie Dividenden entweder beide reinvestieren oder beide ausschütten (Performance-Index vs. Preis-Index).

Fünfter Schritt: Jährliche Gesamtkosten vergleichen

Die jährlichen Kosten, welche bei einem ETF anfallen, werden durch die Gesamtkostenquote (TER) angezeigt. Diese Quote beinhaltet die Verwaltungsgebühren ebenso wie Kosten für die Werbung und den Vertrieb des ETFs. Sie können die TER im Monatsbericht des ETFs nachlesen.

Sechster Schritt: Steuern und Transaktionskosten berücksichtigen

Bei der Wahl eines ETFs sollten Anleger immer daran denken, wo der Fonds beheimatet ist. Ein schlechtes Fondsdomizil kann aus steuerlicher Sicht zu einer verringerten Rendite führen, da Quellensteuern die Rendite mindern können.

Beim Kauf sowie Verkauf eines ETFs fallen Gebühren an, die insbesondere ins Gewicht fallen, wenn Sie viele Käufe und Verkäufe tätigen. Sofern Sie beabsichtigen, mit Ihren ETFs häufiger zu handeln, sollten Sie daher auf tiefe Spreadkosten (Differenz zwischen Ankauf- und Verkaufspreis) achten.

FAQ

Häufige Fragen (FAQ)

Welche ETFs sind bei Anlegern besonders beliebt?

Zu den beliebtesten ETFs zählen die, welche sich an den weltweiten Aktienindex MSCI World orientieren. Bei Anleihen-ETFs werden in den letzten Jahren Unternehmensanleihen als Basis bevorzugt. Daneben spielen Gold-ETFs als Sicherheitsbaustein eine Rolle.

Mit welchen Gebühren muss ich bei ETFs rechnen?

Neben den üblichen Depotgebühren Ihrer Bank fallen beim Handel nur geringe Transaktionskosten an (geringer Spread, der Unterschied zwischen Kauf und Verkaufspreis). Die gesamten Verwaltungskosten für den ETF, welche der Anbieter dem Fondsvermögen entnimmt, belaufen sich erfahrungsgemäss auf etwa 0,50 bis 0,70 Prozent des Fondsvermögens.

Wie werden ETFs steuerlich behandelt?

Erträge aus passiven Fonds wie Exchange Traded Funds (ETF) werden als Einkommen und das in ETFs investierte Vermögen als Vermögenssteuer besteuert. Für die Einkommenssteuer macht es keinen Unterschied, ob der ETF Erträge ausschüttet oder reinvestiert. Thesaurierende ETFs müssen die angefallenen Erträge jedoch getrennt ausweisen, was bei ETFs, die an der Schweizer Börse kotiert sind, normalerweise erfolgt. Welche Erträge von ETFs besteuert werden, können Sie in der Kursliste der Eidgenössischen Steuerverwaltung erkennen.

Was ist unter thesaurierend zu verstehen und was bedeutet ausschüttend?

Ausschüttend bedeutet, dass Erträge direkt an den Anleger ausgezahlt werden. Thesaurierend heisst hingegen, dass Erträge eines Fonds nicht an die Anleger ausgeschüttet, sondern in den Fonds reinvestiert werden.

Was bedeutet direkte oder indirekte Replikation?

Ein physischer ETF (direkte Replikation) bildet einen Index ab, indem er die Wertpapiere des von ihm abgebildeten Index tatsächlich kauft und diese im Fonds hält. Ein synthetischer ETF (indirekte Replikation) verwendet verschiedene Finanzprodukte (z. B. Swaps) anstelle tatsächlich gekaufter Aktien, um die Performance des Index nachzubilden. Es gibt also zusätzlich einen sogenannten Kontrahenten, meistens die Mutterbank des Emittenten, mit dem ein „Tauschgeschäft“ vereinbart wird.

Welchen Unterschied gibt es zwischen ETFs und Indexfonds?

Der grundlegende Unterschied zwischen diesen Produkttypen besteht darin, dass ETFs an der Börse gehandelt werden und sich somit ständig kaufen und verkaufen lassen. Bei Indexfonds hingegen erfolgt der Einkauf und Verkauf nur einmal täglich über den Fondsanbieter.

Quellenangaben

Geld anlegen in der Schweiz: Anlagestrategien und das 1×1 des Anlegens

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Es gibt viele überzeugende Gründe, sich mit den Möglichkeiten der Geldanlage zu beschäftigen. Dazu zählen spannende Reiseziele, eine gute Ausbildung für die Kinder und vor allem: sorgenfrei in die finanzielle Zukunft blicken zu können. Doch eine effiziente Investmentstrategie will gelernt sein. 

Informieren Sie sich mit diesem Beitrag über die wesentlichen Anlagelösungen und erkennen Sie die für Sie geeignete Anlagestrategie.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Anlagestrategie ist optimal, wenn sie am besten zum Anleger passt.
  • Mit Diversifikation können Risiken reduziert werden.
  • Langfristig und regelmässig Geld anlegen ist der sicherste Weg zum Vermögensaufbau.
  • Digitalisierung ermöglicht Vermögensberatung für breite Bevölkerungsteile.

Geld anlegen in der Schweiz: Anlageformen im Überblick

Bei der Frage nach der richtigen Anlageform ist weniger zwischen gut und schlecht zu unterscheiden. In welches Finanzprodukt Sie sinnvoll investieren, ist vielmehr vom Anlagehorizont, dem Zeitpunkt und insbesondere von Ihrer persönlichen Risikobereitschaft abhängig. Daneben entscheiden ebenso Ihre finanziellen Voraussetzungen über die optimale Anlagestrategie. Um jederzeit die richtige Anlageentscheidung treffen zu können, sollten Sie jedoch über alle wesentlichen Anlageformen informiert sein.

Investment

1. Tagesgeld und Festgeld

Tagesgeld ist eine sichere und flexible Geldanlage, die eine Ergänzung zum Girokonto darstellt. Auf einem Tagesgeldkonto legen Sie Geld an, über das Sie jederzeit verfügen möchten. Mit Beginn der Niedrigzinsphase haben jedoch viele Banken ihre Angebote für Tagesgeld eingestellt. Während die Angebote inzwischen im europäischen Ausland wieder zunehmen, halten sich diese in der Schweiz in Grenzen und es sind kaum nennenswerte Zinsen zu erwarten. Zudem wenden sich Angebote für Tagesgeld aufgrund der häufig geforderten Mindestsumme von 100’000 Franken eher an gut situierte Anleger.

Während sich beim Tagesgeld der Zinssatz jederzeit ändern kann, ist dieser beim Festgeld während der Laufzeit garantiert. Festgeld, auch Termingeld genannt, eignet sich somit als Anlage für Gelder, die Sie erst mittelfristig benötigen. In der Schweiz werden Festgelder meistens mit Laufzeiten von 3 bis 24 Monaten angeboten. Sicherheit und Planbarkeit stehen bei dieser Geldanlage im Vordergrund. Mehr als ein Prozent Zinsen können Sie für diese Anlage jedoch aktuell nicht erwarten. Daher ist es nicht als Investment für einen langfristigen Vermögensaufbau geeignet.

2. Obligationen

Obligationen werden von Unternehmen oder Staaten als Finanzierungsquelle ausgegeben und sind für Anleger im Vergleich meist eher risikoarme Vermögensanlagen. Sie zählen zu den festverzinslichen Wertpapieren. Der Emittent verpflichtet sich, zum Laufzeitende das Kapital zuzüglich der vereinbarten Zinsen auszuzahlen. In der Schweiz legen Privatanleger häufig in sogenannte Kassenobligationen an. Emittenten sind dabei die öffentliche Hand sowie Kreditinstitute. Kassenobligationen werden mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren angeboten. Wenn Sie also erst innerhalb der nächsten zehn Jahre Ihr angelegtes Geld zurückbekommen müssen oder wollen, sind Obligationen eine mögliche Anlageform.

3. Aktien

Durch eine Investition in Aktien werden Sie zum direkten Teilhaber eines Unternehmens. Als Aktionär sind Sie am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Dieser Anteil wird als Dividende ausgezahlt. Die Renditeaussichten bei Aktien sind auf lange Sicht aussichtsreich. Zu beachten sind dabei allerdings die möglichen Kursschwankungen.

Die Investition in einzelne Aktien erfordert neben einem fundierten Know-how auch einen enormen zeitlichen Einsatz. Sie sollten die Märkte, in die Sie investieren, hinreichend kennen. Daneben erfordert der Börsenhandel ein fundiertes Research sowie eine Beurteilung der Unternehmenskennzahlen.

Um das Risiko beim Handel mit Aktien kalkulierbar zu machen, sollten Sie nur den Teil Ihres Vermögens in Aktien anlegen, auf den Sie für längere Zeit verzichten können. Auch mit kurzfristigen Verlusten bei einzelnen Werten müssen Sie umgehen können. Grundsätzlich gilt, je spezieller und enger die Märkte sind, desto höher ist das Risiko. Insofern ist bei der Strategie zwischen aussichtsreichen kurzfristigen Kurschancen und langfristigen Investments in etablierte Unternehmen mit möglichen regelmässigen Dividendenzahlungen zu unterscheiden. Wer die Grundregeln bei der Geldanlage am Aktienmarkt beachtet, hat in der Vergangenheit bei Laufzeiten ab zehn Jahren immer Renditen deutlich über den Sparzinsen einfahren können.

Lesetipp: Anlagestrategie im Fokus: Die Macht der Einkommensstrategie

4. Fonds

Fondsgesellschaften investieren die von Anlegern eingezahlten Gelder in verschiedene Wertpapiere unterschiedlicher Märkte. Das Vermögen stellt ein sogenanntes Sondervermögen dar, welches treuhänderisch bei einer Bank geführt wird. Das bedeutet, es wird getrennt vom Vermögen der Gesellschaft verwaltet und ist somit im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt. Fondsanteile können zum aktuellen Kurs an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden. Beim Kauf fallen in der Regel Ausgabeaufschläge an und die Fondsgesellschaft entnimmt für das Management eine jährliche Verwaltungsgebühr.

Jeder Fonds investiert in festgelegte Zielmärkte. Dies können beispielsweise weltweite Unternehmen, chancenreiche Unternehmen in Schwellenländern oder Unternehmen im Bereich Gesundheit sein. Somit haben Sie die Möglichkeit, schwerpunktmässig in bestimmte Märkte zu investieren oder Ihr Investment weltweit zu streuen.

Für einen langfristigen Vermögensaufbau eignen sich Fondssparpläne mit monatlich festgelegten Raten. Damit nutzen Sie den Cost-Average-Effekt: Bei niedrigen Kursen wird eine höhere und bei hohen Kursen eine niedrigere Anzahl an Anteilen gekauft.

Im Vergleich zur Anlage in einzelne Aktien ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:

  • Mit einem Fondsanteil investieren Sie gleichzeitig in eine Vielzahl von Unternehmen.
  • Das Fondsmanagement kümmert sich um Kauf und Verkauf der einzelnen Titel.
  • Die Risikostreuung wird durch einen Fonds wesentlich erleichtert.
  • Mit Fondssparplänen sparen Sie regelmässig und investieren langfristig am Kapitalmarkt.

Auch die Geldanlage in Fonds sind langfristige Anlagen. Bei Vergleichen achten Sie daher primär auf die langfristige Performance.

5. ETFs

Das Prinzip bei ETFs entspricht zunächst dem eines «normalen Fonds». Der wesentliche Unterschied: Beim ETF wird kein aktives Management betrieben. Bei einem ETF wird, einfach ausgedrückt, die Zusammensetzung eines Index kopiert. Das spart vor allem Kosten, was ETFs in den vergangenen Jahren sehr beliebt gemacht hat.

Möchten Sie etwa breit gestreut in weltweit grosse und mittelgrosse Unternehmen investieren, legen Sie in einen ETF an, der den MSCI World Index nachbildet. Dieser Index bildet etwa 1’500 Titel aus über 20 Länder ab. Er gilt daher als Basisinvestment, auch für Anfänger.

Im Langfristvergleich konnten Anleger in den letzten Jahrzehnten mit einem breit anlegenden ETF wie den MSCI World Renditen von etwa sechs bis neun Prozent erwirtschaften.

6. Immobilien

Der Immobilienmarkt kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung: nach oben. Die niedrigen Zinsen liessen Anleger verstärkt nach Alternativen zu sicheren Sparanlagen suchen. Wegen der niedrigen Kreditzinsen sind viele Erwerber hohe Schulden eingegangen.

Immobilien gelten auch in der Schweiz, insbesondere in den bevorzugten Lagen, als recht krisensicher. Allerdings hat das die Immobilienpreise sprichwörtlich in den Himmel wachsen lassen. Die Wohneigentumsquote ist daher in der Schweiz mit rund 35 Prozent auch im internationalen Vergleich gering.

Investieren Sie in ein selbst genutztes Eigenheim, sind Sie vor Mieterhöhungen und Kündigungen geschützt. Dieser Wert kommt Ihnen im Ruhestand in Form von ersparten Mieten zugute. Erwerben Sie eine Immobilie, um sie zu vermieten, generieren Sie im Alter Mieteinnahmen und somit zusätzliche Einnahmen, sofern die Schulden für die Liegenschaft getilgt sind.

Die Investition in Grund und Boden gilt als solide und sicher. Dennoch drückt bereits der Begriff aus, dass es sich nicht um eine flexible Anlage handelt – sie ist «immobil». Das bedeutet, Immobilien sind eine Möglichkeit, Ihr Portfolio zu diversifizieren. Beachten Sie jedoch, dass sich Ihre Lebensplanung ändern kann und auch zum Beispiel ein Standortwechsel aus beruflichen Gründen sinnvoll sein kann. Daneben ist zunächst, aufgrund der hohen Immobilienpreise in der Schweiz, ein hoher Eigenkapitaleinsatz erforderlich. Ausgelöst durch die Zinsanpassungen der EZB, scheint der Immobilienmarkt sich ausserdem aktuell etwas zu beruhigen. Sie sollten also bei Ihren Investments nicht unbedingt von weiteren jährlichen Preissteigerungen oberhalb von sieben Prozent ausgehen, wie es in den letzten Jahren oft der Fall war.

7. Edelmetalle (Gold & Co)

Gold, Silber, Platin und andere Edelmetalle gehören nicht nur zu den ältesten Anlageformen. Sie gelten auch als krisensichere Investition. Bei Ausbruch der Pandemie stieg daher der Preis für die Feinunze Gold bis zum Sommer 2020 auf über 2’000 Dollar. Doch die Börse hat sich rasch danach wieder von ihrem Einbruch erholt. Gleichzeitig fiel der Goldpreis Ende 2020 wieder auf rund 1’700 Dollar. Inzwischen liegt er (Stand Januar 2023) bei rund 1’900 Dollar je Feinunze.

Edelmetalle erwirtschaften erfahrungsgemäss keine Erträge. Das sollten Sie bei Ihren Überlegungen berücksichtigen, wenn Sie sich für die vermeintlich sichere Anlage interessieren. Insgesamt sind Edelmetalle daher nur als Beimischung und Diversifizierung Ihres Vermögens zu empfehlen.

8. Kryptowährungen

Neben Bitcoin, der ersten und grössten Kryptowährung, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von digitalen Währungen weltweit. Sie basieren auf der Blockchain-Technologie und sind somit im Vergleich zu konventionellen Währungen nur als Daten innerhalb eines weltweiten Computernetzwerks vorhanden. Für private Anleger stellen diese Investitionen eine äusserst spekulative Anlagealternative dar.

Die Kryptowährung Bitcoin gibt es seit über 10 Jahren. Dennoch stellen Kryptowährungen keine offiziell anerkannten Währungen dar. Für digitales Geld benötigen Sie zunächst eine digitale Geldbörse (Wallet). Gehandelt wird dann bei einer der Krypto-Börsen.

Das Risiko von Kryptowährungen ist enorm, denn keine Regierung garantiert den Wert von Kryptowährungen. Zurzeit können Kryptowährungen daher nicht als sichere Anlage eingestuft werden und eignen sich auch nicht für die Altersvorsorge.

Wenn Sie trotz der hohen Risiken an Kryptowährungen interessiert sind, beachten Sie folgende Punkte:

  • Die Kurse der Kryptowährungen sind sehr volatil. Ausschliesslich Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
  • Besonders riskant sind neue und kleine Kryptowährungen, da diese möglicherweise mangels Kapital nicht weitergeführt werden.
  • Da Kryptowährungen nicht reguliert sind, gibt es keine übergeordnete Aufsicht. Es fehlt somit jeglicher Anlegerschutz, wie eine Einlagensicherung.
  • Länder reagieren teilweise mit Vorbehalten gegenüber digitalen Währungen. In China etwa ist der Kryptohandel verboten. Die Europäische Zentralbank denkt über eine eigene digitale Währung nach, was die übrigen Kryptowährungen schwächen würde.

9. Fremdwährung

Der Handel mit Währungen (Devisenhandel) ist hochspekulativ – die Wechselkurse können enorm schwanken. Neben dem direkten Devisenhandel werden auch für Anlagen wie Festgeld oder Anleihen Fremdwährungskonten angeboten. Beachten Sie hierbei, dass Sie damit ein doppeltes Risiko tragen. Zum Emittentenrisiko kommt das Wechselkursrisiko. Damit können bereits kleine Wechselkursschwankungen Zinsvorteile zunichtemachen. Hinzu kommt, dass Fremdwährungsanleihen oft nur in geringem Umfang an der Börse gehandelt werden, was bei Verkauf ungünstige Kurse bedeuten kann.

Die Kursentwicklung von Währungen ist insbesondere von folgenden Faktoren innerhalb des jeweiligen Landes abhängig:

  • wirtschaftliche Stabilität
  • politische Stabilität
  • Inflationsgefahr
  • Staatsverschuldung

10. Private Markets

Unter Private Markets sind Kapitalanlagen zu verstehen, die nicht über eine Börse gehandelt werden, also nicht öffentlich verfügbar sind.

Es handelt sich um folgende Bereiche:

  • Private Equity: Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen.
  • Private Debt: nicht börsennotierte Schuldverschreibungen
  • Private Infrastructure: Investitionen in Infrastrukturanlagen wie Wasserversorgung, Abfallentsorgung, Brücken oder Spitäler
  • Private Equity Real Estate: Anlagen in Immobilien in allen Bereichen

Der Bereich Private Markets war lange Zeit institutionellen Anlegern vorbehalten, hat jedoch inzwischen bei vermögenden privaten Anlegern an Bedeutung gewonnen. Es handelt sich dabei um Risikokapital. Den hohen Renditechancen steht das Risiko eines Totalverlusts gegenüber. Daher dient die Anlageform als Beimischung zur Renditeoptimierung bei sehr grossen Vermögen.

11. Geld anlegen über Vermögensverwalter

Es ist nicht mehr notwendig, ein Millionär zu sein, um sein Geld professionell zu investieren. Durch die Digitalisierung und dem Einsatz von Fonds und Exchange Traded Funds (ETFs) eröffnen sich Vermögensverwaltungslösungen für eine breite Öffentlichkeit. Schliesslich erfordert eine rentable Geldanlage Zeit, die nicht jedem ausreichend zur Verfügung steht.

Es ist heutzutage jedem möglich, eine professionelle Vermögensverwaltung – auch Asset Management genannt – in Anspruch zu nehmen. Abhängig vom Anbieter kann man schon mit einem Betrag von ungefähr 30’000 Franken beginnen. Auch die Gebühren sind bei Vermögensverwaltungen mit einem digitalen Ansatz erschwinglich geworden.

Professionelle Vermögensverwaltungen starten mit der Analyse

Erfahrene Anlageberater werden zunächst Ihre Bedürfnisse feststellen.

Dazu werden unter anderem folgende Punkte geklärt:

  • Wie viel Risiko sind Sie in der Lage einzugehen?
  • Welches Risiko sind Sie bereit, einzugehen?
  • Welchen Anlagehorizont haben Sie?

Aufgrund der Analyse wird die Vermögensverwaltung Ihnen eine individuelle Anlagestrategie unterbreiten. Dabei sind folgende grundsätzliche Ausrichtungen möglich:

  • konservativ (geringer Aktienanteil, geringes Verlustrisiko, tiefere Renditeaussichten)
  • ausgewogen (mittlerer Aktienanteil und mittleres Risiko)
  • aggressiv (höherer Aktienanteil, höhere Renditeaussichten, höheres Risiko)

In der Praxis werden Sie möglicherweise weitere, feinere Abstufungen vorfinden.

Anlagestrategien

Geld effizient anlegen: So finden Sie Ihre persönliche Anlagestrategie

Studien beweisen, dass der grösste Teil der langfristigen Rendite durch die gewählte Strategie bestimmt wird. Wichtig dabei ist, dass Sie die gewählte Strategie auch langfristig beibehalten. Achten Sie also darauf, dass die Anlagestrategie zu Ihnen und Ihren persönlichen Voraussetzungen passt. Die nachfolgenden Abschnitte helfen dabei, Ihre Investmentstrategie zu finden.

Portfoliotheorie: Vermögen streuen – Rendite und Risiko optimieren

Wenn Sie sich etwas intensiver mit Anlagestrategien beschäftigt haben, sind Sie bereits auf den Hinweis gestossen, dass Sie Ihr Vermögen breit streuen sollten. Doch was bedeutet streuen und welcher Mix ist sinnvoll?

Die Portfoliotheorie des US-amerikanischen Ökonomen Harry Max Markowitz hat sich seit ihrer Veröffentlichung im Jahre 1952 zu einer der erfolgreichsten und wichtigsten Theorien der Kapitalmarkttheorie entwickelt. Ihr zentrales Konzept ist die Risikodiversifikation, durch die das Vermögen eines Investors so geschickt angelegt wird, dass es gleichzeitig die höchstmögliche Rendite erzielt und dabei so wenig Risiko wie möglich eingegangen wird.

Sie bedeutet, dass man sein Portfolio über mehrere Asset-Klassen verteilt, um die Abhängigkeit von einer bestimmten Investition zu reduzieren. Ein gut diversifiziertes Portfolio kann Anlegern helfen, ihr Risiko zu begrenzen und gleichzeitig Gewinnpotenziale zu nutzen.

Wesentliche Punkte bei der Diversifikation des Vermögens sind:

  • Das Vermögen wird in verschiedene Assetklassen aufgeteilt.
  • Die Anlageklassen sollten unterschiedliche Renditechancen und Risiken aufweisen (unter anderem Aktien und Obligationen).
  • Innerhalb der Anlageklassen führt die Auswahl der einzelnen Werte zu einer Optimierung des Rendite-Risiko-Verhältnisses (etwa Aktien weltweit und Aktien aus Schwellenländern).

Das Risiko vor Verlusten sinkt grundsätzlich mit der Breite der Risikostreuung des Portfolios. Allerdings sollte beachtet werden, dass eine Diversifikation nicht automatisch die Rendite steigert, sondern vielmehr den Kapitalerhalt und die Absicherung sicherstellt.

Diversifikation ist abhängig vom Kapitaleinsatz

Je geringer die Investition, desto weniger kommt die Diversifizierung für den Investor normalerweise ins Spiel.

Mit 1’000 Franken können Sie nur in wenigen Anlageklassen direkt anlegen. Aus diesem Grund bietet sich vor allem bei kleinen Beträgen die Investition in ETFs oder Fonds an, da Sie hier schon direkt in diversifizierte Portfolios investieren.

Wenn mehr als 10’000 Franken investiert werden, kann ein Verlust – je nach Ihrem finanziellen Status – ziemlich schmerzhaft sein. Wenn Sie Ihr gesamtes Geld in eine einzige Investition stecken, können Sie sich nicht auf den Kapitalerhalt verlassen und es kann schwierig werden, den Verlust durch zukünftige Renditen wieder auszugleichen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass Sie Ihr Portfolio sorgfältig planen.

Das bedeutet in der Praxis: Als sicherere Anlageformen gelten unter anderem Obligationen, Edelmetalle oder Immobilien. Anhand der Höhe Ihres Gesamtvermögens entscheiden Sie, in wie viel unterschiedliche «Sicherheitsbausteine» Sie Ihr Geld investieren. Demnach kann es bis zu einem bestimmten Vermögen etwa ausreichen, nur Obligationen als «Sicherheitsanker» in Ihr Portfolio aufzunehmen. Bei grossen Vermögen ist eine weitere Assetklasse wie Immobilien sinnvoll.

Vom Anlegertyp zur Anlagestrategie

Nicht die Frage nach der einzig richtigen, sondern nach der passenden Strategie ist beim optimalen Geld anlegen zu beantworten.

Beachten Sie dazu folgende persönliche Voraussetzungen:

  • Anlagehorizont: Haben Sie nach dem Studium mit Ihrem ersten Job gestartet und beginnen mit der Vorsorgeplanung? Oder beschäftigen Sie sich als Mittvierziger intensiv damit, wie Sie später im Ruhestand Ihren Lebensstandard absichern können? Vielleicht haben Sie auch den Renteneintritt erreicht und es geht jetzt um den Erhalt Ihres Vermögens. Geht es also um kurz-, mittel- oder langfristige Geldanlagen?
  • Risiko: Wie viel Risiko sind Sie bereit zu akzeptieren? Wie reagieren Sie persönlich auf vorübergehende Verluste Ihrer Vermögensbausteine?
  • Anlageziele: Geht es um die Vorsorgeplanung oder Erreichung bestimmter Ziele, wie den Erwerb einer Immobilie?
  • Finanzieller Hintergrund: Wie gross ist Ihr Vermögen und Ihr monatlich zur Verfügung stehendes Budget zum Vermögensaufbau?
  • Erfahrung im Bereich Finanzen: Haben Sie Erfahrung mit dem Handel von Finanzinstrumenten und welche Zeit möchten dazu regelmässig aufbringen?

Gebühren bei der Geldanlage

Gebühren gehen zulasten der Rendite. Daher ist ein Vergleich der Gebühren verschiedener Anbieter wichtig. Dennoch sollten Sie immer auch die Dienstleistung beachten, die Sie für berechnete Entgelte erhalten. So kann sich etwa eine aktive Vermögensverwaltung langfristig bezahlt machen. Schliesslich haben Sie als privater Anleger in der Regel weder das Know-how noch die erforderliche Zeit, täglich fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können.

Die wichtigsten Gebühren, die im Rahmen Ihrer Geldanlage vorkommen, sind:

  • Gebühren für Kauf und Verkauf: Die meisten Finanzprodukte haben eine Transaktionsgebühr. Gebühren entstehen bei Wertpapiertransaktionen seitens der Börse und der beauftragten Bank.
  • Depotgebühren: Für die Verwahrung von Wertpapieren in einem Wertpapierdepot berechnen Banken Depotgebühren. Günstiger wird es bei Online-Brokern.
  • Ausgabeaufschlag bei Fonds: Der Aufschlag wird auf den Erwerb von Investmentfonds berechnet. Er kann bis zu fünf Prozent des Kaufpreises betragen.
  • Verwaltungskosten: Die Verwaltungs- oder Managementgebühren werden normalerweise als jährlicher Prozentsatz berechnet. Es ist wichtig, darauf zu achten, wofür diese Gebühr anfällt und was sie beinhaltet. Bei aktiv gemanagten Fonds wird die Gebühr für das Fondsmanagement erhoben, also das Research und den professionellen Handel.
  • Folgekosten: Teilweise werden für Änderungen des Anlageprodukts oder des Risikoprofils Entgelte erhoben. Achten Sie also darauf, welche möglichen Folgekosten mit einer bestimmten Anlage verbunden sind.

Frühzeitiger Start erweitert die Anlagemöglichkeiten

Der Zinseszinseffekt ist ein entscheidender Aspekt, um eine hohe Rendite zu erzielen. Durch ihn wird das Vermögen mit fortschreitender Anlagedauer immer schneller anwachsen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Anlage ein Verlust erzielt wird, nimmt mit der Zeit ab. Das bedeutet, dass sich die Erfolgschancen mit einer langfristigen Anlage erhöhen.

Die historische Analyse des Schweizer Aktienmarktes bis 1969 zeigt, dass in 40 von 53 Jahren eine positive Rendite erzielt wurde. Diese vorherigen Ergebnisse sind keine Gewährleistung für zukünftige Gewinne. Doch sie demonstrieren, dass es sich lohnen kann, trotz Schwanken der Kurse langfristig dabei zu sein.

Der zuverlässige Weg: regelmässig investieren

Die Erfahrung zeigt: Regelmässiges Investieren schlägt hektisches Handeln. Ohnehin ist es kaum möglich, für jedes Wertpapier die exakt richtigen Zeitpunkte für den Kauf oder Verkauf zu bestimmen. Sparen statt warten heisst also die Devise.

Bei Fondssparplänen zeigt zusätzlich der Cost-Average-Effekt etwa, wie vorteilhaft regelmässiges Sparen sich auswirken kann: Wenn Sie einen fixen Betrag monatlich investieren, dann wird bei niedrigen Kursen eine höhere und bei höheren Kursen eine niedrige Anzahl an Anteilen gekauft.

Geduld zahlt sich aus: Investieren lernen

Je mehr Zeit Sie bis zum Ruhestand haben, desto leichter können Sie sich in Geduld üben, um auf langfristige Erfolge zu setzen. Der Aktienmarkt hat dazu im Coronajahr 2020 ein eindrucksvolles Beispiel geliefert. Bei Ausbruch der Pandemie im Frühjahr brachen die Kapitalmärkte ein und zweistellige Kursverluste waren an der Tagesordnung. Doch bis zum Jahresende zeigte das Barometer in weiten Teilen wieder Kurse wie vor der Pandemie. Der Markt verläuft wellenförmig. Doch langfristig führt Wirtschaftswachstum zu ansteigenden Kursen.

Unrentable Lockangebote erkennen

Überhohe Renditen lassen sich grundsätzlich nur mit einem erhöhten Risiko erzielen. Vergleichen Sie daher die möglichen Renditen einer Anlageklasse mit dem Ihnen vorliegenden Angebot. Wenn beispielsweise für Festgelder mit einer bestimmten Laufzeit Renditen von zwei Prozent üblich sind, sollten Sie bei einem Angebot mit fünf Prozent Zinsen kritisch werden. Entweder das Angebot kommt von einem nicht soliden Anbieter oder die wirtschaftlichen Rahmendaten des Emittenten oder des Landes, aus dem das Angebot stammt, sind desolat.

Investmentstrategie: Beispiele aus der Praxis

Zur Verdeutlichung einer differenzierten Anlagestrategie nachfolgend drei Beispiele.

Geld sparen

Junge Menschen

Junge Menschen haben den grössten Spielraum für risikoreichere Investitionen, da sie noch viele Jahre haben, um etwaige Verluste auszugleichen.

Eine mögliche Anlagestrategie:

  • Tagesgeldkonto (zum Aufbau einer Reserve von etwa drei bis fünf Monatsausgaben)
  • Fondssparplan oder ETF-Sparplan (mit kleinen monatlichen Beiträgen starten, Aktienanteil kann je nach Ausrichtung 90 bis 100 Prozent sein, kostengünstige digitale Vermögensberatungen nutzen)
  • Festgeld: Bei Wunsch, Eigentum zu erwerben, gegebenenfalls über Festgelder Geld mittelfristig parken.

Menschen mittleren Alters

In dieser Lebensphase sollten Menschen ihre Investitionsstrategie etwas modifizieren und den Anteil der Investitionen mit einer höheren Sicherheit erhöhen.

Eine mögliche Anlagestrategie:

  • Tagesgeldkonto (Reserve)
  • Wertpapierdepot (Aktienanteil auf 80 Prozent begrenzen, Rest festverzinsliche Wertpapiere und Edelmetalle, gegebenenfalls Vermögensberatungen nutzen)
  • Festgeld (für feststehende Ziele wie Ablösung Hypothek oder Kauf Auto)
  • Immobilie

Menschen im fortgeschrittenen Alter

Mit dem Altern steigt das Risiko, Verluste bei Investitionen nicht mehr ausgleichen zu können. Daher sollte eine Anlagestrategie auf defensivere Optionen setzen. Aufgrund der längeren Lebenserwartungen müssen Sie dabei allerdings nicht völlig auf Renditechancen verzichten.

Eine mögliche Anlagestrategie:

  • Tagesgeldkonto (Reserve)
  • Wertpapierdepot (Aktienanteil auf 50 bis 60 Prozent begrenzen. Rest festverzinsliche Wertpapiere, Vermögensberatungen nutzen)
  • Immobilie (lastenfrei)
  • Festgeld (kurzfristige Festgelder, im Vergleich zum Tagesgeld bessere Verzinsung, Liquidität durch Aufteilung in mehrere Festgelder mit unterschiedlichen Laufzeiten aufrechterhalten)

Die Chancen im Drei-Säulen-System der Schweiz

Neben der ersten Säule für die staatliche Existenzsicherung und der zweiten Säule für die berufliche Vorsorge spielt die dritte Säule eine entscheidende Rolle innerhalb Ihrer Anlagestrategie.

Säule 3a: Für die Einzahlungen in die private Vorsorge der Säule 3a geniessen Sie innerhalb der Höchstbeträge Steuervorteile. Die Säule 3a Vorsorge wird typischerweise mit Lösungen wie Lebensversicherungen, Vorsorgekonten und Vorsorgedepots umgesetzt. Dies ist über eine Bankstiftung oder über die Versicherungsvorsorge bei einer schweizerischen Versicherung möglich.

Säule 3b: Die Anlage in der Säule 3b unterliegt keinen staatlichen Regeln. Allerdings wirken sich die Beiträge auch nicht direkt steuerlich aus. Im Gegensatz zu den aus der Säule 3a stammenden Renten, die völlig versteuert werden, werden allerdings die Renten der freien Altersvorsorge 3b nur zu 40 Prozent mit Steuern belastet.

Lesetipp: Das 3-Säulen-Prinzip der Schweiz

Geldanlagen

Häufige Fragen (FAQ)

Was ist unter dem Begriff «magisches Dreieck» zu verstehen?

Das magische Dreieck veranschaulicht die Balance zwischen den drei Investitionszielen Sicherheit, Ertrag und Verfügbarkeit. Die drei Anlageziele hängen voneinander ab und verhalten sich zueinander in einer bestimmten Relation.

Es gibt keine Anlageform, die alle drei Wünsche erfüllt. Sie müssen abwägen, welche Faktoren am meisten Bedeutung für Sie haben.

Bei welcher Geldanlage erhalte ich die beste Rendite?

Wenn auch leider der Blick in die Zukunft selbst den besten Vermögensberatern verwehrt ist, bleibt ein Blick in die Vergangenheit. Von allen Investitionsmöglichkeiten bieten Aktien das grösste Potenzial für Renditen, aber auch ein erhöhtes Risiko.

Sie müssen bei einer Investition in Aktien kurzfristige Verluste hinnehmen. Auf lange Sicht ist jedoch eine beachtliche Wertsteigerung zu erwarten: Über die letzten 100 Jahre erhöhten sich Schweizer Aktienwerte durchschnittlich um sieben Prozent pro Jahr.

Welche grundsätzlichen Fehler sollten beim Geld anlegen vermieden werden?

  • Timing und Marktanalyse ersetzt regelmässiges Geld anlegen: Die sicherste Art, sein Vermögen aufzubauen, ist das langfristige und regelmässige Sparen.
  • Alles auf eine Karte setzen: Denken Sie sowohl beim Ansparen als auch beim Anlegen an Diversifikation.
  • Hohe Kosten akzeptieren: Die Digitalisierung hat zu interessanten und gleichzeitig kostengünstigen Angeboten geführt.
  • Performance aus der Vergangenheit hochrechnen: Märkte können sich ändern.
  • Ständiges Kaufen und Verkaufen: Bleiben Sie Ihrer Strategie treu und zahlen Sie nicht unnötige Gebühren für häufige Wechsel.

Welche Rolle spielt die Inflation bei der Geldanlage?

Die durchschnittliche Rendite Ihrer Geldanlagen sollten über der Inflationsrate liegen. Das werden Sie langfristig nur erreichen, indem Sie überschaubare Risiken bei Ihrer Investmentstrategie eingehen.

Wie hoch sollte bei der Geldanlage der Anteil an Liquidität sein?

Die liquiden Anlagen sollten eine Reserve für Aufwendungen sein, die nicht aus den regelmässigen Einkünften aufgebracht werden können. Erfahrungsgemäss sind dazu drei bis fünf Monatsgehälter sinnvoll.

Dividende einfach erklärt: Bedeutung, Strategien, Aktien und Berechnung

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Je nach individueller Anlagestrategie kann es sich empfehlen, neben reinen Kursgewinnen auch auf stabile und teilweise sehr attraktive Dividenden zu setzen. Diese bieten regelmässige Auszahlung und weitere Vorteile. Doch was müssen Anleger bei der Investition in Aktien beachten und woran lassen sich lukrative Dividenden erkennen?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich dieser Ratgeber rund um das Thema Dividende.

Das Wichtigste in 30 Sekunden

  • Dividenden sind regelmässige Ausschüttungen an Aktionäre von Unternehmen.
  • Sie sind eine Ausschüttung des Unternehmensgewinns für eine Beteiligung an einem börsennotierten Unternehmen.
  • Es wird zwischen Bardividenden, Stockdividenden und Sachdividenden unterschieden.
  • Es gibt auch Aktiengesellschaften, welche keine Dividende zahlen.
  • Dividenden werden meist jährlich am Ende eines Geschäftsjahres an die Aktionäre ausgezahlt.

Dividende Bedeutung: Was ist eine Dividende?

Aktien sind eine gute und langfristige Investition mit einer konstanten Rendite. Anleger fungieren als Aktionäre und leisten dem Unternehmen finanzielle Unterstützung. Dividenden werden von erfolgreichen Unternehmen als Auszahlung an die Aktionäre vergeben, was die Investoren am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Diese Dividendenrendite ist ein wichtiger Faktor bei der Aktienbewertung. Im Vergleich zu Anleihen haben Aktien langfristig oftmals eine höhere Rendite, was die Investition in Aktien für Privatanleger attraktiv macht. Kleine Kursschwankungen können durch regelmässige Dividendenzahlungen abgefedert werden.

Unternehmen

Unterschiedliche Arten von Dividenden

Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Arten von Dividenden unterschieden werden.

  • Bardividenden sind die am häufigsten verwendete Art von Dividendenzahlungen. Bei dieser Art von Ausschüttung erhalten die Aktionäre einen Teil des Gewinns des Unternehmens ausgezahlt. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Unternehmen regelmässige Bardividendenausschüttungen machen. Einige Aktiengesellschaften zahlen halbjährliche Dividenden, während andere eine jährliche Zahlung leisten oder komplett darauf verzichten. In Deutschland werden Dividenden in der Regel einmal jährlich gezahlt. In der Regel werden Dividenden nur dann gezahlt, wenn das Unternehmen einen Bilanzgewinn erwirtschaftet hat.
  • Eine Stockdividende ist eine Ausschüttung in Form von zusätzlichen Aktien. Wenn Sie eine solche Aktie besitzen, erhalten Sie mehr Aktien im Verhältnis zu Ihrem ursprünglichen Anteil. Diese Art der Ausschüttung ermöglicht den Investoren, ihren Anteil an einem Unternehmen aufzustocken, ohne weiteres Geld investieren zu müssen.
  • Bei einer Sachdividende werden die Aktionäre mit Sachleistungen wie Geschenkkarten oder Produkten belohnt. Wenn Sie als Aktionär dieser Art von Dividende beitreten, erhalten Sie diese Geschenke direkt vom Unternehmen. In der Praxis spielt diese Art der Dividende jedoch eine eher untergeordnete Rolle.

Anleger sollten sich über die verschiedenen Arten von Dividenden informieren und verstehen, welche Strategie für sie am besten passt. Möchten Sie in ein bestimmtes Unternehmen investieren, müssen Sie die angebotene Dividendenform so hinnehmen.

Wenn die Dividende ausgeschüttet wird, dann wird die Aktie Ex-Dividende gehandelt. Der Wert vermindert sich um den ausgeschütteten Betrag und der Kurs der Aktie sinkt entsprechend.

Beim Vergleich von mehreren Aktien ist die Dividendenrendite besonders aussagekräftig. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der Dividende pro Aktie im betrachteten Zeitraum zum aktuellen Börsenkurs der Aktie.

Welche Unternehmen schütten eine Dividende aus und welche nicht?

Dividenden werden grundsätzlich von Aktiengesellschaften ausgeschüttet. Insbesondere Produktionsunternehmen, Versicherungen und Rohstoffunternehmen lassen ihre Aktionäre gerne am Jahresüberschuss teilhaben. Anders verhält es sich beispielsweise bei Wachstumsunternehmen, welche den jährlichen Gewinn vorwiegend für Investitionen nutzen.

Es gibt Unternehmen, welche keine Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Dies kann verschiedene Gründe haben. Einige Aktiengesellschaften möchten mit ihren erwirtschafteten Gewinnen das Eigenkapital erhöhen, neues Wachstum finanzieren oder Rücklagen bilden.

Insbesondere in Wachstumsbranchen nutzen Unternehmen ihre Gewinne häufig, um in Forschung und Entwicklung zu investieren. Daher gibt es auch Aktien, welche keine Dividenden bezahlen.

Am Ende des Geschäftsjahres schlägt der Vorstand einer Aktiengesellschaft seinen Aktionären im Rahmen der Hauptversammlung die Auszahlung einer Dividende sowie die jeweilige Höhe vor. Diese beträgt in der Regel ungefähr die Hälfte des Gewinns. Die Aktionäre entscheiden während der jährlichen Hauptversammlung über diesen Vorschlag. Aktionäre geniessen Stimm- und Mitwirkungsrechte, welche sich grundsätzlich an der Anzahl der gehaltenen Aktien orientieren.

Eine einfache Mehrheit der anwesenden Aktionäre ist erforderlich, um den Vorschlag zu genehmigen. Wird der Vorschlag abgelehnt, erhalten die Aktionäre keine Dividende. Stimmen die Aktionäre dem Vorschlag zur Auszahlung einer Dividende zu, erhalten sie die Zahlung automatisch drei Tage nach der Versammlung. Selbst wenn das Unternehmen keinen Gewinn ausweist, kann eine Dividende beschlossen werden. In einem solchen Fall wird diese zulasten der Substanz des Unternehmens ausgezahlt.

Lesetipps:

Mitarbeiter Unternehmen

Welche Schweizer Unternehmen bieten eine hohe Dividende?

Die weltweit grössten Dividendenzahler haben die Pandemie schneller überstanden als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Laut dem globalen Janus Henderson Dividend Index wurden bereits im ersten Quartal 2022 302.5 Mrd. USD an die Aktionäre ausgeschüttet, was einen Anstieg von elf Prozent im Vergleich zu 2021 bedeutet. Für das Gesamtjahr deuten sich weitere Steigerungen an. Neben den landestypischen Differenzen kommen Einflüsse wie Inflation sowie schwache Nachfrage in wichtigen Wirtschaftsgebieten und andere Faktoren hinzu.

Die Schweiz belegt mit einem Dividendenvolumen von 16.5 Milliarden CHF im ersten Quartal den Spitzenplatz in der europäischen Rangliste. Dies ist vor allem auf die beiden Unternehmen Novartis und Roche zurückzuführen.

Nachfolgend finden Sie einige Schweizer Unternehmen mit hoher Dividende:

  • Swiss Re mit einer Dividende von 8.10 %
  • BB Biotech mit einer Dividende von 6.20 %
  • HBM Healthcare mit einer Dividende von 4.80 %
  • Sulzer mit einer Dividende von 4.80 %
  • Novartis mit einer Dividende von 3.80 %
  • ABB mit einer Dividende von 2.90 %
  • Galenica mit einer Dividende von 2.80 %
  • Nestlé mit einer Dividende von 2.40 %
  • Roche mit einer Dividende von 2.40 %

Die in der Vergangenheit gezahlten Dividenden sind lediglich ein Indikator und keine Garantie für Dividenden in der Zukunft.

Vor und Nachteile von Dividenden

Aktien können durch Dividenden ihren Investoren ein zusätzliches Einkommen bieten, bringen jedoch auch einige Risiken mit sich. Investoren sollten daher immer die Vor- und Nachteile von Dividenden abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Als Aktionär sind Sie ein Anteilseigner eines Unternehmens. Dadurch erhalten Sie Stimm- und Mitwirkungsrechte, welche Sie auf der Hauptversammlung ausüben können. Sie haben damit ein aktives Mitbestimmungsrecht und können die Zukunft eines Unternehmens mitgestalten. Dabei ist die Mitbestimmungsmöglichkeit für Privataktionäre aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an Aktien jedoch in der Regel begrenzt.

Einer der grössten Vorteile von Dividendeninvestitionen ist das regelmässige Einkommen. Viele Unternehmen zahlen in einem festgelegten Turnus eine bestimmte Höhe an Dividende aus, wodurch Investoren in der Lage sind, ein stetiges Einkommen aufzubauen. Ein weiterer Vorteil von Dividendenzahlungen ist das steigende Interesse der Aktionäre. Dadurch erhält das Unternehmen mehr Kapital, mit dem es wirtschaften kann. In diesem Zusammenhang kann auch der Kurs steigen und die Investoren freuen sich über zusätzliche Kursgewinne. Über eine Reinvestition der Dividende können Anleger zudem über einen längerfristigen Zeitraum von einem Zinseszinseffekt profitieren.

Mögliche Nachteile können für das Unternehmen sein, wenn die Ausschüttung höher ist als der Jahresüberschuss. In diesem Fall haben sie eine zusätzliche finanzielle Belastung und weitere Investitionen sind in diesen Fällen eher selten möglich. Dies kann dadurch passieren, dass Unternehmen nach Möglichkeit versuchen, die Höhe der Dividende nicht zu reduzieren, da dies oft sehr negativ aufgenommen wird. Aus demselben Grund wird ein Unternehmen auch eher vorsichtig und defensiv Dividendenerhöhungen vornehmen.

Für Anleger besteht dagegen der Nachteil, dass ein Unternehmen bei niedrigem Gewinn die Dividende reduzieren kann. Dies wird oft aber nur dann gemacht, wenn sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschlechtert. Somit ist es für Anleger empfehlenswert, stets eine genaue Überprüfung der Finanzlage des Unternehmens vorzunehmen, bevor sie in dessen Aktie investieren. Dies gilt selbstverständlich auch für Aktien, die keine Dividenden zahlen.

Unternehmensgewinne

Dividende und Steuern in der Schweiz

Dividenden können für Investoren ein attraktives, zusätzliches Einkommen darstellen. Doch Dividenden werden zusammen mit Ihrem Lohn als Einkommen versteuert. Dadurch kann die jährliche Rendite geschmälert werden. Zu dieser Regel existieren jedoch auch einige Ausnahmen.

In den letzten Monaten hat die Dividenden-Strategie besonders an Beliebtheit gewonnen. Sie sind planbar und relativ konstant, wodurch sie sich sehr gut für Investments eignen. Aus steuerlicher Sicht kann zwischen drei Kategorien unterschieden werden.

  • ordentlich steuerbare Dividenden
  • privilegiert besteuerte Dividenden
  • steuerfreie Dividenden

Der Regelfall sind ordentlich steuerbare Dividenden. Die Schweiz erhebt grundsätzlich eine Verrechnungssteuer von 35 Prozent auf Dividenden. Für Personen, die in der Schweiz steuerpflichtig sind, fungiert sie als eine Art „Sicherungssteuer“. Diese wird direkt von dem ausbezahlten Dividendenertrag abgezogen. Auf diese Weise soll eine mögliche Steuerhinterziehung effektiv verhindert werden.

Aktionäre aus dem In- und Ausland können diese Verrechnungssteuer zurückfordern, indem sie die Dividendenerträge in der Steuererklärung offenlegen. Der Betrag wird über die Einkommenssteuer besteuert. Hierzu wird er rechnerisch dem ordentlichen Einkommen hinzugefügt und entsprechend der Steuerprogression des jeweiligen Wohnkantons belastet. Im Ergebnis werden die Dividenden mit dem Bruttoeinkommen und damit einem niedrigeren Steuersatz versteuert.

Neben den ordentlich steuerbaren Dividenden gibt es privilegiert besteuerte Dividenden. Diese betreffen Aktionäre mit qualifizierten Beteiligungen und unterliegen der Teilbesteuerung. Damit sind die Dividenden auf Bundesebene zu 70 Prozent und auf Kantonsebene je nach Kanton nur zu 50 bis 80 Prozent steuerbar. Hierzu müssen Sie jedoch eine wesentliche Voraussetzung erfüllen. Zum Zeitpunkt der Dividendenzahlung muss die Beteiligung am Grund- oder Stammkapital einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft mindestens zehn Prozent betragen. Steuerfreie Dividenden sind überwiegend für Investoren relevant, welche ihre Beteiligung über eine Kapitalgesellschaft aufbauen und den Beteiligungsabzug geltend machen.

Investoren aus der Schweiz, die US-Dividendenaktien in ihrem Portfolio haben, erhalten von ihrer Bank nur 70 Prozent der Dividende netto direkt ausgezahlt. Weitere 15 Prozent werden an die US-Steuerbehörde überwiesen, während 15 Prozent als Sicherungssteuer von der Eidgenössischen Steuerverwaltung (EStV) einbehalten werden. Es gibt keine zusätzliche Verrechnungssteuer.

Das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen der Schweiz und den USA ermöglicht es Ihnen, die US-Quellensteuer den Steuern in der Schweiz anzurechnen. Dies gilt auch für juristische Personen mit Domizil in der Schweiz. Steuerbefreite Institutionen, wie beispielsweise gemeinnützige Stiftungen, können auf Antrag vom Steuerrückbehalt USA befreit werden.

FAQ zur Dividende

FAQ

Wann erhält man eine Dividenden-Auszahlung?

Für gewöhnlich wird die Dividende einmal im Jahr auf das Konto des Aktionärs überwiesen. Manche Unternehmen führen Gewinnausschüttungen an ihre Aktionäre auch quartärlich oder halbjährlich durch. Dieser Turnus richtet sich in der Regel danach, in welchem Land das jeweilige Unternehmen ansässig ist. Beschlossen wird die Zahlung einer Dividende auf der Hauptversammlung des Unternehmens.

Wer sein Depot auf kontinuierliche Dividendenzahlungen auslegt, kann dank Quartalsdividenden jeden Monat Einkünfte generieren. Mit gezielten Investitionen können die Ausschüttungen zudem gestreckt werden. Einige Schweizer Unternehmen sind im Jahresvergleich früh dran. Nestlé, Novartis und Roche zahlen ihre Jahresdividende im März oder April und damit vor den meisten deutschen Konzernen. Weltweit das meiste Geld fliesst erfahrungsgemäss im zweiten Quartal des Jahres.

Wie oft wird die Dividende ausgeschüttet?

In Deutschland werden Dividenden in der Regel einmal pro Jahr gezahlt. In den USA sind hingegen auch monatliche oder vierteljährliche Auszahlungen möglich. Zusätzlich zu den laufenden Ausschüttungen sind auch einmalige Sonderdividenden möglich. Zu finden ist diese Information meist in der Satzung einer Aktiengesellschaft. Zudem werden die Termine an der Hauptversammlung bekannt gegeben.

Wie hoch ist die Dividende?

Die Dividende einer Aktiengesellschaft ist eine Ausschüttung an die Aktionäre, die aus dem Jahresüberschuss resultiert. Häufig wird sie als ein prozentualer Anteil des Gewinns definiert. Die Höhe der Dividende hängt von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen mitunter die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie die Erwartungen der Aktionäre. Wachstumsunternehmen entscheiden sich oftmals für Investitionen und lassen die Dividenden komplett ausfallen. Grössere und etablierte Unternehmen entscheiden sich für einen höheren Dividendensatz, um ihren Aktionären regelmässige Renditen zu garantieren.

Die Höhe der Dividende kann auch durch äussere Faktoren beeinflusst werden. Hierzu zählen insbesondere der allgemeine Zustand der Wirtschaft und die finanziellen Rahmenbedingungen des Unternehmens. Für Investoren ist es wichtig zu wissen, dass die Höhe der Dividendenzahlung jedes Jahr schwanken kann. Bei den meisten Unternehmen orientiert sich die Dividende jedoch am Vorjahres-Niveau.

Was versteht man unter dem Ex-Tag?

Der Ex-Tag ist ein wichtiger Tag für Aktionäre. Er bezeichnet den ersten Tag nach der Hauptversammlung, auf welcher die Höhe der Dividende festgelegt wurde. Jeder, der zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz von Aktien des Unternehmens ist, wird am Tag der Dividendenzahlung ausbezahlt.

Sie erhalten eine Dividende, wenn Sie die jeweilige Aktie vor dem Ex-Tag gekauft haben und sie bis zu diesem Zeitpunkt halten. Wenn Sie hingegen eine Aktie nach dem Ex-Tag kaufen, verpassen Sie die Dividende für dieses Geschäftsjahr. Der Ex-Tag sollte auch bei Investitionen im Rahmen des Daytradings beachtet werden. Viele Daytrader schliessen ihre Positionen direkt vor oder unmittelbar nach dem Ex-Tag ab, um sicherzustellen, dass sie keine Dividendenauszahlung verpassen. Ein Vorteil des Daytradings besteht darin, dass man den Ex-Tag leicht vorhersagen und auf diese Weise speziell planen kann.

Wie erfolgt die Auszahlung der Dividende – was muss ich tun?

Um Anspruch auf eine Dividende zu haben, muss man die Aktien am Tag der Hauptversammlung im eigenen Depot haben. Aktien ausländischer Unternehmen müssen vor dem Ex-Tag, also dem Tag der Dividendenzahlung, erworben werden. Die Dividende wird immer pro Aktie ausgeschüttet und berechnet sich damit mitunter nach der Anzahl gehaltener Aktien. Nach der Auszahlung werden die Dividenden direkt auf dem Depot des Anlegers gutgeschrieben.

Wie gehen Aktienfonds oder ETFs mit Dividenden um?

Aktienfonds sammeln die Dividenden zuerst, bevor sie sie an die Eigentümer verteilen. Das kann durch eine Ausschüttung geschehen, wodurch tatsächlich Geld auf die Konten der Fondsbesitzer überwiesen wird. Alternativ kann es auch durch eine Thesaurierung erfolgen, wodurch der Fonds die erhaltenen Dividenden reinvestiert und der Preis eines einzelnen Anteils sich entsprechend erhöht.

Quellenangaben

Altersvorsorge in der Schweiz: So funktioniert Ihre finanzielle Absicherung

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Gibt es eine sichere Lösung, um vor Altersarmut geschützt zu sein? Die Beschäftigung mit dieser Frage kann die freudige Erwartung des Ruhestandes einschränken. Doch machen Sie aus dem Thema Altersvorsorge eine positive Erfahrung! Informieren Sie sich über die staatlichen Programme und die weiteren Möglichkeiten, um Ihren Lebensstandard im Alter abzusichern!

Um die vorhandenen Instrumente gezielt einsetzen zu können, starten Sie am besten mit der Aufnahme Ihrer persönlichen Situation. Wenn Sie dann die Finanzierungslücken für Ihren Ruhestand erkannt haben, sind Sie in der Lage, die staatlichen Programme sowie weitere Instrumente gezielt und effizient einzusetzen.

Dieser Beitrag gibt Tipps, wie Sie Lücken in Ihrer Altersvorsorge erkennen und informiert über die wesentlichen Instrumente, mit denen Sie diese schliessen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer gelten im internationalen Vergleich weiterhin als sehr vermögend.
  • In Statistiken zur Altersarmut schneidet die Schweiz nicht besonders positiv ab.
  • Das 3-Säulen-Prinzip bietet hervorragende Instrumente, um den gewohnten Lebensstandard im Alter abzusichern.
  • Frühzeitige Finanzplanung ist die Grundlage einer fundierten Altersvorsorge.
  • Die Digitalisierung hat innovative Angebote zur Vermögensverwaltung für breite Kreise der Bevölkerung hervorgebracht.
Finanzielle Vorsorge Alter

Altersvorsorge: Bedarf im Alter realistisch kalkulieren

Die Altersvorsorge ist mehr als eine Art des Sparens. Sie ist vielmehr der elementare Bestandteil eines langfristigen Finanzplans. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, damit Sie Ihren Bedarf für das Alter realistisch kalkulieren.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung hat einen direkten Einfluss auf den Bedarf an Altersvorsorge. Je länger man lebt, desto grösser ist der Bedarf an finanzieller Unterstützung im Alter. Nach Zahlen des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2020 beträgt die Lebenserwartung in der Schweiz bei Männern 81 Jahre und bei Frauen 85,1 Jahre. Es ist also wichtig, darauf aufbauend die persönlichen Vorsorgepläne zu erstellen.

Einkommen

Je höher das Einkommen und je stabiler es heute ist, desto grösser ist der Bedarf an Altersvorsorge. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welches Einkommen Sie im Alter benötigen und wie viel Geld Sie benötigen, um dieses auf Dauer sicherzustellen.

Ausgaben

Die Kosten für Wohnen, Versicherungen und andere Ausgaben können im Alter steigen oder sinken – daher muss man den Bedarf an Altersvorsorge entsprechend planen. Es ist wichtig, herauszufinden, welche Ausgaben im Alter entstehen werden und ob diese vom vorhandenen Einkommen abgedeckt werden können oder ob man zusätzliches Geld sparen muss.

Budget

Es ist empfehlenswert, dass Sie Ihr Haushaltsbudget für den Ruhestand erstellen, um zu bestimmen, welchen Anteil das Einkommen aus den Einrichtungen AHV und Pensionskasse abdeckt.

Oft sind etwa 20 Prozent an Kosten entbehrlich, da direkte Ausgaben im Zusammenhang mit einem Beruf und Fahrtkosten entfallen. Zudem sinken oder entfallen möglicherweise monatliche Raten für eine Hypothek auf eine Eigentumswohnung oder ein Haus. Auch das Sparen für die private Vorsorge ist beendet.

Häufig besteht keine Notwendigkeit mehr, Geld für den Unterhalt von Kindern im Ausbildungs- oder Studienalter auszugeben, da sie jetzt selbstständig sind. Gleichzeitig können aber auch neue Ausgaben auftreten, weil Sie mehr freie Zeit haben oder Reisen machen möchten oder ärztliche Behandlungen bezahlen müssen. Experten gehen davon aus, dass man im Ruhestand weniger Geld benötigt als während des Berufslebens – die 80-Prozent-Regel wird daher häufig angewendet.

Für die Budgetplanung sollten Sie zusammenfassend folgende Ausgaben beachten:

  • Wohnsituation: Wohnen Sie im Eigentum, so sind die Bewirtschaftungskosten einzuplanen. Daneben muss eine Investitionsrücklage für Reparaturen oder Modernisierungen vorhanden sein. Leben Sie zur Miete, müssen Sie neben der aktuellen Miete auch von zukünftigen Mieterhöhungen ausgehen.
  • Lebenshaltungskosten: Dazu zählen Ausgaben für Ernährung, Kleidung, Austausch und Anschaffung von Elektrogeräten sowie Kommunikationstechnik.
  • Mobilität: Kosten für Anschaffung und Unterhaltung eines Autos sowie Aufwendungen für den öffentlichen Verkehr.
  • Reisen: Viele freuen sich auf die Zeit nach der Pensionierung, um häufiger zu verreisen. Dazu müssen die finanziellen Mittel rechtzeitig angespart werden.
  • Kreditverpflichtungen: Werden alle Kredite bis zum Ruhestand getilgt sein oder müssen noch verbleibende Raten eingeplant werden?
  • Steuern: Bei der Aufstellung des Budgets darf auch die Position Einkommenssteuer nicht fehlen.
  • Gesundheit: Wie umfangreich sind Sie krankenversichert? Erfahrungsgemäss steigen die Aufwendungen im Alter und nicht alle Kosten sind durch die Krankenversicherung abgedeckt.
  • Erben: Haben Sie den Wunsch, Ihren Kindern ein Erbe zu hinterlassen?
Pension Rente

Altersarmut in der Schweiz: Informieren und vermeiden

Laut Umfragen möchte rund ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz vor dem regulären Rentenalter in den beruflichen Ruhestand.

Die dritte Säule im Vorsorgesystem ist ein wesentlicher Faktor für ein unbeschwertes Leben nach der Pensionierung, den viele jedoch offensichtlich unterschätzen. Nach wissenschaftlichen Studien kümmern sich lediglich etwa 60 Prozent der Schweizer um die dritte Säule der Altersvorsorge. Dabei dürften jedem klar sein: Wer früher in Pension geht, erhält auch geringere Renten.

Realität Altersarmut

Es ist unbestreitbar, dass die Schweiz ein wohlhabendes Land ist, in dem viele Menschen über genügend finanzielle Mittel verfügen. Laut dem «Global Wealth Report» der Credit Suisse rangiert die Schweiz als das international wohlhabendste Land sogar vor den USA. Die Vermögen der Schweizer sind in den vergangenen Jahrzehnten weiter gestiegen, wenn auch in abgeschwächter Form.

Doch trotz der insgesamt vorhandenen Vermögen leiden viele Rentner hierzulande unter Altersarmut. Daten des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) zeigen, dass 2019 rund 200’000 Rentner Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV bezogen, um ihren Existenzbedarf zu decken – also von Armut betroffen waren.

Fundierte Altersvorsorge beginnt mit der Analyse der persönlichen Situation

Bevor Sie sich intensiv mit den Instrumenten der Altersvorsorge beschäftigen, geht es um eine Bestandsaufnahme.

Dazu dienen die folgenden Fragen:

  • Welches Vermögen habe ich bereits heute neben den Ansprüchen aus der staatlichen und beruflichen Altersversorgung? Hierzu zählen insbesondere ein ganz oder teilweise entschuldetes Eigenheim, Kapitallebensversicherungen, Wertschriftendepots und weitere Vermögensbausteine, die bereits für die Zeit nach der Pensionierung eingeplant wurden.
  • Welche Zahlungsströme (wie Renten oder Kapitaleinkünfte) kann ich mit dem bestehenden Vermögen erzielen?
  • Wie viel Kapital wird für meine weitere Lebensplanung im Alter benötigt (Geplante Investitionen für Sie selbst oder gegebenenfalls für Ihre Kinder)?
  • Kann ich mit einem Erbe rechnen?
  • Welche Zeit verbleibt mir bis zum geplanten Renteneintritt für den erforderlichen Vermögensaufbau?

Finanzierungslücken in der Altersvorsorge erkennen

Um eine Lücke in Ihrer Vorsorge zu prüfen, stellen Sie als Erstes Ihre voraussichtliche Jahresrente zusammen. Diese teilt sich auf in die AHV-Rente (1. Säule) und die Rente aus Ihrer Pensionskasse (2. Säule). Auskünfte über Ihre AHV-Rente erteilt die kantonale Ausgleichskasse. Die Versorgungsansprüche Ihrer Pensionskasse können Sie Ihrem Vorsorgeausweis entnehmen.

Häufige Ursachen von Versorgungslücken sind:

  • Beitragslücken: Zu Vorsorgelücken kommt es häufig durch Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, etwa bei Kinderpausen, Weiterbildungen oder Auslandsaufenthalten.
  • Teilzeit: Arbeiten Sie in Teilzeit, wird es weniger Geld für Ihre Altersrente geben, da Sie weniger in die Pensionskasse einzahlen und ein niedrigeres Durchschnittseinkommen haben. Auch die AHV-Rente wird aufgrund der durchschnittlich geringeren Einkünfte niedriger ausfallen als bei einer Vollzeitstelle.
  • Hohes Einkommen: Es mag zunächst widersprüchlich klingen, jedoch ist es eine Tatsache, dass hohe Einkommen zu Vorsorgelücken führen. Je grösser das Bruttoeinkommen ist, desto geringer ist die Abdeckung durch die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen aus der ersten und zweiten Säule.
  • Senkung Umwandlungssatz: Ihr Altersrentenanspruch beruht auf Ihrem Guthaben in der Pensionskasse und dem Umwandlungssatz. Leider nimmt dieser Satz momentan ab, sodass die Rente aus der zweiten Säule niedriger ist als noch vor Jahren erwartet.
  • Frühpensionierung: Erwerbstätige, die früher in Pension gehen, zahlen weniger ein. Dadurch fällt die Rente entsprechend geringer aus.
Glücklich Im Alter

Altersvorsorge in der Schweiz: das 3-Säulen-Prinzip

Das Vorsorgesystem der Schweiz besteht aus drei tragenden Elementen: der staatlichen, der beruflichen sowie der privaten Vorsorge.

Die erste Säule widmet sich dem existenziellen Bedarf im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit und nach dem Tod des Versicherten. Die zweite Säule soll Ihnen helfen, Ihren gewohnten Lebensstandard fortzusetzen. AHV und Pensionskasse können diese Erwartung jedoch nur begrenzt erfüllen. Die dritte Säule schliesst die Lücke zwischen den Leistungserbringern der ersten und zweiten Säulenelemente sowie Ihrem finanziell benötigten Bedarf.

Die erste Säule

Der Staat sorgt mit den Leistungen der ersten Säule für eine bescheidene Existenzgrundlage. Also die Lebenshaltungskosten im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit sowie für Hinterbliebene im Todesfall. Mit Stand 2022 bedeutet dies maximal CHF 2’390 für eine einzelne Person sowie CHF 3’585 für Ehepaare. Noch geringer fällt die Rente für die Hinterbliebenen aus. Hier werden maximal CHF 1’912 Witwen- bzw. Witwerrente gezahlt.

Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)

Die AHV trägt dazu bei, den Lebensunterhalt im Ruhestand zu gewährleisten. Sollte der Versicherte versterben, erhalten seine hinterlassenen Familienmitglieder in der Regel eine Witwen- oder Witwerrente bzw. eine Waisenrente. Die Höhe der Rente ist abhängig von der Höhe der Beiträge sowie der Beitragsdauer.

Invalidenversicherung (IV)

Die erste Priorität der Invalidenversicherung ist es, Menschen, die durch Krankheit oder Unfall zu einem Invaliden wurden, wieder in den Alltag einzugliedern. Wenn sie jedoch nicht mehr arbeiten können oder nur noch teilweise arbeiten, gewährt die Invalidenversicherung eine Rente zur Gewährleistung des Lebensunterhalts.

Wichtig: Eine volle Rente setzt voraus, dass zwischen dem 20. Altersjahr und dem Rentenalter ohne Unterbrechung AHV-Beiträge einbezahlt worden sind. Das bedeutet, dass jedes Jahr ohne Beiträge eine Kürzung der Rente nach sich zieht.

Die zweite Säule

Die sogenannte berufliche Vorsorge soll es Ihnen zusammen mit der ersten Säule ermöglichen, im Alter oder bei Invalidität den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten, sowie im Todesfall den Hinterbliebenen eine Rente zukommen zu lassen. Die Höhe Ihrer Rente wird durch die Beiträge bestimmt, die Sie während Ihres Erwerbslebens eingezahlt haben.

Mit den Leistungen der zweiten Säule sichern Sie, zusammen mit der AHV, etwa 60 bis 75 Prozent des letzten Einkommens ab. Dies gilt allerdings lediglich bis zu einem Jahreseinkommen von aktuell CHF 86’040 (Stand 2022). Verdienen Sie mehr oder sind Sie selbstständig, ist eine zusätzliche Absicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge erforderlich.

Die Rentenleistungen der zweiten Säule werden für künftige Generationen wohl abnehmen. Schliesslich ist die Lebenserwartung gestiegen und die Zinsen sind gesunken. Angesichts dessen ist es ratsam, sich über private Vorsorgeoptionen zu informieren.

Wichtig: Ein geringer Lohn bedeutet unmittelbar auch reduzierte Leistungen. Ausserdem bleiben Sie bei den meisten Pensionskassen nur versichert, wenn Ihr Lohn den Mindestbetrag von CHF 21’510 übersteigt (Stand 2022). Sofern Sie beabsichtigen, vorzeitig in Pension zu gehen, können Sie die tieferen Altersleistungen durch gezielte Einkäufe in die zweite Säule ausgleichen.

Die dritte Säule

Die erste und zweite Säule tragen dazu bei, im Rahmen der Altersvorsorge ca. 60 bis 75 Prozent des letzten Einkommens abzudecken. Die Differenz können Sie mit der dritten Säule schliessen, sodass der gewohnte Lebensstandard im Alter, nach der Pensionierung, aufrechterhalten werden kann.

Zusätzlich bietet diese Säule den Vorteil, dass der Bund und die Kantone die Vorsorge steuerlich fördern.

Die dritte Säule ermöglicht Ihnen, ein zusätzliches Kapital für die Altersvorsorge zu bilden. Dies ist eine freiwillige, individuelle Vorsorge. Unterteilt wird die private Vorsorge in die Säule 3a (gebundene Vorsorge) und Säule 3b (freie Vorsorge).

  • Die Säule 3a (gebundene Vorsorge) bietet grosse steuerliche Vorteile: Einzahlungen können bis zum gesetzlichen jährlichen Höchstbetrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, wodurch Sie erheblich Steuern sparen. Für 2022 ist dieser 6’883 Franken mit Pensionskasse und 34’416 Franken ohne Pensionskasse – maximal bis zu 20 Prozent vom Einkommen. Um in die Säule 3a einzahlen zu können, ist es allerdings erforderlich, dass Sie ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen haben.
  • Die Säule 3b (freie Vorsorge) beinhaltet die Vermögenswerte, welche nicht bereits in der ersten, der zweiten und der Säule 3a gebunden sind. Die Säule 3b umfasst klassische Sparkonten und das Investieren für unterschiedliche Ziele, etwa für ein neues Auto und natürlich auch fürs Alter. Neben Zinskonten zählen Wertschriftenlösungen zu den typischen Anlageinstrumenten.

Weitere Instrumente der Altersvorsorge

Für die Planung Ihrer persönlichen Altersvorsorge macht sich ein Grundverständnis für die Themen Finanzanlagen und Anlageklassen bezahlt.

Nachstehend daher als kurzer Überblick und eine Einordnung verschiedener Formen der Kapitalanlage und damit auch der Altersvorsorge.

Immobilien

Immobilien zur Altersvorsorge eignen sich besonders für Menschen, die bereits über ein solides Vermögen verfügen und die Sicherheit und Stabilität einer Immobilieninvestition schätzen. Das Niedrigzinsniveau hat in den letzten Jahren zu einem regelrechten Run auf die Investition in Stein und Boden geführt.

Der Erwerb eines selbst genutzten Eigenheims zählt übrigens zu den Sonderfällen, in denen Gelder aus der Säule 3a vorbezogen werden können.

Wichtig: Mit Immobilien binden Sie Ihr Kapital langfristig. Daher kommen Sie auch bei der Altersvorsorge nur als nachgelagerte Bausteine infrage. Achten Sie also vorrangig auf Finanzierungsinstrumente, die Ihnen eine gesicherte Liquidität bieten.

Immobilien bescheren Ihnen nach dem Erwerb Geldrückflüsse in Form von Mieteinnahmen oder durch Gewinne beim Verkauf des Objekts zu einem höheren Preis, als Sie ursprünglich bezahlt haben. Ferner können die steuerlichen Vorteile von Immobilieninvestitionen den Gewinn optimieren. Zu den Risiken zählen insbesondere Mietausfälle sowie die Reparatur- und Instandhaltungskosten.

Sparkonten

Der Vorteil von reinen Zinskonten ist vordergründig die Sicherheit. Aus Angst vor Kursschwankungen legen viele Menschen trotz niedriger Zinsen ihr Geld bevorzugt auf Sparkonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten an. Das führt allerdings fast immer zu einem deutlichen Kaufkraftverlust, gerade in Zeiten niedriger Zinsen. Auch innerhalb der dritten Säule der Schweizer Altersvorsorge schlummern viele Guthaben auf Zinskonten.

Die Erfahrung zeigt: Zum langfristigen Vermögensaufbau sind Sparanlagen ungeeignet. Erfahrungsgemäss sind daher langfristig die Investitionen in den Aktienmarkt eher zu empfehlen. Dennoch: Sparkonten gehören als Sicherheitsbaustein sowie als Rücklage, über die kurzfristig verfügt werden kann, in jede solide aufgebaute Vermögensstruktur. Generell empfehlen Experten eine Rücklage auf Tagesgeldkonten in Höhe von rund drei Monatseinkommen.

Lebensversicherung

Während Lebensversicherungspolicen früher zu den klassischen Instrumenten der Altersvorsorge zählten, ist das Finanzprodukt infolge der Niedrigzinsphase unter Druck geraten. Dies gilt sowohl bei den staatlich geförderten Programmen als auch für die freie Vorsorge. Die Absicherungen für Todesfall und Invalidität sind nach wie vor wichtig, doch ist dies heute aus Rentabilitätsgründen eher als getrennte Absicherung empfehlenswert – also ohne Sparanteil. Einige Versicherer bieten daher neben der reinen Risikoabsicherung auch Fondspolicen an. Hier wird der Sparanteil in Fondsanteilen investiert.

Aktien

Die Coronazeit, niedrige Zinsen und mangelnde Anlagealternativen haben den sogenannten Neobrokern zahlreiche, vor allem junge, neue Kunden beschert. Das gestiegene Interesse am Aktienmarkt ist grundsätzlich erfreulich. Die Investition in Einzeltitel ist allerdings mit einem hohen Emittentenrisiko verbunden. Ebenso erfordert das Trading entsprechenden Sachverstand und zeitlichen Aufwand. Wer dies einsetzen kann und möchte, kann den Teil seines Vermögens in einzelne Aktien investieren, auf den er nicht angewiesen ist.

Fonds und Fondssparpläne

Mit Fonds nutzen Sie ebenso die Renditechance am Aktienmarkt oder anderen Finanzmärkten. Wesentlicher Vorteil: Der Fonds investiert Ihr Geld gleich in eine Vielzahl von unterschiedlichen Titeln. Damit ist das eingesetzte Kapital diversifiziert angelegt und das Risiko von Verlusten deutlich minimiert.

Um regelmässig Kapital aufzubauen, etwa zur Altersvorsorge, bieten sich Fondssparpläne mit regelmässigen monatlichen Beiträgen an. Diese finden Sie auch bei den angebotenen Finanzinstrumenten der dritten Säule.

Wichtig: Beim Aktienanteil sollten Sie die noch zur Verfügung stehende Zeit bis zur Pensionierung berücksichtigen. Das bedeutet: Investitionen am Aktienmarkt erfordern einen zeitlichen Horizont von mindestens etwa zehn Jahren. Innerhalb dieser Zeit werden erfahrungsgemäss vorübergehende Kurseinbrüche wieder kompensiert. Sinnvoll ist es daher, in jungen Jahren etwa mit einem hohen Aktienanteil von bis zu 100 Prozent zu starten, und diesen in den letzten Jahren vor Renteneintritt zu reduzieren.

Edelmetalle (Gold, Silber)

Der Goldpreis erreichte in der Coronazeit im August 2020 die neue Höchstmarke von 2.000 US-Dollar für die Feinunze. Danach ging es allerdings wieder bergab und der Preis stieg erst wieder mit dem Krieg in der Ukraine.

Edelmetalle sind in Krisenzeiten besonders nachgefragt, was den Preis nach oben treibt. Daraus lässt sich allerdings nicht ableiten, dass diese für eine Altersvorsorge besonders geeignet wären. Das beweisen schliesslich die Preisschwankungen der letzten Jahre – in beide Richtungen.

Sonstiges (Kryptowährungen, Crowdinvesting)

Kryptowährungen und Investitionen in Crowdinvesting sollen an dieser stellvertretend für hochspekulative Kapitalanlage stehen.

Beim Crowdinvesting geht es darum, als nachrangiger Gläubiger Kapital zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet: Im Falle einer Insolvenz des Projekts werden zunächst alle anderen Gläubiger bedient.

Kryptowährungen geniessen keinen Einlagenschutz und der Wert ist enorm vom aktuellen Interesse abhängig. Weitere Verlustrisiken bestehen durch das mögliche Schliessen von Tauschbörsen oder wenn Länder den Handel untersagen.

Im Rahmen eines langfristigen Vermögensaufbaus spielen die beschriebenen spekulativen Anlagen wegen der geschilderten Risiken keine grosse Rolle.

Ruhestand

So gelingt die private Altersvorsorge

Trotz des im internationalen Vergleich beachtlichen Reichtums der Schweizer sieht es für viele Rentner im Alter nicht so positiv aus. Obwohl in der Schweiz ordentliche Erwerbseinkommen erzielt werden, sind viele Pensionäre von Altersarmut betroffen. Nutzen Sie also die Instrumente der staatlich geförderten Altersvorsorge. Mit Kenntnissen über Finanzanlagen auch ausserhalb staatlicher Programme optimieren Sie Ihre persönliche Vorsorge. Damit Sie sich auf Ihre Zeit im Alter freuen und Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können, sollten Sie sich rechtzeitig informieren und aktiv mit der Finanzplanung beginnen.

Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht dabei heute hervorragende innovative Angebote zur Vermögensberatung und Vermögensverwaltung. Diese waren bis vor einigen Jahren ausschliesslich deutlich grösseren Vermögen vorbehalten.

Wichtige Punkte, die Sie in Bezug auf Ihre Altersvorsorge beachten sollten:

  • Sofort starten: Der medizinische Fortschritt hat dafür gesorgt, dass wir immer älter werden dürfen. Das heisst allerdings auch: Die Altersvorsorge muss länger ausreichen. Wer früh beginnt, kann mit überschaubaren Beträgen viel erreichen und in der Haupterwerbszeit Steuervorteile nutzen.
  • Staatliche Programme umfänglich nutzen: Umfänglich bedeutet hierbei die Ausnutzung der Maximalbeträge. So werden die Renditen der Finanzinstrumente durch Steuervorteile optimiert.
  • Zeitpunkt der Pensionierung planen: Der Wunsch nach einer Frühpensionierung nimmt bei den Schweizern bei steigendem Bildungsgrad und höherem Einkommen zu. Wenn auch Sie Ihren Renteneintritt selbst bestimmen wollen, berücksichtigen Sie dabei auch mögliche Vorsorgelücken bei hohen Einkommen und die Abschläge auf eine vorzeitige Rente.
  • Budgetplanung einschliesslich Freizeitaktivitäten: Auf die Zeit nach der Pensionierung wollen Sie sich zurecht freuen. Dazu gehört die Gewissheit, dass auch im Alter die finanziellen Mittel für die Aktivitäten vorhanden sind, denen Sie dann nachgehen wollen. Denken Sie also an Kapital für Reisen, Hobbys und sonstige Wünsche.
  • Innovative Angebote mit Kostenvorteilen nutzen: Holen Sie rechtzeitig den Rat von unabhängigen Vermögensberatern ein. Die digitalen Vermögensberatungen ermöglichen Ihnen heute mit wenigen Klicks, Ihr persönliches Risikoprofil zu erstellen und dazu passende Strategieempfehlungen zu erhalten.

Quellenangaben

Gebühren beim Investieren: Vermögensverwaltung, Portfolio, Aktien, Fonds & Co.

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Für viele Investoren zählen nicht nur die Rendite, sondern auch die Kosten, welche mit einer Anlagelösung verbunden sind. Gebühren fallen je nach Dienstleistung oft auf unterschiedlichen Ebenen an und werden nicht immer explizit ausgewiesen. Dieser Umstand macht es Kunden schwer, die Gesamtkosten in einer einzigen Zahl zu aggregieren, weshalb die Vergleichbarkeit von Kosten zwischen verschiedenen Anbietern nicht trivial ist. Hierbei muss unterschieden werden, auf welche Art von Dienstleistung man zurückgreift, aufgrund unterschiedlicher Kostenstrukturen von reinen Handelsplattformen und Vermögensverwaltungsmandaten.

In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, welche Gebühren speziell in letzterem Fall anfallen können, um Transparenz und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Gebühren im Überblick

Gebühren können auf drei Ebenen anfallen:

  1. Einerseits sind dies alle Gebühren, die durch die Dienstleistung an sich anfallen, z.B. Verwaltungsgebühren für ein Vermögensverwaltungsmandat.
  2. Weiter fallen Gebühren an, die mit einem konkreten Portfolio und dessen Verwaltung verbunden sind. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Depotgebühren oder Transaktionskosten.
  3. Letztlich kann auch ein konkretes Anlageinstrument kosten, wie z.B. ein Anlagefonds mit einem Ausgabeaufschlag oder Verwaltungsgebühren.

Dies wird auch in der folgenden Tabelle ersichtlich:

KostenBandbreite vonBandbreite bisBerechnungsgrundlage
1. EbeneVerwaltungsgebühren0.00%1.50%p.a. des verwalteten Vermögens
DienstleistungGewinnbeteiligung5.00%20.00%der erzielten Rendite
Einstiegsgebühren0.00%5.00%des zu investierenden Betrages
2. EbeneDepotführung0.10%0.50%p.a. des Depotvermögens
PortfolioAdministrationsgebühr0.00%0.20%p.a. des Depotvermögens
Fremdwährungszuschlag0.05%0.15%auf Titel in fremder Währung
Kontoführungsgebühr0.00 CHF100.00 CHFp.a. pro Konto
Positionsgebühr10.00 CHF40.00 CHFpro Position im Konto
Courtage0.20%2.00%des Handelsvolumens
Spreads bei Fremdwährungen0.01%2.50%pro Währungswechsel
3. EbeneSpreads bei Wertpapieren0.05%3.00%des Handelsvolumens
InstrumentAusgabeaufschlag0.00%5.00%des Kaufbetrags
Verkaufskommission0.00%3.00%des Kaufbetrags
Produktverwaltungsgebühr0.10%2.50%des investierten Kapitals
Gebühren beim Investieren im Überblick | Quelle: vermoegens-partner.ch

Dienstleistungsgebühren

Dies sind Gebühren, die mit der Erbringung der Vermögensverwaltungsdienstleistung an sich verbunden sind. Diese Gebühren können von der Anlageklasse abhängig sein, sodass die Gebühren mit dem Aktienanteil ansteigen können.

Gebühren Vermögensverwaltung

Verwaltungsgebühr bei der Vermögensverwaltung

Die Verwaltungsgebühr fällt bei jedem Vermögensverwaltungsmandat an und bemisst sich meist am Prozentsatz des verwalteten Vermögens pro Jahr. Sie wird oft sehr explizit kommuniziert und kann unterschiedliche Komponenten enthalten.

Diese Gebühr kompensiert den Vermögensverwalter für seine Arbeit der Überwachung, Verwaltung des Portfolios und der Analyse und Auswahl von einzelnen Anlageinstrumenten. Dies ist der aufwendigste Teil und so macht die Verwaltungsgebühr den grössten Anteil der Gesamtkosten aus.

  • Je individueller die Kundenwünsche sind, desto mehr Aufwand entsteht bei der Vermögensverwaltung, was die Verwaltungsgebühr erhöhen kann.
  • Oft lässt sich dies durch ein grösseres Investment kompensieren, da viele Verwalter eine Staffelung der Gebühr anbieten, welche mit zunehmendem Vermögen abnimmt. Sollte diese Gebühr aussergewöhnlich tief sein, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Anbieter mit anderen Methoden kompensieren.
  • Die günstigsten Angebote von Robo-Advisorn starten bei 0.55% pro Jahr, da der Standardisierungsgrad sehr hoch ist Kunden keinen persönlichen Ansprechpartner haben. Bei klassischen Privatbanken kann die Verwaltungsgebühr bis zu 1.5% pro Jahr betragen. Dabei kann jedoch auf einen persönlichen Berater und diskretionäre Mandate zugegriffen werden.

Performance-Gebühr bei der Vermögensverwaltung

Diese Gebühr wird als Prozentsatz auf der vom Vermögensverwalter erzielten Rendite erhoben und ist in klassischen Vermögensverwaltungsmandaten eher unüblich. Im Bereich der Hedge-Fonds ist diese Gebühr weit verbreitet und wird meist erst ab einer gewissen Mindestrendite erhoben, der sogenannten Hurdle Rate.

Die Idee dieser Gebühr ist es, die Anreize des Verwalters mit denjenigen des Kunden in Einklang zu bringen. Da aber schon die Verwaltungsgebühr proportional zum verwalteten Vermögen zunimmt, sollte dies aus finanzieller Sicht schon Anreiz genug sein, das Vermögen des Kunden zu steigern.

Einstiegsgebühren bei der Vermögensverwaltung

Es kann vorkommen, wenn auch eher selten, dass eine Einstiegsgebühr erhoben wird. Diese wird einmalig als Prozentsatz auf den zu investierenden Betrag berechnet. Diese Gebühren sind mit dem initialen Aufwand assoziiert, der beim Aufsetzen eines Mandates entsteht.

Während dies bei der Vermögensverwaltung eher unüblich ist, wird diese Gebühr häufiger im Bereich der Beratung und Vermittlung von Finanzdienstleistungen angewendet, oft auch «Finders Fee» genannt.

Portfoliogebühren

Die Gruppe der Portfoliogebühren bezieht alle Gebühren ein, die mit der Verwaltung eines bestimmten Anlageportfolios verbunden sind. Diese Gebühren sind zum Teil nicht vom Vermögensverwalter selbst beeinflussbar, speziell dann nicht, wenn es sich um einen unabhängigen Vermögensverwalter handelt. Die Depotbank, welche die Wertschriften verwahrt und die Transaktionen durchführt, bestimmt die Höhe dieser Gebühren.

Portfolio Gebühren

Depotführungsgebühr

Die Depotführungsgebühr ist ein Entgelt für die Verwahrung und Administration der Wertschriften. Diese werden bei der Depotbank gehalten, wofür diese wiederum eine Gebühr als Prozentsatz des Depotwertes berechnet, welche aber in der Regel bei einem bestimmten Wert gedeckelt ist.

  • Die Höhe der Gebühr hängt oft davon ab, inwieweit die Bank noch zusätzliche Dienstleistungen in Rechnung stellt. Ausserdem sind Depotführungsgebühren oft an Transaktionskosten oder eine gewisse Handelsaktivität geknüpft.
  • So werden geringe Depotführungsgebühren oft mit höheren Transaktionskosten kompensiert oder eine Mindestanzahl von Transaktionen muss pro Quartal durchgeführt werden, um keine Kosten in Rechnung gestellt zu bekommen («Inactivity fee»).
  • Höhere fixe Depotführungsgebühren fallen jedoch oft in Kombination mit niedrigeren Transaktionskosten an. Welches Kostenmodel vorteilhafter ist, kommt somit stark auf die Menge und Häufigkeit von Transaktionen an

Administrationsgebühr

Zusätzlich zu den Depotgebühren können Depotbanken Gebühren für die spezielle Administration des Portfolios berechnen. Dies beinhaltet zum Beispiel das Verbuchen von Coupons und Dividenden oder die Verbuchung von Corporate Actions.

Manche Banken berechnen jedoch jeden Posten einzeln, ohne eine pauschale Administrationsgebühr zu erheben. Allgemein ist diese Gebühr heutzutage jedoch eher unüblich, da die Kosten oft schon in der Depotführungsgebühr enthalten sind.

Fremdwährungsgebühren

Wir kommen nun zu einer der wahrscheinlich am meist unterschätzten und gleichzeitig intransparentesten Gebühren: die Fremdwährungsgebühren. Diese Gebühr fällt dann an, wenn Wertschriften in Fremdwährungen gehandelt oder gehalten werden.

  • Zum einen stellt die Bank die Verwahrung von Titeln im Ausland in Rechnung und zum anderen auch den Kauf oder Verkauf dieser Titel. Während die Gebühr für die Verwahrung im Ausland eher seltener vorkommt, so ist eine Gebühr auf Fremdwährungstransaktionen üblich.
  • Dabei handelt es sich um einen sogenannten «Spread». Als Spread bezeichnet man den Unterschied zwischen Geld- (Kauf) und Brief- (Verkauf) Kurs, im Englischen auch Bid und Ask genannt. Sehr vereinfacht erklärt sind dies die Preise, zu denen ein Händler bereit ist, einen Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.
  • Der Händler (oder auch «Market Maker» genannt) verdient daran, indem der Geld-Kurs tiefer liegt als der Brief-Kurs. Das bedeutet, dass er zu einem niedrigeren Preis kauft als verkauft. Bei einer Fremdwährungstransaktion nimmt sich die Bank in unserem Beispiel eine Gebühr, indem sie dem Kunden für die Fremdwährungstransaktion einen schlechteren Wechselkurs als den aktuellen Marktkurs gibt. So bezahlt ein Kunde nun beispielsweise für seine US-Dollar, die er für den Kauf einer US-Aktie benötigteinen höheren Preis als den aktuellen Marktpreis. Dies funktioniert auch umgekehrt, wenn ein Fremdwährungstitel verkauft wird.

Der Gesamteffekt dieser Gebühr hängt selbstverständlich davon ab, wie oft und wieviel in Fremdwährungen gehandelt wird. Darum ist es schwierig, diese Gebühr von Anfang an auszuweisen. Die zuvor erwähnte Intransparenz kommt daher, da zum einen je nach Währung unterschiedliche Spreads erhoben werden und zum anderen, die genaue Höhe der Gebühr nur dadurch ersichtlich ist, indem der Kunde die Abrechnung der Fremdwährungstransaktion prüft und den angewandten Wechselkurs mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Marktkurs vergleicht. Ist der abgerechnete Wechselkurs erst gar nicht explizit angegeben, so muss dieser erst noch selbst berechnet werden. Viele Kunden sind sich dieser impliziten Gebühr oft nicht bewusst, da sie nur wenige Anbieter klar ausweisen. So kann ein auf den ersten Blick vermeintlich günstiges Angebot am Ende doch gar nicht so günstig sein.

Transaktionskosten oder auch Courtage

Transaktionskosten sind neben der Depotführungsgebühr eine der häufigsten anfallenden Kosten. Diese fällt auf die durchgeführten Transaktionen selbst an und kann je nach Anbieter entweder prozentual zum gehandelten Volumen oder als Fixbetrag pro Transaktion ausgestaltet sein.

Die Depotbank berechnet diese Gebühr im Zuge ihres eigenen Aufwands auf Basis der Handelsaktivität, um ihre eigenen Kosten zu decken. Diese werden teilweise von den Börsen und Brokern erhoben. Die Höhe dieser Kosten hängt stark vom Börsenplatz, der Währung, dem Anlageinstrument und dem gehandelten Volumen ab. Deshalb gilt es, diese Kosten nicht zu unterschätzen, vor allem wenn ein Portfolio aktiver verwaltet wird und regelmässig Transaktionen durchführt werden.

Positionsgebühr

Die Positionsgebühr wird, wie der Name schon sagt, von manchen Banken pro Position und zusätzlich zu den Depotführungsgebühren erhoben. Die Höhe dieser Gebühr variiert oft nach Anlageklasse und kann auf bankeigene Produkte gänzlich entfallen. Bei Vermögensverwaltungsmandaten ist diese Gebühr eher unüblich, hingegen wird sie öfter in Beratungsmandaten angewendet.

Instrumentengebühren oder Produktkosten

Die letzte und unterste Ebene an Gebühren fällt auf einzelne Instrumente und Produkte innerhalb eines Portfolios an. Diese Kosten hängen stark von der Art der Produkte und der zugrunde liegenden Anlageklasse ab. ETFs sind zum Beispiel günstiger als Anlagefonds und Aktienprodukte oft teurer als andere Anlageklassen.

Allgemein gilt: Es fallen nur Kosten bei Produkten an, die einen Emittenten oder Anbieter haben, der sie ausgibt oder verwaltet, wie z.B. ETFs, Anlagefonds oder Strukturierte Produkte. Bei Instrumenten wie Aktien oder Anleihen fallen diese nicht an, da diese auch nicht aktiv verwaltet oder konstruiert werden müssen.

Gebühren Produkt

Wertpapier-Spreads

Wir haben zuvor bei den Wechselkursgebühren schon darüber gesprochen, was sogenannte «Spreads» sind. Diese können auch bei Wertpapieren selbst anfallen. Grundsätzlich hat dies mit der Liquidität eines Titels zu tun und hängt deswegen wieder massgeblich vom Instrument selbst ab.

Die Liquidität gibt vereinfacht gesagt an, wie einfach ein Titel gehandelt werden kann, ohne den aktuellen Marktpreis zu beeinflussen. Für ausreichend Liquidität sorgen sogenannte «Market Maker», die immer kaufen oder verkaufen, wenn eine entsprechende Gegenpartei in den Markt eintritt. So wird sichergestellt, dass die Marktteilnehmer ihre gewünschten Transaktionen auch in weniger liquiden Märkten durchführen können.

Dies lässt sich der Market Maker dadurch bezahlen, dass er ein wenig günstiger kauft und etwas teurer verkauft als der «faire» Marktpreis. Diese Kosten können die Kunden in der Vermögensverwaltung nicht direkt beeinflussen und sind generell auch nicht leicht zu quantifizieren. Der Vollständigkeit halber haben wir sie hier aufgeführt, sind in der Praxis aber eher nicht allzu relevant.

Ausgabeaufschlag

Der sogenannte Ausgabeaufschlag ist eine Gebühr, die beim Kauf von Anlagefonds anfällt. Sie wird als Prozentsatz auf den zu investierenden Betrag berechnet und kann bei aktiv verwalteten Aktienfonds bis zu 5% betragen.

Dadurch, dass die Gebühr bei jedem Kauf anfällt, findet sie besonders bei regelmässigen Einzahlungen grosse Beachtung. Banken erlassen ihren Kunden oft den Ausgabeaufschlag auf ihre eigenen Produkte, um sie so attraktiver zu machen.

Verwaltungsgebühr bei Fonds

Auch im Zusammenhang mit Anlagefonds ist die Verwaltungsgebühr ein wichtiger Kostenpunkt. Diese Kosten werden für die Verwaltung durch den Fondsmanager erhoben. Sie lässt sich mit der Verwaltungsgebühr auf Mandatsebene vergleichen, da ein kundeneigener Anlagefonds vom Vermögensverwalter verwaltet wird.

Es wird zwischen aktiv und passiv verwalteten Anlageinstrumenten unterschieden: Aktive Instrumente versuchen aktiv besser zu sein als der Markt, während passive Produkte einen Index bzw. den Markt nachbilden. Aufgrund des höheren Aufwands im ersten Fall ist auch die Gebühr entsprechend höher. Auch ETFs haben eine Verwaltungsgebühr, wobei sie wesentlich geringer ausfällt als bei den meisten Anlagefonds, da sie einen passiven Ansatz verfolgen.

Verkaufskommissionen

Die Verkaufskommission ist eine spezielle Art von Gebühr, die meist nur im Zusammenhang mit Strukturierten Produkten anfällt. Emittenten dieser Produkte lassen sich den Aufwand der Konstruktion und der Verwaltung bezahlen. Die Gebühr ist ein Prozentsatz des zu investierenden Betrages und wird direkt mit dem Einstandspreis verrechnet.

Strukturierte Produkte sind eine spezielle Art von Instrumenten und gehören zur Anlageklasse der «Alternativen Anlagen», weshalb, wenn überhaupt, nur ein geringer Teil des Portfolios darin investiert wird.

Sparen für Kinder: Intelligent investieren und solides Fundament für den Nachwuchs schaffen

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Kinder sind unsere Zukunft und Eltern wünschen sich daher für ihren Nachwuchs neben Gesundheit und Zufriedenheit vor allem eine solide finanzielle Grundlage. Dazu zählen mittelfristige Sparziele, wie das notwendige Geld für eine gute Ausbildung. Ferner geht es darum, dass Kinder frühzeitig einen intelligenten Umgang mit den privaten Finanzen lernen.

Wer frühzeitig die Weichen stellt, kann auch mit überschaubarem Einkommen und langfristigen Investitionen die Grundlagen für Wohlstand und Sicherheit legen. Dazu sollten Sie geeignete Anlageformen bei der Geldanlage für Kinder kennen. Auch Fragen zur Erbschaft und dem rechtzeitigen Vermögenstransfer gilt es am besten frühzeitig zu klären.

Dieser Beitrag liefert Ihnen dazu einen ersten Überblick, damit Sie zielgerichtet planen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Frühzeitiger Beginn des Sparens erhöht den Zinseszinseffekt, minimiert Risiken und schafft bereits kleinen Beträgen ein Vermögen.
  • Anstehende höhere Ausgaben wie Ausbildung und Wohnung werden durch Zielsetzung und passende Anlageformen leichter erreicht.
  • Regelmässige Beträge erleichtern das Sparen und senken die Durchschnittskosten der Anteile beim Investmentsparen (Cost Average Effekt).
  • Sparen für Kinder ist der praktische Wirtschaftsunterricht für den Nachwuchs.
  • Bei der Vorsorge für die Kinder sollte nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen auch die Planung des Erbes berücksichtigt werden.
Vermögensaufbau Kinder

Warum der Vermögensaufbau für Kinder so wichtig ist

Eltern sein bedeutet, sich verantwortlich zu fühlen – egal ob die Kinder klein oder erwachsen sind. Das drückt sich in erster Linie durch die elterliche Liebe aus. Doch die jungen Menschen benötigen neben den direkten Kosten für Kleidung und Nahrung im Laufe ihres Lebens auch eine ganze Menge Geld.

Dies wird beispielsweise benötigt für:

  • grössere Anschaffungen wie Computer oder Fahrrad
  • Schul- und Abschlussfahrten
  • Führerschein und das erste Auto
  • Auslandsaufenthalt
  • die eigene Wohnung
  • die Kosten während und für das Studium

Wenn sich die Kosten summieren, wird es trotz Nebenjob oder Ausbildungsgehalt knapp. Und auch vom Sackgeld können die jungen Menschen wohl kaum entsprechende Rücklagen bilden. Da ist es ein wahrer Segen, wenn die Eltern, Grosseltern oder Paten schon frühzeitig für ihre Kinder vorgesorgt und ihnen dadurch einen Vorsprung verschafft haben.

Geld anlegen auf Kinderkonten: der praktische Wirtschaftsunterricht für Minderjährige

Kinder lernen heutzutage immer mehr darüber, wie die Wirtschaft funktioniert. Dies ist auch gut so, denn je früher sie die Grundlagen des Geldes und des Anlegens verstehen, desto besser können sie später damit umgehen. Ein guter Start, dieses Wissen zu erwerben, ist das Anlegen von Geld auf einem Kinder- oder Jugendsparkonto. So übernehmen Sie bereits frühzeitig Verantwortung dafür, mit feststehenden Budgets umzugehen und die notwendige Vorsorge für die Zukunft zu betreiben.

Nicht nur die Kinder profitieren vom Anlegen der ersten Gelder, sondern auch die Eltern selbst. Denn wenn die Kinder bereits früh lernen, mit Geld umzugehen und es richtig anzulegen, ist das später eine enorme Hilfe für sie. Und auf diese Weise können die Eltern ihre eigenen Ersparnisse schützen und müssen sich weniger Sorgen machen, dass ihre Kinder später unüberlegt Beträge ausgeben und das Geld am Ende nicht reicht.

Vermögen für Kinder aufbauen: Je länger der Zeitraum, desto leichter fällt das Ansparen

Eltern können ihren Sprösslingen Geschenke machen, welche sie erst viele Jahre später wertschätzen werden. Aus kleinen monatlichen Beträgen, über ein oder mehrere Jahrzehnte hinweg angelegt, entsteht so ein ansehnliches Vermögen. Die Zeit und eine angemessene Rendite bescheren dabei den zusätzlichen Zinseszinseffekt.

Wichtig dabei ist, dass die erzielte Rendite bei einem längerfristigen Investment stets auch höher als die Inflation ist.

Grundlagen frühzeitig legen: Wie können Kinder den Umgang mit Geld lernen?

Bereits im Kleinkindalter können Kinder lernen, dass man für bestimmte Dinge Geld bezahlen muss. Sie sehen, dass die Eltern beim Einkaufen Geld ausgeben und so verstehen sie, dass man für die Dinge, die man haben möchte, Geld bezahlen muss. Auch wenn sie noch nicht verstehen, wie das System von Geld und Preisen funktioniert. Sie erkennen bereits die Notwendigkeit, sparsam zu sein und nicht alles auszugeben, was man besitzt.

Der Umgang mit Geld zählt zu den wesentlichen Bestandteilen unseres täglichen Lebens. Daher ist es bedeutsam, dass Kinder ihn frühzeitig erlernen. Der zeitliche Einsatz der Instrumente dazu wird insbesondere durch das steigende Alter der Kinder bestimmt. Nachstehend daher die Darstellung einiger Punkte in altersgemäss aufsteigender Reihenfolge.

Vermögen aufbauen

Umgang mit Taschengeld

Beim eigenverantwortlichen Umgang mit dem eigenen Sackgeld lernen Kinder beispielsweise, wann sie etwas kaufen und wann sie lieber auf etwas sparen sollten.

Für Ziele sparen

Das Sparen auf Dinge, die sie sich wünschen – sei es ein neues Spielzeug oder ein besonders cooles Paar Schuhe – ist eine Möglichkeit für Kinder zu verstehen, was es heisst Geld zu haben und zu verwalten.

Den eigenen Verdienst erwirtschaften

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, den Kindern zu zeigen, wie man selbst Geld verdient. Sie sehen etwa, dass ihre Eltern jeden Tag zur Arbeit gehen und dafür Geld bekommen. Auf diese Weise erkennen sie, dass Sie für Ihre Arbeit entlohnt werden und dass man selbst aktiv werden muss, um Geld zu verdienen.

Den praktischen Bezug zum eigenen «erarbeiten» können Sie bei Ihren Kindern durch die Entlohnung für kleinere Dienste fördern. Dazu zählen etwa das Rasenmähen oder die Unterstützung der Grosseltern bei ihren Besorgungen.

Entsprechend dem Status der Eltern ist es für den Umgang mit Geld ebenso wichtig, den Kindern die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Angestellten und Selbstständigen zu vermitteln.

Das eigene Konto und die Funktion der Bank

Auch die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten im Umgang mit verschiedenen Arten von Geld ist wichtig. Wenn Kinder älter werden, können Sie beispielsweise lernen, ein eigenes Konto bei der Bank zu eröffnen und zu verwalten. Hierbei können Eltern helfen, indem sie den Kindern erklären, welche Kosten anfallen (etwa Gebühren für die Kontoführung) und wie man sein Konto am besten verwaltet.

Darauf aufbauend kann den Kindern später dargestellt werden, dass es verschiedene Formen der Geldanlage gibt. Das Verhältnis von Risiko zu Rendite sollte ebenso rechtzeitig erklärt werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig die Bedeutung des Geldes und den Umgang damit lernen. Auf diese Weise können sie später erfolgreich in ihrem Berufsleben Fuss fassen und eine finanziell stabile Zukunft aufbauen.

Und bedenken Sie: Es ist vorteilhafter, als Kind Fehler mit einem begrenzten Budget zu machen, als im späteren Leben als junger Erwachsener finanzielle Risiken einzugehen und dafür die Quittung zu erhalten.

Vermögensaufbau für Kinder und Jugendliche: sinnvolle Formen

Die Zeiten, in denen mit dem Sparbuch für langfristige Wünsche angespart wurde, sind lange vorbei. Bei der Festlegung des Sparziels und der Laufzeit ist es heute wichtig, die Zukunftspläne Ihres Kindes zu berücksichtigen. Ob Sie Geld für spätere Anschaffungen anlegen möchten, sein Wissen über Umgang mit Geld erweitern oder beides vereinen wollen: Sie müssen überlegen, wie oft und wie viel Sie investieren möchten. Neben der Option, regelmässige kleinere Beiträge zu leisten, können Sie auch einmalig grössere Summen zahlen oder eine Kombination aus beidem wählen.

Doch egal, für welche Anlageform Sie sich entscheiden: Das Risiko minimieren und den Zinseszinseffekt erhöhen Sie, wenn Sie so früh wie möglich beginnen.

Aufbau Vermögen

Tagesgeldkonto und Festgeld

Tagesgeldkonten oder Festgelder bieten sichere Anlagemöglichkeiten für Ihren Nachwuchs. Die Sicherheit müssen Sie allerdings mit einer bescheidenen Rendite erkaufen. Es kann eine ideale Anlageform sein, um kleinen Kindern den Übergang vom «Sparschwein» zur Bank zu verdeutlichen.

Für den Aufbau langfristiger Vermögenswerte sind Tagesgeld und Festgeld allerdings nicht geeignet. Die Anlageformen bieten sich jedoch an, wenn Sie kurz- oder mittelfristig Beträge ansparen oder Geldgeschenke für die spätere Verwendung sicher aufheben wollen. Beim Tagesgeldkonto steht die Flexibilität im Vordergrund. Beispielsweise heute Geldgeschenke einzahlen, um dafür in der nächsten Saison das E-Bike zu kaufen.

Festgeld ist eine Anlageform, bei der Sie einen bestimmten Betrag für eine vertraglich festgelegte Laufzeit anlegen. Hierbei haben Sie keine Flexibilität mehr, dafür sind die Zinsen geringfügig höher als beim Tagesgeld. Diese Anlageform ist sinnvoll, wenn Sie schon jetzt wissen, wofür Sie in naher Zukunft sparen. Dies kann zum Beispiel ein Auslandsaufenthalt oder der Führerschein sein, der demnächst ansteht.

Das erste Konto für das eigene Geld

Viele Banken bieten Eltern die Möglichkeit, für ihre Kinder ein eigenes Konto zu eröffnen. Dieses ist häufig bis zu einem bestimmten Alter gebührenfrei und mit weiteren Vorteilen ausgestattet. Auf diesem Kinderkonto können regelmässig Taschengeld oder auch einmalige Beträge wie Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke zunächst verwahrt werden. Kinder lernen so im geschützten Rahmen, eigenständig über eine bestimmte Summe Geld zu verfügen und es für die Erfüllung eigener Wünsche zu sparen.

Die Zeit beim Erwachsenwerden nutzen: Fondssparpläne

Investieren Sie frühzeitig in Aktien und schaffen Sie so die Basis für eine sichere und rentable Geldanlage. Mit einem Depot bei einer Bank und einem Fonds- oder ETF-Sparplan können neben regelmässigen Beträgen auch Einmalbeträge geleistet werden. So werden neben den laufenden Sparraten auch Geldgeschenke rentabel angelegt. Die Anlage erfolgt dabei in Fonds oder ETFs. Banken bieten häufig speziell konzipierte Kinderdepots mit günstigen Konditionen an.

Trotz Schwankungen auf dem Markt ist eine ansehnliche Verzinsung mit Wertpapieren möglich, wenn man vom langfristigen Vermögensaufbau ausgeht. Damit lässt sich nicht nur für den Nachwuchs sparen. Sie ermöglichen damit auch anderen Familienmitgliedern, beim Investieren mitzuwirken. Beim Fondssparen profitieren Sie vom Cost Average Effekt. Das bedeutet, da immer der gleiche Betrag investiert wird, werden bei hohen Kursen weniger und bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft.

Beachten Sie dabei, dass es sich hierbei im Vergleich zu den konservativen Sparformen um eine risikoreichere Anlage handelt. Erfahrungsgemäss bieten breit und global anlegende Indexfonds oder ETFs eine optimale Risikostreuung. Wichtig: Sie sollten grundsätzlich von einem langfristigen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren ausgehen.

Versicherungssparen – Vorsorge für bestimmte Ereignisse

Versicherungen bieten ebenso Produkte an, welche auf bestimmte Situationen innerhalb der Familien konzipiert sind. Eltern können beispielsweise für den Fall ihres Todes, die Auszahlung an ihre Kinder verfügen. Ferner zielen einige Versicherungsprodukte auf die Auszahlung zu einem bestimmten Zeitpunkt ab, etwa den Beginn einer Ausbildung (Ausbildungsversicherung).

Frühzeitige Übertragung schützt das Erbe der Kinder

Nach einer Redensart ist es besser, mit warmen Händen zu geben als mit kalten, also nach dem Tod. Dies bietet sich etwa an, wenn der jungen Familie das erforderliche Eigenkapital für den Erwerb eines Eigenheims fehlt.

Anders als beim sogenannten Erbvorbezug wird eine Schenkung später im Erbfall grundsätzlich nicht berücksichtigt. Damit können etwa, sofern gewünscht, mehrere Kinder unterschiedlich bedacht werden. In vielen Fällen ist zwar die Vererbung an die eigenen Nachkommen steuerfrei, doch die Freibeträge variieren zwischen den einzelnen Kantonen. Daher kann es ratsam sein, bereits zu Lebzeiten einen Teil des Vermögens an die Kinder zu übertragen.

Beachten Sie, dass es sich um ein hochkomplexes Thema handelt und an dieser Stelle keine Steuerberatung erfolgen kann. Wenden Sie sich also bei Bedarf rechtzeitig an einen Anwalt für Erbrecht.

Elternhaus

Nachwuchs lernt Vermögensaufbau: Eltern und Kinder investieren gemeinsam

Gut informiert können Sie das Sparen für Ihre Kinder mit wenigen Schritten beginnen:

  • Kinder bereits bei Eröffnung des ersten Kontos einbeziehen: Kinder lernen am ehesten, wenn sie selbst aktiv werden. Deshalb ist es von Bedeutung, dass sie bereits in jungen Jahren ein eigenes Konto eröffnen. So sehen sie nicht nur, wie ihr Geld anwächst, sondern bekommen auch ein Gefühl für die Funktionsweise des Finanzsystems. So entwickeln sie etwa später leichter das Verständnis für das 3‑Säulen-Prinzip bei der Schweizer Altersvorsorge. Natürlich sollten sie bei den Anlageentscheidungen ab einem gewissen Alter auch immer wieder involviert werden und sehen, dass es sich um ihr Geld handelt.
  • Passende Anlageform zum Ziel: Bevor es losgehen kann, muss zunächst ein Ziel festgelegt werden. Soll das Geld für den Führerschein, das erste Auto oder für die Ausbildung gespart werden? Sobald diese Frage geklärt ist, kann die Geldanlage bzw. der Risikomix definiert werden. Hierbei ist es ratsam, sich fachlichen Rat einzuholen.
  • Regelmässigkeit sicherstellen: Um den Sparprozess zu automatisieren und die empfehlenswerte Regelmässigkeit zu erreichen, empfiehlt es sich, einen Dauerauftrag einzurichten. So müssen Sie sich nicht jeden Monat daran erinnern, Geld zu überweisen.
  • Lange Zeiträume für Chancen am Kapitalmarkt nutzen: Bei der Geldanlage für Kinder steht, je nach Sparziel, ein langer Zeitraum zur Verfügung. Erfahrungsgemäss bieten sich hier die Investitionen am Aktienmarkt an. Zwar ist das Risiko im Vergleich zu konservativen Sparformen erhöht, jedoch wurden in der Vergangenheit Kurseinbrüche über Zeiträume von länger als zehn Jahren wieder ausgeglichen. Voraussetzung dazu ist eine breite Diversifizierung, wie sie etwa Aktienfonds oder ETFs bieten. Hier lassen sich Sparpläne auch mit kleinen regelmässigen Geldbeträgen anlegen.

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Häufige Fragen (FAQ)

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit beim Sparen für Kinder?

Wenn Kinder erwachsen werden und Geldgeschenke von Ihnen erhalten, werden sie sich möglicherweise fragen, woher es stammt. Da kommt es eventuell nicht gut an, wenn sich das angesparte Kapital durch die Renditen von Kohlekraftwerken oder Waffenkonzernen gemehrt hat. Beachten Sie also, dass Themen wie Klimaschutz und ESG bei Jugendlichen heute eine hohe Relevanz haben.

Wie viel Geld sollte ich monatlich für die Kinder sparen?

Grundsätzlich richtet sich die Höhe der Sparbeiträge natürlich nach Ihren persönlichen Möglichkeiten. Hilfreich für die Beantwortung der Frage ist jedoch folgendes Beispiel: Wenn Sie 100 Franken monatlich sparen, ergibt dies bei konservativen Sparformen (drei Prozent Verzinsung) in 20 Jahren ein Kapital von rund 33’000 Franken. Also etwa eine gute Grundlage für die Finanzierung eines Studiums. Bei der Anlage am Aktienmarkt würde aus den monatlichen Sparbeiträgen nach den langfristigen Erfahrungen (etwa sieben Prozent Rendite) bereits ein Kapital von rund 52’000 entstehen können.

Wie sieht es mit staatlichen Förderprogrammen aus?

Das Sparen für minderjährige Kinder wird staatlich nicht direkt gefördert. Hier gilt die Eigenverantwortlichkeit. Eltern werden in der Schweiz finanziell zum einen durch die Familienzulage und zum anderen durch steuerliche Freibeträge für Kinder unterstützt. Wie Sie dieses Geld konkret einsetzen, ist letztlich Ihnen überlassen.

Quellenangaben

Säule 3a-Fonds: Tipps, Renditechancen und Antworten auf wichtige Fragen

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Auf der Suche nach einer geeigneten Vorsorge fürs Alter stossen informierte Verbraucher irgendwann auf die Investition in Aktien und andere Wertpapiere. Schliesslich handelt es sich dabei um ein bewährtes Instrument, um langfristig Vermögen aufzubauen. Innerhalb der Altersvorsorge in der Schweiz bietet sich über 3a-Fonds eine hervorragende Möglichkeit, um im Vergleich zu reinen Zinskonten den Aufbau des Vorsorgekapitals zu optimieren.

Doch die Auswahl an Vorsorgefonds erscheint auf den ersten Blick unüberschaubar. Verschaffen Sie sich also mit diesem Beitrag einen ersten Überblick, wie Sie mit 3a-Fonds am besten investieren, worin sich die Fonds unterscheiden und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 3a-Vorsorgefonds können Chancen am Börsenmarkt genutzt werden.
  • Die Renditeaussichten sind langfristig deutlich über dem Zinsmarkt.
  • Im Vergleich zu Versicherungsprodukten bieten Vorsorgefonds eine höhere Flexibilität.
  • Bei der Wahl des 3a-Fonds sollte die persönliche Vermögenssituation sowie die Risikotoleranz berücksichtigt werden.
  • Gebühren können die Rendite erheblich beeinflussen, weshalb sie bei der Auswahl des Fonds umfassend verglichen werden sollten.
Börse

Wesentliche Vorteile von 3a-Fonds im Vergleich zu anderen Anlageformen

Die Entwicklung am Zinsmarkt hat zum Jahresende 2022 neue Erwartungen bei Sparern geweckt. Hinzu kommt, dass 3a-Vorsorgekonten im Vergleich zu anderen Zinskonten besser verzinst werden.

Der aktuelle Vergleich (Dezember 2022) der Zinsen auf 3a-Vorsorgekonten bringt jedoch alle, die sich ernsthaft um ihre Vorsorge kümmern, auf den Boden der Realität. Danach bewegen sich die Zinsen zwischen 0 und 0.60 Prozent. Im Klartext: Damit lassen sich nur schwer nennenswerte Vorsorgegelder für die Zeit nach der Pensionierung aufbauen.

Wer in den vergangenen zehn Jahren in Schweizer Vorsorgefonds investiert hat, kann sich auf eine im Vergleich dazu hohe Rendite freuen. In dieser Zeit hat die Durchschnittsrendite bei den 3a-Fonds 23.4 Prozent betragen – was gut 2.1 Prozent pro Jahr entspricht. Die besten Fonds waren sogar noch besser und haben bis zu 54.5 Prozent Rendite in zehn Jahren abgeworfen, also mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.

Mit 3a-Fonds profitieren Anleger mit ihren Einzahlungen im Rahmen Ihrer Altersvorsorge somit von folgenden Vorteilen:

  • Auch bei der Altersvorsorge von den Renditechancen an den Börsen profitieren.
  • Anlagen für verschiedene Risikotypen möglich
  • Kombination verschiedener Anlageklassen (Diversifikation)
  • Nachhaltige Investments möglich
  • Breites Angebot an aktiv und passiv verwalteten Anlagefonds.
Investment

3a-Fonds vergleichen – darauf sollten Sie beim Vergleich der Angebote achten

Erwerbstätige Personen, die in einer Pensionskasse versichert sind, können 6’883 Franken als Maximalbetrag steuerbegünstigt einzahlen. Wer dagegen nicht in einer Kasse versichert ist (kein BVG-Beitrag), kann sogar 34’416 Franken oder bis zu 20 Prozent seines Einkommens als Abzug von der Steuer beanspruchen. Dies führt dazu, dass Anleger einen Teil der Rendite vom Staat erhalten, wenn sie in der Säule 3a vorsorgen. Allerdings ist es wichtig, bei der Auswahl der Produkte sehr sorgfältig vorzugehen, da es hierbei um eine langfristige Investition geht.

Wer in der dritten Säule mittels 3a-Fonds Geld sparen möchte, vergleicht die angebotenen Fonds. Damit der Vergleich realistisch und objektiv gelingt, sollten Sie dabei auf folgende Punkte achten:

  • Renditevergleich von Fonds mit gleichem Aktienanteil: Ein Vergleich von Renditen ist nur bei gleicher Aktienquote sinnvoll. Schliesslich sind höhere Renditechancen immer mit einem höheren Risiko verbunden.
  • Gleiche Zeiträume und Zeitpunkte vergleichen: Aktienmärkte sind naturgemäss permanent in Bewegung. Daher ist es bei Performance-Vergleichen wichtig, bei den Fonds den gleichen Stichtag (Tag, Monat, Jahr) anzusetzen.
  • Möglichst lange Perioden vergleichen: Es ist sinnvoll, die Rendite über einen möglichst langen Zeitraum zu vergleichen. Aktiv verwaltete Vorsorgefonds können möglicherweise kurzfristig eine höhere Rendite erzielen als passive Fonds. Ob dieser Vorteil über mehrere Jahre besteht, lässt sich erst anhand längerer Zeiträume, wie zehn Jahre, beurteilen.
  • Die Rendite der Vergangenheit kann nicht hochgerechnet werden: Jeder Fonds hat ein anderes Risiko-Ertragsprofil und jederzeit können sich die Marktbedingungen ändern. Es ist also wichtig zu verstehen, dass es unmöglich ist, die Rendite der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunft vorherzusagen. Wichtiger ist es, zu überlegen, welche Art von Investition am besten zu Ihren eigenen Zielen und Bedürfnissen passt. Es geht insbesondere darum, den besten Ertrag bei akzeptablen Risiken zu erzielen.
  • Gebühren beim Vergleich berücksichtigen: Die Fondskosten der verschiedenen Wertschriftenfonds in der Säule 3a unterscheiden sich stark. Beim Fondsvergleich ist daher neben der Rendite unbedingt ein Vergleich der Gebühren erforderlich, da diese massgeblich die Nettoperformance schmälern können. In den letzten Jahren haben sich sogenannte Säule-3a-Apps mit niedrigen Gebühren profilieren können. Auch sie investieren als digitale Vermögensverwalter oft in Fonds. Dabei setzen sie primär auf Indexfonds und Exchange Traded Funds (ETF) mit niedrigeren Gebühren. Da überrascht es nicht, dass ein deutliches Wachstum der digitalen Anbieter festzustellen ist.
  • Fonds mit gleicher Zusammensetzung vergleichen: Zunächst sollten Sie sich über die verschiedenen Anlageklassen informieren und herausfinden, welche der eigenen Anlagestrategie am besten entspricht. Aktien bieten in der Regel ein höheres Renditepotenzial als Anleihen oder Immobilien, sind aber auch riskanter. Anleihen bieten tendenziell höhere Sicherheit als Aktien, aber weniger Rendite. Immobilien haben eine geringere Volatilität als Aktien, erfordern jedoch oft einen längeren Anlagehorizont, damit sich Gewinne einstellen.
  • Fondsvermögen national oder international investiert: Um die Performance von Fonds zu vergleichen, muss ebenso der Anlagefokus identisch sein. Legt der Fonds international an oder ausschliesslich in der Schweiz? Weltweit anlegende Fonds versprechen grössere Chancen. Allerdings ist auch ein entsprechendes Research Voraussetzung. Schweizer Unternehmen können mitunter konkreter bewertet werden.
persönliche Situation

Der Vorsorgefonds muss zur persönlichen Situation passen

Die Investition in einen Fonds sorgt für mehr Diversifikation und ermöglicht es Anlegern, an den Kursanstiegen verschiedener Aktienmärkte und anderer Finanzmärkte teilzuhaben. Ein Fonds investiert sein Kapital in verschiedene Anlageprodukte und Unternehmen, was zu einer Streuung des Anlagerisikos führt.

Beim Vergleich der verschiedenen 3a-Fonds legen viele Anleger zunächst den Fokus auf die Performance. Schliesslich möchte jeder eine maximale Rendite erreichen. Beachten Sie jedoch, dass es sich bei Altersvorsorgeprodukten, insbesondere bei Investitionen am Aktienmarkt, um langfristige Anlagen handelt. Daher ist es wichtig, dass der Fonds zu Ihrer persönlichen Situation passt.

Berücksichtigen Sie daher bei der Wahl Ihres Vorsorgefonds folgende Punkte:

Persönlicher Anlagehorizont

Für Personen, die über eine Zeitspanne von mindestens zehn Jahren verfügen, empfiehlt es sich, einen grösseren Anteil an Aktien zu wählen. Während dieser Zeitspanne sind die Chancen gut, dass mögliche Negativrenditen wieder aufgeholt werden können. Bei einem Anlagehorizont unterhalb von zehn Jahren sorgen Anleihen und Immobilien für einen höheren Sicherheitsbaustein.

Persönliche Risikotoleranz

Vorsorgesparer, die Chancen am Aktienmarkt nutzen möchten, werden bei Säule-3a-Fonds fündig. Sie haben dabei die Auswahl zwischen einem sehr geringen oder hohen Aktienanteil. Welcher Anteil ratsam ist, hängt davon ab, welche Risiken Anleger eingehen wollen und können. Sie sollten also Ihre persönliche Risikotoleranz bei der Entscheidung berücksichtigen, welchen Betrag Sie in Aktien investieren möchten.

In Zusammenhang mit der individuellen Risikotoleranz können auch Anlageschwerpunkte eine Rolle spielen. Entscheiden Sie sich nur für Investments, die Sie persönlich positiv betrachten. Oft können Sie bei der Fondsauswahl bestimmte Segmente, wie Gesundheit oder Wasser berücksichtigen.

Verhältnis zum Gesamtvermögen

Bei der Entscheidung für einen Fonds sollte man den Gesamtwert des Vermögens berücksichtigen. Wenn jemand über eine Immobilie im Wert von einer Million Franken verfügt, kann er problemloser einen höheren Anteil an Aktien in seiner Säule-3a-Anlage vorsehen als jemand ohne ein solches Vermögen. Ebenso tragen Ansprüche aus Pensionskassen oder sonstiges liquides Vermögen dazu bei, den Risikoanteil zugunsten von Renditechancen zu erhöhen.

Persönliche Neigung zu Nachhaltigkeit

Nicht alle Fonds, die als nachhaltig bezeichnet werden, sind es auch. Ein tatsächlich nachhaltiger Fonds, der den strengen ESG-Kriterien entspricht, sollte mit dem gesamten Fondsvermögen entsprechend investiert sein. In einigen Fällen werden Anlageportfolios jedoch nur teilweise nach nachhaltigen Kriterien ausgewählt. Bei der Anpassung eines passiven Anlageansatzes mit ETFs kann es schwierig sein, das gesamte Kapital nachhaltig anzulegen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei Ihrem Anbieter über die Nachhaltigkeitskriterien erkundigen und wissen, wie sich die Portfolios zusammensetzen.

Was bedeutet es, nach ESG-Kriterien anzulegen?

ESG investieren impliziert, dass Umwelt- (Environmental), Sozial- (Social) und Unternehmensführungs- (Governance) Faktoren (kurz: ESG) in die Investitionsentscheidungen einfliessen. Die ESG-Kriterien umfassen ein breites Themenspektrum, das normalerweise nicht Teil der finanziellen Analyse ist, aber dennoch eine finanzielle Bedeutung haben kann.

Die Abkürzung bedeutet konkret:

  • Environmental: Investitionen in erneuerbare Energien, umweltverträgliche Produktion, geringe Emissionen und effizienter Umgang mit Rohstoffen und Energie
  • Social: hohe Standards hinsichtlich Arbeitssicherheit, faire Arbeitsbedingungen bei angemessener Entlohnung, Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern
  • Governance: interne Kontrollen zur Verhinderung von Korruption, Nachhaltigkeitsmanagement auf Vorstandsebene und Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen zur Vermeidung von unnötigen Risiken

Wenn Sie also Kriterien wie Verantwortungsbewusstsein bei der Reaktion auf den Klimawandel, angemessene Lieferkettenmanagement-Strategien, eine faire Behandlung der Mitarbeitenden und eine vertrauensvolle Unternehmenskultur als wichtig erachten, sollten Sie Ihr Geld und besonders Ihre Altersvorsorge nach ESG-Kriterien anlegen. Allerdings gilt es zu beachten, dass bislang eine eindeutige Definition der ESG-Kriterien noch in der Findung ist.

Vertrauen

Die Auswahl des Anbieters

Nur wenn Sie Ihrem Vermögensberater das notwendige Vertrauen entgegenbringen können, werden Sie mit ihm langfristig zufrieden sein. Bleibt ein ungutes Gefühl, nutzt auch keine gute Performance. Prüfen Sie dazu zunächst, ob eine Beratung, persönlich oder digital, angeboten wird. Die digitalen Angebote erleichtern inzwischen die Anlage. Ebenso wichtig ist es dabei allerdings, bei offenen Fragen oder Problemen einen persönlichen Ansprechpartner erreichen zu können.

Neben dem Gebührenvergleich ist für eine objektive und individuelle Beratung insbesondere die Antwort auf eine Frage wichtig: Ist der Anbieter tatsächlich unabhängig und kann auf mehrere Angebote am Markt zurückgreifen oder ist er gebunden? Ziehen Sie also auch einen Säule 3a Wechsel in Betracht.

Beeinflusst die Rendite: Gebühren bei 3a Fonds

Bei 3a-Produkten sollte der Vorsorgesparer nicht zuletzt auf möglichst niedrige Kosten achten. Laut dem Vergleichsportal Moneyland kosteten 2021 etwa passiv verwaltete Fonds durchschnittlich 0.76 Prozent an Gesamtgebühren und bei aktiv verwalteten Fonds waren es im Durchschnitt 1.17 Prozent.

Wenn auch der erwähnte Vergleich nicht pauschalisiert werden kann, so wird deutlich: Höhere Gebühren sprechen nicht automatisch für eine angemessene Qualität eines Fonds. Denn gerade über einen langen Zeitraum beeinflussen Gebühren erheblich die Nettorendite.

Berücksichtigen Sie daher beim 3a-Vergleich der Vorsorgefonds folgende Gebühren und orientieren Sie sich insbesondere an den angegebenen Bandbreiten:

Total Expense Ratio (TER)

Dies sind die Kosten der Fondsverwaltung, die dem Fondsvermögen direkt belastet werden. Sie finden die Position im Factsheet des Fonds. Die Kosten werden auch als Betriebsaufwandsquote, laufende Kosten, Pauschalkosten, Verwaltungsgebühr oder Management Fee bezeichnet.

Bandbreite: etwa 0.25 bis 1.70 Prozent

Ausgabe- und Rücknahmekommission

Die Kommission, die beim Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen anfällt, kann bis zu fünf Prozent betragen. Sollte sie bei Kauf und Verkauf belastet werden, können somit bis zu zehn Prozent Gebühren anfallen.

Bandbreite: etwa 0.00 bis 5 Prozent

Margen auf den Kauf und Verkauf von Fremdwährungen

Kaufen Sie einen Fonds in einer anderen Währung, etwa in USD, kauft Ihre Bank zunächst US-Dollar. Dadurch entstehen Margen auf Fremdwährungen, wie bei jedem Tausch von Währungen für eine Reise. Beim Verkauf fällt die Marge für Fremdwährungen nochmals an.

Verwässerungsschutz: Ausgabe- und Rücknahmespreads

Dieser Spread soll verhindern, dass durch den Vertrieb neuer Fondsanteile den bisherigen Fondsinhabern Nachteile entstehen. Sobald Sie Geld in einen Fonds investieren, muss dieser mit diesem Kapitalzufluss neue Titel erwerben. Dadurch wird erneut ein Spread gezahlt (Differenz zwischen Verkaufskurs und Kaufkurs). Diese Spreadkosten werden mit dem sogenannten Verwässerungsschutz an Sie weiterbelastet.

Sonstige Transaktionskosten

Neben den genannten Transaktionskosten können weitere Gebühren wie Courtagen oder Börsengebühren anfallen, welche Banken für die Abwicklung erheben. Einige Anbieter berechnen diese Positionen auch pauschal oder prozentual auf das Transaktionsvolumen.

Jeder Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in der Schweiz unterliegt der sogenannten Eidgenössischen Stempelabgabe (Umsatzabgabe). Diese Abgabe beträgt 0.075 Prozent für inländische Wertpapiere und 0.15 Prozent für ausländische Wertpapiere je Vertragspartei. Indexfonds, die nicht an der Börse gehandelt werden, unterliegen keiner Stempelabgabe.

Depot- und Stiftungsgebühren

Für die Verwaltung des Depots fallen teilweise Depotgebühren an. Einige Anbieter erheben zusätzlich eine Stiftungsgebühr, da nur Stiftungen Träger von Vorsorgeprodukten sein können.

Bandbreite: etwa 0.00 bis 0.65 Prozent

Performancegebühr

Die Performancegebühr ist abhängig von der Wertentwicklung des Fonds. In Hedgefonds und alternativen Investments ist sie weitverbreitet, kann aber ebenso bei Aktien- oder Strategiefonds vorkommen.

Quellensteuern

Ihr Vermögen in der Vorsorge ist grundsätzlich steuerfrei. Dennoch können Steuern anfallen, wenn Sie in ausländische Wertschriften investieren. Dividenden und Zinsen unterliegen einer Quellensteuer, die in einigen Ländern erhoben wird. Hier sind Fonds von Vorteil, die Quellensteuern zurückfordern können.

3a Fonds Börse

Fonds vs. Versicherung: Diese Unterschiede sollten kennen

Bei den 3a-Versicherungsprodukten handelt es sich oft um sogenannte «gemischte Policen», mit denen für das Alter vorgesorgt und gleichzeitig Risiken abgesichert werden, etwa der Todesfall.

Wenn Sie sich für eine 3a-Police entscheiden, zahlen Sie eine Prämie und verpflichten sich zu langfristigen Einzahlungen. Wenn Sie die Police auflösen wollen oder die Einzahlungen nicht mehr leisten können, wird es ungünstig. Sie sollten daher bedenken, ob Sie über einen längeren Zeitraum verpflichtende Prämien bezahlen können. Die starre Ausgestaltung solcher Policen kann sich bei Arbeitslosigkeit oder bei einer Frühpensionierung negativ auswirken. Auch ist die Gebührenstruktur im Vergleich zu den 3a-Bankprodukten weniger transparent.

Flexibilität – Risikotoleranz – Renditechancen

Während bei Versicherungen eine Prämie bezahlt wird, investieren Sie beim Fonds Ihr Geld in Aktien und Anleihen. Dies bedeutet, dass Fonds ein höheres Risiko haben als Versicherungen, da sie den Schwankungen des Aktienmarkts ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite kann eine Investition in Fonds möglicherweise ein höheres Mass an Rendite bieten als eine Investition in Versicherungen. Daher ist es für Investoren entscheidend, ihre Risikotoleranz zu berücksichtigen und ihr Ziel (Rendite oder Sicherheit) abzuwägen. Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, kann ein Fondssparplan interessant sein, da dieser flexibler ist als eine Versicherung und mehr Renditepotenzial hat. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Grade an Risiko – es geht also nicht nur um hoch oder niedrig, sondern um verschiedene Grade des Risikos. Die Flexibilität ist ein weiteres Kriterium für Ihre Wahl der 3a-Vorsorge. Einige Fonds sind sehr flexibel und lassen Sie Änderungen vornehmen – hier spielt also auch die Art des Sparplans eine Rolle. Eine Versicherung hingegen bietet meistens keine grosse Flexibilität für Änderungen oder Auszahlungen – hier wird auf monatliche Zahlungsweisen und festgelegte Summen gesetzt.

FAQ

Häufige Fragen (FAQ)

Warum sollte ich in einen 3a-Fonds investieren, statt ausserhalb der Säule 3a?

Da Sie Ihre Beiträge innerhalb der Höchstbeträge für die Säule 3a steuerlich geltend machen können, fahren Sie mit der Einzahlung bereits einen Teil der Rendite ein.

Welche möglichen Alternativen gibt es zu den 3a-Vorsorgefonds?

Mit dem Sparen in der Säule 3a nutzen Sie Steuervorteile. Wer nach Alternativen sucht oder die Höchstbeträge ausgeschöpft hat, dem stehen weitere Produkte der freien Vorsorge zur Verfügung. Aufgrund der günstigen Gebühren bieten sich Indexfonds oder ETFs an. Wer in den letzten fünf Jahren (Stand 10.12.2022) etwa auf den bedeutendsten Schweizer Index Swiss-Market-Index (SMI) gesetzt hat, konnte sich über eine Performance von gut 17 Prozent freuen, die damit beispielsweise deutlich über dem deutschen Leitindex DAX lag, der es auf gut 9 Prozent brachte.

Worin unterscheiden sich aktiv und passiv gemanagte Fonds?

Passiv gemanagte Fonds bilden einen bestimmten Index nach. Dies kann der S&P 500 sein oder ein anderer Index. Der Vorteil eines passiven Managements ist, dass es preiswert ist.

Aktiv gemanagte Fonds hingegen werden von Fondsmanagern gemanagt, die versuchen, den Markt zu schlagen. Sie kaufen und verkaufen Aktien, Anleihen, Edelmetalle oder Rohstoffe, um Gewinne zu erzielen. Die Kosten für das Management und die Transaktionen sind jedoch in der Regel höher.

Welchen Betrag kann ich maximal in einen 3a-Vorsorgefonds einzahlen?

Für 2023 gilt ein Maximalbetrag von 7’056 Franken bzw. 20 Prozent des Einkommens und maximal 35’280 Franken ohne Pensionskassenanschluss.

Quellenangaben

Säule 3a Maximalbetrag 2023: Höchstbeträge kennen und optimal nutzen

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Für Angestellte und Selbstständigerwerbende ist die 3. Säule die ideale Ergänzung zur 1. und 2. Säule innerhalb der Schweizer Vorsorge. Die 3. Säule besteht aus der gebundenen Selbstvorsorge, der Säule 3a, sowie der ungebundenen Selbstvorsorge, der Säule 3b. Durch freiwillige Einzahlungen sorgen Sie dafür, dass Sie zukünftige Einkommenslücken schliessen und im Rentenalter auf Ihren gewohnten Lebensstandard nicht verzichten müssen.

Der Bund fördert die freiwillige Altersvorsorge der Schweizer mit Steuervorteilen für die eingezahlten Beiträge. Wie sich Einzahlungen in die gebundene Vorsorge somit zusätzlich rentieren, erfahren Sie in diesem Beitrag. Ebenso erhalten Sie Informationen über die, je nach Erwerbstätigkeit, geltenden Maximalbeträge und worauf Sie bei den Einzahlungen achten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Umwandlungssätze (Faktor zur Berechnung der Altersrente) der Pensionskassen wurden in den letzten Jahren gekürzt.
  • Ausschöpfen von Möglichkeiten der Säule ist wichtiger geworden.
  • Einzahlung Säule 3a: Lohnenswerte Vorsorge durch Steuervorteile
  • Maximalbeträge sind unterschiedlich (mit oder ohne Pensionskasse).
Betrag ausrechnen

Mögliche Einzahlungen Säule 3a in 2023

Die maximalen jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a sind für die steuerliche Abzugsfähigkeit relevant. Dies bedeutet, dass die Säule-3a-Einzahlungen das zu versteuernde Einkommen reduzieren und Sie somit Steuern sparen können. Die Möglichkeiten der privaten Vorsorge durch die Säule 3a sind jedoch Personen vorbehalten, die ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen haben.

Für die möglichen Einzahlungen in die Vorsorgeprodukte der Säule 3a gelten jeweils zwei unterschiedliche Maximalbeträge:

  • kleine Säule 3a: Erwerbstätige, die einer Pensionskasse angeschlossen sind.
  • grosse Säule 3a: Erwerbstätige, die nicht an eine Pensionskasse angeschlossen sind.

Für 2023 gelten diese Beträge:

  • 7’056 Franken für die kleine Säule 3a und
  • 35’280 Franken für die grosse Säule 3a.

Für 2022 waren diese Maximalbeträge gültig:

  • für die kleine Säule 3a ein maximaler Betrag von 6’883 Franken und
  • für die grosse Säule 3a ein maximaler Betrag von 34’416 Franken.
Ersparnisse in Säule 3a investieren

Wie hat sich der Maximalbetrag der Säule 3a in der Vergangenheit entwickelt?

Beim Rückblick auf die Maximalbeträge drängt sich zunächst die Frage auf: Auf welcher Grundlage wird der maximale Einzahlbetrag für die gebundene Vorsorge der Säule 3a überhaupt festgelegt? Der Höchstbetrag ist abhängig von der maximalen AHV-Rente. Daher ändert dieser sich meistens alle zwei Jahre – wie die AHV-Rente.

  • Auch die Formel für die Umrechnung steht fest: Maximale AHV-Jahresrente × 3 × 8 Prozent
  • Für die grosse Säule 3a wird dieser Betrag einfach mit fünf multipliziert.

Hier die maximalen Beträge der Säule 3a aus der jüngsten Vergangenheit im Überblick:


Jahr

Erwerbstätige mit Pensionskasse (BVG)

Erwerbstätige ohne Pensionskasse (maximal 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens)

2023

7’056 CHF

35’280 CHF

2022 und 2021

6’883 CHF

34’416 CHF

2020 und 2019

6’826 CHF

34’128 CHF

2018, 2017, 2016, 2015

6’768 CHF

33’840 CHF

2014 und 2013

6’739 CHF

33’696 CHF

2012 und 2011

6’682 CHF

33’408 CHF

2010 und 2009

6’566 CHF

32’832 CHF
Maximal mögliche Einzahlung Säule 3a

Welche Fristen müssen beachtet werden?

Eine immer wieder gestellte Frage ist die nach der Möglichkeit rückwirkender Einzahlungen. Der Gesetzgeber hat den Sachverhalt in diesem Fall eindeutig geregelt. Es ist nicht erlaubt, rückwirkend Einzahlungen (Nachzahlungen) in die gebundene dritte Säule zu tätigen – weder in voller Höhe des Maximalbetrags noch teilweise. Abzugsfähige Säule‑3a‑Einzahlungen sind immer nur für das aktuelle Steuerjahr möglich. Dieses beginnt jeweils am 1. Januar und endet am 31. Dezember desselben Jahres, sowohl für Angestellte als auch Selbstständige.

Bis zum Ende des Kalenderjahres, also bis zum 31.12., müssen Einzahlungen auf das Vorsorgekonto eingegangen sein, damit sie in dem jeweiligen Steuerjahr abgezogen werden können. Am Bankschalter sind Einzahlungen bis zum 23. Dezember des Jahres möglich.

Letzte Einzahlungen sollten bis Mitte Dezember veranlasst werden

Zu berücksichtigen ist, dass die Vorsorgeeinrichtungen und Produktanbieter für die Säule 3a (Banken oder Versicherungen) am Ende jedes Jahres mit vielen Einzahlungen konfrontiert sind. Sie sollten die (letzte) Zahlung für die 3. Säule also spätestens vor Weihnachten anweisen. Damit hat der Vorsorgeanbieter genügend Zeit, das Geld innerhalb der aktuellen Steuerperiode zu verbuchen.

Zahlungsrhythmus produktabhängig

Die Art und Weise, wie Geld in ein Säule‑3a-Vorsorgeprodukt eingezahlt wird, hängt vom konkreten Produkt ab. Bei manchen Banken oder Versicherungsunternehmen ist die Einzahlung einmalig möglich, bei anderen erfolgt sie in regelmässigen Abständen. Anleger haben hier die Wahl zwischen Vorsorgekonten, Lebensversicherungen und anderen Produkten in unterschiedlichen Varianten.

Steuern sparen

Mit den Beiträgen für die Säule 3a Steuervorteile optimal nutzen

Die offiziellen Steuerformulare enthalten die entsprechenden Felder zum Eintrag der eingezahlten Geldbeträge in die Säule 3a. Im Rahmen der Einkommenssteuerberechnung reduzieren dann die Beiträge bis zu den geltenden Höchstbeträgen das steuerbare Einkommen.

Das bedeutet, dass sich die jährliche Steuerrechnung erheblich reduzieren kann. Mit Einzahlungen in die Säule 3a sparen Sie also Steuern und sorgen gleichzeitig für Ihren Ruhestand vor.

Die Höhe der persönlichen Steuerersparnis ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • dem steuerbaren Einkommen
  • der Höhe der Einzahlung
  • dem Wohnort (Kanton der Besteuerung)
  • dem Zivilstand
  • der Konfession

Beispiel:

Leon wohnt in Bern, ist ledig und hat keine Kinder. Er ist Mitglied der reformierten Kirche und erzielt ein steuerbares Einkommen von 80’000 Franken. Für 2022 zahlt er auf sein Säule‑3a‑Konto den Höchstbetrag von 6’883 Franken ein.

Die Steuerersparnis, die Leo aufgrund seiner Einzahlungen für das Jahr 2022 erzielt, beträgt insgesamt 2’059 Franken.

Zum Vergleich: Würde Leo in Luzern wohnen, käme er auf eine Steuerersparnis von insgesamt 1’662 Franken.

Leon erhält also in dem Beispiel je nach Wohnort zwischen 24 und 30 Prozent seiner eingezahlten Beträge als Steuerersparnis zurück.

Zins- und Kapitalerträge und steuerliche Behandlung des Vermögens während der Laufzeit

Während der Laufzeit Ihrer Vorsorgekonten sind die Zinserträge steuerfrei. Dies bedeutet, dass Sie bei jährlichen Zinsgutschriften keine Verrechnungssteuer zahlen müssen. Das Gleiche gilt für Erträge aus Wertschriftenlösungen und aus Versicherungspolicen. Sie müssen daher die Erträge auch nicht in Ihrer Steuererklärung angeben.

Ebenso wird für das während der Laufzeit aufgebaute Kapital in dieser Zeit keine Vermögenssteuer fällig.

Zu beachten

Beträge in Säule 3a einzahlen: Was Sie beachten sollten

Nachstehend noch einige lohnenswerte Tipps aus der Praxis:

Steuerliche Abzugsfähigkeit nur mit Einzahlungsbescheinigung gewährleistet

Wenn Sie ein Konto in der gebundenen Vorsorge eröffnen, erhalten Sie von der entsprechenden Einrichtung eine Steuerbescheinigung über die eingezahlten Beiträge. Diese wird meistens am Anfang des Jahres verschickt. Um die eingezahlten Beträge vom Erwerbseinkommen abziehen zu können, müssen Sie die Bescheinigung bei Ihrer Steuererklärung angeben. Also: Einzahlungen in der Steuererklärung angeben und mit der Steuerbescheinigung belegen.

Einfach und schnell funktioniert es mit Erhalt der Steuerbescheinigung, wenn Sie diese in digitaler Form (als PDF) anfordern. Dann erhalten Sie Ihre Bescheinigung für die Steuererklärung im Postfach Ihres E-Bankings.

Kann ich den Maximalbetrag Säule 3a auf mehrere Vorsorgekonten aufteilen?

Eine Aufteilung auf mehrere Vorsorgekonten ist problemlos möglich. Der maximale Einzahlungsbetrag gilt jedoch für die Gesamtheit der Beziehungen und nicht für jede einzelne. Das bedeutet, wenn ein Vorsorgenehmer beispielsweise gleichzeitig auf ein Zinskonto, ein Wertschriftendepot und eine Lebensversicherung einzahlt, zählen alle Zahlungen.

Laut Gesetz gibt es keine Beschränkung in der Anzahl der Vorsorgebeziehungen, die eine Person haben kann. Einige Banken und Versicherungen setzen jedoch von sich aus ein Limit, wie viele 3a-Konten Kunden bei ihnen maximal unterhalten dürfen (häufig maximal fünf). Erkundigen Sie sich am besten direkt beim jeweiligen Anbieter. Diese Limitierung zählt dann nur für das betreffende Institut. Bei anderen Instituten können Sie also weitere 3a‑Konten eröffnen.

Mit mehreren Säule‑3a‑Konten Flexibilität erhöhen und Steuervorteil optimieren

Es ist grundsätzlich zu empfehlen, mehrere Konten bei der steuerbegünstigten Säule 3a zu eröffnen. Dies hat ausschliesslich Vorteile und keine Nachteile. Wer mehrere Säule‑3a‑Konten hat, kann diese in unterschiedlichen Jahren beziehen. Durch diesen Schritt sparen die meisten Menschen in ihrem Kanton Steuern.

Bei der Säule 3a an Bezug der Gelder zur Pensionierung denken.

Wenn Sie nur ein Konto haben, wird der gesamte Betrag in einem Jahr besteuert. Wenn Sie jedoch mehrere Konten führen, können Sie beispielsweise den ersten Bezug mit 60, den zweiten mit 61 und den dritten mit 62 beantragen. Auf diese Weise fallen Ihre Steuerzahlungen geringer aus.

Der Grund: Säule-3a-Gelder werden zum Zeitpunkt des Bezugs zwar zum ermässigten Steuersatz und getrennt vom übrigen Einkommen besteuert, die Kapitalauszahlungssteuer steigt jedoch progressiv mit der Höhe. Daher ist es vorteilhaft, mehrere kleine Beträge über mehrere Jahre gestaffelt zu beziehen.

Sobald das Geld bezogen wird, gehört das bezogene 3a-Kapital zu Ihrem regulären Vermögen und wird daher auch so besteuert. Wichtig: Ein Säule‑3a-Konto kann immer nur als Ganzes bezogen werden. Es ist ausgeschlossen, einen Teilbetrag zu beziehen. Diese Regelung ist ein weiterer Grund, nicht nur ein Säule-3a-Konto zu haben.

Mit einem Dauerauftrag Steuervorteil sicher und automatisch ausschöpfen

Mit einem Dauerauftrag stellen Sie sicher, dass Ihre Einzahlungen auf Säule 3a immer automatisch erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass Sie keine Einzahlungen vergessen und auch alle Steuervorteile ausschöpfen, die für die Säule 3a möglich sind.

Versäumen Sie keine Einzahlungsfristen und sichern Sie sich Ihre Steuervorteile. Dies funktioniert komfortabel und völlig automatisch mit einem Dauerauftrag für Einzahlungen in Ihr Vorsorgeprodukte der Säule 3a. Diesen passen Sie dann nur noch bei Erhöhung des Maximalbetrages einfach an.

Quellenangaben

Ziele für 2023 & Ausgaben Check Vorjahr

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Das Jahr ist bereits vorbei? Wie kann das sein? Wir können es auch nicht glauben. Da die Arbeit über die Feiertage ruht und die Reisepläne feststehen, haben Sie wahrscheinlich eine Menge auf Ihrer To-Do-Liste. Aber das Jahresende ist auch eine grossartige – wagen wir zu sagen: befriedigende? – Zeit, um Ihre Finanzen zu überprüfen und Pläne für das kommende Jahr zu schmieden.

Während Sie also Ihre Checkliste für die Zeit vor der Pause abarbeiten, sollten Sie ein paar dieser wichtigen Geldchecks auf die Liste aufnehmen. Selbst wenn Sie nur ein paar davon erledigen, könnte sich die bevorstehende Auszeit dadurch umso schöner anfühlen. Vertrauen Sie uns.

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben für Weihnachten & Sylvester

Legen Sie Ihre finanziellen Grenzen für die Weihnachtszeit fest. Werden Sie dieses Jahr Geschenke machen? Planen Sie eine grosse Feier zum Jahreswechsel?

Wenn ja, entscheiden Sie, wie viel Sie ausgeben möchten. Seinen Liebsten eine Freude zu machen, muss nicht immer viel Geld kosten. Wenn Sie sich im Voraus einige Grenzen setzen, haben Sie ein Versprechen, auf das Sie sich berufen können, wenn die Feiertage unweigerlich im Chaos versinken.

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben für 2023

Ab und zu lohnt es sich, einmal auf die Finanzplanung zurückzuschauen. Wenn Sie sich ein vollständiges Bild von Ihren Finanzen im vergangenen Jahr machen, können Sie das Jahr 2023 entspannt beginnen und haben einen aktuellen Überblick über die Ereignisse.

  • Sind Ihre Ausgaben im letzten Jahr gestiegen oder gesunken?
  • Wie steht es um Ihre finanzielle Grundlage?
  • Wie wollen Sie Ihr Budget für das nächste Jahr optimieren? (Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre finanziellen Mittel etwas gesunken sind, liegt das zum Teil nicht in Ihrer Macht – die Inflation hat die Kaufkraft in letzter Zeit gesenkt)

Bonuspunkte gibt es, wenn Sie einige nicht genutzte Ausgaben, unerwünschte Abonnements usw. finden, die Sie abbauen können!

Überprüfen Sie Ihr Notfallsparkonto

Dies ist nur ein Wartungscheck – wenn Sie in diesem Jahr in das Konto gegriffen haben oder mit den Beiträgen in Rückstand geraten sind (aufgrund der Märkte), kann Ihnen ein solider Plan zur Auffüllung des Kontos für 2023 helfen, das ungute Gefühl zu bekämpfen, dass Sie das Jahr mit roten Zahlen beginnen werden.

Setzten Sie Ziele für Ihr Investmentportfolio

Für Anleger war dieses Jahr kein schönes Jahr – von einem Tief ins nächste wurden die Nerven von uns doch stark auf die Probe gestellt. Doch das Ganze hat auch sein Positives: Denn jeder Börsencrash bedeutet eine neue Chance für den Einstieg.

Und um hier nicht in Versuchung zu geraten den absoluten Tiefpunkt abzuwarten und so, den optimalen Zeitpunkt zu verpassen, investieren Sie am besten regelmässig, wie monatlich zum Beispiel. Überlegen Sie sich für das neue Jahr, wie viel Geld Sie monatlich in den Kapitalmarkt investieren können und möchten.

So kaufen Sie automatisch mehr, wenn der Markt tief steht und weniger, wenn er hoch ist – wie ein Finanzprofi. Setzen Sie sich den Betrag so, dass Sie ihn auch bei unvorhergesehenen Kosten einbezahlen können, ohne sich in einen Liquiditätsengpass zu manövrieren. So bauen Sie langfristig Vermögen auf und die kurzfristigen Marktschwankungen lassen Sie kalt.