Was sind ETFs? Alles über Exchange Traded Funds

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Exchange Traded Funds (ETFs) haben sich seit Jahren zu einer der beliebtesten und günstigsten Anlagemöglichkeiten am Finanzmarkt entwickelt. Sie bieten für Privatanleger eine kostengünstige Möglichkeit, in ein breites Spektrum von Vermögenswerten zu investieren. ETFs gelten als einfach zu handhaben und transparent. Ausserdem ermöglichen sie Anlegern, in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe oder Anleihen zu investieren. 

Doch was genau ist ein ETF? Wie funktioniert er und was muss ich bei der Anlage in ETFs beachten? Sie müssen kein Börsenexperte sein, um Ihr Geld in ETFs anzulegen. Mit diesem Beitrag erhalten Sie wesentliche und für Sie nützliche Informationen rund ums Thema.

Das Wichtigste in Kürze

  • ETFs sind als einfach strukturierte und transparente Fonds auch für Anfänger geeignet.
  • Bei der Anlage in Exchange Traded Funds entstehen geringere Gebühren als bei aktiv gemanagten Fonds.
  • ETFs bieten Anlegern Zugang zu einer Vielzahl unterschiedlicher Märkte, Regionen und Assetklassen.
  • Als börsengehandeltes Wertpapier bieten ETFs eine hohe Liquidität.
  • Vergleich ist wichtig: ETFs können unterschiedliche Wertentwicklungen haben, auch wenn Sie den gleichen Index nachbilden.
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ETF: Definition und Erklärung

ETF bedeutet übersetzt Exchange Traded Funds. Es handelt sich dabei um einen Fonds, der meistens einen Wertpapierindex möglichst genau abbildet (physisch oder synthetisch) und dessen Entwicklung nachvollzieht. Mit diesen Wertpapieren haben Anleger die einfache Möglichkeit, in zahlreiche Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe und Aktien zu investieren.

Sie können über ETFs unter anderem in verschiedene Länderindizes, etwa aus der Schweiz, aus Deutschland, den USA oder Japan investieren. Ebenso ist eine Anlage in regionale Indizes, welche beispielsweise den europäischen oder amerikanischen Aktienmarkt abbilden, möglich. Zudem lassen sich ETFs finden, die aktuellen Anlagetrends wie Nachhaltigkeit, Gesundheit oder Digitalisierung folgen.

Vergleich klassischer Fonds mit ETF

ETFs können grundsätzlich an der Börse sowie ausserbörslich gehandelt werden. Da sie oft an einen vorgegebenen Index gebunden sind, handelt es sich hierbei um passive Anlageformen, welche lediglich die Entwicklung ihres Basiswerts nachvollziehen. Um es anders auszudrücken: Wenn sich der Wert des Index erhöht, erhöht sich auch der Wert des ETF. Mittlerweile gibt es aber auch aktive ETFs, die nicht einfach nur einen Index abbilden, sondern aktiv verwaltet werden.

Wie bei einem konventionellen Fonds stellt auch die Anlage in einen ETF Sondervermögen dar. Somit sind Sie hierbei ebenfalls von einer Zahlungsunfähigkeit des Anbieters nicht betroffen.

Es besteht allerdings ein bedeutender Unterschied zwischen einem klassischen Anlagefonds und den meisten ETFs. Im Unterschied zu ETFs versuchen konventionelle Anlagefonds eine höhere Performance zu erzielen als ihr Referenzindex. Das erfordert ein laufendes Research und bei Bedarf Umschichtungen der Bestände innerhalb des Fonds.

ETFs versuchen hingegen meistens nur, den zugrunde liegenden Index exakt nachzubilden, sodass auf ein kostspieliges Management verzichtet werden kann.

Rasante Entwicklung

Nachdem die ersten ETFs 1993 an die amerikanischen Börsen gekommen waren, folgte 1999 der Handel in Europa. Danach nahm das Finanzinstrument eine rasante Entwicklung. Im Jahr 2000 wurden die ersten ETFs in der Schweiz angeboten. Inzwischen sind mehr als 1’500 Produkte an der Schweizer Börse SIX gelistet.

Vor und Nachteile ETFs

Vorteile und Nachteile von Exchange Traded Funds

ETFs bieten insbesondere die folgenden Vorteile:

  • Tiefe Gesamtkostenquote: ETFs haben im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds wesentlich niedrigere Kosten. Sie sparen den Ausgabeaufschlag, die laufenden Verwaltungsgebühren sind geringer und Transaktionskosten fallen gewöhnlich seltener an.
  • Flexibilität und Liquidität: ETFs sind liquide Anlageprodukte, die während der Handelszeiten der Börse gekauft und verkauft werden können – wie Aktien.
  • Transparenz: Um die Zusammenstellung eines ETF zu erkennen, reicht meistens der Blick in den betreffenden Index.
  • Sicherheit: Wie bei klassischen Fonds sind die Investitionen in einen ETF Sondervermögen.
  • Diversifikation: Als Investor müssen Sie zum Beispiel nicht jeden der 20 Werte im Schweizer Aktien-Index SMI erwerben. Sie können vielmehr mit Anteilen eines ETFs, der auf den SMI abzielt, mit einer einzigen Transaktion auf alle SMI-Werte setzen.

Mit einem ETF gleichzeitig in 1’600 Unternehmen investieren

ETFs machen es Ihnen leicht, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, in dem das Risiko durch einen sehr breiten Markt minimiert werden kann. Wenn Sie einen ETF auf den weltweiten Index MSCI World kaufen, bekommen Sie Zugang zu über 1’600 Unternehmen auf der ganzen Welt. ETFs ermöglichen es somit Anlegern, ihr Kapital über eine breite Palette an Investitionszielen zu verteilen, wodurch ein guter Ausgleich von Chancen und Risiken sichergestellt werden kann. Sie haben ausserdem stets eine klare Vorstellung davon, worin sie investieren: Ein kurzer Blick auf die aktuelle Struktur des jeweiligen Index reicht aus.

ETFs haben auch einige Nachteile, die potenzielle Anleger kennen sollten, bevor sie diese Anlageform wählen. Zu den Nachteilen gehören:

  • Fehlendes Anlagemanagement: Da ETFs passiv verwaltete Fonds sind, gibt es kein aktives Eingreifen von Fondsmanagern. Dadurch kann es zu schlechteren Performance-Ergebnissen für den ETF gegenüber anderen aktiv verwalteten Fonds kommen. Dies kann insbesondere in sehr volatilen Märkten der Fall sein.
  • Keine Berücksichtigung persönlicher Anlageziele: ETFs folgen strikt einem Index. Das bedeutet, entweder Sie setzen auf diesen Index oder nicht. Eine Individualisierung Ihrer Geldanlage scheidet somit für den in ETFs investierten Teil Ihres Vermögens aus.
  • Begrenztes Kontrahentenrisiko bei synthetischen ETFs: Bei synthetischen ETFs wird nicht direkt in die Titel angelegt, die im Index enthaltenen sind. Stattdessen werden Swaps (Tauschgeschäfte) verwendet, um den Index virtuell nachzubilden. Allerdings birgt dieses Geschäft ein Kontrahentenrisiko, da es davon abhängig ist, dass die Vertragspartner ihre eingegangenen Verpflichtungen erfüllen können.

Jedoch werden die Risiken für Investoren durch die europäischen Vorschriften, welche die Investmentfonds regulieren, begrenzt. Der Wert eines Swaps darf demnach nicht über zehn Prozent des Fondsvermögens hinausgehen.

Beste Etfs

Diese ETFs sind bei Anlegern besonders begehrt

Bei den ETFs dominieren die Aktien-ETFs. Damit verfolgen Anleger eine globale Investmentstrategie, wodurch Risiken im Portfolio effektiv verteilt werden. Um den Aktienanteil im Depot zu ergänzen, werden bevorzugt ETFs gekauft, die Obligationen-Indizes nachbilden. Somit stehen Obligations-ETFs in der Beliebtheitsskala der Anleger an zweiter Stelle. Bei Rohstoffen wird von ETCs gesprochen (Exchange Traded Commodities). Diese sind oft physisch mit den entsprechenden Edelmetallen hinterlegt. Hier stehen die ETCs auf Gold an erster Stelle.

Die beliebtesten ETFs und ETCs bilden folgende Indizes und Preise nach:

  • Aktien-ETFs: MSCI World (rund 1’600 Aktien), S&P 500 (500 grösste US-amerikanische börsengehandelte Unternehmen)
  • Anleihen-ETFs: Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (weltweite Obligationen, überwiegend von Unternehmen), JP Morgan Emerging Markets Bond Index Global Core Index (vorrangig Staatsobligationen in US-Dollar aus den Emerging Markets)
  • ETCs: Gold (Schuldverschreibungen, physisch mit Gold hinterlegt, angelehnt an den aktuellen Goldpreis, der sogenannte Gold Spot Price)

ETF Schweiz: Schweizer investieren gerne in Unternehmen im Heimatland

Neben ETFs, die den MSCI World abbilden, legen Schweizer bevorzugt in ETFs an, die den SMI und den SMIM abbilden. Der SMI (Swiss Market Index) ist der bedeutendste Aktienindex der Schweiz und beinhaltet die Blue-Chips. Im SMIM sind es 30 mittelgrosse Werte, die an der SIX Swiss Exchange notiert sind. Für Schweizer Investoren lohnt es sich, ETFs auf Schweizer Indizes von einem Anbieter mit Fondsdomizil in der Schweiz zu erwerben, da diese gegenüber ausländischen Anbietern steuerlich begünstigt sind.

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Bereiche

In diese Segmente kann mit ETFs investiert werden

Wenn Sie nicht nur breit diversifizieren wollen, sondern bestimmte Segmente oder Regionen bevorzugen, bieten Ihnen dazu die Exchange Traded Funds eine breite Auswahl. In der nachstehenden Tabelle sehen Sie eine Auswahl der wesentlichen Selektionsmöglichkeiten.


ETF Ausrichtung

Beispiele

Anlageklasse

Aktien, Anleihen, Edelmetalle

Indizes

MSCI World, S&P 500, SMI, DAX

Regionen

Weltweit, Europa, Emerging Markets

Länder

Schweiz, Deutschland, USA

Themen

Biotechnologie, Klimawandel, Robotik

Branchen

Industrie, Einzelhandel, Technologie

Strategie

Dividenden, Large Caps, Small Caps

Rohstoffe

Alle Edelmetalle, Gold, Platin

Gebühren bei ETFs

Beim Kauf von ETFs zahlen Sie zunächst nur die Ordergebühren der Bank, Stempelsteuern sowie meistens einen geringen Spread (Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs). Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen kann an der Stelle bekanntlich ein Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent anfallen.

Die Verwaltungskosten liegen mit etwa 0,20 bis 0,70 Prozent ebenfalls deutlich unter denen aktiv gemanagter Fonds, wo Sie gewöhnlich mit mindestens einem Prozent rechnen müssen. Im Wertpapierprospekt können Sie die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio oder kurz TER) nachlesen. In den dort genannten Kosten sind die Transaktionskosten, die dem Fonds beim Handel mit Wertpapieren entstehen, allerdings noch nicht enthalten.

Zu den Gesamtkosten kommen noch die von Ihrer Bank berechneten Depotgebühren.

Mit ETFs investieren: Darauf sollten Sie achten

Nachstehend einige wesentliche Punkte, auf die Sie bei der Entscheidung für einen ETF achten sollten:

  • Eigenes Wissen im Bereich Finanzen berücksichtigen: Für Investoren, die wenig fundierte Kenntnisse in einem bestimmten Bereich haben, ist es oft besser, sich für breitere Indizes zu entscheiden. Diese diversifizieren Ihr Portfolio über viele Sektoren und Regionen hinweg und tragen dazu bei, Risiken zu reduzieren. Ferner sollten Sie sicherstellen, dass die Zusammensetzung des ETFs zur angestrebten Strategie passt. Einige ETFs investieren in kleine Unternehmen oder Emerging Markets, andere folgen einem breiteren Ansatz.
  • Prüfen, ob Gesamtkostenquote im üblichen Rahmen liegt: Im Allgemeinen betragen die Verwaltungskosten für ETFs zwischen 0.20 und 0.70 Prozent pro Jahr. In den letzten Jahren hat die Branche ein Produkt auf den Markt gebracht, dessen Konzeption eine Mischung zwischen aktivem und passivem Fondsmanagement darstellt. Aktive ETFs nehmen einen bestimmten Index als Vorbild, bilden diesen jedoch nicht exakt nach. Fondsmanager versuchen vielmehr, diesen Index hinsichtlich der Performance zu schlagen. Diese ETFs sind jedoch durch die Managementkosten mit einer höheren Gesamtkostenquote belastet. Ob die Fondsmanager tatsächlich den Index schlagen, ist natürlich trotzdem offen.
  • ETF-Volumen: Das Fondsvolumen ist ein Indikator, um festzustellen, ob ein ETF im Markt etabliert ist oder nicht. Wenn ein börsengehandelter Indexfonds ein Volumen von 100 Mio. Euro oder mehr aufweist, wird seine Wirtschaftlichkeit als sicher erachtet.
  • ETF-Sparpläne: Nicht für alle ETFs werden Sparpläne angeboten. Sie ermöglichen Investoren jedoch, auf einfache Weise regelmässig Einzahlungen zu tätigen, um so ein Vermögen anzusparen. Damit ist eine höhere Rendite machbar, als dies bei einem herkömmlichen Zinskonto zu erwarten ist, auch wenn zwischenzeitlich der Wert des Guthabens schwanken kann.
  • Nachhaltigkeit: Neben den aktiv gemanagten Fonds erlauben auch immer ETFs, nach ESG Kriterien zu investieren.

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Wertentwicklung ETFs

Die Anlage in Exchange Traded Funds – Schritt für Schritt

Nachdem Sie sich nun über die wesentlichen Grundlagen informiert haben, kann Ihr Investment in ETFs in wenigen Schritten umgesetzt werden:

Erster Schritt: Anlagestrategie festlegen

Nachdem Sie sich die möglichen Segmente angesehen haben, entscheiden Sie sich für die von Ihnen gewünschte Anlagestrategie. Wählen Sie also beispielsweise aus, ob Sie am Aktienmarkt anlegen wollen. Bevorzugen Sie eine weltweite Streuung oder Aktien von Schweizer Unternehmen? Sollen bestimmte Branchen wie Technologie dominieren oder sehen Sie in Themen wie Robotik höhere Chancen?

Die Schweizer Börse bietet über 1’500 ETFs, die in verschiedene Anlageklassen, Märkte und Währungen investieren und so die Umsetzung der von Ihnen bevorzugten Anlagestrategie erlauben.

Zweiter Schritt: Index wählen

Um ein Gefühl für die Performance eines ETF zu bekommen, sehen Sie sich am besten die erzielten Renditen des dahinterliegenden Index an. Dabei sollten Sie einen möglichst langen Zeitraum betrachten.

Ferner ist ein Verständnis für die Berechnung des Index und dessen Zusammensetzung von Bedeutung. Oft werden die Titel nach ihrem Börsenwert gewichtet. Kaufen Sie sich einen ETF auf einen solchen Index, so dürfen Sie das damit verbundene Klumpenrisiko nicht aus den Augen verlieren. Beispielsweise machen die drei grossen Konzerne Nestlé, Novartis und Roche beim SMI ungefähr die Hälfte des Index aus.

Dritter Schritt: Anbieter für ETF-Sparplan oder Einmalanlage auswählen

Haben Sie sich für eine Anlagestrategie und einen konkreten Index entschieden, suchen Sie einen ETF am Markt, der diesen Index abbildet. Denken Sie dabei auch daran, dass nicht alle ETFs Sparpläne anbieten, wenn Sie sich für das regelmässige Anlegen mit einem Sparplan entscheiden.

Vierter Schritt: Abbildungsqualität vergleichen

Vergleichen Sie bei ETFs auf einen speziellen Index die Rendite mit der Rendite des Index, da es Differenzen von mehreren Prozentpunkten geben kann. Damit der Vergleich realistisch ist, müssen ETF und Index etwaige Erträge wie Dividenden entweder beide reinvestieren oder beide ausschütten (Performance-Index vs. Preis-Index).

Fünfter Schritt: Jährliche Gesamtkosten vergleichen

Die jährlichen Kosten, welche bei einem ETF anfallen, werden durch die Gesamtkostenquote (TER) angezeigt. Diese Quote beinhaltet die Verwaltungsgebühren ebenso wie Kosten für die Werbung und den Vertrieb des ETFs. Sie können die TER im Monatsbericht des ETFs nachlesen.

Sechster Schritt: Steuern und Transaktionskosten berücksichtigen

Bei der Wahl eines ETFs sollten Anleger immer daran denken, wo der Fonds beheimatet ist. Ein schlechtes Fondsdomizil kann aus steuerlicher Sicht zu einer verringerten Rendite führen, da Quellensteuern die Rendite mindern können.

Beim Kauf sowie Verkauf eines ETFs fallen Gebühren an, die insbesondere ins Gewicht fallen, wenn Sie viele Käufe und Verkäufe tätigen. Sofern Sie beabsichtigen, mit Ihren ETFs häufiger zu handeln, sollten Sie daher auf tiefe Spreadkosten (Differenz zwischen Ankauf- und Verkaufspreis) achten.

FAQ

Häufige Fragen (FAQ)

Welche ETFs sind bei Anlegern besonders beliebt?

Zu den beliebtesten ETFs zählen die, welche sich an den weltweiten Aktienindex MSCI World orientieren. Bei Anleihen-ETFs werden in den letzten Jahren Unternehmensanleihen als Basis bevorzugt. Daneben spielen Gold-ETFs als Sicherheitsbaustein eine Rolle.

Mit welchen Gebühren muss ich bei ETFs rechnen?

Neben den üblichen Depotgebühren Ihrer Bank fallen beim Handel nur geringe Transaktionskosten an (geringer Spread, der Unterschied zwischen Kauf und Verkaufspreis). Die gesamten Verwaltungskosten für den ETF, welche der Anbieter dem Fondsvermögen entnimmt, belaufen sich erfahrungsgemäss auf etwa 0,50 bis 0,70 Prozent des Fondsvermögens.

Wie werden ETFs steuerlich behandelt?

Erträge aus passiven Fonds wie Exchange Traded Funds (ETF) werden als Einkommen und das in ETFs investierte Vermögen als Vermögenssteuer besteuert. Für die Einkommenssteuer macht es keinen Unterschied, ob der ETF Erträge ausschüttet oder reinvestiert. Thesaurierende ETFs müssen die angefallenen Erträge jedoch getrennt ausweisen, was bei ETFs, die an der Schweizer Börse kotiert sind, normalerweise erfolgt. Welche Erträge von ETFs besteuert werden, können Sie in der Kursliste der Eidgenössischen Steuerverwaltung erkennen.

Was ist unter thesaurierend zu verstehen und was bedeutet ausschüttend?

Ausschüttend bedeutet, dass Erträge direkt an den Anleger ausgezahlt werden. Thesaurierend heisst hingegen, dass Erträge eines Fonds nicht an die Anleger ausgeschüttet, sondern in den Fonds reinvestiert werden.

Was bedeutet direkte oder indirekte Replikation?

Ein physischer ETF (direkte Replikation) bildet einen Index ab, indem er die Wertpapiere des von ihm abgebildeten Index tatsächlich kauft und diese im Fonds hält. Ein synthetischer ETF (indirekte Replikation) verwendet verschiedene Finanzprodukte (z. B. Swaps) anstelle tatsächlich gekaufter Aktien, um die Performance des Index nachzubilden. Es gibt also zusätzlich einen sogenannten Kontrahenten, meistens die Mutterbank des Emittenten, mit dem ein „Tauschgeschäft“ vereinbart wird.

Welchen Unterschied gibt es zwischen ETFs und Indexfonds?

Der grundlegende Unterschied zwischen diesen Produkttypen besteht darin, dass ETFs an der Börse gehandelt werden und sich somit ständig kaufen und verkaufen lassen. Bei Indexfonds hingegen erfolgt der Einkauf und Verkauf nur einmal täglich über den Fondsanbieter.

Quellenangaben