Dividende einfach erklärt: Bedeutung, Strategien, Aktien und Berechnung

Woman adding coins to piggy bank

Je nach individueller Anlagestrategie kann es sich empfehlen, neben reinen Kursgewinnen auch auf stabile und teilweise sehr attraktive Dividenden zu setzen. Diese bieten regelmässige Auszahlung und weitere Vorteile. Doch was müssen Anleger bei der Investition in Aktien beachten und woran lassen sich lukrative Dividenden erkennen?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich dieser Ratgeber rund um das Thema Dividende.

Das Wichtigste in 30 Sekunden

  • Dividenden sind regelmässige Ausschüttungen an Aktionäre von Unternehmen.
  • Sie sind eine Ausschüttung des Unternehmensgewinns für eine Beteiligung an einem börsennotierten Unternehmen.
  • Es wird zwischen Bardividenden, Stockdividenden und Sachdividenden unterschieden.
  • Es gibt auch Aktiengesellschaften, welche keine Dividende zahlen.
  • Dividenden werden meist jährlich am Ende eines Geschäftsjahres an die Aktionäre ausgezahlt.

Dividende Bedeutung: Was ist eine Dividende?

Aktien sind eine gute und langfristige Investition mit einer konstanten Rendite. Anleger fungieren als Aktionäre und leisten dem Unternehmen finanzielle Unterstützung. Dividenden werden von erfolgreichen Unternehmen als Auszahlung an die Aktionäre vergeben, was die Investoren am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Diese Dividendenrendite ist ein wichtiger Faktor bei der Aktienbewertung. Im Vergleich zu Anleihen haben Aktien langfristig oftmals eine höhere Rendite, was die Investition in Aktien für Privatanleger attraktiv macht. Kleine Kursschwankungen können durch regelmässige Dividendenzahlungen abgefedert werden.

Unternehmen

Unterschiedliche Arten von Dividenden

Grundsätzlich kann zwischen verschiedenen Arten von Dividenden unterschieden werden.

  • Bardividenden sind die am häufigsten verwendete Art von Dividendenzahlungen. Bei dieser Art von Ausschüttung erhalten die Aktionäre einen Teil des Gewinns des Unternehmens ausgezahlt. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Unternehmen regelmässige Bardividendenausschüttungen machen. Einige Aktiengesellschaften zahlen halbjährliche Dividenden, während andere eine jährliche Zahlung leisten oder komplett darauf verzichten. In Deutschland werden Dividenden in der Regel einmal jährlich gezahlt. In der Regel werden Dividenden nur dann gezahlt, wenn das Unternehmen einen Bilanzgewinn erwirtschaftet hat.
  • Eine Stockdividende ist eine Ausschüttung in Form von zusätzlichen Aktien. Wenn Sie eine solche Aktie besitzen, erhalten Sie mehr Aktien im Verhältnis zu Ihrem ursprünglichen Anteil. Diese Art der Ausschüttung ermöglicht den Investoren, ihren Anteil an einem Unternehmen aufzustocken, ohne weiteres Geld investieren zu müssen.
  • Bei einer Sachdividende werden die Aktionäre mit Sachleistungen wie Geschenkkarten oder Produkten belohnt. Wenn Sie als Aktionär dieser Art von Dividende beitreten, erhalten Sie diese Geschenke direkt vom Unternehmen. In der Praxis spielt diese Art der Dividende jedoch eine eher untergeordnete Rolle.

Anleger sollten sich über die verschiedenen Arten von Dividenden informieren und verstehen, welche Strategie für sie am besten passt. Möchten Sie in ein bestimmtes Unternehmen investieren, müssen Sie die angebotene Dividendenform so hinnehmen.

Wenn die Dividende ausgeschüttet wird, dann wird die Aktie Ex-Dividende gehandelt. Der Wert vermindert sich um den ausgeschütteten Betrag und der Kurs der Aktie sinkt entsprechend.

Beim Vergleich von mehreren Aktien ist die Dividendenrendite besonders aussagekräftig. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der Dividende pro Aktie im betrachteten Zeitraum zum aktuellen Börsenkurs der Aktie.

Welche Unternehmen schütten eine Dividende aus und welche nicht?

Dividenden werden grundsätzlich von Aktiengesellschaften ausgeschüttet. Insbesondere Produktionsunternehmen, Versicherungen und Rohstoffunternehmen lassen ihre Aktionäre gerne am Jahresüberschuss teilhaben. Anders verhält es sich beispielsweise bei Wachstumsunternehmen, welche den jährlichen Gewinn vorwiegend für Investitionen nutzen.

Es gibt Unternehmen, welche keine Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten. Dies kann verschiedene Gründe haben. Einige Aktiengesellschaften möchten mit ihren erwirtschafteten Gewinnen das Eigenkapital erhöhen, neues Wachstum finanzieren oder Rücklagen bilden.

Insbesondere in Wachstumsbranchen nutzen Unternehmen ihre Gewinne häufig, um in Forschung und Entwicklung zu investieren. Daher gibt es auch Aktien, welche keine Dividenden bezahlen.

Am Ende des Geschäftsjahres schlägt der Vorstand einer Aktiengesellschaft seinen Aktionären im Rahmen der Hauptversammlung die Auszahlung einer Dividende sowie die jeweilige Höhe vor. Diese beträgt in der Regel ungefähr die Hälfte des Gewinns. Die Aktionäre entscheiden während der jährlichen Hauptversammlung über diesen Vorschlag. Aktionäre geniessen Stimm- und Mitwirkungsrechte, welche sich grundsätzlich an der Anzahl der gehaltenen Aktien orientieren.

Eine einfache Mehrheit der anwesenden Aktionäre ist erforderlich, um den Vorschlag zu genehmigen. Wird der Vorschlag abgelehnt, erhalten die Aktionäre keine Dividende. Stimmen die Aktionäre dem Vorschlag zur Auszahlung einer Dividende zu, erhalten sie die Zahlung automatisch drei Tage nach der Versammlung. Selbst wenn das Unternehmen keinen Gewinn ausweist, kann eine Dividende beschlossen werden. In einem solchen Fall wird diese zulasten der Substanz des Unternehmens ausgezahlt.

Lesetipps:

Mitarbeiter Unternehmen

Welche Schweizer Unternehmen bieten eine hohe Dividende?

Die weltweit grössten Dividendenzahler haben die Pandemie schneller überstanden als von vielen Marktteilnehmern erwartet. Laut dem globalen Janus Henderson Dividend Index wurden bereits im ersten Quartal 2022 302.5 Mrd. USD an die Aktionäre ausgeschüttet, was einen Anstieg von elf Prozent im Vergleich zu 2021 bedeutet. Für das Gesamtjahr deuten sich weitere Steigerungen an. Neben den landestypischen Differenzen kommen Einflüsse wie Inflation sowie schwache Nachfrage in wichtigen Wirtschaftsgebieten und andere Faktoren hinzu.

Die Schweiz belegt mit einem Dividendenvolumen von 16.5 Milliarden CHF im ersten Quartal den Spitzenplatz in der europäischen Rangliste. Dies ist vor allem auf die beiden Unternehmen Novartis und Roche zurückzuführen.

Nachfolgend finden Sie einige Schweizer Unternehmen mit hoher Dividende:

  • Swiss Re mit einer Dividende von 8.10 %
  • BB Biotech mit einer Dividende von 6.20 %
  • HBM Healthcare mit einer Dividende von 4.80 %
  • Sulzer mit einer Dividende von 4.80 %
  • Novartis mit einer Dividende von 3.80 %
  • ABB mit einer Dividende von 2.90 %
  • Galenica mit einer Dividende von 2.80 %
  • Nestlé mit einer Dividende von 2.40 %
  • Roche mit einer Dividende von 2.40 %

Die in der Vergangenheit gezahlten Dividenden sind lediglich ein Indikator und keine Garantie für Dividenden in der Zukunft.

Vor und Nachteile von Dividenden

Aktien können durch Dividenden ihren Investoren ein zusätzliches Einkommen bieten, bringen jedoch auch einige Risiken mit sich. Investoren sollten daher immer die Vor- und Nachteile von Dividenden abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Als Aktionär sind Sie ein Anteilseigner eines Unternehmens. Dadurch erhalten Sie Stimm- und Mitwirkungsrechte, welche Sie auf der Hauptversammlung ausüben können. Sie haben damit ein aktives Mitbestimmungsrecht und können die Zukunft eines Unternehmens mitgestalten. Dabei ist die Mitbestimmungsmöglichkeit für Privataktionäre aufgrund der vergleichsweise geringen Anzahl an Aktien jedoch in der Regel begrenzt.

Einer der grössten Vorteile von Dividendeninvestitionen ist das regelmässige Einkommen. Viele Unternehmen zahlen in einem festgelegten Turnus eine bestimmte Höhe an Dividende aus, wodurch Investoren in der Lage sind, ein stetiges Einkommen aufzubauen. Ein weiterer Vorteil von Dividendenzahlungen ist das steigende Interesse der Aktionäre. Dadurch erhält das Unternehmen mehr Kapital, mit dem es wirtschaften kann. In diesem Zusammenhang kann auch der Kurs steigen und die Investoren freuen sich über zusätzliche Kursgewinne. Über eine Reinvestition der Dividende können Anleger zudem über einen längerfristigen Zeitraum von einem Zinseszinseffekt profitieren.

Mögliche Nachteile können für das Unternehmen sein, wenn die Ausschüttung höher ist als der Jahresüberschuss. In diesem Fall haben sie eine zusätzliche finanzielle Belastung und weitere Investitionen sind in diesen Fällen eher selten möglich. Dies kann dadurch passieren, dass Unternehmen nach Möglichkeit versuchen, die Höhe der Dividende nicht zu reduzieren, da dies oft sehr negativ aufgenommen wird. Aus demselben Grund wird ein Unternehmen auch eher vorsichtig und defensiv Dividendenerhöhungen vornehmen.

Für Anleger besteht dagegen der Nachteil, dass ein Unternehmen bei niedrigem Gewinn die Dividende reduzieren kann. Dies wird oft aber nur dann gemacht, wenn sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens verschlechtert. Somit ist es für Anleger empfehlenswert, stets eine genaue Überprüfung der Finanzlage des Unternehmens vorzunehmen, bevor sie in dessen Aktie investieren. Dies gilt selbstverständlich auch für Aktien, die keine Dividenden zahlen.

Unternehmensgewinne

Dividende und Steuern in der Schweiz

Dividenden können für Investoren ein attraktives, zusätzliches Einkommen darstellen. Doch Dividenden werden zusammen mit Ihrem Lohn als Einkommen versteuert. Dadurch kann die jährliche Rendite geschmälert werden. Zu dieser Regel existieren jedoch auch einige Ausnahmen.

In den letzten Monaten hat die Dividenden-Strategie besonders an Beliebtheit gewonnen. Sie sind planbar und relativ konstant, wodurch sie sich sehr gut für Investments eignen. Aus steuerlicher Sicht kann zwischen drei Kategorien unterschieden werden.

  • ordentlich steuerbare Dividenden
  • privilegiert besteuerte Dividenden
  • steuerfreie Dividenden

Der Regelfall sind ordentlich steuerbare Dividenden. Die Schweiz erhebt grundsätzlich eine Verrechnungssteuer von 35 Prozent auf Dividenden. Für Personen, die in der Schweiz steuerpflichtig sind, fungiert sie als eine Art „Sicherungssteuer“. Diese wird direkt von dem ausbezahlten Dividendenertrag abgezogen. Auf diese Weise soll eine mögliche Steuerhinterziehung effektiv verhindert werden.

Aktionäre aus dem In- und Ausland können diese Verrechnungssteuer zurückfordern, indem sie die Dividendenerträge in der Steuererklärung offenlegen. Der Betrag wird über die Einkommenssteuer besteuert. Hierzu wird er rechnerisch dem ordentlichen Einkommen hinzugefügt und entsprechend der Steuerprogression des jeweiligen Wohnkantons belastet. Im Ergebnis werden die Dividenden mit dem Bruttoeinkommen und damit einem niedrigeren Steuersatz versteuert.

Neben den ordentlich steuerbaren Dividenden gibt es privilegiert besteuerte Dividenden. Diese betreffen Aktionäre mit qualifizierten Beteiligungen und unterliegen der Teilbesteuerung. Damit sind die Dividenden auf Bundesebene zu 70 Prozent und auf Kantonsebene je nach Kanton nur zu 50 bis 80 Prozent steuerbar. Hierzu müssen Sie jedoch eine wesentliche Voraussetzung erfüllen. Zum Zeitpunkt der Dividendenzahlung muss die Beteiligung am Grund- oder Stammkapital einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft mindestens zehn Prozent betragen. Steuerfreie Dividenden sind überwiegend für Investoren relevant, welche ihre Beteiligung über eine Kapitalgesellschaft aufbauen und den Beteiligungsabzug geltend machen.

Investoren aus der Schweiz, die US-Dividendenaktien in ihrem Portfolio haben, erhalten von ihrer Bank nur 70 Prozent der Dividende netto direkt ausgezahlt. Weitere 15 Prozent werden an die US-Steuerbehörde überwiesen, während 15 Prozent als Sicherungssteuer von der Eidgenössischen Steuerverwaltung (EStV) einbehalten werden. Es gibt keine zusätzliche Verrechnungssteuer.

Das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen der Schweiz und den USA ermöglicht es Ihnen, die US-Quellensteuer den Steuern in der Schweiz anzurechnen. Dies gilt auch für juristische Personen mit Domizil in der Schweiz. Steuerbefreite Institutionen, wie beispielsweise gemeinnützige Stiftungen, können auf Antrag vom Steuerrückbehalt USA befreit werden.

FAQ zur Dividende

FAQ

Wann erhält man eine Dividenden-Auszahlung?

Für gewöhnlich wird die Dividende einmal im Jahr auf das Konto des Aktionärs überwiesen. Manche Unternehmen führen Gewinnausschüttungen an ihre Aktionäre auch quartärlich oder halbjährlich durch. Dieser Turnus richtet sich in der Regel danach, in welchem Land das jeweilige Unternehmen ansässig ist. Beschlossen wird die Zahlung einer Dividende auf der Hauptversammlung des Unternehmens.

Wer sein Depot auf kontinuierliche Dividendenzahlungen auslegt, kann dank Quartalsdividenden jeden Monat Einkünfte generieren. Mit gezielten Investitionen können die Ausschüttungen zudem gestreckt werden. Einige Schweizer Unternehmen sind im Jahresvergleich früh dran. Nestlé, Novartis und Roche zahlen ihre Jahresdividende im März oder April und damit vor den meisten deutschen Konzernen. Weltweit das meiste Geld fliesst erfahrungsgemäss im zweiten Quartal des Jahres.

Wie oft wird die Dividende ausgeschüttet?

In Deutschland werden Dividenden in der Regel einmal pro Jahr gezahlt. In den USA sind hingegen auch monatliche oder vierteljährliche Auszahlungen möglich. Zusätzlich zu den laufenden Ausschüttungen sind auch einmalige Sonderdividenden möglich. Zu finden ist diese Information meist in der Satzung einer Aktiengesellschaft. Zudem werden die Termine an der Hauptversammlung bekannt gegeben.

Wie hoch ist die Dividende?

Die Dividende einer Aktiengesellschaft ist eine Ausschüttung an die Aktionäre, die aus dem Jahresüberschuss resultiert. Häufig wird sie als ein prozentualer Anteil des Gewinns definiert. Die Höhe der Dividende hängt von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen mitunter die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie die Erwartungen der Aktionäre. Wachstumsunternehmen entscheiden sich oftmals für Investitionen und lassen die Dividenden komplett ausfallen. Grössere und etablierte Unternehmen entscheiden sich für einen höheren Dividendensatz, um ihren Aktionären regelmässige Renditen zu garantieren.

Die Höhe der Dividende kann auch durch äussere Faktoren beeinflusst werden. Hierzu zählen insbesondere der allgemeine Zustand der Wirtschaft und die finanziellen Rahmenbedingungen des Unternehmens. Für Investoren ist es wichtig zu wissen, dass die Höhe der Dividendenzahlung jedes Jahr schwanken kann. Bei den meisten Unternehmen orientiert sich die Dividende jedoch am Vorjahres-Niveau.

Was versteht man unter dem Ex-Tag?

Der Ex-Tag ist ein wichtiger Tag für Aktionäre. Er bezeichnet den ersten Tag nach der Hauptversammlung, auf welcher die Höhe der Dividende festgelegt wurde. Jeder, der zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz von Aktien des Unternehmens ist, wird am Tag der Dividendenzahlung ausbezahlt.

Sie erhalten eine Dividende, wenn Sie die jeweilige Aktie vor dem Ex-Tag gekauft haben und sie bis zu diesem Zeitpunkt halten. Wenn Sie hingegen eine Aktie nach dem Ex-Tag kaufen, verpassen Sie die Dividende für dieses Geschäftsjahr. Der Ex-Tag sollte auch bei Investitionen im Rahmen des Daytradings beachtet werden. Viele Daytrader schliessen ihre Positionen direkt vor oder unmittelbar nach dem Ex-Tag ab, um sicherzustellen, dass sie keine Dividendenauszahlung verpassen. Ein Vorteil des Daytradings besteht darin, dass man den Ex-Tag leicht vorhersagen und auf diese Weise speziell planen kann.

Wie erfolgt die Auszahlung der Dividende – was muss ich tun?

Um Anspruch auf eine Dividende zu haben, muss man die Aktien am Tag der Hauptversammlung im eigenen Depot haben. Aktien ausländischer Unternehmen müssen vor dem Ex-Tag, also dem Tag der Dividendenzahlung, erworben werden. Die Dividende wird immer pro Aktie ausgeschüttet und berechnet sich damit mitunter nach der Anzahl gehaltener Aktien. Nach der Auszahlung werden die Dividenden direkt auf dem Depot des Anlegers gutgeschrieben.

Wie gehen Aktienfonds oder ETFs mit Dividenden um?

Aktienfonds sammeln die Dividenden zuerst, bevor sie sie an die Eigentümer verteilen. Das kann durch eine Ausschüttung geschehen, wodurch tatsächlich Geld auf die Konten der Fondsbesitzer überwiesen wird. Alternativ kann es auch durch eine Thesaurierung erfolgen, wodurch der Fonds die erhaltenen Dividenden reinvestiert und der Preis eines einzelnen Anteils sich entsprechend erhöht.

Quellenangaben

Altersvorsorge in der Schweiz: So funktioniert Ihre finanzielle Absicherung

Two people sitting in the nature

Gibt es eine sichere Lösung, um vor Altersarmut geschützt zu sein? Die Beschäftigung mit dieser Frage kann die freudige Erwartung des Ruhestandes einschränken. Doch machen Sie aus dem Thema Altersvorsorge eine positive Erfahrung! Informieren Sie sich über die staatlichen Programme und die weiteren Möglichkeiten, um Ihren Lebensstandard im Alter abzusichern!

Um die vorhandenen Instrumente gezielt einsetzen zu können, starten Sie am besten mit der Aufnahme Ihrer persönlichen Situation. Wenn Sie dann die Finanzierungslücken für Ihren Ruhestand erkannt haben, sind Sie in der Lage, die staatlichen Programme sowie weitere Instrumente gezielt und effizient einzusetzen.

Dieser Beitrag gibt Tipps, wie Sie Lücken in Ihrer Altersvorsorge erkennen und informiert über die wesentlichen Instrumente, mit denen Sie diese schliessen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer gelten im internationalen Vergleich weiterhin als sehr vermögend.
  • In Statistiken zur Altersarmut schneidet die Schweiz nicht besonders positiv ab.
  • Das 3-Säulen-Prinzip bietet hervorragende Instrumente, um den gewohnten Lebensstandard im Alter abzusichern.
  • Frühzeitige Finanzplanung ist die Grundlage einer fundierten Altersvorsorge.
  • Die Digitalisierung hat innovative Angebote zur Vermögensverwaltung für breite Kreise der Bevölkerung hervorgebracht.
Finanzielle Vorsorge Alter

Altersvorsorge: Bedarf im Alter realistisch kalkulieren

Die Altersvorsorge ist mehr als eine Art des Sparens. Sie ist vielmehr der elementare Bestandteil eines langfristigen Finanzplans. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, damit Sie Ihren Bedarf für das Alter realistisch kalkulieren.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung hat einen direkten Einfluss auf den Bedarf an Altersvorsorge. Je länger man lebt, desto grösser ist der Bedarf an finanzieller Unterstützung im Alter. Nach Zahlen des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2020 beträgt die Lebenserwartung in der Schweiz bei Männern 81 Jahre und bei Frauen 85,1 Jahre. Es ist also wichtig, darauf aufbauend die persönlichen Vorsorgepläne zu erstellen.

Einkommen

Je höher das Einkommen und je stabiler es heute ist, desto grösser ist der Bedarf an Altersvorsorge. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welches Einkommen Sie im Alter benötigen und wie viel Geld Sie benötigen, um dieses auf Dauer sicherzustellen.

Ausgaben

Die Kosten für Wohnen, Versicherungen und andere Ausgaben können im Alter steigen oder sinken – daher muss man den Bedarf an Altersvorsorge entsprechend planen. Es ist wichtig, herauszufinden, welche Ausgaben im Alter entstehen werden und ob diese vom vorhandenen Einkommen abgedeckt werden können oder ob man zusätzliches Geld sparen muss.

Budget

Es ist empfehlenswert, dass Sie Ihr Haushaltsbudget für den Ruhestand erstellen, um zu bestimmen, welchen Anteil das Einkommen aus den Einrichtungen AHV und Pensionskasse abdeckt.

Oft sind etwa 20 Prozent an Kosten entbehrlich, da direkte Ausgaben im Zusammenhang mit einem Beruf und Fahrtkosten entfallen. Zudem sinken oder entfallen möglicherweise monatliche Raten für eine Hypothek auf eine Eigentumswohnung oder ein Haus. Auch das Sparen für die private Vorsorge ist beendet.

Häufig besteht keine Notwendigkeit mehr, Geld für den Unterhalt von Kindern im Ausbildungs- oder Studienalter auszugeben, da sie jetzt selbstständig sind. Gleichzeitig können aber auch neue Ausgaben auftreten, weil Sie mehr freie Zeit haben oder Reisen machen möchten oder ärztliche Behandlungen bezahlen müssen. Experten gehen davon aus, dass man im Ruhestand weniger Geld benötigt als während des Berufslebens – die 80-Prozent-Regel wird daher häufig angewendet.

Für die Budgetplanung sollten Sie zusammenfassend folgende Ausgaben beachten:

  • Wohnsituation: Wohnen Sie im Eigentum, so sind die Bewirtschaftungskosten einzuplanen. Daneben muss eine Investitionsrücklage für Reparaturen oder Modernisierungen vorhanden sein. Leben Sie zur Miete, müssen Sie neben der aktuellen Miete auch von zukünftigen Mieterhöhungen ausgehen.
  • Lebenshaltungskosten: Dazu zählen Ausgaben für Ernährung, Kleidung, Austausch und Anschaffung von Elektrogeräten sowie Kommunikationstechnik.
  • Mobilität: Kosten für Anschaffung und Unterhaltung eines Autos sowie Aufwendungen für den öffentlichen Verkehr.
  • Reisen: Viele freuen sich auf die Zeit nach der Pensionierung, um häufiger zu verreisen. Dazu müssen die finanziellen Mittel rechtzeitig angespart werden.
  • Kreditverpflichtungen: Werden alle Kredite bis zum Ruhestand getilgt sein oder müssen noch verbleibende Raten eingeplant werden?
  • Steuern: Bei der Aufstellung des Budgets darf auch die Position Einkommenssteuer nicht fehlen.
  • Gesundheit: Wie umfangreich sind Sie krankenversichert? Erfahrungsgemäss steigen die Aufwendungen im Alter und nicht alle Kosten sind durch die Krankenversicherung abgedeckt.
  • Erben: Haben Sie den Wunsch, Ihren Kindern ein Erbe zu hinterlassen?

Lesetipp: Finanzberatung für Frauen

Pension Rente

Altersarmut in der Schweiz: Informieren und vermeiden

Laut Umfragen möchte rund ein Drittel der Erwerbstätigen in der Schweiz vor dem regulären Rentenalter in den beruflichen Ruhestand.

Die dritte Säule im Vorsorgesystem ist ein wesentlicher Faktor für ein unbeschwertes Leben nach der Pensionierung, den viele jedoch offensichtlich unterschätzen. Nach wissenschaftlichen Studien kümmern sich lediglich etwa 60 Prozent der Schweizer um die dritte Säule der Altersvorsorge. Dabei dürften jedem klar sein: Wer früher in Pension geht, erhält auch geringere Renten.

Realität Altersarmut

Es ist unbestreitbar, dass die Schweiz ein wohlhabendes Land ist, in dem viele Menschen über genügend finanzielle Mittel verfügen. Laut dem «Global Wealth Report» der Credit Suisse rangiert die Schweiz als das international wohlhabendste Land sogar vor den USA. Die Vermögen der Schweizer sind in den vergangenen Jahrzehnten weiter gestiegen, wenn auch in abgeschwächter Form.

Doch trotz der insgesamt vorhandenen Vermögen leiden viele Rentner hierzulande unter Altersarmut. Daten des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) zeigen, dass 2019 rund 200’000 Rentner Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV bezogen, um ihren Existenzbedarf zu decken – also von Armut betroffen waren.

Fundierte Altersvorsorge beginnt mit der Analyse der persönlichen Situation

Bevor Sie sich intensiv mit den Instrumenten der Altersvorsorge beschäftigen, geht es um eine Bestandsaufnahme.

Dazu dienen die folgenden Fragen:

  • Welches Vermögen habe ich bereits heute neben den Ansprüchen aus der staatlichen und beruflichen Altersversorgung? Hierzu zählen insbesondere ein ganz oder teilweise entschuldetes Eigenheim, Kapitallebensversicherungen, Wertschriftendepots und weitere Vermögensbausteine, die bereits für die Zeit nach der Pensionierung eingeplant wurden.
  • Welche Zahlungsströme (wie Renten oder Kapitaleinkünfte) kann ich mit dem bestehenden Vermögen erzielen?
  • Wie viel Kapital wird für meine weitere Lebensplanung im Alter benötigt (Geplante Investitionen für Sie selbst oder gegebenenfalls für Ihre Kinder)?
  • Kann ich mit einem Erbe rechnen?
  • Welche Zeit verbleibt mir bis zum geplanten Renteneintritt für den erforderlichen Vermögensaufbau?

Finanzierungslücken in der Altersvorsorge erkennen

Um eine Lücke in Ihrer Vorsorge zu prüfen, stellen Sie als Erstes Ihre voraussichtliche Jahresrente zusammen. Diese teilt sich auf in die AHV-Rente (1. Säule) und die Rente aus Ihrer Pensionskasse (2. Säule). Auskünfte über Ihre AHV-Rente erteilt die kantonale Ausgleichskasse. Die Versorgungsansprüche Ihrer Pensionskasse können Sie Ihrem Vorsorgeausweis entnehmen.

Häufige Ursachen von Versorgungslücken sind:

  • Beitragslücken: Zu Vorsorgelücken kommt es häufig durch Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, etwa bei Kinderpausen, Weiterbildungen oder Auslandsaufenthalten.
  • Teilzeit: Arbeiten Sie in Teilzeit, wird es weniger Geld für Ihre Altersrente geben, da Sie weniger in die Pensionskasse einzahlen und ein niedrigeres Durchschnittseinkommen haben. Auch die AHV-Rente wird aufgrund der durchschnittlich geringeren Einkünfte niedriger ausfallen als bei einer Vollzeitstelle.
  • Hohes Einkommen: Es mag zunächst widersprüchlich klingen, jedoch ist es eine Tatsache, dass hohe Einkommen zu Vorsorgelücken führen. Je grösser das Bruttoeinkommen ist, desto geringer ist die Abdeckung durch die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen aus der ersten und zweiten Säule.
  • Senkung Umwandlungssatz: Ihr Altersrentenanspruch beruht auf Ihrem Guthaben in der Pensionskasse und dem Umwandlungssatz. Leider nimmt dieser Satz momentan ab, sodass die Rente aus der zweiten Säule niedriger ist als noch vor Jahren erwartet.
  • Frühpensionierung: Erwerbstätige, die früher in Pension gehen, zahlen weniger ein. Dadurch fällt die Rente entsprechend geringer aus.
Glücklich Im Alter

Altersvorsorge in der Schweiz: das 3-Säulen-Prinzip

Das Vorsorgesystem der Schweiz besteht aus drei tragenden Elementen: der staatlichen, der beruflichen sowie der privaten Vorsorge.

Die erste Säule widmet sich dem existenziellen Bedarf im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit und nach dem Tod des Versicherten. Die zweite Säule soll Ihnen helfen, Ihren gewohnten Lebensstandard fortzusetzen. AHV und Pensionskasse können diese Erwartung jedoch nur begrenzt erfüllen. Die dritte Säule schliesst die Lücke zwischen den Leistungserbringern der ersten und zweiten Säulenelemente sowie Ihrem finanziell benötigten Bedarf.

Die erste Säule

Der Staat sorgt mit den Leistungen der ersten Säule für eine bescheidene Existenzgrundlage. Also die Lebenshaltungskosten im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit sowie für Hinterbliebene im Todesfall. Mit Stand 2022 bedeutet dies maximal CHF 2’390 für eine einzelne Person sowie CHF 3’585 für Ehepaare. Noch geringer fällt die Rente für die Hinterbliebenen aus. Hier werden maximal CHF 1’912 Witwen- bzw. Witwerrente gezahlt.

Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV)

Die AHV trägt dazu bei, den Lebensunterhalt im Ruhestand zu gewährleisten. Sollte der Versicherte versterben, erhalten seine hinterlassenen Familienmitglieder in der Regel eine Witwen- oder Witwerrente bzw. eine Waisenrente. Die Höhe der Rente ist abhängig von der Höhe der Beiträge sowie der Beitragsdauer.

Invalidenversicherung (IV)

Die erste Priorität der Invalidenversicherung ist es, Menschen, die durch Krankheit oder Unfall zu einem Invaliden wurden, wieder in den Alltag einzugliedern. Wenn sie jedoch nicht mehr arbeiten können oder nur noch teilweise arbeiten, gewährt die Invalidenversicherung eine Rente zur Gewährleistung des Lebensunterhalts.

Wichtig: Eine volle Rente setzt voraus, dass zwischen dem 20. Altersjahr und dem Rentenalter ohne Unterbrechung AHV-Beiträge einbezahlt worden sind. Das bedeutet, dass jedes Jahr ohne Beiträge eine Kürzung der Rente nach sich zieht.

Die zweite Säule

Die sogenannte berufliche Vorsorge soll es Ihnen zusammen mit der ersten Säule ermöglichen, im Alter oder bei Invalidität den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten, sowie im Todesfall den Hinterbliebenen eine Rente zukommen zu lassen. Die Höhe Ihrer Rente wird durch die Beiträge bestimmt, die Sie während Ihres Erwerbslebens eingezahlt haben.

Mit den Leistungen der zweiten Säule sichern Sie, zusammen mit der AHV, etwa 60 bis 75 Prozent des letzten Einkommens ab. Dies gilt allerdings lediglich bis zu einem Jahreseinkommen von aktuell CHF 86’040 (Stand 2022). Verdienen Sie mehr oder sind Sie selbstständig, ist eine zusätzliche Absicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge erforderlich.

Die Rentenleistungen der zweiten Säule werden für künftige Generationen wohl abnehmen. Schliesslich ist die Lebenserwartung gestiegen und die Zinsen sind gesunken. Angesichts dessen ist es ratsam, sich über private Vorsorgeoptionen zu informieren.

Wichtig: Ein geringer Lohn bedeutet unmittelbar auch reduzierte Leistungen. Ausserdem bleiben Sie bei den meisten Pensionskassen nur versichert, wenn Ihr Lohn den Mindestbetrag von CHF 21’510 übersteigt (Stand 2022). Sofern Sie beabsichtigen, vorzeitig in Pension zu gehen, können Sie die tieferen Altersleistungen durch gezielte Einkäufe in die zweite Säule ausgleichen.

Die dritte Säule

Die erste und zweite Säule tragen dazu bei, im Rahmen der Altersvorsorge ca. 60 bis 75 Prozent des letzten Einkommens abzudecken. Die Differenz können Sie mit der dritten Säule schliessen, sodass der gewohnte Lebensstandard im Alter, nach der Pensionierung, aufrechterhalten werden kann.

Zusätzlich bietet diese Säule den Vorteil, dass der Bund und die Kantone die Vorsorge steuerlich fördern.

Die dritte Säule ermöglicht Ihnen, ein zusätzliches Kapital für die Altersvorsorge zu bilden. Dies ist eine freiwillige, individuelle Vorsorge. Unterteilt wird die private Vorsorge in die Säule 3a (gebundene Vorsorge) und Säule 3b (freie Vorsorge).

  • Die Säule 3a (gebundene Vorsorge) bietet grosse steuerliche Vorteile: Einzahlungen können bis zum gesetzlichen jährlichen Höchstbetrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, wodurch Sie erheblich Steuern sparen. Für 2022 ist dieser 6’883 Franken mit Pensionskasse und 34’416 Franken ohne Pensionskasse – maximal bis zu 20 Prozent vom Einkommen. Um in die Säule 3a einzahlen zu können, ist es allerdings erforderlich, dass Sie ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen haben.
  • Die Säule 3b (freie Vorsorge) beinhaltet die Vermögenswerte, welche nicht bereits in der ersten, der zweiten und der Säule 3a gebunden sind. Die Säule 3b umfasst klassische Sparkonten und das Investieren für unterschiedliche Ziele, etwa für ein neues Auto und natürlich auch fürs Alter. Neben Zinskonten zählen Wertschriftenlösungen zu den typischen Anlageinstrumenten.

Weitere Instrumente der Altersvorsorge

Für die Planung Ihrer persönlichen Altersvorsorge macht sich ein Grundverständnis für die Themen Finanzanlagen und Anlageklassen bezahlt.

Nachstehend daher als kurzer Überblick und eine Einordnung verschiedener Formen der Kapitalanlage und damit auch der Altersvorsorge.

Immobilien

Immobilien zur Altersvorsorge eignen sich besonders für Menschen, die bereits über ein solides Vermögen verfügen und die Sicherheit und Stabilität einer Immobilieninvestition schätzen. Das Niedrigzinsniveau hat in den letzten Jahren zu einem regelrechten Run auf die Investition in Stein und Boden geführt.

Der Erwerb eines selbst genutzten Eigenheims zählt übrigens zu den Sonderfällen, in denen Gelder aus der Säule 3a vorbezogen werden können.

Wichtig: Mit Immobilien binden Sie Ihr Kapital langfristig. Daher kommen Sie auch bei der Altersvorsorge nur als nachgelagerte Bausteine infrage. Achten Sie also vorrangig auf Finanzierungsinstrumente, die Ihnen eine gesicherte Liquidität bieten.

Immobilien bescheren Ihnen nach dem Erwerb Geldrückflüsse in Form von Mieteinnahmen oder durch Gewinne beim Verkauf des Objekts zu einem höheren Preis, als Sie ursprünglich bezahlt haben. Ferner können die steuerlichen Vorteile von Immobilieninvestitionen den Gewinn optimieren. Zu den Risiken zählen insbesondere Mietausfälle sowie die Reparatur- und Instandhaltungskosten.

Sparkonten

Der Vorteil von reinen Zinskonten ist vordergründig die Sicherheit. Aus Angst vor Kursschwankungen legen viele Menschen trotz niedriger Zinsen ihr Geld bevorzugt auf Sparkonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten an. Das führt allerdings fast immer zu einem deutlichen Kaufkraftverlust, gerade in Zeiten niedriger Zinsen. Auch innerhalb der dritten Säule der Schweizer Altersvorsorge schlummern viele Guthaben auf Zinskonten.

Die Erfahrung zeigt: Zum langfristigen Vermögensaufbau sind Sparanlagen ungeeignet. Erfahrungsgemäss sind daher langfristig die Investitionen in den Aktienmarkt eher zu empfehlen. Dennoch: Sparkonten gehören als Sicherheitsbaustein sowie als Rücklage, über die kurzfristig verfügt werden kann, in jede solide aufgebaute Vermögensstruktur. Generell empfehlen Experten eine Rücklage auf Tagesgeldkonten in Höhe von rund drei Monatseinkommen.

Lebensversicherung

Während Lebensversicherungspolicen früher zu den klassischen Instrumenten der Altersvorsorge zählten, ist das Finanzprodukt infolge der Niedrigzinsphase unter Druck geraten. Dies gilt sowohl bei den staatlich geförderten Programmen als auch für die freie Vorsorge. Die Absicherungen für Todesfall und Invalidität sind nach wie vor wichtig, doch ist dies heute aus Rentabilitätsgründen eher als getrennte Absicherung empfehlenswert – also ohne Sparanteil. Einige Versicherer bieten daher neben der reinen Risikoabsicherung auch Fondspolicen an. Hier wird der Sparanteil in Fondsanteilen investiert.

Aktien

Die Coronazeit, niedrige Zinsen und mangelnde Anlagealternativen haben den sogenannten Neobrokern zahlreiche, vor allem junge, neue Kunden beschert. Das gestiegene Interesse am Aktienmarkt ist grundsätzlich erfreulich. Die Investition in Einzeltitel ist allerdings mit einem hohen Emittentenrisiko verbunden. Ebenso erfordert das Trading entsprechenden Sachverstand und zeitlichen Aufwand. Wer dies einsetzen kann und möchte, kann den Teil seines Vermögens in einzelne Aktien investieren, auf den er nicht angewiesen ist.

Fonds und Fondssparpläne

Mit Fonds nutzen Sie ebenso die Renditechance am Aktienmarkt oder anderen Finanzmärkten. Wesentlicher Vorteil: Der Fonds investiert Ihr Geld gleich in eine Vielzahl von unterschiedlichen Titeln. Damit ist das eingesetzte Kapital diversifiziert angelegt und das Risiko von Verlusten deutlich minimiert.

Um regelmässig Kapital aufzubauen, etwa zur Altersvorsorge, bieten sich Fondssparpläne mit regelmässigen monatlichen Beiträgen an. Diese finden Sie auch bei den angebotenen Finanzinstrumenten der dritten Säule.

Wichtig: Beim Aktienanteil sollten Sie die noch zur Verfügung stehende Zeit bis zur Pensionierung berücksichtigen. Das bedeutet: Investitionen am Aktienmarkt erfordern einen zeitlichen Horizont von mindestens etwa zehn Jahren. Innerhalb dieser Zeit werden erfahrungsgemäss vorübergehende Kurseinbrüche wieder kompensiert. Sinnvoll ist es daher, in jungen Jahren etwa mit einem hohen Aktienanteil von bis zu 100 Prozent zu starten, und diesen in den letzten Jahren vor Renteneintritt zu reduzieren.

Edelmetalle (Gold, Silber)

Der Goldpreis erreichte in der Coronazeit im August 2020 die neue Höchstmarke von 2.000 US-Dollar für die Feinunze. Danach ging es allerdings wieder bergab und der Preis stieg erst wieder mit dem Krieg in der Ukraine.

Edelmetalle sind in Krisenzeiten besonders nachgefragt, was den Preis nach oben treibt. Daraus lässt sich allerdings nicht ableiten, dass diese für eine Altersvorsorge besonders geeignet wären. Das beweisen schliesslich die Preisschwankungen der letzten Jahre – in beide Richtungen.

Sonstiges (Kryptowährungen, Crowdinvesting)

Kryptowährungen und Investitionen in Crowdinvesting sollen an dieser stellvertretend für hochspekulative Kapitalanlage stehen.

Beim Crowdinvesting geht es darum, als nachrangiger Gläubiger Kapital zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet: Im Falle einer Insolvenz des Projekts werden zunächst alle anderen Gläubiger bedient.

Kryptowährungen geniessen keinen Einlagenschutz und der Wert ist enorm vom aktuellen Interesse abhängig. Weitere Verlustrisiken bestehen durch das mögliche Schliessen von Tauschbörsen oder wenn Länder den Handel untersagen.

Im Rahmen eines langfristigen Vermögensaufbaus spielen die beschriebenen spekulativen Anlagen wegen der geschilderten Risiken keine grosse Rolle.

Ruhestand

So gelingt die private Altersvorsorge

Trotz des im internationalen Vergleich beachtlichen Reichtums der Schweizer sieht es für viele Rentner im Alter nicht so positiv aus. Obwohl in der Schweiz ordentliche Erwerbseinkommen erzielt werden, sind viele Pensionäre von Altersarmut betroffen. Nutzen Sie also die Instrumente der staatlich geförderten Altersvorsorge. Mit Kenntnissen über Finanzanlagen auch ausserhalb staatlicher Programme optimieren Sie Ihre persönliche Vorsorge. Damit Sie sich auf Ihre Zeit im Alter freuen und Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können, sollten Sie sich rechtzeitig informieren und aktiv mit der Finanzplanung beginnen.

Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht dabei heute hervorragende innovative Angebote zur Vermögensberatung und Vermögensverwaltung. Diese waren bis vor einigen Jahren ausschliesslich deutlich grösseren Vermögen vorbehalten.

Wichtige Punkte, die Sie in Bezug auf Ihre Altersvorsorge beachten sollten:

  • Sofort starten: Der medizinische Fortschritt hat dafür gesorgt, dass wir immer älter werden dürfen. Das heisst allerdings auch: Die Altersvorsorge muss länger ausreichen. Wer früh beginnt, kann mit überschaubaren Beträgen viel erreichen und in der Haupterwerbszeit Steuervorteile nutzen.
  • Staatliche Programme umfänglich nutzen: Umfänglich bedeutet hierbei die Ausnutzung der Maximalbeträge. So werden die Renditen der Finanzinstrumente durch Steuervorteile optimiert.
  • Zeitpunkt der Pensionierung planen: Der Wunsch nach einer Frühpensionierung nimmt bei den Schweizern bei steigendem Bildungsgrad und höherem Einkommen zu. Wenn auch Sie Ihren Renteneintritt selbst bestimmen wollen, berücksichtigen Sie dabei auch mögliche Vorsorgelücken bei hohen Einkommen und die Abschläge auf eine vorzeitige Rente.
  • Budgetplanung einschliesslich Freizeitaktivitäten: Auf die Zeit nach der Pensionierung wollen Sie sich zurecht freuen. Dazu gehört die Gewissheit, dass auch im Alter die finanziellen Mittel für die Aktivitäten vorhanden sind, denen Sie dann nachgehen wollen. Denken Sie also an Kapital für Reisen, Hobbys und sonstige Wünsche.
  • Innovative Angebote mit Kostenvorteilen nutzen: Holen Sie rechtzeitig den Rat von unabhängigen Vermögensberatern ein. Die digitalen Vermögensberatungen ermöglichen Ihnen heute mit wenigen Klicks, Ihr persönliches Risikoprofil zu erstellen und dazu passende Strategieempfehlungen zu erhalten.

Quellenangaben

Gebühren beim Investieren: Vermögensverwaltung, Portfolio, Aktien, Fonds & Co.

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Für viele Investoren zählen nicht nur die Rendite, sondern auch die Kosten, welche mit einer Anlagelösung verbunden sind. Gebühren fallen je nach Dienstleistung oft auf unterschiedlichen Ebenen an und werden nicht immer explizit ausgewiesen. Dieser Umstand macht es Kunden schwer, die Gesamtkosten in einer einzigen Zahl zu aggregieren, weshalb die Vergleichbarkeit von Kosten zwischen verschiedenen Anbietern nicht trivial ist. Hierbei muss unterschieden werden, auf welche Art von Dienstleistung man zurückgreift, aufgrund unterschiedlicher Kostenstrukturen von reinen Handelsplattformen und Vermögensverwaltungsmandaten.

In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, welche Gebühren speziell in letzterem Fall anfallen können, um Transparenz und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.

Gebühren im Überblick

Gebühren können auf drei Ebenen anfallen:

  1. Einerseits sind dies alle Gebühren, die durch die Dienstleistung an sich anfallen, z.B. Verwaltungsgebühren für ein Vermögensverwaltungsmandat.
  2. Weiter fallen Gebühren an, die mit einem konkreten Portfolio und dessen Verwaltung verbunden sind. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Depotgebühren oder Transaktionskosten.
  3. Letztlich kann auch ein konkretes Anlageinstrument kosten, wie z.B. ein Anlagefonds mit einem Ausgabeaufschlag oder Verwaltungsgebühren.

Dies wird auch in der folgenden Tabelle ersichtlich:

KostenBandbreite vonBandbreite bisBerechnungsgrundlage
1. EbeneVerwaltungsgebühren0.00%1.50%p.a. des verwalteten Vermögens
DienstleistungGewinnbeteiligung5.00%20.00%der erzielten Rendite
Einstiegsgebühren0.00%5.00%des zu investierenden Betrages
2. EbeneDepotführung0.10%0.50%p.a. des Depotvermögens
PortfolioAdministrationsgebühr0.00%0.20%p.a. des Depotvermögens
Fremdwährungszuschlag0.05%0.15%auf Titel in fremder Währung
Kontoführungsgebühr0.00 CHF100.00 CHFp.a. pro Konto
Positionsgebühr10.00 CHF40.00 CHFpro Position im Konto
Courtage0.20%2.00%des Handelsvolumens
Spreads bei Fremdwährungen0.01%2.50%pro Währungswechsel
3. EbeneSpreads bei Wertpapieren0.05%3.00%des Handelsvolumens
InstrumentAusgabeaufschlag0.00%5.00%des Kaufbetrags
Verkaufskommission0.00%3.00%des Kaufbetrags
Produktverwaltungsgebühr0.10%2.50%des investierten Kapitals
Gebühren beim Investieren im Überblick | Quelle: vermoegens-partner.ch

Dienstleistungsgebühren

Dies sind Gebühren, die mit der Erbringung der Vermögensverwaltungsdienstleistung an sich verbunden sind. Diese Gebühren können von der Anlageklasse abhängig sein, sodass die Gebühren mit dem Aktienanteil ansteigen können.

Gebühren Vermögensverwaltung

Verwaltungsgebühr bei der Vermögensverwaltung

Die Verwaltungsgebühr fällt bei jedem Vermögensverwaltungsmandat an und bemisst sich meist am Prozentsatz des verwalteten Vermögens pro Jahr. Sie wird oft sehr explizit kommuniziert und kann unterschiedliche Komponenten enthalten.

Diese Gebühr kompensiert den Vermögensverwalter für seine Arbeit der Überwachung, Verwaltung des Portfolios und der Analyse und Auswahl von einzelnen Anlageinstrumenten. Dies ist der aufwendigste Teil und so macht die Verwaltungsgebühr den grössten Anteil der Gesamtkosten aus.

  • Je individueller die Kundenwünsche sind, desto mehr Aufwand entsteht bei der Vermögensverwaltung, was die Verwaltungsgebühr erhöhen kann.
  • Oft lässt sich dies durch ein grösseres Investment kompensieren, da viele Verwalter eine Staffelung der Gebühr anbieten, welche mit zunehmendem Vermögen abnimmt. Sollte diese Gebühr aussergewöhnlich tief sein, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Anbieter mit anderen Methoden kompensieren.
  • Die günstigsten Angebote von Robo-Advisorn starten bei 0.55% pro Jahr, da der Standardisierungsgrad sehr hoch ist Kunden keinen persönlichen Ansprechpartner haben. Bei klassischen Privatbanken kann die Verwaltungsgebühr bis zu 1.5% pro Jahr betragen. Dabei kann jedoch auf einen persönlichen Berater und diskretionäre Mandate zugegriffen werden.

Performance-Gebühr bei der Vermögensverwaltung

Diese Gebühr wird als Prozentsatz auf der vom Vermögensverwalter erzielten Rendite erhoben und ist in klassischen Vermögensverwaltungsmandaten eher unüblich. Im Bereich der Hedge-Fonds ist diese Gebühr weit verbreitet und wird meist erst ab einer gewissen Mindestrendite erhoben, der sogenannten Hurdle Rate.

Die Idee dieser Gebühr ist es, die Anreize des Verwalters mit denjenigen des Kunden in Einklang zu bringen. Da aber schon die Verwaltungsgebühr proportional zum verwalteten Vermögen zunimmt, sollte dies aus finanzieller Sicht schon Anreiz genug sein, das Vermögen des Kunden zu steigern.

Einstiegsgebühren bei der Vermögensverwaltung

Es kann vorkommen, wenn auch eher selten, dass eine Einstiegsgebühr erhoben wird. Diese wird einmalig als Prozentsatz auf den zu investierenden Betrag berechnet. Diese Gebühren sind mit dem initialen Aufwand assoziiert, der beim Aufsetzen eines Mandates entsteht.

Während dies bei der Vermögensverwaltung eher unüblich ist, wird diese Gebühr häufiger im Bereich der Beratung und Vermittlung von Finanzdienstleistungen angewendet, oft auch «Finders Fee» genannt.

Portfoliogebühren

Die Gruppe der Portfoliogebühren bezieht alle Gebühren ein, die mit der Verwaltung eines bestimmten Anlageportfolios verbunden sind. Diese Gebühren sind zum Teil nicht vom Vermögensverwalter selbst beeinflussbar, speziell dann nicht, wenn es sich um einen unabhängigen Vermögensverwalter handelt. Die Depotbank, welche die Wertschriften verwahrt und die Transaktionen durchführt, bestimmt die Höhe dieser Gebühren.

Portfolio Gebühren

Depotführungsgebühr

Die Depotführungsgebühr ist ein Entgelt für die Verwahrung und Administration der Wertschriften. Diese werden bei der Depotbank gehalten, wofür diese wiederum eine Gebühr als Prozentsatz des Depotwertes berechnet, welche aber in der Regel bei einem bestimmten Wert gedeckelt ist.

  • Die Höhe der Gebühr hängt oft davon ab, inwieweit die Bank noch zusätzliche Dienstleistungen in Rechnung stellt. Ausserdem sind Depotführungsgebühren oft an Transaktionskosten oder eine gewisse Handelsaktivität geknüpft.
  • So werden geringe Depotführungsgebühren oft mit höheren Transaktionskosten kompensiert oder eine Mindestanzahl von Transaktionen muss pro Quartal durchgeführt werden, um keine Kosten in Rechnung gestellt zu bekommen («Inactivity fee»).
  • Höhere fixe Depotführungsgebühren fallen jedoch oft in Kombination mit niedrigeren Transaktionskosten an. Welches Kostenmodel vorteilhafter ist, kommt somit stark auf die Menge und Häufigkeit von Transaktionen an

Administrationsgebühr

Zusätzlich zu den Depotgebühren können Depotbanken Gebühren für die spezielle Administration des Portfolios berechnen. Dies beinhaltet zum Beispiel das Verbuchen von Coupons und Dividenden oder die Verbuchung von Corporate Actions.

Manche Banken berechnen jedoch jeden Posten einzeln, ohne eine pauschale Administrationsgebühr zu erheben. Allgemein ist diese Gebühr heutzutage jedoch eher unüblich, da die Kosten oft schon in der Depotführungsgebühr enthalten sind.

Fremdwährungsgebühren

Wir kommen nun zu einer der wahrscheinlich am meist unterschätzten und gleichzeitig intransparentesten Gebühren: die Fremdwährungsgebühren. Diese Gebühr fällt dann an, wenn Wertschriften in Fremdwährungen gehandelt oder gehalten werden.

  • Zum einen stellt die Bank die Verwahrung von Titeln im Ausland in Rechnung und zum anderen auch den Kauf oder Verkauf dieser Titel. Während die Gebühr für die Verwahrung im Ausland eher seltener vorkommt, so ist eine Gebühr auf Fremdwährungstransaktionen üblich.
  • Dabei handelt es sich um einen sogenannten «Spread». Als Spread bezeichnet man den Unterschied zwischen Geld- (Kauf) und Brief- (Verkauf) Kurs, im Englischen auch Bid und Ask genannt. Sehr vereinfacht erklärt sind dies die Preise, zu denen ein Händler bereit ist, einen Vermögenswert zu kaufen oder zu verkaufen.
  • Der Händler (oder auch «Market Maker» genannt) verdient daran, indem der Geld-Kurs tiefer liegt als der Brief-Kurs. Das bedeutet, dass er zu einem niedrigeren Preis kauft als verkauft. Bei einer Fremdwährungstransaktion nimmt sich die Bank in unserem Beispiel eine Gebühr, indem sie dem Kunden für die Fremdwährungstransaktion einen schlechteren Wechselkurs als den aktuellen Marktkurs gibt. So bezahlt ein Kunde nun beispielsweise für seine US-Dollar, die er für den Kauf einer US-Aktie benötigteinen höheren Preis als den aktuellen Marktpreis. Dies funktioniert auch umgekehrt, wenn ein Fremdwährungstitel verkauft wird.

Der Gesamteffekt dieser Gebühr hängt selbstverständlich davon ab, wie oft und wieviel in Fremdwährungen gehandelt wird. Darum ist es schwierig, diese Gebühr von Anfang an auszuweisen. Die zuvor erwähnte Intransparenz kommt daher, da zum einen je nach Währung unterschiedliche Spreads erhoben werden und zum anderen, die genaue Höhe der Gebühr nur dadurch ersichtlich ist, indem der Kunde die Abrechnung der Fremdwährungstransaktion prüft und den angewandten Wechselkurs mit dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Marktkurs vergleicht. Ist der abgerechnete Wechselkurs erst gar nicht explizit angegeben, so muss dieser erst noch selbst berechnet werden. Viele Kunden sind sich dieser impliziten Gebühr oft nicht bewusst, da sie nur wenige Anbieter klar ausweisen. So kann ein auf den ersten Blick vermeintlich günstiges Angebot am Ende doch gar nicht so günstig sein.

Transaktionskosten oder auch Courtage

Transaktionskosten sind neben der Depotführungsgebühr eine der häufigsten anfallenden Kosten. Diese fällt auf die durchgeführten Transaktionen selbst an und kann je nach Anbieter entweder prozentual zum gehandelten Volumen oder als Fixbetrag pro Transaktion ausgestaltet sein.

Die Depotbank berechnet diese Gebühr im Zuge ihres eigenen Aufwands auf Basis der Handelsaktivität, um ihre eigenen Kosten zu decken. Diese werden teilweise von den Börsen und Brokern erhoben. Die Höhe dieser Kosten hängt stark vom Börsenplatz, der Währung, dem Anlageinstrument und dem gehandelten Volumen ab. Deshalb gilt es, diese Kosten nicht zu unterschätzen, vor allem wenn ein Portfolio aktiver verwaltet wird und regelmässig Transaktionen durchführt werden.

Positionsgebühr

Die Positionsgebühr wird, wie der Name schon sagt, von manchen Banken pro Position und zusätzlich zu den Depotführungsgebühren erhoben. Die Höhe dieser Gebühr variiert oft nach Anlageklasse und kann auf bankeigene Produkte gänzlich entfallen. Bei Vermögensverwaltungsmandaten ist diese Gebühr eher unüblich, hingegen wird sie öfter in Beratungsmandaten angewendet.

Instrumentengebühren oder Produktkosten

Die letzte und unterste Ebene an Gebühren fällt auf einzelne Instrumente und Produkte innerhalb eines Portfolios an. Diese Kosten hängen stark von der Art der Produkte und der zugrunde liegenden Anlageklasse ab. ETFs sind zum Beispiel günstiger als Anlagefonds und Aktienprodukte oft teurer als andere Anlageklassen.

Allgemein gilt: Es fallen nur Kosten bei Produkten an, die einen Emittenten oder Anbieter haben, der sie ausgibt oder verwaltet, wie z.B. ETFs, Anlagefonds oder Strukturierte Produkte. Bei Instrumenten wie Aktien oder Anleihen fallen diese nicht an, da diese auch nicht aktiv verwaltet oder konstruiert werden müssen.

Gebühren Produkt

Wertpapier-Spreads

Wir haben zuvor bei den Wechselkursgebühren schon darüber gesprochen, was sogenannte «Spreads» sind. Diese können auch bei Wertpapieren selbst anfallen. Grundsätzlich hat dies mit der Liquidität eines Titels zu tun und hängt deswegen wieder massgeblich vom Instrument selbst ab.

Die Liquidität gibt vereinfacht gesagt an, wie einfach ein Titel gehandelt werden kann, ohne den aktuellen Marktpreis zu beeinflussen. Für ausreichend Liquidität sorgen sogenannte «Market Maker», die immer kaufen oder verkaufen, wenn eine entsprechende Gegenpartei in den Markt eintritt. So wird sichergestellt, dass die Marktteilnehmer ihre gewünschten Transaktionen auch in weniger liquiden Märkten durchführen können.

Dies lässt sich der Market Maker dadurch bezahlen, dass er ein wenig günstiger kauft und etwas teurer verkauft als der «faire» Marktpreis. Diese Kosten können die Kunden in der Vermögensverwaltung nicht direkt beeinflussen und sind generell auch nicht leicht zu quantifizieren. Der Vollständigkeit halber haben wir sie hier aufgeführt, sind in der Praxis aber eher nicht allzu relevant.

Ausgabeaufschlag

Der sogenannte Ausgabeaufschlag ist eine Gebühr, die beim Kauf von Anlagefonds anfällt. Sie wird als Prozentsatz auf den zu investierenden Betrag berechnet und kann bei aktiv verwalteten Aktienfonds bis zu 5% betragen.

Dadurch, dass die Gebühr bei jedem Kauf anfällt, findet sie besonders bei regelmässigen Einzahlungen grosse Beachtung. Banken erlassen ihren Kunden oft den Ausgabeaufschlag auf ihre eigenen Produkte, um sie so attraktiver zu machen.

Verwaltungsgebühr bei Fonds

Auch im Zusammenhang mit Anlagefonds ist die Verwaltungsgebühr ein wichtiger Kostenpunkt. Diese Kosten werden für die Verwaltung durch den Fondsmanager erhoben. Sie lässt sich mit der Verwaltungsgebühr auf Mandatsebene vergleichen, da ein kundeneigener Anlagefonds vom Vermögensverwalter verwaltet wird.

Es wird zwischen aktiv und passiv verwalteten Anlageinstrumenten unterschieden: Aktive Instrumente versuchen aktiv besser zu sein als der Markt, während passive Produkte einen Index bzw. den Markt nachbilden. Aufgrund des höheren Aufwands im ersten Fall ist auch die Gebühr entsprechend höher. Auch ETFs haben eine Verwaltungsgebühr, wobei sie wesentlich geringer ausfällt als bei den meisten Anlagefonds, da sie einen passiven Ansatz verfolgen.

Verkaufskommissionen

Die Verkaufskommission ist eine spezielle Art von Gebühr, die meist nur im Zusammenhang mit Strukturierten Produkten anfällt. Emittenten dieser Produkte lassen sich den Aufwand der Konstruktion und der Verwaltung bezahlen. Die Gebühr ist ein Prozentsatz des zu investierenden Betrages und wird direkt mit dem Einstandspreis verrechnet.

Strukturierte Produkte sind eine spezielle Art von Instrumenten und gehören zur Anlageklasse der «Alternativen Anlagen», weshalb, wenn überhaupt, nur ein geringer Teil des Portfolios darin investiert wird.

Sparen für Kinder: Intelligent investieren und solides Fundament für den Nachwuchs schaffen

Kid hiding

Kinder sind unsere Zukunft und Eltern wünschen sich daher für ihren Nachwuchs neben Gesundheit und Zufriedenheit vor allem eine solide finanzielle Grundlage. Dazu zählen mittelfristige Sparziele, wie das notwendige Geld für eine gute Ausbildung. Ferner geht es darum, dass Kinder frühzeitig einen intelligenten Umgang mit den privaten Finanzen lernen.

Wer frühzeitig die Weichen stellt, kann auch mit überschaubarem Einkommen und langfristigen Investitionen die Grundlagen für Wohlstand und Sicherheit legen. Dazu sollten Sie geeignete Anlageformen bei der Geldanlage für Kinder kennen. Auch Fragen zur Erbschaft und dem rechtzeitigen Vermögenstransfer gilt es am besten frühzeitig zu klären.

Dieser Beitrag liefert Ihnen dazu einen ersten Überblick, damit Sie zielgerichtet planen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Frühzeitiger Beginn des Sparens erhöht den Zinseszinseffekt, minimiert Risiken und schafft bereits kleinen Beträgen ein Vermögen.
  • Anstehende höhere Ausgaben wie Ausbildung und Wohnung werden durch Zielsetzung und passende Anlageformen leichter erreicht.
  • Regelmässige Beträge erleichtern das Sparen und senken die Durchschnittskosten der Anteile beim Investmentsparen (Cost Average Effekt).
  • Sparen für Kinder ist der praktische Wirtschaftsunterricht für den Nachwuchs.
  • Bei der Vorsorge für die Kinder sollte nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen auch die Planung des Erbes berücksichtigt werden.
Vermögensaufbau Kinder

Warum der Vermögensaufbau für Kinder so wichtig ist

Eltern sein bedeutet, sich verantwortlich zu fühlen – egal ob die Kinder klein oder erwachsen sind. Das drückt sich in erster Linie durch die elterliche Liebe aus. Doch die jungen Menschen benötigen neben den direkten Kosten für Kleidung und Nahrung im Laufe ihres Lebens auch eine ganze Menge Geld.

Dies wird beispielsweise benötigt für:

  • grössere Anschaffungen wie Computer oder Fahrrad
  • Schul- und Abschlussfahrten
  • Führerschein und das erste Auto
  • Auslandsaufenthalt
  • die eigene Wohnung
  • die Kosten während und für das Studium

Wenn sich die Kosten summieren, wird es trotz Nebenjob oder Ausbildungsgehalt knapp. Und auch vom Sackgeld können die jungen Menschen wohl kaum entsprechende Rücklagen bilden. Da ist es ein wahrer Segen, wenn die Eltern, Grosseltern oder Paten schon frühzeitig für ihre Kinder vorgesorgt und ihnen dadurch einen Vorsprung verschafft haben.

Geld anlegen auf Kinderkonten: der praktische Wirtschaftsunterricht für Minderjährige

Kinder lernen heutzutage immer mehr darüber, wie die Wirtschaft funktioniert. Dies ist auch gut so, denn je früher sie die Grundlagen des Geldes und des Anlegens verstehen, desto besser können sie später damit umgehen. Ein guter Start, dieses Wissen zu erwerben, ist das Anlegen von Geld auf einem Kinder- oder Jugendsparkonto. So übernehmen Sie bereits frühzeitig Verantwortung dafür, mit feststehenden Budgets umzugehen und die notwendige Vorsorge für die Zukunft zu betreiben.

Nicht nur die Kinder profitieren vom Anlegen der ersten Gelder, sondern auch die Eltern selbst. Denn wenn die Kinder bereits früh lernen, mit Geld umzugehen und es richtig anzulegen, ist das später eine enorme Hilfe für sie. Und auf diese Weise können die Eltern ihre eigenen Ersparnisse schützen und müssen sich weniger Sorgen machen, dass ihre Kinder später unüberlegt Beträge ausgeben und das Geld am Ende nicht reicht.

Vermögen für Kinder aufbauen: Je länger der Zeitraum, desto leichter fällt das Ansparen

Eltern können ihren Sprösslingen Geschenke machen, welche sie erst viele Jahre später wertschätzen werden. Aus kleinen monatlichen Beträgen, über ein oder mehrere Jahrzehnte hinweg angelegt, entsteht so ein ansehnliches Vermögen. Die Zeit und eine angemessene Rendite bescheren dabei den zusätzlichen Zinseszinseffekt.

Wichtig dabei ist, dass die erzielte Rendite bei einem längerfristigen Investment stets auch höher als die Inflation ist.

Grundlagen frühzeitig legen: Wie können Kinder den Umgang mit Geld lernen?

Bereits im Kleinkindalter können Kinder lernen, dass man für bestimmte Dinge Geld bezahlen muss. Sie sehen, dass die Eltern beim Einkaufen Geld ausgeben und so verstehen sie, dass man für die Dinge, die man haben möchte, Geld bezahlen muss. Auch wenn sie noch nicht verstehen, wie das System von Geld und Preisen funktioniert. Sie erkennen bereits die Notwendigkeit, sparsam zu sein und nicht alles auszugeben, was man besitzt.

Der Umgang mit Geld zählt zu den wesentlichen Bestandteilen unseres täglichen Lebens. Daher ist es bedeutsam, dass Kinder ihn frühzeitig erlernen. Der zeitliche Einsatz der Instrumente dazu wird insbesondere durch das steigende Alter der Kinder bestimmt. Nachstehend daher die Darstellung einiger Punkte in altersgemäss aufsteigender Reihenfolge.

Vermögen aufbauen

Umgang mit Taschengeld

Beim eigenverantwortlichen Umgang mit dem eigenen Sackgeld lernen Kinder beispielsweise, wann sie etwas kaufen und wann sie lieber auf etwas sparen sollten.

Für Ziele sparen

Das Sparen auf Dinge, die sie sich wünschen – sei es ein neues Spielzeug oder ein besonders cooles Paar Schuhe – ist eine Möglichkeit für Kinder zu verstehen, was es heisst Geld zu haben und zu verwalten.

Den eigenen Verdienst erwirtschaften

Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, den Kindern zu zeigen, wie man selbst Geld verdient. Sie sehen etwa, dass ihre Eltern jeden Tag zur Arbeit gehen und dafür Geld bekommen. Auf diese Weise erkennen sie, dass Sie für Ihre Arbeit entlohnt werden und dass man selbst aktiv werden muss, um Geld zu verdienen.

Den praktischen Bezug zum eigenen «erarbeiten» können Sie bei Ihren Kindern durch die Entlohnung für kleinere Dienste fördern. Dazu zählen etwa das Rasenmähen oder die Unterstützung der Grosseltern bei ihren Besorgungen.

Entsprechend dem Status der Eltern ist es für den Umgang mit Geld ebenso wichtig, den Kindern die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Angestellten und Selbstständigen zu vermitteln.

Das eigene Konto und die Funktion der Bank

Auch die Vermittlung grundlegender Fähigkeiten im Umgang mit verschiedenen Arten von Geld ist wichtig. Wenn Kinder älter werden, können Sie beispielsweise lernen, ein eigenes Konto bei der Bank zu eröffnen und zu verwalten. Hierbei können Eltern helfen, indem sie den Kindern erklären, welche Kosten anfallen (etwa Gebühren für die Kontoführung) und wie man sein Konto am besten verwaltet.

Darauf aufbauend kann den Kindern später dargestellt werden, dass es verschiedene Formen der Geldanlage gibt. Das Verhältnis von Risiko zu Rendite sollte ebenso rechtzeitig erklärt werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig die Bedeutung des Geldes und den Umgang damit lernen. Auf diese Weise können sie später erfolgreich in ihrem Berufsleben Fuss fassen und eine finanziell stabile Zukunft aufbauen.

Und bedenken Sie: Es ist vorteilhafter, als Kind Fehler mit einem begrenzten Budget zu machen, als im späteren Leben als junger Erwachsener finanzielle Risiken einzugehen und dafür die Quittung zu erhalten.

Vermögensaufbau für Kinder und Jugendliche: sinnvolle Formen

Die Zeiten, in denen mit dem Sparbuch für langfristige Wünsche angespart wurde, sind lange vorbei. Bei der Festlegung des Sparziels und der Laufzeit ist es heute wichtig, die Zukunftspläne Ihres Kindes zu berücksichtigen. Ob Sie Geld für spätere Anschaffungen anlegen möchten, sein Wissen über Umgang mit Geld erweitern oder beides vereinen wollen: Sie müssen überlegen, wie oft und wie viel Sie investieren möchten. Neben der Option, regelmässige kleinere Beiträge zu leisten, können Sie auch einmalig grössere Summen zahlen oder eine Kombination aus beidem wählen.

Doch egal, für welche Anlageform Sie sich entscheiden: Das Risiko minimieren und den Zinseszinseffekt erhöhen Sie, wenn Sie so früh wie möglich beginnen.

Aufbau Vermögen

Tagesgeldkonto und Festgeld

Tagesgeldkonten oder Festgelder bieten sichere Anlagemöglichkeiten für Ihren Nachwuchs. Die Sicherheit müssen Sie allerdings mit einer bescheidenen Rendite erkaufen. Es kann eine ideale Anlageform sein, um kleinen Kindern den Übergang vom «Sparschwein» zur Bank zu verdeutlichen.

Für den Aufbau langfristiger Vermögenswerte sind Tagesgeld und Festgeld allerdings nicht geeignet. Die Anlageformen bieten sich jedoch an, wenn Sie kurz- oder mittelfristig Beträge ansparen oder Geldgeschenke für die spätere Verwendung sicher aufheben wollen. Beim Tagesgeldkonto steht die Flexibilität im Vordergrund. Beispielsweise heute Geldgeschenke einzahlen, um dafür in der nächsten Saison das E-Bike zu kaufen.

Festgeld ist eine Anlageform, bei der Sie einen bestimmten Betrag für eine vertraglich festgelegte Laufzeit anlegen. Hierbei haben Sie keine Flexibilität mehr, dafür sind die Zinsen geringfügig höher als beim Tagesgeld. Diese Anlageform ist sinnvoll, wenn Sie schon jetzt wissen, wofür Sie in naher Zukunft sparen. Dies kann zum Beispiel ein Auslandsaufenthalt oder der Führerschein sein, der demnächst ansteht.

Das erste Konto für das eigene Geld

Viele Banken bieten Eltern die Möglichkeit, für ihre Kinder ein eigenes Konto zu eröffnen. Dieses ist häufig bis zu einem bestimmten Alter gebührenfrei und mit weiteren Vorteilen ausgestattet. Auf diesem Kinderkonto können regelmässig Taschengeld oder auch einmalige Beträge wie Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke zunächst verwahrt werden. Kinder lernen so im geschützten Rahmen, eigenständig über eine bestimmte Summe Geld zu verfügen und es für die Erfüllung eigener Wünsche zu sparen.

Die Zeit beim Erwachsenwerden nutzen: Fondssparpläne

Investieren Sie frühzeitig in Aktien und schaffen Sie so die Basis für eine sichere und rentable Geldanlage. Mit einem Depot bei einer Bank und einem Fonds- oder ETF-Sparplan können neben regelmässigen Beträgen auch Einmalbeträge geleistet werden. So werden neben den laufenden Sparraten auch Geldgeschenke rentabel angelegt. Die Anlage erfolgt dabei in Fonds oder ETFs. Banken bieten häufig speziell konzipierte Kinderdepots mit günstigen Konditionen an.

Trotz Schwankungen auf dem Markt ist eine ansehnliche Verzinsung mit Wertpapieren möglich, wenn man vom langfristigen Vermögensaufbau ausgeht. Damit lässt sich nicht nur für den Nachwuchs sparen. Sie ermöglichen damit auch anderen Familienmitgliedern, beim Investieren mitzuwirken. Beim Fondssparen profitieren Sie vom Cost Average Effekt. Das bedeutet, da immer der gleiche Betrag investiert wird, werden bei hohen Kursen weniger und bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft.

Beachten Sie dabei, dass es sich hierbei im Vergleich zu den konservativen Sparformen um eine risikoreichere Anlage handelt. Erfahrungsgemäss bieten breit und global anlegende Indexfonds oder ETFs eine optimale Risikostreuung. Wichtig: Sie sollten grundsätzlich von einem langfristigen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren ausgehen.

Versicherungssparen – Vorsorge für bestimmte Ereignisse

Versicherungen bieten ebenso Produkte an, welche auf bestimmte Situationen innerhalb der Familien konzipiert sind. Eltern können beispielsweise für den Fall ihres Todes, die Auszahlung an ihre Kinder verfügen. Ferner zielen einige Versicherungsprodukte auf die Auszahlung zu einem bestimmten Zeitpunkt ab, etwa den Beginn einer Ausbildung (Ausbildungsversicherung).

Frühzeitige Übertragung schützt das Erbe der Kinder

Nach einer Redensart ist es besser, mit warmen Händen zu geben als mit kalten, also nach dem Tod. Dies bietet sich etwa an, wenn der jungen Familie das erforderliche Eigenkapital für den Erwerb eines Eigenheims fehlt.

Anders als beim sogenannten Erbvorbezug wird eine Schenkung später im Erbfall grundsätzlich nicht berücksichtigt. Damit können etwa, sofern gewünscht, mehrere Kinder unterschiedlich bedacht werden. In vielen Fällen ist zwar die Vererbung an die eigenen Nachkommen steuerfrei, doch die Freibeträge variieren zwischen den einzelnen Kantonen. Daher kann es ratsam sein, bereits zu Lebzeiten einen Teil des Vermögens an die Kinder zu übertragen.

Beachten Sie, dass es sich um ein hochkomplexes Thema handelt und an dieser Stelle keine Steuerberatung erfolgen kann. Wenden Sie sich also bei Bedarf rechtzeitig an einen Anwalt für Erbrecht.

Elternhaus

Nachwuchs lernt Vermögensaufbau: Eltern und Kinder investieren gemeinsam

Gut informiert können Sie das Sparen für Ihre Kinder mit wenigen Schritten beginnen:

  • Kinder bereits bei Eröffnung des ersten Kontos einbeziehen: Kinder lernen am ehesten, wenn sie selbst aktiv werden. Deshalb ist es von Bedeutung, dass sie bereits in jungen Jahren ein eigenes Konto eröffnen. So sehen sie nicht nur, wie ihr Geld anwächst, sondern bekommen auch ein Gefühl für die Funktionsweise des Finanzsystems. So entwickeln sie etwa später leichter das Verständnis für das 3‑Säulen-Prinzip bei der Schweizer Altersvorsorge. Natürlich sollten sie bei den Anlageentscheidungen ab einem gewissen Alter auch immer wieder involviert werden und sehen, dass es sich um ihr Geld handelt.
  • Passende Anlageform zum Ziel: Bevor es losgehen kann, muss zunächst ein Ziel festgelegt werden. Soll das Geld für den Führerschein, das erste Auto oder für die Ausbildung gespart werden? Sobald diese Frage geklärt ist, kann die Geldanlage bzw. der Risikomix definiert werden. Hierbei ist es ratsam, sich fachlichen Rat einzuholen.
  • Regelmässigkeit sicherstellen: Um den Sparprozess zu automatisieren und die empfehlenswerte Regelmässigkeit zu erreichen, empfiehlt es sich, einen Dauerauftrag einzurichten. So müssen Sie sich nicht jeden Monat daran erinnern, Geld zu überweisen.
  • Lange Zeiträume für Chancen am Kapitalmarkt nutzen: Bei der Geldanlage für Kinder steht, je nach Sparziel, ein langer Zeitraum zur Verfügung. Erfahrungsgemäss bieten sich hier die Investitionen am Aktienmarkt an. Zwar ist das Risiko im Vergleich zu konservativen Sparformen erhöht, jedoch wurden in der Vergangenheit Kurseinbrüche über Zeiträume von länger als zehn Jahren wieder ausgeglichen. Voraussetzung dazu ist eine breite Diversifizierung, wie sie etwa Aktienfonds oder ETFs bieten. Hier lassen sich Sparpläne auch mit kleinen regelmässigen Geldbeträgen anlegen.

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Häufige Fragen (FAQ)

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit beim Sparen für Kinder?

Wenn Kinder erwachsen werden und Geldgeschenke von Ihnen erhalten, werden sie sich möglicherweise fragen, woher es stammt. Da kommt es eventuell nicht gut an, wenn sich das angesparte Kapital durch die Renditen von Kohlekraftwerken oder Waffenkonzernen gemehrt hat. Beachten Sie also, dass Themen wie Klimaschutz und ESG bei Jugendlichen heute eine hohe Relevanz haben.

Wie viel Geld sollte ich monatlich für die Kinder sparen?

Grundsätzlich richtet sich die Höhe der Sparbeiträge natürlich nach Ihren persönlichen Möglichkeiten. Hilfreich für die Beantwortung der Frage ist jedoch folgendes Beispiel: Wenn Sie 100 Franken monatlich sparen, ergibt dies bei konservativen Sparformen (drei Prozent Verzinsung) in 20 Jahren ein Kapital von rund 33’000 Franken. Also etwa eine gute Grundlage für die Finanzierung eines Studiums. Bei der Anlage am Aktienmarkt würde aus den monatlichen Sparbeiträgen nach den langfristigen Erfahrungen (etwa sieben Prozent Rendite) bereits ein Kapital von rund 52’000 entstehen können.

Wie sieht es mit staatlichen Förderprogrammen aus?

Das Sparen für minderjährige Kinder wird staatlich nicht direkt gefördert. Hier gilt die Eigenverantwortlichkeit. Eltern werden in der Schweiz finanziell zum einen durch die Familienzulage und zum anderen durch steuerliche Freibeträge für Kinder unterstützt. Wie Sie dieses Geld konkret einsetzen, ist letztlich Ihnen überlassen.

Quellenangaben

Säule 3a-Fonds: Tipps, Renditechancen und Antworten auf wichtige Fragen

Two cards with buy and sell written on

Auf der Suche nach einer geeigneten Vorsorge fürs Alter stossen informierte Verbraucher irgendwann auf die Investition in Aktien und andere Wertpapiere. Schliesslich handelt es sich dabei um ein bewährtes Instrument, um langfristig Vermögen aufzubauen. Innerhalb der Altersvorsorge in der Schweiz bietet sich über 3a-Fonds eine hervorragende Möglichkeit, um im Vergleich zu reinen Zinskonten den Aufbau des Vorsorgekapitals zu optimieren.

Doch die Auswahl an Vorsorgefonds erscheint auf den ersten Blick unüberschaubar. Verschaffen Sie sich also mit diesem Beitrag einen ersten Überblick, wie Sie mit 3a-Fonds am besten investieren, worin sich die Fonds unterscheiden und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 3a-Vorsorgefonds können Chancen am Börsenmarkt genutzt werden.
  • Die Renditeaussichten sind langfristig deutlich über dem Zinsmarkt.
  • Im Vergleich zu Versicherungsprodukten bieten Vorsorgefonds eine höhere Flexibilität.
  • Bei der Wahl des 3a-Fonds sollte die persönliche Vermögenssituation sowie die Risikotoleranz berücksichtigt werden.
  • Gebühren können die Rendite erheblich beeinflussen, weshalb sie bei der Auswahl des Fonds umfassend verglichen werden sollten.
Börse

Wesentliche Vorteile von 3a-Fonds im Vergleich zu anderen Anlageformen

Die Entwicklung am Zinsmarkt hat zum Jahresende 2022 neue Erwartungen bei Sparern geweckt. Hinzu kommt, dass 3a-Vorsorgekonten im Vergleich zu anderen Zinskonten besser verzinst werden.

Der aktuelle Vergleich (Dezember 2022) der Zinsen auf 3a-Vorsorgekonten bringt jedoch alle, die sich ernsthaft um ihre Vorsorge kümmern, auf den Boden der Realität. Danach bewegen sich die Zinsen zwischen 0 und 0.60 Prozent. Im Klartext: Damit lassen sich nur schwer nennenswerte Vorsorgegelder für die Zeit nach der Pensionierung aufbauen.

Wer in den vergangenen zehn Jahren in Schweizer Vorsorgefonds investiert hat, kann sich auf eine im Vergleich dazu hohe Rendite freuen. In dieser Zeit hat die Durchschnittsrendite bei den 3a-Fonds 23.4 Prozent betragen – was gut 2.1 Prozent pro Jahr entspricht. Die besten Fonds waren sogar noch besser und haben bis zu 54.5 Prozent Rendite in zehn Jahren abgeworfen, also mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.

Mit 3a-Fonds profitieren Anleger mit ihren Einzahlungen im Rahmen Ihrer Altersvorsorge somit von folgenden Vorteilen:

  • Auch bei der Altersvorsorge von den Renditechancen an den Börsen profitieren.
  • Anlagen für verschiedene Risikotypen möglich
  • Kombination verschiedener Anlageklassen (Diversifikation)
  • Nachhaltige Investments möglich
  • Breites Angebot an aktiv und passiv verwalteten Anlagefonds.
Investment

3a-Fonds vergleichen – darauf sollten Sie beim Vergleich der Angebote achten

Erwerbstätige Personen, die in einer Pensionskasse versichert sind, können 6’883 Franken als Maximalbetrag steuerbegünstigt einzahlen. Wer dagegen nicht in einer Kasse versichert ist (kein BVG-Beitrag), kann sogar 34’416 Franken oder bis zu 20 Prozent seines Einkommens als Abzug von der Steuer beanspruchen. Dies führt dazu, dass Anleger einen Teil der Rendite vom Staat erhalten, wenn sie in der Säule 3a vorsorgen. Allerdings ist es wichtig, bei der Auswahl der Produkte sehr sorgfältig vorzugehen, da es hierbei um eine langfristige Investition geht.

Wer in der dritten Säule mittels 3a-Fonds Geld sparen möchte, vergleicht die angebotenen Fonds. Damit der Vergleich realistisch und objektiv gelingt, sollten Sie dabei auf folgende Punkte achten:

  • Renditevergleich von Fonds mit gleichem Aktienanteil: Ein Vergleich von Renditen ist nur bei gleicher Aktienquote sinnvoll. Schliesslich sind höhere Renditechancen immer mit einem höheren Risiko verbunden.
  • Gleiche Zeiträume und Zeitpunkte vergleichen: Aktienmärkte sind naturgemäss permanent in Bewegung. Daher ist es bei Performance-Vergleichen wichtig, bei den Fonds den gleichen Stichtag (Tag, Monat, Jahr) anzusetzen.
  • Möglichst lange Perioden vergleichen: Es ist sinnvoll, die Rendite über einen möglichst langen Zeitraum zu vergleichen. Aktiv verwaltete Vorsorgefonds können möglicherweise kurzfristig eine höhere Rendite erzielen als passive Fonds. Ob dieser Vorteil über mehrere Jahre besteht, lässt sich erst anhand längerer Zeiträume, wie zehn Jahre, beurteilen.
  • Die Rendite der Vergangenheit kann nicht hochgerechnet werden: Jeder Fonds hat ein anderes Risiko-Ertragsprofil und jederzeit können sich die Marktbedingungen ändern. Es ist also wichtig zu verstehen, dass es unmöglich ist, die Rendite der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunft vorherzusagen. Wichtiger ist es, zu überlegen, welche Art von Investition am besten zu Ihren eigenen Zielen und Bedürfnissen passt. Es geht insbesondere darum, den besten Ertrag bei akzeptablen Risiken zu erzielen.
  • Gebühren beim Vergleich berücksichtigen: Die Fondskosten der verschiedenen Wertschriftenfonds in der Säule 3a unterscheiden sich stark. Beim Fondsvergleich ist daher neben der Rendite unbedingt ein Vergleich der Gebühren erforderlich, da diese massgeblich die Nettoperformance schmälern können. In den letzten Jahren haben sich sogenannte Säule-3a-Apps mit niedrigen Gebühren profilieren können. Auch sie investieren als digitale Vermögensverwalter oft in Fonds. Dabei setzen sie primär auf Indexfonds und Exchange Traded Funds (ETF) mit niedrigeren Gebühren. Da überrascht es nicht, dass ein deutliches Wachstum der digitalen Anbieter festzustellen ist.
  • Fonds mit gleicher Zusammensetzung vergleichen: Zunächst sollten Sie sich über die verschiedenen Anlageklassen informieren und herausfinden, welche der eigenen Anlagestrategie am besten entspricht. Aktien bieten in der Regel ein höheres Renditepotenzial als Anleihen oder Immobilien, sind aber auch riskanter. Anleihen bieten tendenziell höhere Sicherheit als Aktien, aber weniger Rendite. Immobilien haben eine geringere Volatilität als Aktien, erfordern jedoch oft einen längeren Anlagehorizont, damit sich Gewinne einstellen.
  • Fondsvermögen national oder international investiert: Um die Performance von Fonds zu vergleichen, muss ebenso der Anlagefokus identisch sein. Legt der Fonds international an oder ausschliesslich in der Schweiz? Weltweit anlegende Fonds versprechen grössere Chancen. Allerdings ist auch ein entsprechendes Research Voraussetzung. Schweizer Unternehmen können mitunter konkreter bewertet werden.
persönliche Situation

Der Vorsorgefonds muss zur persönlichen Situation passen

Die Investition in einen Fonds sorgt für mehr Diversifikation und ermöglicht es Anlegern, an den Kursanstiegen verschiedener Aktienmärkte und anderer Finanzmärkte teilzuhaben. Ein Fonds investiert sein Kapital in verschiedene Anlageprodukte und Unternehmen, was zu einer Streuung des Anlagerisikos führt.

Beim Vergleich der verschiedenen 3a-Fonds legen viele Anleger zunächst den Fokus auf die Performance. Schliesslich möchte jeder eine maximale Rendite erreichen. Beachten Sie jedoch, dass es sich bei Altersvorsorgeprodukten, insbesondere bei Investitionen am Aktienmarkt, um langfristige Anlagen handelt. Daher ist es wichtig, dass der Fonds zu Ihrer persönlichen Situation passt.

Berücksichtigen Sie daher bei der Wahl Ihres Vorsorgefonds folgende Punkte:

Persönlicher Anlagehorizont

Für Personen, die über eine Zeitspanne von mindestens zehn Jahren verfügen, empfiehlt es sich, einen grösseren Anteil an Aktien zu wählen. Während dieser Zeitspanne sind die Chancen gut, dass mögliche Negativrenditen wieder aufgeholt werden können. Bei einem Anlagehorizont unterhalb von zehn Jahren sorgen Anleihen und Immobilien für einen höheren Sicherheitsbaustein.

Persönliche Risikotoleranz

Vorsorgesparer, die Chancen am Aktienmarkt nutzen möchten, werden bei Säule-3a-Fonds fündig. Sie haben dabei die Auswahl zwischen einem sehr geringen oder hohen Aktienanteil. Welcher Anteil ratsam ist, hängt davon ab, welche Risiken Anleger eingehen wollen und können. Sie sollten also Ihre persönliche Risikotoleranz bei der Entscheidung berücksichtigen, welchen Betrag Sie in Aktien investieren möchten.

In Zusammenhang mit der individuellen Risikotoleranz können auch Anlageschwerpunkte eine Rolle spielen. Entscheiden Sie sich nur für Investments, die Sie persönlich positiv betrachten. Oft können Sie bei der Fondsauswahl bestimmte Segmente, wie Gesundheit oder Wasser berücksichtigen.

Verhältnis zum Gesamtvermögen

Bei der Entscheidung für einen Fonds sollte man den Gesamtwert des Vermögens berücksichtigen. Wenn jemand über eine Immobilie im Wert von einer Million Franken verfügt, kann er problemloser einen höheren Anteil an Aktien in seiner Säule-3a-Anlage vorsehen als jemand ohne ein solches Vermögen. Ebenso tragen Ansprüche aus Pensionskassen oder sonstiges liquides Vermögen dazu bei, den Risikoanteil zugunsten von Renditechancen zu erhöhen.

Persönliche Neigung zu Nachhaltigkeit

Nicht alle Fonds, die als nachhaltig bezeichnet werden, sind es auch. Ein tatsächlich nachhaltiger Fonds, der den strengen ESG-Kriterien entspricht, sollte mit dem gesamten Fondsvermögen entsprechend investiert sein. In einigen Fällen werden Anlageportfolios jedoch nur teilweise nach nachhaltigen Kriterien ausgewählt. Bei der Anpassung eines passiven Anlageansatzes mit ETFs kann es schwierig sein, das gesamte Kapital nachhaltig anzulegen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei Ihrem Anbieter über die Nachhaltigkeitskriterien erkundigen und wissen, wie sich die Portfolios zusammensetzen.

Was bedeutet es, nach ESG-Kriterien anzulegen?

ESG investieren impliziert, dass Umwelt- (Environmental), Sozial- (Social) und Unternehmensführungs- (Governance) Faktoren (kurz: ESG) in die Investitionsentscheidungen einfliessen. Die ESG-Kriterien umfassen ein breites Themenspektrum, das normalerweise nicht Teil der finanziellen Analyse ist, aber dennoch eine finanzielle Bedeutung haben kann.

Die Abkürzung bedeutet konkret:

  • Environmental: Investitionen in erneuerbare Energien, umweltverträgliche Produktion, geringe Emissionen und effizienter Umgang mit Rohstoffen und Energie
  • Social: hohe Standards hinsichtlich Arbeitssicherheit, faire Arbeitsbedingungen bei angemessener Entlohnung, Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern
  • Governance: interne Kontrollen zur Verhinderung von Korruption, Nachhaltigkeitsmanagement auf Vorstandsebene und Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen zur Vermeidung von unnötigen Risiken

Wenn Sie also Kriterien wie Verantwortungsbewusstsein bei der Reaktion auf den Klimawandel, angemessene Lieferkettenmanagement-Strategien, eine faire Behandlung der Mitarbeitenden und eine vertrauensvolle Unternehmenskultur als wichtig erachten, sollten Sie Ihr Geld und besonders Ihre Altersvorsorge nach ESG-Kriterien anlegen. Allerdings gilt es zu beachten, dass bislang eine eindeutige Definition der ESG-Kriterien noch in der Findung ist.

Vertrauen

Die Auswahl des Anbieters

Nur wenn Sie Ihrem Vermögensberater das notwendige Vertrauen entgegenbringen können, werden Sie mit ihm langfristig zufrieden sein. Bleibt ein ungutes Gefühl, nutzt auch keine gute Performance. Prüfen Sie dazu zunächst, ob eine Beratung, persönlich oder digital, angeboten wird. Die digitalen Angebote erleichtern inzwischen die Anlage. Ebenso wichtig ist es dabei allerdings, bei offenen Fragen oder Problemen einen persönlichen Ansprechpartner erreichen zu können.

Neben dem Gebührenvergleich ist für eine objektive und individuelle Beratung insbesondere die Antwort auf eine Frage wichtig: Ist der Anbieter tatsächlich unabhängig und kann auf mehrere Angebote am Markt zurückgreifen oder ist er gebunden? Ziehen Sie also auch einen Säule 3a Wechsel in Betracht.

Beeinflusst die Rendite: Gebühren bei 3a Fonds

Bei 3a-Produkten sollte der Vorsorgesparer nicht zuletzt auf möglichst niedrige Kosten achten. Laut dem Vergleichsportal Moneyland kosteten 2021 etwa passiv verwaltete Fonds durchschnittlich 0.76 Prozent an Gesamtgebühren und bei aktiv verwalteten Fonds waren es im Durchschnitt 1.17 Prozent.

Wenn auch der erwähnte Vergleich nicht pauschalisiert werden kann, so wird deutlich: Höhere Gebühren sprechen nicht automatisch für eine angemessene Qualität eines Fonds. Denn gerade über einen langen Zeitraum beeinflussen Gebühren erheblich die Nettorendite.

Berücksichtigen Sie daher beim 3a-Vergleich der Vorsorgefonds folgende Gebühren und orientieren Sie sich insbesondere an den angegebenen Bandbreiten:

Total Expense Ratio (TER)

Dies sind die Kosten der Fondsverwaltung, die dem Fondsvermögen direkt belastet werden. Sie finden die Position im Factsheet des Fonds. Die Kosten werden auch als Betriebsaufwandsquote, laufende Kosten, Pauschalkosten, Verwaltungsgebühr oder Management Fee bezeichnet.

Bandbreite: etwa 0.25 bis 1.70 Prozent

Ausgabe- und Rücknahmekommission

Die Kommission, die beim Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen anfällt, kann bis zu fünf Prozent betragen. Sollte sie bei Kauf und Verkauf belastet werden, können somit bis zu zehn Prozent Gebühren anfallen.

Bandbreite: etwa 0.00 bis 5 Prozent

Margen auf den Kauf und Verkauf von Fremdwährungen

Kaufen Sie einen Fonds in einer anderen Währung, etwa in USD, kauft Ihre Bank zunächst US-Dollar. Dadurch entstehen Margen auf Fremdwährungen, wie bei jedem Tausch von Währungen für eine Reise. Beim Verkauf fällt die Marge für Fremdwährungen nochmals an.

Verwässerungsschutz: Ausgabe- und Rücknahmespreads

Dieser Spread soll verhindern, dass durch den Vertrieb neuer Fondsanteile den bisherigen Fondsinhabern Nachteile entstehen. Sobald Sie Geld in einen Fonds investieren, muss dieser mit diesem Kapitalzufluss neue Titel erwerben. Dadurch wird erneut ein Spread gezahlt (Differenz zwischen Verkaufskurs und Kaufkurs). Diese Spreadkosten werden mit dem sogenannten Verwässerungsschutz an Sie weiterbelastet.

Sonstige Transaktionskosten

Neben den genannten Transaktionskosten können weitere Gebühren wie Courtagen oder Börsengebühren anfallen, welche Banken für die Abwicklung erheben. Einige Anbieter berechnen diese Positionen auch pauschal oder prozentual auf das Transaktionsvolumen.

Jeder Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in der Schweiz unterliegt der sogenannten Eidgenössischen Stempelabgabe (Umsatzabgabe). Diese Abgabe beträgt 0.075 Prozent für inländische Wertpapiere und 0.15 Prozent für ausländische Wertpapiere je Vertragspartei. Indexfonds, die nicht an der Börse gehandelt werden, unterliegen keiner Stempelabgabe.

Depot- und Stiftungsgebühren

Für die Verwaltung des Depots fallen teilweise Depotgebühren an. Einige Anbieter erheben zusätzlich eine Stiftungsgebühr, da nur Stiftungen Träger von Vorsorgeprodukten sein können.

Bandbreite: etwa 0.00 bis 0.65 Prozent

Performancegebühr

Die Performancegebühr ist abhängig von der Wertentwicklung des Fonds. In Hedgefonds und alternativen Investments ist sie weitverbreitet, kann aber ebenso bei Aktien- oder Strategiefonds vorkommen.

Quellensteuern

Ihr Vermögen in der Vorsorge ist grundsätzlich steuerfrei. Dennoch können Steuern anfallen, wenn Sie in ausländische Wertschriften investieren. Dividenden und Zinsen unterliegen einer Quellensteuer, die in einigen Ländern erhoben wird. Hier sind Fonds von Vorteil, die Quellensteuern zurückfordern können.

3a Fonds Börse

Fonds vs. Versicherung: Diese Unterschiede sollten kennen

Bei den 3a-Versicherungsprodukten handelt es sich oft um sogenannte «gemischte Policen», mit denen für das Alter vorgesorgt und gleichzeitig Risiken abgesichert werden, etwa der Todesfall.

Wenn Sie sich für eine 3a-Police entscheiden, zahlen Sie eine Prämie und verpflichten sich zu langfristigen Einzahlungen. Wenn Sie die Police auflösen wollen oder die Einzahlungen nicht mehr leisten können, wird es ungünstig. Sie sollten daher bedenken, ob Sie über einen längeren Zeitraum verpflichtende Prämien bezahlen können. Die starre Ausgestaltung solcher Policen kann sich bei Arbeitslosigkeit oder bei einer Frühpensionierung negativ auswirken. Auch ist die Gebührenstruktur im Vergleich zu den 3a-Bankprodukten weniger transparent.

Flexibilität – Risikotoleranz – Renditechancen

Während bei Versicherungen eine Prämie bezahlt wird, investieren Sie beim Fonds Ihr Geld in Aktien und Anleihen. Dies bedeutet, dass Fonds ein höheres Risiko haben als Versicherungen, da sie den Schwankungen des Aktienmarkts ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite kann eine Investition in Fonds möglicherweise ein höheres Mass an Rendite bieten als eine Investition in Versicherungen. Daher ist es für Investoren entscheidend, ihre Risikotoleranz zu berücksichtigen und ihr Ziel (Rendite oder Sicherheit) abzuwägen. Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, kann ein Fondssparplan interessant sein, da dieser flexibler ist als eine Versicherung und mehr Renditepotenzial hat. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Grade an Risiko – es geht also nicht nur um hoch oder niedrig, sondern um verschiedene Grade des Risikos. Die Flexibilität ist ein weiteres Kriterium für Ihre Wahl der 3a-Vorsorge. Einige Fonds sind sehr flexibel und lassen Sie Änderungen vornehmen – hier spielt also auch die Art des Sparplans eine Rolle. Eine Versicherung hingegen bietet meistens keine grosse Flexibilität für Änderungen oder Auszahlungen – hier wird auf monatliche Zahlungsweisen und festgelegte Summen gesetzt.

FAQ

Häufige Fragen (FAQ)

Warum sollte ich in einen 3a-Fonds investieren, statt ausserhalb der Säule 3a?

Da Sie Ihre Beiträge innerhalb der Höchstbeträge für die Säule 3a steuerlich geltend machen können, fahren Sie mit der Einzahlung bereits einen Teil der Rendite ein.

Welche möglichen Alternativen gibt es zu den 3a-Vorsorgefonds?

Mit dem Sparen in der Säule 3a nutzen Sie Steuervorteile. Wer nach Alternativen sucht oder die Höchstbeträge ausgeschöpft hat, dem stehen weitere Produkte der freien Vorsorge zur Verfügung. Aufgrund der günstigen Gebühren bieten sich Indexfonds oder ETFs an. Wer in den letzten fünf Jahren (Stand 10.12.2022) etwa auf den bedeutendsten Schweizer Index Swiss-Market-Index (SMI) gesetzt hat, konnte sich über eine Performance von gut 17 Prozent freuen, die damit beispielsweise deutlich über dem deutschen Leitindex DAX lag, der es auf gut 9 Prozent brachte.

Worin unterscheiden sich aktiv und passiv gemanagte Fonds?

Passiv gemanagte Fonds bilden einen bestimmten Index nach. Dies kann der S&P 500 sein oder ein anderer Index. Der Vorteil eines passiven Managements ist, dass es preiswert ist.

Aktiv gemanagte Fonds hingegen werden von Fondsmanagern gemanagt, die versuchen, den Markt zu schlagen. Sie kaufen und verkaufen Aktien, Anleihen, Edelmetalle oder Rohstoffe, um Gewinne zu erzielen. Die Kosten für das Management und die Transaktionen sind jedoch in der Regel höher.

Welchen Betrag kann ich maximal in einen 3a-Vorsorgefonds einzahlen?

Für 2023 gilt ein Maximalbetrag von 7’056 Franken bzw. 20 Prozent des Einkommens und maximal 35’280 Franken ohne Pensionskassenanschluss.

Quellenangaben

Säule 3a Maximalbetrag 2023: Höchstbeträge kennen und optimal nutzen

Laptop with graph on it

Für Angestellte und Selbstständigerwerbende ist die 3. Säule die ideale Ergänzung zur 1. und 2. Säule innerhalb der Schweizer Vorsorge. Die 3. Säule besteht aus der gebundenen Selbstvorsorge, der Säule 3a, sowie der ungebundenen Selbstvorsorge, der Säule 3b. Durch freiwillige Einzahlungen sorgen Sie dafür, dass Sie zukünftige Einkommenslücken schliessen und im Rentenalter auf Ihren gewohnten Lebensstandard nicht verzichten müssen.

Der Bund fördert die freiwillige Altersvorsorge der Schweizer mit Steuervorteilen für die eingezahlten Beiträge. Wie sich Einzahlungen in die gebundene Vorsorge somit zusätzlich rentieren, erfahren Sie in diesem Beitrag. Ebenso erhalten Sie Informationen über die, je nach Erwerbstätigkeit, geltenden Maximalbeträge und worauf Sie bei den Einzahlungen achten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Umwandlungssätze (Faktor zur Berechnung der Altersrente) der Pensionskassen wurden in den letzten Jahren gekürzt.
  • Ausschöpfen von Möglichkeiten der Säule ist wichtiger geworden.
  • Einzahlung Säule 3a: Lohnenswerte Vorsorge durch Steuervorteile
  • Maximalbeträge sind unterschiedlich (mit oder ohne Pensionskasse).
Betrag ausrechnen

Mögliche Einzahlungen Säule 3a in 2023

Die maximalen jährlichen Einzahlungen in die Säule 3a sind für die steuerliche Abzugsfähigkeit relevant. Dies bedeutet, dass die Säule-3a-Einzahlungen das zu versteuernde Einkommen reduzieren und Sie somit Steuern sparen können. Die Möglichkeiten der privaten Vorsorge durch die Säule 3a sind jedoch Personen vorbehalten, die ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen haben.

Für die möglichen Einzahlungen in die Vorsorgeprodukte der Säule 3a gelten jeweils zwei unterschiedliche Maximalbeträge:

  • kleine Säule 3a: Erwerbstätige, die einer Pensionskasse angeschlossen sind.
  • grosse Säule 3a: Erwerbstätige, die nicht an eine Pensionskasse angeschlossen sind.

Für 2023 gelten diese Beträge:

  • 7’056 Franken für die kleine Säule 3a und
  • 35’280 Franken für die grosse Säule 3a.

Für 2022 waren diese Maximalbeträge gültig:

  • für die kleine Säule 3a ein maximaler Betrag von 6’883 Franken und
  • für die grosse Säule 3a ein maximaler Betrag von 34’416 Franken.
Ersparnisse in Säule 3a investieren

Wie hat sich der Maximalbetrag der Säule 3a in der Vergangenheit entwickelt?

Beim Rückblick auf die Maximalbeträge drängt sich zunächst die Frage auf: Auf welcher Grundlage wird der maximale Einzahlbetrag für die gebundene Vorsorge der Säule 3a überhaupt festgelegt? Der Höchstbetrag ist abhängig von der maximalen AHV-Rente. Daher ändert dieser sich meistens alle zwei Jahre – wie die AHV-Rente.

  • Auch die Formel für die Umrechnung steht fest: Maximale AHV-Jahresrente × 3 × 8 Prozent
  • Für die grosse Säule 3a wird dieser Betrag einfach mit fünf multipliziert.

Hier die maximalen Beträge der Säule 3a aus der jüngsten Vergangenheit im Überblick:


Jahr

Erwerbstätige mit Pensionskasse (BVG)

Erwerbstätige ohne Pensionskasse (maximal 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens)

2023

7’056 CHF

35’280 CHF

2022 und 2021

6’883 CHF

34’416 CHF

2020 und 2019

6’826 CHF

34’128 CHF

2018, 2017, 2016, 2015

6’768 CHF

33’840 CHF

2014 und 2013

6’739 CHF

33’696 CHF

2012 und 2011

6’682 CHF

33’408 CHF

2010 und 2009

6’566 CHF

32’832 CHF
Maximal mögliche Einzahlung Säule 3a

Welche Fristen müssen beachtet werden?

Eine immer wieder gestellte Frage ist die nach der Möglichkeit rückwirkender Einzahlungen. Der Gesetzgeber hat den Sachverhalt in diesem Fall eindeutig geregelt. Es ist nicht erlaubt, rückwirkend Einzahlungen (Nachzahlungen) in die gebundene dritte Säule zu tätigen – weder in voller Höhe des Maximalbetrags noch teilweise. Abzugsfähige Säule‑3a‑Einzahlungen sind immer nur für das aktuelle Steuerjahr möglich. Dieses beginnt jeweils am 1. Januar und endet am 31. Dezember desselben Jahres, sowohl für Angestellte als auch Selbstständige.

Bis zum Ende des Kalenderjahres, also bis zum 31.12., müssen Einzahlungen auf das Vorsorgekonto eingegangen sein, damit sie in dem jeweiligen Steuerjahr abgezogen werden können. Am Bankschalter sind Einzahlungen bis zum 23. Dezember des Jahres möglich.

Letzte Einzahlungen sollten bis Mitte Dezember veranlasst werden

Zu berücksichtigen ist, dass die Vorsorgeeinrichtungen und Produktanbieter für die Säule 3a (Banken oder Versicherungen) am Ende jedes Jahres mit vielen Einzahlungen konfrontiert sind. Sie sollten die (letzte) Zahlung für die 3. Säule also spätestens vor Weihnachten anweisen. Damit hat der Vorsorgeanbieter genügend Zeit, das Geld innerhalb der aktuellen Steuerperiode zu verbuchen.

Zahlungsrhythmus produktabhängig

Die Art und Weise, wie Geld in ein Säule‑3a-Vorsorgeprodukt eingezahlt wird, hängt vom konkreten Produkt ab. Bei manchen Banken oder Versicherungsunternehmen ist die Einzahlung einmalig möglich, bei anderen erfolgt sie in regelmässigen Abständen. Anleger haben hier die Wahl zwischen Vorsorgekonten, Lebensversicherungen und anderen Produkten in unterschiedlichen Varianten.

Steuern sparen

Mit den Beiträgen für die Säule 3a Steuervorteile optimal nutzen

Die offiziellen Steuerformulare enthalten die entsprechenden Felder zum Eintrag der eingezahlten Geldbeträge in die Säule 3a. Im Rahmen der Einkommenssteuerberechnung reduzieren dann die Beiträge bis zu den geltenden Höchstbeträgen das steuerbare Einkommen.

Das bedeutet, dass sich die jährliche Steuerrechnung erheblich reduzieren kann. Mit Einzahlungen in die Säule 3a sparen Sie also Steuern und sorgen gleichzeitig für Ihren Ruhestand vor.

Die Höhe der persönlichen Steuerersparnis ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • dem steuerbaren Einkommen
  • der Höhe der Einzahlung
  • dem Wohnort (Kanton der Besteuerung)
  • dem Zivilstand
  • der Konfession

Beispiel:

Leon wohnt in Bern, ist ledig und hat keine Kinder. Er ist Mitglied der reformierten Kirche und erzielt ein steuerbares Einkommen von 80’000 Franken. Für 2022 zahlt er auf sein Säule‑3a‑Konto den Höchstbetrag von 6’883 Franken ein.

Die Steuerersparnis, die Leo aufgrund seiner Einzahlungen für das Jahr 2022 erzielt, beträgt insgesamt 2’059 Franken.

Zum Vergleich: Würde Leo in Luzern wohnen, käme er auf eine Steuerersparnis von insgesamt 1’662 Franken.

Leon erhält also in dem Beispiel je nach Wohnort zwischen 24 und 30 Prozent seiner eingezahlten Beträge als Steuerersparnis zurück.

Zins- und Kapitalerträge und steuerliche Behandlung des Vermögens während der Laufzeit

Während der Laufzeit Ihrer Vorsorgekonten sind die Zinserträge steuerfrei. Dies bedeutet, dass Sie bei jährlichen Zinsgutschriften keine Verrechnungssteuer zahlen müssen. Das Gleiche gilt für Erträge aus Wertschriftenlösungen und aus Versicherungspolicen. Sie müssen daher die Erträge auch nicht in Ihrer Steuererklärung angeben.

Ebenso wird für das während der Laufzeit aufgebaute Kapital in dieser Zeit keine Vermögenssteuer fällig.

Zu beachten

Beträge in Säule 3a einzahlen: Was Sie beachten sollten

Nachstehend noch einige lohnenswerte Tipps aus der Praxis:

Steuerliche Abzugsfähigkeit nur mit Einzahlungsbescheinigung gewährleistet

Wenn Sie ein Konto in der gebundenen Vorsorge eröffnen, erhalten Sie von der entsprechenden Einrichtung eine Steuerbescheinigung über die eingezahlten Beiträge. Diese wird meistens am Anfang des Jahres verschickt. Um die eingezahlten Beträge vom Erwerbseinkommen abziehen zu können, müssen Sie die Bescheinigung bei Ihrer Steuererklärung angeben. Also: Einzahlungen in der Steuererklärung angeben und mit der Steuerbescheinigung belegen.

Einfach und schnell funktioniert es mit Erhalt der Steuerbescheinigung, wenn Sie diese in digitaler Form (als PDF) anfordern. Dann erhalten Sie Ihre Bescheinigung für die Steuererklärung im Postfach Ihres E-Bankings.

Kann ich den Maximalbetrag Säule 3a auf mehrere Vorsorgekonten aufteilen?

Eine Aufteilung auf mehrere Vorsorgekonten ist problemlos möglich. Der maximale Einzahlungsbetrag gilt jedoch für die Gesamtheit der Beziehungen und nicht für jede einzelne. Das bedeutet, wenn ein Vorsorgenehmer beispielsweise gleichzeitig auf ein Zinskonto, ein Wertschriftendepot und eine Lebensversicherung einzahlt, zählen alle Zahlungen.

Laut Gesetz gibt es keine Beschränkung in der Anzahl der Vorsorgebeziehungen, die eine Person haben kann. Einige Banken und Versicherungen setzen jedoch von sich aus ein Limit, wie viele 3a-Konten Kunden bei ihnen maximal unterhalten dürfen (häufig maximal fünf). Erkundigen Sie sich am besten direkt beim jeweiligen Anbieter. Diese Limitierung zählt dann nur für das betreffende Institut. Bei anderen Instituten können Sie also weitere 3a‑Konten eröffnen.

Mit mehreren Säule‑3a‑Konten Flexibilität erhöhen und Steuervorteil optimieren

Es ist grundsätzlich zu empfehlen, mehrere Konten bei der steuerbegünstigten Säule 3a zu eröffnen. Dies hat ausschliesslich Vorteile und keine Nachteile. Wer mehrere Säule‑3a‑Konten hat, kann diese in unterschiedlichen Jahren beziehen. Durch diesen Schritt sparen die meisten Menschen in ihrem Kanton Steuern.

Bei der Säule 3a an Bezug der Gelder zur Pensionierung denken.

Wenn Sie nur ein Konto haben, wird der gesamte Betrag in einem Jahr besteuert. Wenn Sie jedoch mehrere Konten führen, können Sie beispielsweise den ersten Bezug mit 60, den zweiten mit 61 und den dritten mit 62 beantragen. Auf diese Weise fallen Ihre Steuerzahlungen geringer aus.

Der Grund: Säule-3a-Gelder werden zum Zeitpunkt des Bezugs zwar zum ermässigten Steuersatz und getrennt vom übrigen Einkommen besteuert, die Kapitalauszahlungssteuer steigt jedoch progressiv mit der Höhe. Daher ist es vorteilhaft, mehrere kleine Beträge über mehrere Jahre gestaffelt zu beziehen.

Sobald das Geld bezogen wird, gehört das bezogene 3a-Kapital zu Ihrem regulären Vermögen und wird daher auch so besteuert. Wichtig: Ein Säule‑3a-Konto kann immer nur als Ganzes bezogen werden. Es ist ausgeschlossen, einen Teilbetrag zu beziehen. Diese Regelung ist ein weiterer Grund, nicht nur ein Säule-3a-Konto zu haben.

Mit einem Dauerauftrag Steuervorteil sicher und automatisch ausschöpfen

Mit einem Dauerauftrag stellen Sie sicher, dass Ihre Einzahlungen auf Säule 3a immer automatisch erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass Sie keine Einzahlungen vergessen und auch alle Steuervorteile ausschöpfen, die für die Säule 3a möglich sind.

Versäumen Sie keine Einzahlungsfristen und sichern Sie sich Ihre Steuervorteile. Dies funktioniert komfortabel und völlig automatisch mit einem Dauerauftrag für Einzahlungen in Ihr Vorsorgeprodukte der Säule 3a. Diesen passen Sie dann nur noch bei Erhöhung des Maximalbetrages einfach an.

Quellenangaben

Ziele für 2023 & Ausgaben Check Vorjahr

Two people checking their laptops

Das Jahr ist bereits vorbei? Wie kann das sein? Wir können es auch nicht glauben. Da die Arbeit über die Feiertage ruht und die Reisepläne feststehen, haben Sie wahrscheinlich eine Menge auf Ihrer To-Do-Liste. Aber das Jahresende ist auch eine grossartige – wagen wir zu sagen: befriedigende? – Zeit, um Ihre Finanzen zu überprüfen und Pläne für das kommende Jahr zu schmieden.

Während Sie also Ihre Checkliste für die Zeit vor der Pause abarbeiten, sollten Sie ein paar dieser wichtigen Geldchecks auf die Liste aufnehmen. Selbst wenn Sie nur ein paar davon erledigen, könnte sich die bevorstehende Auszeit dadurch umso schöner anfühlen. Vertrauen Sie uns.

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben für Weihnachten & Sylvester

Legen Sie Ihre finanziellen Grenzen für die Weihnachtszeit fest. Werden Sie dieses Jahr Geschenke machen? Planen Sie eine grosse Feier zum Jahreswechsel?

Wenn ja, entscheiden Sie, wie viel Sie ausgeben möchten. Seinen Liebsten eine Freude zu machen, muss nicht immer viel Geld kosten. Wenn Sie sich im Voraus einige Grenzen setzen, haben Sie ein Versprechen, auf das Sie sich berufen können, wenn die Feiertage unweigerlich im Chaos versinken.

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben für 2023

Ab und zu lohnt es sich, einmal auf die Finanzplanung zurückzuschauen. Wenn Sie sich ein vollständiges Bild von Ihren Finanzen im vergangenen Jahr machen, können Sie das Jahr 2023 entspannt beginnen und haben einen aktuellen Überblick über die Ereignisse.

  • Sind Ihre Ausgaben im letzten Jahr gestiegen oder gesunken?
  • Wie steht es um Ihre finanzielle Grundlage?
  • Wie wollen Sie Ihr Budget für das nächste Jahr optimieren? (Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre finanziellen Mittel etwas gesunken sind, liegt das zum Teil nicht in Ihrer Macht – die Inflation hat die Kaufkraft in letzter Zeit gesenkt)

Bonuspunkte gibt es, wenn Sie einige nicht genutzte Ausgaben, unerwünschte Abonnements usw. finden, die Sie abbauen können!

Überprüfen Sie Ihr Notfallsparkonto

Dies ist nur ein Wartungscheck – wenn Sie in diesem Jahr in das Konto gegriffen haben oder mit den Beiträgen in Rückstand geraten sind (aufgrund der Märkte), kann Ihnen ein solider Plan zur Auffüllung des Kontos für 2023 helfen, das ungute Gefühl zu bekämpfen, dass Sie das Jahr mit roten Zahlen beginnen werden.

Setzten Sie Ziele für Ihr Investmentportfolio

Für Anleger war dieses Jahr kein schönes Jahr – von einem Tief ins nächste wurden die Nerven von uns doch stark auf die Probe gestellt. Doch das Ganze hat auch sein Positives: Denn jeder Börsencrash bedeutet eine neue Chance für den Einstieg.

Und um hier nicht in Versuchung zu geraten den absoluten Tiefpunkt abzuwarten und so, den optimalen Zeitpunkt zu verpassen, investieren Sie am besten regelmässig, wie monatlich zum Beispiel. Überlegen Sie sich für das neue Jahr, wie viel Geld Sie monatlich in den Kapitalmarkt investieren können und möchten.

So kaufen Sie automatisch mehr, wenn der Markt tief steht und weniger, wenn er hoch ist – wie ein Finanzprofi. Setzen Sie sich den Betrag so, dass Sie ihn auch bei unvorhergesehenen Kosten einbezahlen können, ohne sich in einen Liquiditätsengpass zu manövrieren. So bauen Sie langfristig Vermögen auf und die kurzfristigen Marktschwankungen lassen Sie kalt.

Säule 3a Vorsorge: Investition in Direktanlagen

Leaf growing

Die private Vorsorge (3. Säule) dient dazu, die Vorsorgelücke aus 1. und 2. Säule zu schliessen. Die Säule 3a ist hierbei besonders interessant, da sich dadurch zusätzlich Steuern sparen lassen. Die Höhe des möglichen Jahresbeitrags ist begrenzt, jedoch lässt sich dieser am Ende des Jahres komplett von den Steuern absetzen. Im Gegenzug zu dieser steuerlichen Förderung, kann das Geld im Regelfall frühestens fünf Jahre vor Erreichung des gesetzlichen Rentenalters bezogen werden.

Das Vorsorgevermögen der Säule 3a kann entweder auf einem Vorsorgekonto angespart, in eine Versicherungslösung eingezahlt oder in einem Wertschriftendepot angelegt werden. Besonders das Letztere bietet eine höhere Flexibilität und die Möglichkeit, sein Vermögen über einen langen Zeitraum wertvermehrend anzulegen.

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Anlagelösungen in der Säule 3a, wie die Gelder in der Vergangenheit angelegt wurden und welche Vorteile eine Investition in Direktanlage mit sich bringen. 

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Anlage von 3a Guthaben macht in den meisten Fällen Sinn, da der Anlagehorizont oft sehr lang ist.
  • Über einen langen Zeitraum kann es einen grossen Unterschied machen, ob man defensiv oder dynamisch anlegt.
  • Das Anlegen von 3a-Guthaben über einfache und digitale Lösungen (Apps) wird immer beliebter, wodurch sich auch junge Menschen immer früher mit dem Thema beschäftigen.
  • Die neue Möglichkeit der Investition in Direktanlagen bietet einige Vorteile, wie beispielsweise eine höhere Transparenz, tiefere Kosten und eine präzisere Steuerung der Portfolios.
  • Egal für welche Anlageform oder welchen Anbieter man sich entscheidet, die Hauptsache ist, dass man sein Vermögen arbeiten und jährliche Renditen erwirtschaften lässt.  

3a Vorsorge

Warum es Sinn macht, Vorsorgevermögen anzulegen

Bei der privaten Vorsorge mit 3a sprechen wir in der Regel von einem langfristigen Anlagehorizont. Die Säule 3a kann frühestens fünf Jahre vor Erreichen des regulären AHV-Rentenalters in Anspruch genommen werden. 

Ein Vorbezug ist gesetzlich streng geregelt und nur unter spezifischen Umständen möglich. Demzufolge verbleibt das Kapital für lange Zeit auf dem Konto und bietet sich somit für eine Anlage in Wertschriften an. Hier kommt der sogenannte Zinseszinseffekt ins Spiel, der oft unterschätzt wird. Dieser beschreibt die Tatsache, dass sich investiertes Kapital, selbst bei gleichbleibender Rendite, exponentiell vermehrt. Dies kommt daher, dass generierte Erträge auf das Kapital wieder investiert werden und somit wiederum neues Kapital generieren, welches wiederum Kapital erwirtschaftet. Somit wird schnell klar, dass der Wertzuwachs am Ende eines Anlagezeitraums am höchsten ist.

Dieser Effekt entsteht selbstverständlich auch bei einer festen Verzinsung auf einem Sparkonto. Jedoch kann ein Unterschied von 1-2% Rendite im Jahr auf 20 bis 30 Jahre gesehen einen erheblichen Unterschied im Endkapital ausmachen. 

Als Beispiel dazu: 

  • Wenn Sie 100’000 CHF zu 3% pro Jahr für 30 Jahre anlegen, erhalten Sie 242’726 CHF. 
  • Wenn Sie das gleiche Kapital bei 4% pro Jahr anlegen, erhalten Sie mit 324’340 CHF bereits deutlich mehr – das ist eine Differenz von 81’614 CHF oder 33.6% mehr Kapital. 

Man sollte sich somit durchaus überlegen, ob es nicht mehr Sinn macht, seine Vorsorgevermögen stärker in Aktien zu investieren, wo die historische Rendite über einen langen Zeitraum von 30 Jahren mit rund 7% pro Jahr wesentlich höher ist, als bei Obligationen oder einem festverzinsten Konto. Wie eingangs erwähnt, spielt hier der Faktor Zeit die entscheidende Rolle und genau die ist bei Vorsorgevermögen meist reichlich vorhanden.

Wie Vorsorgevermögen in der Vergangenheit angelegt wurde

Früher wurden Gelder in der Säule 3a oft auf Sparkonten platziert, welche in der Vergangenheit wenigstens noch eine ansehnliche Verzinsung aufwiesen. Mit dem Beginn des Niedrigzinsumfeldes im Jahr 2009 als Folge der Finanzkrise, gab es jedoch faktisch keinen Sparzins mehr auf Kontoguthaben. 

So wurden 3a-Gelder mehr und mehr in Vorsorgefonds von Grossbanken oder Versicherungslösungen einbezahlt, um zumindest die Inflation noch auszugleichen. Mit dem Aufkommen von neuen, digitalen Anbietern wurde das kostengünstige Anlegen in ETF- und Indexfonds-Portfolios immer beliebter. Im Gegensatz zu Versicherungs- oder Fondslösungen, konnte man dadurch zum ersten Mal die Anlage personalisieren, wenn auch in eingeschränktem Ausmass. 

Diese Lösungen waren einfach zu eröffnen, transparent und konnten über die jeweilige App problemlos selbständig verwaltet werden. Im Normalfall kann sich der Anleger jedoch nur zwischen einer Auswahl von wenigen ETFs und Indexfonds entscheiden. Was in der traditionellen Vermögensverwaltung bereits normal war, gab es in der 3a Vorsorge leider erst viel später: Diskretionäre Mandate mit der Investition in Direktanlagen.

Lesetipp: Säule 3a-Fonds: Tipps & Renditechancen

Investieren Bank

Vorteile von Direktanlagen

Diskretionäre Mandate sind Anlageportfolios, die aus Direktanlagen in einzelne Aktien, Obligationen etc. bestehen und so vollständig an die Vorlieben und Präferenzen des jeweiligen Kunden angepasst werden können. Diese Portfolios werden individuell und unabhängig von anderen Portfolios verwaltet, was den Verwaltungsaufwand wesentlich erhöht. 

Aus diesem Grund ist dieses Konzept oft nur hoch vermögenden Kunden im Bereich des Private Bankings vorbehalten. Dabei sind die Vorteile für den Anleger nicht von der Hand zu weisen: 

  • Durch die Anlage in Direkttitel kann das Portfolio spezifisch auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden sowie seine Risikoneigung abgestimmt werden. 
  • Dadurch, dass er jederzeit sehen kann, was sich in seinem Portfolio befindet, erhält er gleichzeitig die maximal mögliche Transparenz. So kann eine Investition in ungewollte Unternehmen vermieden werden. 
  • Ausserdem bring der Verzicht auf kollektive Kapitalanlagen wie Fonds und ETFs den Vorteil, dass keinerlei zusätzliche Produktkosten anfallen. Dies trägt wiederum zur allgemeinen Transparenz gegenüber dem Kunden bei. 

Da der Kunde sein Vorsorgedepot nicht selbständig verwalten darf, muss diese Aufgabe einem Vermögensverwalter oder einer Bank überlassen werden. Aus Sicht des Vermögensverwalters hat der direkte Anlageansatz zusätzlich den Vorteil, dass die Kundenportfolios viel präziser gesteuert werden können. So kann auf gewisse Marktbedingungen noch besser reagiert werden, was letzten Endes der Rendite des Kundenportfolios zugutekommt. Ausserdem lassen sich so auch konkrete Anlagestrategien und -stile umsetzen, wo bei ETF- und Indexfonds-Portfolios oft eine reine Risikooptimierung aus der modernen Portfoliotheorie umgesetzt wird.

Weitere Informationen über den direkten Anlageansatz finden Sie in unserem Blogbeitrag über aktives Anlegen und über Vermögensverwaltungsmandate.

Verwaltung 3a Vorsorge

Zusammenfassung zur Vorsorge mit 3a

Die Säule 3a erfreut sich aktuell zurecht einer grossen Beliebtheit. Durch die Einführung von einfachen und intuitiven Vorsorge Apps, befasst sich vor allem auch die jüngere Generation schon früher damit, ihr Vorsorgevermögen aufzubauen. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass man heutzutage in Werbungen und in Zeitschriften öfter mit den Themen Vorsorge im Alter und Vorsorge mit 3a konfrontiert werden. Gerade auch die kürzlichen Änderungen des AHV-Systems haben dazu geführt, dass dieses Thema nun auch bei immer mehr Frauen die Beachtung erhält, die es verdient. 

Um über einen langen Zeithorizont hinweg das Beste aus seinem Vorsorgevermögen zu machen, unabhängig von der Betragshöhe, ist es unerlässlich, dieses anzulegen. Anhand unseres Beispiels zum Zinseszinseffekt wurde deutlich, dass sich das langfristige Ergebnis erheblich ändern kann, abhängig von der Entscheidung, ob und wie das Vermögen angelegt werden soll. Mit dem aktuellen Trend der steigenden Zinsen werden auch einfach verzinste Sparkonten wieder attraktiver. Jedoch zeigt die Vergangenheit, dass es sich immer ausgezahlt hat, sein Kapital über 20 bis 30 Jahre möglichst dynamisch anzulegen. Schlussendlich ist es eine sehr persönliche Entscheidung, wie risikoreich investiert werden soll, aber auch welcher Anbieter am besten zu einem passt. 

Das neue Angebot der Direktanlagen ist vor allem für jene interessant, die sich ein möglichst transparentes und individuelles Portfolio wünschen, in welchem klar ersichtlich ist, in welche Firmen sie genau investiert sind. Andere wiederum sind mit einem passiven ETF-Portfolio zufrieden, welches lediglich den breiten Anlagemarkt abdeckt. Das Wichtigste ist jedoch, dass man sein Kapital überhaupt anlegt und den langen Anlagehorizont für sich nutzt, um im Alter in einer möglichst komfortablen finanziellen Situation zu sein.

Steuern sparen in der Schweiz: Investitionen optimal gestalten

Businessman checking phone

Das Steuersystem der Schweiz ist äusserst komplex. Neben der Bundessteuer werden Steuern in den Kantonen und Gemeinden erhoben. Dabei hat jedes der 26 Kantone eigene Steuergesetze, was regional unterschiedliche Besteuerungen von Vermögen, Einkommen und Gewinnen bedeutet. Doch die Schweiz ist gleichzeitig als anlegerfreundliches Land bekannt. Realisieren Sie etwa mit Kursgewinnen bei Aktien einen Gewinn, so bleibt dieser bei Privatanlegern steuerfrei. Somit ist die Anlage in Aktien in der Schweiz auch steuerlich interessant. Auch die allgemeine Steuerbelastung ist in der Schweiz im internationalen Vergleich niedrig.

Doch nur durch eine geschickte Planung betreiben Sie eine effiziente Vorsorge und reduzieren gleichzeitig Ihre persönliche Steuerbelastung. Die persönliche Vorsorge ist somit eine der effektivsten Möglichkeiten, um Steuern zu sparen. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Sie dabei beachten sollten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kapitalertrag unterliegt der EinkommensteuerKapitalgewinn ist steuerfrei.
  • Vermögen korrekt deklarieren und Verrechnungssteuer zurückholen.
  • Quellensteuer im Ausland kann Rendite schmälern.
  • Private Anleger müssen Schwelle zum gewerbsmässigen Handel beachten.
  • Säule 3a bietet zusätzliche Möglichkeiten, um Steuern zu sparen.
Steuern

Steuern auf Investitionen: welche Steuern anfallen können

Die im internationalen Vergleich niedrige Steuerquote in der Schweiz lässt Anleger hoffen. Die Fiskalquote ist die häufigste Art, um die allgemeine Steuerbelastung zu messen. Diese entspricht den Fiskaleinnahmen, einschliesslich der Sozialversicherungsbeiträge, in Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Nach Zahlen des Bundesamts für Statistik beträgt im Jahr 2021 die Fiskalquote der Schweiz 28.5 Prozent. Zum Vergleich: In den OECD-Staaten mit vergleichbarem Entwicklungsstand betragen die Quoten durchschnittlich gut 34 Prozent und bewegen sich in einer Bandbreite von etwa 17 bis 46 Prozent.

Die Kantone in der Schweiz haben eine hohe Steuerautonomie. Der Bund darf hingegen nur Steuern erheben, die in der Bundesverfassung erlaubt sind. Die Kantone entscheiden hingegen auch über die Erhebung von Vermögenssteuern, Schenkungssteuern oder Erbschaftssteuern.

Das macht das Steuersystem komplex und um in der Schweiz Steuern zu sparen, ist das Kennen einiger Details unerlässlich.

Kapitalertrag und Kapitalgewinn

Grundsätzlich wird im Steuergesetz zwischen Kapitalertrag und Kapitalgewinn unterschieden.

  • Kapitalertrag: Zum Kapitalertrag zählen Einkünfte, die durch das Kapital erwirtschaftet werden. Dazu zählen Zinsen sowie Dividenden von Aktien oder Fonds. Diese Erträge zählen zum steuerbaren Einkommen.
  • Kapitalgewinn: Dieser entsteht durch Kursgewinne, die mit Wertschriften erwirtschaftet werden. Diese sind für private Anleger steuerfrei, soweit sie nicht gewerbsmässig generiert werden.

Verrechnungssteuer

Schweizer Anleger zahlen neben der Einkommensteuer noch die sogenannte Verrechnungssteuer in Höhe von 35 Prozent. Die Quellensteuer auf Kapitalerträge ist eine Steuer, die vom Bund erhoben wird. Sie soll sicherstellen, dass Einkünfte und Vermögenserträge offengelegt werden.

Anleger können die Verrechnungssteuer zurückfordern, wenn sie ihre Vermögenswerte in der Steuererklärung korrekt angeben. Der Steuerpflichtige kann die Verrechnungssteuer auf den amtlichen Formularen der Steuerbehörden angeben, wodurch diese erstattet wird.

Quellensteuer ausländischer Wertpapiere

Bei Erträgen aus ausländischen Wertpapieren greift die Quellensteuer des jeweiligen Herkunftslandes.

Nachstehend eine Auswahl von Ländern und deren Quellensteuern:

  • USA: 30 Prozent
  • Deutschland: 26.375 Prozent
  • Österreich: 27.5 Prozent
  • Grossbritannien: keine Quellensteuer
  • Australien: keine Quellensteuer

Die Eidgenössische Steuerverwaltung informiert auf ihrer Website über die Quellensteuer aller Länder. Für Erträge ausländischer Wertschriften fällt unabhängig von der ausländischen Quellensteuer grundsätzlich Einkommensteuer an.

Doppelbesteuerungsabkommen verhindert teilweise Doppelbesteuerung

Durch Doppelbesteuerungsabkommen, welche die Schweiz mit zahlreichen Ländern geschlossen hat, können Anleger die doppelte Steuerbelastung jedoch teilweise vermeiden. Einige Quellensteuern können in diesen Fällen bei der Auszahlung von ausländischen Dividenden auf die Einkommensteuer in der Schweiz angerechnet werden. Meistens geht es um etwa 15 Prozent. Der restliche Betrag kann in einigen Fällen im Herkunftsland zurückgefordert werden. Durch den administrativen Aufwand lohnt sich dies allerdings oft nur bei grösseren Beträgen.

Vermögenssteuer

Die Vermögenssteuer ist eine jährlich fällige Steuer, die auf das gesamte Vermögen des Steuerpflichtigen erhoben wird. Besteuert wird auf Basis des Reinvermögens, das heisst nach Abzug von Verbindlichkeiten und Sozialabzügen der Kantone. Daher ist es oft vorteilhaft, für das Investment Darlehen aufzunehmen und somit Steuern zu sparen. Die Steuersätze betragen in den Kantonen oder Wohnsitzgemeinden zwischen 1.3 und 11.5 Promille. Es erfolgt eine progressive Besteuerung, wodurch Vermögen ab eine Million Franken besonders betroffen sind.

Die meisten Kantone und Gemeinden räumen unterschiedliche Freibeträge ein. Auch Zivilstand und Kinder wirken sich aus. Die Unterschiede sind dabei erheblich. Das steuerfreie Minimum liegt, je nach Kanton, zwischen 10’000 CHF und 200’000 CHF.

Investieren Steuern

Als Privatanleger immer im Blick behalten: Schwelle zur Gewerbsmässigkeit

Als Privatanleger in der Schweiz sollte man stets die Schwelle zur Gewerbsmässigkeit im Auge behalten. Denn sobald man als Privatanleger in die Gewerbsmässigkeit rutscht, gelten andere Regeln und man unterliegt dem Gewinnsteuerrecht. Die genauen Regeln für die Schwelle zur Gewerbsmässigkeit sind in der Schweiz sehr komplex und werden von Fall zu Fall unterschiedlich interpretiert. Es gibt jedoch einige allgemeine Richtlinien, die private Anleger kennen sollten.

Laut einem Kreisschreiben der Eidgenössischen Steuerverwaltung werden vor allem Steuerpflichtige genauer betrachtet, bei denen folgende Kriterien festgestellt werden:

  • Kreditfinanzierungen der Investitionen sorgen dafür, dass die steuerbaren Vermögenserträge (beispielsweise Zinsen und Dividenden) niedriger ausfallen als die anteiligen Kreditzinsen.
  • Der Wert der Käufe und Verkäufe, die im Laufe eines Kalenderjahres getätigt werden, übersteigt den Wert der Wertschriften und Geldguthaben, die zu Beginn der Steuerperiode vorhanden waren, um das Fünffache.
  • Innerhalb einer Steuerperiode wurden Kapitalgewinne erzielt, die mehr als 50 Prozent aller steuerbaren Einkünfte ausmachen.
  • Die Anlagen sind eng mit einer speziellen beruflichen Tätigkeit verbunden und nicht für alle Investoren zugänglich.
  • Veräusserte Wertschriften wurden weniger als sechs Monate gehalten. Daytrader müssen sich also auf eine verschärfte Prüfung einstellen.
  • Der Steuerpflichtige handelt mit Derivaten (insbesondere Optionen), die nicht allein dem Zweck dienen, seine Wertschriftenpositionen abzusichern.

Unterschiedliche Investments – unterschiedliche Steuern

Die Notwendigkeit der privaten Vorsorge wurde in der Schweiz frühzeitig erkannt. Dies zeigt allein die Ausnahme in den Steuergesetzen, Gewinne aus Investments für private Anleger von der Einkommensteuer zu befreien.

Im Detail gibt es dabei einige Unterschiede in den Anlageformen:

Steuern bei Zinskonten und Aktien

Auf Zinsen und Dividenden von Aktien erhebt der Bund zunächst die Verrechnungssteuer. Das bedeutet, die Bank überweist 65 Prozent der Erträge an den Kontoinhaber und 35 Prozent an die Eidgenössische Steuerverwaltung.

Mit der Verrechnungssteuer vermeidet der Bund Steuerhinterziehung. Wenn Sie Ihre Bankkonten- und Wertschriftenerträge in Ihrer Steuererklärung korrekt angeben, erhalten Sie die Verrechnungssteuer zurück. Dazu deklarieren Sie Ihre Vermögenserträge im Wertschriftenverzeichnis der Steuererklärung. Die Verrechnungssteuer wird dann von Ihrem Kanton erstattet, was gewöhnlich durch Verrechnung mit den kantonalen Steuern erfolgt. Für die persönliche Versteuerung werden dann die Erträge zum steuerbaren Einkommen addiert (Dividenden oder Zinsen vor Abzug der Verrechnungssteuer).

Hinsichtlich der Vermögenssteuer sind Wertschriften zum Verkehrswert zu versteuern. Bei Guthaben entspricht der Nominalwert dem Verkehrswert. Lebens- und Rentenversicherungen unterliegen während der Ansparphase mit dem Rückkaufswert der Vermögenssteuer.

Thesaurierende Fonds

Bei Fonds ohne laufende Ausschüttung an den Anleger werden die Erträge grundsätzlich in neue Anteile reinvestiert. Die Versteuerung unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der bei ausschüttenden Fonds. Die Fondsgesellschaften melden dazu der Steuerverwaltung stichtagsbezogen die wieder angelegten Erträge.

Kryptowährungen

Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, die von einem Protokoll und der dahinterliegenden Technologie abhängig sind. Kryptowährungseinheiten wie Bitcoin zu besitzen, ist wirtschaftlich mit dem Besitz von Bargeld vergleichbar.

Sofern Kryptowährungen zum Privatvermögen zählen, sind Kapitalgewinne, wie aus anderen Anlagen, steuerfrei. Auch bei Kryptowährungen sind in dem Zusammenhang die steuerrechtlichen Regelungen zum gewerbsmässigen Handel zu beachten. Das Schürfen (Mining) von Kryptowährungen gegen eine Vergütung, die auf der Bereitstellung von Rechenleistung basiert, wird als selbstständige Erwerbstätigkeit betrachtet und führt zu steuerbaren Einnahmen.

Guthaben in Kryptowährungen müssen als «übrige Guthaben» im Wertschriften- und Guthabenverzeichnis angegeben werden und unterliegen der Vermögenssteuer. Für die Bewertung ist der Jahresendkurs massgeblich.

Immobilienvermögen

Wer ein Eigenheim in der Schweiz bewohnt, muss neben der Liegenschaftssteuer in Höhe von etwa eins bis zwei Promille des Werts der Immobilie, insbesondere den sogenannten Eigenmietwert versteuern. Dieser Wert entspricht etwa 60 bis 70 Prozent der üblichen Miete. Doch dafür lassen sich im Gegenzug auch alle Unterhaltsaufwendungen und Darlehensverpflichtungen steuermindernd absetzen.

Wenn Sie Ihr Haus, Ihre Wohnung oder Ihr Grundstück verkaufen und einen Gewinn erzielen, müssen Sie diesen in sämtlichen Kantonen versteuern. Dieser Gewinn kann hoch sein, wenn Sie Ihr Wohneigentum vor vielen Jahren gekauft haben, als die Preise noch viel niedriger waren.

Wie viel des Gewinns Sie versteuern müssen, hängt in den meisten Kantonen davon ab, wie lange Sie das Haus besessen haben: Je länger, desto geringer ist die Grundstückgewinnsteuer. Andererseits erheben die Kantone eine höhere Steuer auf Grundstücksgewinne, die während einer kurzen Besitzdauer realisiert werden; damit wird die Spekulation eingedämmt.

Die Höhe der Grundstückgewinnsteuer können Sie bei vielen kantonalen Steuerverwaltungen online ermitteln.

Beispiel:

Sie haben in der Gemeinde Aarberg im Kanton Bern Ihre Liegenschaft zum Preis von 500’000 CHF verkauft. Neben dem Erwerbspreis von 300’000 CHF hatten Sie absetzbare Unterhaltskosten von 150’000 CHF. Somit ergibt sich ein Gewinn von 50’000 CHF. Bei einer angenommenen Besitzdauer von 5 Jahren ergibt dies eine Grundstückgewinnsteuer von 10’723.55 CHF. Die Gewinnsteuer würde sich bei einer unterstellten Besitzdauer von 20 Jahren auf 6’169.95 CHF reduzieren.

Berechnung Steuern

Steuern sparen in der Schweiz: Diese Möglichkeiten sollte jeder Privatanleger beachten

Die private Vorsorge ist in der Schweiz ein wesentlicher Hebel, um Steuern zu sparen. Achten Sie daher bei Ihren Investitionen insbesondere auf folgende Punkte:

  • Bei Aktien auf steuerfreie Kursgewinne setzen: Anleger, die nach ertragreichen Anlagemöglichkeiten suchen, sollten sich überlegen, worauf sie ihren Fokus legen. Obligationen bringen regelmässig Zinsen, aber diese Zinsen sind steuerpflichtig und schmälern dadurch den Ertrag. Aktien scheinen dank Dividendenzahlungen ein lohnendes Investment zu sein, allerdings unterliegen auch Dividenden der Einkommensteuer. Wertschriften, die auf Dividenden verzichten, können für Anleger eine bessere Option sein. Schliesslich können Aktien langfristig zu deutlichen Wertzuwächsen führen und bei einem Verkauf bleibt der gesamte Gewinn steuerfrei.
  • Einstufung als professioneller Trader vermeiden: Dies erreichen Sie durch langfristiges Investieren mit seltenen Umschichtungen. Vermeiden Sie beim Handel ausserdem Fremdkapital und nutzen Sie Optionen ausschliesslich zur Absicherung. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Gewinne aus dem Aktienhandel nicht mehr als die Hälfte Ihres reinen Einkommens ausmachen.
  • Möglichkeiten der Selbstvorsorge nutzen: Dazu zählt die Säule 3a. Guthaben sind bis zum Zeitpunkt der Kapitalleistungen steuerfrei. Erst danach unterliegen sie einer Jahressteuer. Im Steuerjahr 2022 können Sie als Arbeitnehmer bis zu 6’883 Franken (maximal 20 Prozent des Nettoeinkommens) als Leistungen in die gebundene Vorsorge der Säule 3a vom steuerbaren Einkommen absetzen. Als Selbstständiger (ohne Pensionskasse) sind es 34’416 Franken. Lesen Sie hier mehr zum 3a Maximalbetrag.
  • Einkäufe in eine Pensionskasse sind abzugsfähig: Die Möglichkeiten sind von der persönlichen Deckungslücke abhängig. Die maximalen Einzahlungen erfahren Sie in Ihrem jährlichen PK-Ausweis. Um die Progression optimal zu nutzen, bietet sich eine Verteilung der Aufwendungen auf mehrere Jahre an.
  • Strukturierte Produkte mit steuerfreien Coupons: Strukturierte Produkte bestehen aus einer Zusammenstellung verschiedener Anlagen. Einige Anbieter bieten Konstruktionen an, bei denen lediglich ein geringer Zinsertrag erwirtschaftet wird. Der grössere Teil der Ausschüttung wird mit dem Verkauf von Optionen erzielt und bleibt dadurch steuerfrei.
  • Quellensteuer bei Anlagen im Ausland: Wie bereits im Absatz «Quellensteuer auf ausländische Wertpapiere» ausgeführt, fallen weltweit in den einzelnen Ländern unterschiedliche Quellensteuern an. Diese lassen sich auch nur verrechnen, sofern es ein Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz gibt. In allen anderen Fällen schmälern diese die Rendite. Dies sollten Sie bei der Wahl des Produkts, etwa ETFs oder Fonds, beachten.

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Privatanleger

Steuern sparen auch als Pensionär und mit Immobilien

Persönliche Situationen, die ebenso steuerlich relevant sein können, sind etwa:

  • Pensionierung: Das Steuersparpotenzial hängt entscheidend davon ab, ob Sie die Pension ausbezahlt oder als Rente beziehen möchten. Weil dies steuerlich günstiger ist, sollten Sie den Kapitalbezug bevorzugen – insbesondere, wenn das Geld gleichzeitig angelegt wird. Der Grund: Die Rente der Pensionskasse muss komplett versteuert werden. Die Auszahlung des Kapitals wird jedoch nur einmalig, getrennt vom übrigen Einkommen, und zu einem niedrigeren Steuersatz versteuert.
  • Wohneigentum: Laufende Kosten Ihrer Liegenschaft lassen sich vom steuerbaren Einkommen absetzen. Dazu zählen etwa Zinsen eines Darlehens sowie Arbeiten zur Unterhaltung der Immobilie. Dabei haben Sie die Wahl zwischen einer Pauschale (je nach Kanton zwischen 10 und 20 Prozent des Eigenmietwerts) und den effektiven Kosten. Dies gilt auch für Ferienwohnungen, bei denen Sie zusätzlich für die Einrichtung eine Abnutzungspauschale von etwa 20 Prozent ansetzen können, sofern Sie das Objekt vermieten.

Quellenangaben

Prognose Kryptowährungen: Ist das Risiko kalkulierbar?

Coins with bitcoin logo on it

Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen unaufhaltsam voran. So zeigt sie sich seit einigen Jahren auch in der Finanzwelt durch die Kryptowährungen. Doch nur wenige Menschen kennen sich mit diesem Thema wirklich aus. Dazu kommt, dass Kryptos sehr hohe Kursschwankungen aufweisen und viele Menschen dadurch Geld verloren haben. 

Im nachfolgenden Artikel zeigen wir Ihnen daher, was genau Kryptowährungen sind. Ausserdem gehen wir darauf ein, ob es sinnvoll ist, Geld in Kryptowährungen anzulegen und worauf Sie dabei achten sollten.

Die wichtigsten Informationen in 30 Sekunden

  • Bei einer Kryptowährung handelt es sich um komplett digitales Geld
  • Jede Transaktion wird in der sogenannten Blockchain festgeschrieben
  • Für den Handel mit Kryptos benötigen Sie eine Wallet
  • Digitale Währungen bieten grosse Chancen, weisen jedoch auch zahlreiche Risiken auf
  • Eine Kryptowährung Prognose ist schwierig, da der Markt volatil ist und die Kursentwicklung von vielen verschiedenen Faktoren abhängt
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Wie funktionieren Bitcoin und andere Kryptowährungen eigentlich?

Bei den Kryptowährungen handelt es sich um ein sehr junges Finanzinstrument, das bisher nur wenige Leute verstehen. Jede Währung, die ausschliesslich digital, also als Zahl auf dem Computer, existiert und Transaktionen mittels Kryptographie sichert, wird als Kryptowährung bezeichnet. Bei der ältesten und bekanntesten der digitalen Währungen handelt es sich um den Bitcoin. In unserem normalen Geldsystem werden für Überweisungen Banken benötigt. Diese führen die Konten des Zahlungsempfängers sowie des Auftraggebers und wickeln eine Überweisung ab.

Bei einer Kryptowährung wird auf die Bank als zentrale Instanz verzichtet. Digitale Währungen werden nämlich per Peer-to-Peer-System übertragen. Der Überweisende und der Empfänger benötigen lediglich eine sogenannte „Wallet“ (digitale Geldbörse) und sie können ihre Kryptowährungen an jeden Ort der Welt mitnehmen. Transaktionen werden dabei in einem öffentlichen Register beziehungsweise Kassenbuch festgehalten und von mehreren Rechnern verifiziert.

Wie genau funktioniert eine Transaktion?

Möchten Sie selbst Kryptowährungen kaufen beziehungsweise verkaufen oder an andere Personen schicken, benötigen Sie dafür eine eigene Wallet. Diese ist mit Ihrem Bankkonto vergleichbar. Allerdings bekommen Sie, statt einer Kontonummer, eine Walletadresse. An einer Börse können Sie digitale Währungen kaufen, indem Sie Schweizer Franken einzahlen und sie in Kryptowährungen tauschen. Im Zuge des Kaufs müssen Sie als Empfänger Ihre Walletadresse angeben. Wollen Sie einen Teil Ihrer Kryptos an eine andere Person schicken, benötigen Sie die Walletadresse des Empfängers.

Was ist die Blockchain?

Die Blockchain (übersetzt: Blockkette) können Sie sich als öffentliches Kassenbuch vorstellen. In ihr werden alle Transaktionen gespeichert und sie bleiben für immer erhalten. Jeder Block hat eine bestimmte Grösse. Ist ein Block voll, wird ein neuer Block daran gehängt, sodass eine Kette, die Blockchain (Chain=Kette), entsteht.

Wo und wie kann mit Kryptowährungen gezahlt werden?

Sie benötigen für die Zahlung mit Kryptos lediglich einen QR-Code und Ihr Smartphone mit Ihrer Wallet. Es gibt noch relativ wenige Menschen, die Kryptos im Alltag als Geld benutzen, allerdings schreitet auch hier die Entwicklung immer weiter voran. So können allein in der Schweiz seit einiger Zeit über 85’000 Händler Zahlungen in Bitcoin und Ether annehmen.

Es gibt in der Schweiz ausserdem einige Bitcoin-Automaten, an denen Sie Bitcoins kaufen und gegen Schweizer Franken auch wieder verkaufen können. Auch die Billetautomaten der SBB haben eine Bitcoin-Funktion.

Kryptowährung

Welche Kryptowährungen gibt es?

Die älteste und bekannteste Kryptowährung, der Bitcoin, wurde 2008 von Satoshi Nakamoto entwickelt. Inzwischen gibt es unzählige weitere Kryptowährungen. Zu den wichtigsten der digitalen Währungen können folgende gezählt werden:

  • Bitcoin
  • Ethereum
  • Tether
  • Ripple
  • Cardano

Es werden fast täglich neue Kryptowährungen entwickelt bzw. auf den Markt gebracht. Meist nutzen Startups die digitalen Münzen, um Kapital für ein neues Projekt einzusammeln. Sie entwickeln also eine Kryptowährung und verkaufen diese dann auf dem Markt. Neue Kryptowährungen entstehen ausserdem durch das Mining. Im Zuge des Minings lösen Computer komplexe Rechenaufgaben und erhalten als Belohnung beispielsweise Bitcoins.

Es wird zudem zwischen dem Bitcoin und Altcoins unterschieden. Als Altcoin (= alternativer Coin) werden alle Kryptowährungen bezeichnet, die nach dem Bitcoin entwickelt wurden. Zusätzlich gibt es noch die sogenannten „Token“. Auch sie sind digitale Währungen. Token nutzen jedoch eine bestehende Blockchain. So handelt es sich bei Tether um einen Token, der die Ethereum-Blockchain verwendet.

Was unterscheidet Kryptowährungen von anderen Währungen und Aktien?

Der zentrale Unterschied zwischen Kryptowährungen und anderen Währungen sowie Aktien besteht darin, dass sie ausschliesslich digital gehandelt werden. Es ist also nicht möglich, einen Bitcoin in der Hand zu halten und damit im Geschäft bar zu bezahlen. Ausserdem können Währungen beliebig vermehrt werden. So haben die grossen Zentralbanken im Zuge der Finanzkrise 2008 und der Corona-Krise 2020 viel neues Geld gedruckt. Das ist beispielsweise beim Bitcoin nicht möglich, da er auf 21 Millionen Einheiten begrenzt ist.

Die normalen Währungen, die auch als Fiat-Geld bezeichnet werden, erfüllen weiterhin bestimmte Funktionen. Dazu zählen:

  • die Tauschmittelfunktion
  • Funktion als Recheneinheit
  • Funktion als Wertspeicher

Viele Experten sind sich unschlüssig, ob Kryptowährungen alle drei Funktionen erfüllen. So wird unter anderem kritisiert, dass die digitalen Währungen einer zu hohen Volatilität unterliegen und sie daher kein Wertspeicher sein können.

Zusätzlich sind Kryptowährungen ungedeckt. Es steht also kein Wert hinter einer digitalen Währung und es besteht keine Goldbindung, wie es bei normalen Fiat-Währungen lange Zeit der Fall war. Kaufen Sie hingegen eine Aktie, werden Sie Anteilseigner des Unternehmens. Ihre Aktie wird steigen, wenn der Wert des Unternehmens sich erhöht.

Bitcoin

Vor- und Nachteile von Kryptowährungen auf einen Blick

Welche Vorteile haben Kryptowährungen?

1. Es besteht eine überdurchschnittlich hohe Renditechance

Bitcoin und andere Kryptowährungen stellen in erster Linie eine neue Möglichkeit dar, um Geld anzulegen. In den letzten Jahren konnten Anleger durch eine geschickte Investition hohe Renditen erwirtschaften. Wer seit dem Jahr 2008 sein Geld in den Bitcoin investiert hat, freut sich heute über eine jährliche Rendite von ca. 230.00 %.

2. Digitale Währungen bieten Ihnen Anonymität und Unabhängigkeit

Kryptowährungen sind frei von staatlicher Kontrolle. Es gibt keine zentrale Instanz, die beispielsweise bei einer Pfändung das Konto sperren oder darauf zugreifen kann. Die Wallet, auf der Ihre Kryptowährungen liegen, ist ausschliesslich für Sie zugänglich und macht Sie daher von Banken unabhängig.

3. Bitcoin und Altcoins können vor der Inflation schützen

Kryptowährungen sind sehr volatil, sodass Kritiker sagen, dass sie keinen guten Schutz vor der Inflation bieten. Während die meisten Fiat-Währungen weltweit in den letzten 10 Jahren jedoch deutlich an Wert verloren haben, konnten Anleger mit Kryptowährungen den Wert Ihres Geldes erhalten und sogar erhöhen.

4. Der Handel mit Kryptowährungen ist rund um die Uhr möglich

Digitale Währungen lassen sich an 7 Tagen in der Woche und an 24 Stunden am Tag handeln. Aus diesem Grund sind sie vor allem für Trader sehr interessant. Für Anleger, die langfristig orientiert sind, bietet sich die Möglichkeit, auch am Wochenende oder an Feiertagen zu kaufen oder zu verkaufen, was sehr angenehm ist.

Welche Nachteile haben Kryptowährungen?

1. Kryptowährungen sind sehr volatil und riskant

Auf der einen Seite bieten Bitcoins und Altcoins enorme Renditechancen. Allerdings unterliegen sie auf der anderen Seite einem nicht zu unterschätzenden Risiko. So sind Kurseinbrüche von 20 % am Tag keine Seltenheit. Ausserdem haben viele Anleger durch den Kauf der falschen Kryptowährung einen Totalverlust erlitten. Der komplette Markt ist nämlich unreguliert.

2. Es handelt sich um ein Finanzinstrument, das noch sehr jung und wenig etabliert ist

In den letzten Jahren ist das Ökosystem der Kryptowährungen stark gewachsen. Immer mehr Menschen interessieren sich inzwischen für diesen Markt. Die Kursentwicklungen der verschiedenen digitalen Währungen sind beeindruckend und zahlreiche Menschen sind Millionäre geworden. Allerdings dürfen Sie nicht vergessen, dass es sich noch immer um einen sehr jungen und wenig etablierten Markt handelt, der eine sehr kurze Historie aufweist.

3. Wenn Sie einen Fehler machen, ist Ihr Geld für immer verloren

Es erfolgt vor der Anlage in Kryptowährungen keine Beratung von einer Bank und Sie geniessen ausserdem keinen Anlegerschutz, falls Sie Opfer eines Betrugs werden. Entscheiden Sie sich für die falsche Kryptowährung oder vertippen Sie sich bei einer Überweisung, ist Ihr Geld für immer verloren.

4. Sie müssen sich vor Hackern schützen und sind Ihre eigene Bank

Entscheiden Sie sich für den Handel mit Kryptowährungen, so müssen Sie sich unweigerlich mit dem Thema „Sicherheit“ auseinandersetzen. Speichern Sie nämlich grössere Mengen Bitcoins und Altcoins auf Ihrem Computer, können Sie das Ziel von Hackern werden. Wir empfehlen Ihnen daher in jedem Fall eine sogenannte Hardware-Wallet, um Ihre Kryptos sicher aufzubewahren. Denn es gibt auch einige unseriöse Trading Plattformen.

Reich und arm werden mit Kryptos

Chance

So verdienen Sie mit Kryptos Geld:

1. Investieren Sie in Mining Hardware und werden Sie Miner

Sie haben die Möglichkeit, leistungsstarke Rechner zu kaufen und Kryptos zu schürfen. Dazu benötigen Sie jedoch die richtige Hardware und viel Erfahrung. Ausserdem sollten Sie darauf achten, dass sich die Technologie stets weiterentwickelt und Hardware, die heute ausreichend ist, in wenigen Monaten schon keine guten Erträge mehr bringt.

2. Handeln Sie aktiv mit Kryptos

Die meisten Menschen verdienen mit dem Handel digitaler Währungen Geld. Das bedeutet, dass sie Kryptos kaufen und verkaufen. Ihr Ziel sollte es sein, verschiedene Kryptos zu kaufen, wenn die Kurse niedrig sind. Sie verkaufen anschliessend zu einem höheren Kurs. In der Theorie hört sich das leicht an. Leider wissen Sie in der Regel nie, wann der Boden eines Bärenmarktes erreicht ist. Auch ist erst im Nachhinein klar, wann der Bullenmarkt sein Ende erreicht hat.

  • Daher empfehlen wir Ihnen, regelmässig monatlich zu kaufen. Auf diese Weise profitieren Sie vom Cost-Average-Effekt und Sie müssen sich keine Gedanken darüber machen, wann der beste Kaufzeitpunkt ist.
  • Durch dieses Vorgehen hat beispielsweise das Unternehmen Tesla einen guten Gewinn erzielt. So kaufte der Autohersteller zahlreiche Bitcoins und profitierte vom Kursanstieg Ende des Jahres 2021.
  • Doch auch Kleinanleger sind mit einer geschickten Anlagestrategie zu Millionären geworden, wie das Beispiel von Dadvan Yousuf zeigt. Er wurde bereits mit 17 zum Kryptomillionär und ist weiterhin am Kryptomarkt aktiv.
Risiko

Auf diese Weise verlieren Sie Geld und werden durch Kryptos arm:

1. Not your keys, not your coins – Verlustkontrolle über die eigenen Kryptos

Viele Anleger haben ihr komplettes Geld verloren, weil die Tradingbörse, auf der sie ihre digitalen Münzen liegen hatten, gehackt wurde. Als Beispiel kann hier der Skandal um die Börse FTX genannt werden. Auch institutionelle Anleger sind betroffen.

2. Sie machen Verluste, weil Sie emotional handeln

Zahlreiche Menschen sind durch den Handel mit Kryptos arm geworden oder haben Geld verloren, weil sie zu emotional waren. Handeln Sie stets rational, kaufen Sie monatlich und nutzen Sie Bullenmärkte, um Ihre Gewinne zu realisieren. Sollten Sie Buchverluste erzielt haben, ist es ratsam, geduldig auf den nächsten Bullenmarkt zu warten und nicht voreilig und panisch zu verkaufen.

Der Handel mit Kryptowährungen ist für versierte und risikobereite Anleger

Bei der Anlageklasse der Kryptowährungen handelt es sich um einen sehr volatilen Markt. Beachten Sie, dass es zwar sehr starke Kursanstiege gibt. Allerdings besteht auch das Risiko des Totalverlusts und Sie haben nur wenige Möglichkeiten, um Ihr Risiko abzusichern. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Sie technische Fehler machen oder gehackt werden. Daher ist der Markt nur für erfahrene und risikobereite Anleger geeignet. Wir empfehlen Ihnen, mit kleinen Summen zu beginnen und Erfahrungen zu sammeln, bevor Sie grössere Beträge investieren.

Prognose und Ausblick

Zahlreiche bekannte Investoren, wie zum Beispiel Warren Buffet, sehen die Zukunft der Kryptowährungen seit Jahren negativ. Die Prognosen darüber, wie sich die Kurse entwickeln, gehen grundsätzlich weit auseinander. Während einige Marktteilnehmer von einem Anstieg des Bitcoin auf 150.000 USD und mehr ausgehen, rechnen andere damit, dass sich die Kryptowährungen nicht mehr erholen.

Der Markt ist sehr volatil und von zu vielen verschiedenen Faktoren abhängig, um eine verlässliche Kryptowährung Prognose abgeben zu können. Die meisten Experten sind sich darüber einig, dass digitale Währungen eine Zukunft haben. Unsicherheit herrscht dahingehend, wie diese Zukunft aussieht. Nicht zuletzt planen zahlreiche Regierungen die Einführung einer eigenen digitalen Währung, beispielsweise den digitalen Euro. Die genaue Zukunft ist daher ungewiss.

Quellenangaben