Private Equity: Hintergründe zum ausserbörslichen Beteiligungskapital

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Mit dem Begriff Private Equity verbinden viele Kapitalanleger*innen eine geheimnisvolle Geldanlage für Multimillionäre und institutionelle Anlageprofis. Dabei stellt sich oft bei potenziellen Anlegern*innen die Frage: Was ist eigentlich Private Equity?

Mit Kenntnis der Zusammenhänge und Hintergründe erfährt man, dass Private Equity kein Hexenwerk ist und ganz bestimmten logischen Mustern folgt. Wichtig ist, eine geplante Anlage sorgfältig abzuschätzen und dabei Chancen und Risiken genau zu kennen. Wir möchten mit diesem Ratgeber eine Basis schaffen, damit Sie sich im Private Equity Universum der Schweiz gut zurechtfinden.

Das Wichtigste in Kürze

Zur besseren Orientierung haben wir für Sie die Inhalte zum Thema Private Equity in kurzen Stichpunkten zusammengefasst.

  • Bei Private Equity handelt es sich um privates Beteiligungskapital.
  • Dieses Kapital wird in Unternehmen investiert, mit dem Ziel, langfristige Gewinne zu erzielen.
  • Hinter dem Kapital stehen Anleger, die ihr Vermögen über Beteiligungsgesellschaften in Unternehmen investieren.
  • Private Equity Investments erfordert viel Geschick und Erfahrung, die Auswahl der richtigen Investitionsziele ist entscheidend.

Definition: Was ist Private Equity?

Der Begriff Private Equity kommt aus dem englischen Sprachgebrauch. Er gliedert sich wörtlich übersetzt in die beiden Begriffe Private (übersetzt mit privat) und Equity (übersetzt mit Eigenkapital). Er umschreibt damit privates Beteiligungskapital oder ausserbörsliches Eigenkapital. Mit dem eingesammelten Geld investieren Private Equity Gesellschaften direkt in Beteiligungen an Unternehmen mit dem Ziel der Gewinnerzielung.

Bei Investments beispielsweise in „Start-ups“ (junge Unternehmen) spricht man im Zusammenhang von Private Equity von „Venture Capital“ (Wagniskapital), das naturgemäss einem höheren Risiko ausgesetzt ist. Der Unterschied zu anderen Investitionsmöglichkeiten liegt in der direkten Einflussnahme des/der Investors*in auf das operative Geschäft beim Zielunternehmen. Dazu gehören Massnahmen wie beispielsweise:

  • Weiterentwicklung der bestehenden Unternehmensstrategie
  • Bereitstellung von Know-how
  • Optimierung von Arbeitsprozessen
  • Expansion in neue Produkte und Märkte

Beteiligungsgesellschaften in der Schweiz im Bereich Private Equity sind an einem langfristigen Investment mit nachhaltigem Unternehmenserfolg interessiert. Die Erzielung von kurzfristigen Spekulationsgewinnen und einer schnellen Rendite sind dabei nicht im Fokus. Bei anderen Investitionsmöglichkeiten liegt der Schwerpunkt eher auf Aktionärsrendite ohne eine direkte Einflussnahme auf die Geschäftsführung.

Die Geschichte von Private Equity beginnt direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Über die American Research and Development Corporation (ARDC) wurden im Privatsektor Investitionen von zurückkehrenden Soldaten*innen in neu gegründete Unternehmen gefördert. Als erste Erfolgsgeschichte im Zusammenhang mit Private Equity gilt eine Investition von 70’000 US-Dollar in das Unternehmen Digital Equipment aus dem Jahre 1957. Diese Beteiligung wurde von ARDC direkt nach dem Börsengang des Unternehmens getätigt.

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Wie “funktioniert” Private Equity?

Bei vermögenden Privatanlegern wird Geld eingesammelt, das zu einem Fonds im Bereich Private Equity zusammengeführt wird. Der Fonds erwirbt anschliessend Anteile an einem oder mehreren Zielunternehmen. Zusätzlich benötigte finanzielle Mittel werden von Banken oder externen Investoren im Rahmen einer Co-Finanzierung bereitgestellt. Ziel des Investments ist es, durch geeignete Massnahmen die Profitabilität der Zielunternehmen zu steigern. Nach einer bestimmten Haltedauer wird das Investment verkauft und mit Gewinn wieder aufgelöst.

Unternehmensbeteiligungen durch Private Equity Fonds erfolgen nach unterschiedlichem Muster. Das Ziel ist immer eine signifikante Mehrheitsbeteiligung, um auf das Zielunternehmen Einfluss nehmen zu können. In einem ersten Schritt ist es bei börsennotierten Unternehmen eine Sperrminorität, die angestrebt wird. Diese Grenze liegt bei 25.1 Prozent des Grundkapitals. Damit kann gegen den neuen Anteilseigner kein qualifizierter Mehrheitsbeschluss in der Hauptversammlung getroffen werden.

Bei den Unternehmensphasen in der Entwicklung von Gesellschaften gibt es weitere Einsatzmöglichkeiten von Private Equity. Hier wird unterschieden zwischen:

  • Risikokapital bei einer Unternehmensgründung mit einem erfolgreichen Geschäftsmodell
  • Wachstumskapital bei der Expansion eines Unternehmens in neue Märkte oder neue Produktsparten

In beiden Fällen sind traditionelle Kreditbanken risikoavers und möchten meist erst nach einem erfolgreichen Marktauftritt Fremdkapital zur Verfügung stellen.

Der zweite Bereich von Private Equity in der Schweiz besteht darin, sich mit Investments an Buy-out-Finanzierungen zu beteiligen. Hier sind die bekanntesten Formen:

  • Leveraged Buy-out (LBO)
  • Management-Buy-out (MBO)

Leveraged Buy-out (LBO)

Bei einem LBO wird der Grossteil des Kaufpreises für das Zielunternehmen über Kredite fremdfinanziert. Die entstandenen Verbindlichkeiten werden dem Zielunternehmen aufgebürdet. Die Rückführung der Darlehen erfolgt aus dem Cashflow des erworbenen Unternehmens.

Management-Buy-out (MBO)

Beim MBO ist der/die Initiator*in das Management des Unternehmens selbst. Auslöser dafür kann beispielsweise eine Sanierung sein, die von den bisherigen Anteilseignern nicht durchgeführt wird. Das Kapital zur Finanzierung wird vom Management selbst und grösstenteils von Private Equity Firmen bereitgestellt.

Einordnung, Abgrenzung und Vergleich mit anderen Finanzformen

Das hauptsächliche Ziel von Private Equity sind Eigenkapitalinvestments in Unternehmen, die nicht an der Börse notiert sind. In Verbindung mit Private Equity gibt es zwei wesentliche Richtungen für die angestrebten Investitionen, wie bereits im letzten Kapitel erwähnt:

  • Buy-out
  • Venture Capital (VC)

Vom Finanzinstrument her ist das Ziel von Private Equity das Eigenkapitalinvestment, um den direkten Zugriff auf das anvisierte Unternehmen zu erhalten. Eine Minderheitsbeteiligung wird nur sehr selten angestrebt.

Vom Investitionsansatz her unterscheidet sich Private Equity in der Schweiz deutlich von einer Anlage in Aktien von Unternehmen. Wenn private Anleger*innen Geld in dieser Anlageklasse investiert, steht in erster Linie eine möglichst hohe Rendite im Vordergrund. Der/die Investor*in ist nicht daran interessiert, strategische Entscheidungen zu treffen oder Einfluss auf die Geschäftsführung zu bekommen. Ob eine Investition in Private Equity am Ende besser ist als eine direkte Anlage in Aktien, hängt stark vom Zeitpunkt und der Haltedauer beim Investieren ab.

Venture Capital wird meist im Zusammenhang mit Unternehmensgründungen mit einem hohen Wachstumspotenzial eingesetzt. Private Equity stellt hier die Basis für das Eigenkapital zur Verfügung. Weil Wachstumsfinanzierungen bei jungen Unternehmen oft mit grossen Risiken verbunden sind, ist der Einsatz von Fremdkapital durch Banken eher selten. Als Äquivalent für die grosse Risikobereitschaft der Private Equity Fonds wird eine hohe Eigenkapitalrendite während des Investmentprozesses erwartet.

Chancen & Risiken von Private Equity

Eine Investition in Private Equity ist mit Sicherheit kein Basisinvestment für Kapitalanleger*innen. Es bedarf grosser Erfahrung im Umgang mit Geldanlagen und gleichzeitig ein hohes Startkapital für den Einstieg. Im Zusammenhang mit der Investition in Private Equity geht der/die Investor*in ein hohes finanzielles Risiko ein. Das kann in Ausnahmefällen auch zum Totalverlust der angelegten Gelder führen. Diese Risiken sollten Sie vor einer Investitionsentscheidung im Auge behalten:

  • Liquiditätsrisiken während der Laufzeit der Geldanlage
  • Bewertungsrisiken in Bezug auf die erworbenen Unternehmen
  • Kostenrisiken aufgrund hoher Managementgebühren und Vertriebskosten
  • Totalverlust der eingezahlten Geldbeträge aufgrund Insolvenz der Zielunternehmen ist nicht auszuschliessen
  • Transparenzrisiken aufgrund mangelnder Einsicht in die getätigten Transaktionen
  • Fehlende Eigeninitiative im Verlauf des Anlagezeitraums, weil abhängig von den Entscheidungen der Investoren*innen

Investitionen in Private Equity und Aktien gelten als langfristige Geldanlagen in Sachwerten. Während Sie bei der Aktienanlage die Möglichkeit haben, an jedem Börsentag Ihre Aktien zu verkaufen, so geht das bei Private Equity nicht. Der Private Equity Fonds ist ein institutioneller Anleger, der sein Vermögen langfristig für Sie illiquide in nicht börsennotierten Unternehmen angelegt hat. Dadurch entsteht als zusätzliches Risiko für den/die Anleger*in, dass er/sie sein/ihr Investment nicht kurzfristig frei verwerten kann.

Die Chancen von Private Equity in der Schweiz liegen darin, dass nur in ausgesuchte Unternehmen mit hohen Renditeerwartungen investiert wird. Die Investmentprofis suchen dabei nach jungen Unternehmen mit einer zukunftsweisenden Geschäftsidee. Das zweite Kriterium ist eine unterbewertete Firma, die zukünftig hohe Gewinne erwirtschaften kann. In diesen beiden Fällen winken dem/der Anleger*in hohe Renditechancen.

Am Ende des Anlagehorizonts einer Investition des Private Equity Fonds steht der Verkauf oder die Börsenplatzierung. Dabei wird der entstandene Wertzuwachs ähnlich wie bei einem Investment in Immobilien dem Anlagekapital zugeschlagen. Nach erfolgter Realisierung des Verkaufserlöses, der nicht unbedingt nachhaltig erwirtschaftet wurde, erfolgt die Rückzahlung an den/die Anleger*in.

Private Equity: Nur für Superreiche?

Die Geldanlage in Private Equity eignet sich für qualifizierte private Anleger*innen mit Sachkenntnis im Bereich Unternehmensbeteiligungen. Wichtig ist vor einer Investitionsentscheidung, dass der//die Investor*in einen langfristigen Anlagehorizont anstrebt. Der zweite Faktor ist, dass der/die Investor*in das unternehmerische Haftungsrisiko berücksichtigt. Zusätzlich sollten Sie auf das angelegte Kapital während der Laufzeit der Investition nicht angewiesen sein.

Die Finanzierungshöhe bei einem Engagement in Private Equity in der Schweiz liegt bei mindestens 250‘000 Schweizer Franken oder sogar einem Vielfachen davon. Aus diesem Grund eignet sich Private Equity in erster Linie für:

  • Vermögende Privatkunden*innen
  • Institutionelle Anleger*innen
  • Family Offices

Zugang zum Markt für Private Equity erhalten Sie durch Kontaktaufnahme zu einem institutionellen Anbieter, der entsprechende Fonds vertreibt. Dabei ist es entscheidend bei der Auswahl die Anlageschwerpunkte des Fonds in Bezug auf Branchen und Strategie im Vorfeld genau zu prüfen.

Für den/die normale/n Privatanleger*in bedeutet das damit nicht, dass er/sie von der Geldanlage in Private Equity komplett ausgeschlossen ist. Es besteht die Möglichkeit, über geschlossene Private Equity Retailfonds oder entsprechende Publikumsfonds Gelder in diesen Bereich zu investieren. Branchenübliche Mindestanlagesummen betragen aber auch in diesem Umfeld oft mehr als 10‘000 Schweizer Franken.

Es handelt sich bei diesen Fonds in der Regel um Dachfonds, welche die eingesammelten Kundengelder anschliessend in andere Private Equity Fonds investieren. Vor einer möglichen Geldanlage in diese Vehikel sollten Sie jedoch bedenken:

  • Durch die doppelte Fondsstruktur entsteht eine noch grössere Intransparenz der angelegten Gelder
  • Doppelte Kosten, da auch der Dachfonds eigene Gebühren und Verwaltungskosten verlangt

Wie unterscheiden sich Private Equity Unternehmen?

Private Equity Fonds legen bei ihren Investitionsentscheidungen strenge Kriterien fest, nach denen Sie die eingesammelten Gelder investieren. Dabei wird unterschieden zwischen:

  • Unternehmensphase
  • Branche
  • Finanzierungshöhe
  • Region

Damit wird gewährleistet, dass die angelegten Gelder eines Fonds homogene Ziele aufweisen.

Unternehmensphase

Fonds, die sich auf die Vergabe von Venture Capital (Wagniskapital) konzentrieren, unterstützen ein junges Unternehmen in einer schwierigen Phase. Hier sind die Risiken eines Totalausfalls am grössten, bis das Unternehmen mit aussichtsreichem Geschäftsmodell die Marktreife erreicht hat.

Unternehmen, die einen Geschäftsbereich ausgliedern oder vergrössern möchten, suchen bei Private Equity nach Wachstumskapital. Das kann auch im Zuge einer internationalen Expansion in neue Märkte erfolgen.

Bei einem MBO (Management-Buy-out) unterstützt Private Equity die neue Strategie des Managements bei einer Sanierung oder einer Geschäftsumwandlung.

Branche

Bei den Branchen suchen sich Private Equity Fonds gezielt Segmente mit einem zukünftigen Wachstum aus. Das sind beispielsweise neue Trends, die auf innovativer Technik basieren oder Themen, die zukünftig aussichtsreich sind. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in nachhaltige Technologie oder Produkte mit einem ökologischen Mehrwert.

Finanzierungshöhe

Bei der Finanzierungshöhe richtet sich der Fokus von Private Equity auf die benötigten Mittel für die geplante Investition und auf die Grösse des angestrebten Zielunternehmens. Das Volumen der benötigten Mittel hat oft auch Einfluss auf die Mindestanlagesumme.

Region

Mit Blick auf die Region richtet Private Equity seinen Fokus auf zukünftige Wachstumsmärkte. Diese müssen nicht unbedingt in der Schweiz oder in Europa liegen. Besonders in der asiatischen Region ist das Wirtschaftswachstum in vielen Ländern ungebremst.

Lesetipp: Private Debt: Alternative Firmenfinanzierung und spannende Anlageklasse

Investing Private Equity

Private Equity – Tipps für die erste Investition

Bevor Sie als Anleger*in sich mit der ersten Investition in Private Equity Fonds beschäftigen, sollten Sie sich in Ruhe eine Checkliste erstellen. Diese Fragen sind dafür beispielsweise sicherlich hilfreich:

  • Können Sie auf das investierte Geld über einen längeren Zeitraum von mindestens 10 Jahren verzichten?
  • Sind Sie bereit, ein Risiko einzugehen, dass im schlimmsten Fall sogar einen Totalverlust bedeuten kann?
  • Können Sie die Risiken der geplanten Geldanlage richtig einschätzen?
  • Haben Sie die richtige Beteiligungsgesellschaft ausgewählt?
  • Ist das Vorhaben des Private Equity Fonds für Sie transparent und nachvollziehbar?
  • Sind Ihnen alle entstehenden Gebühren und Kosten für das Investment bekannt?
  • Wurden Sie in Gesprächen mit dem Fondsvertrieb über alle von Ihnen gestellten Fragen umfassend informiert?
  • Sind Sie bereit, während der Laufzeit der Anlage auf Ausschüttungen zu verzichten und erst am Ende der Geldanlage Ihr Kapital mit angesammeltem Zuwachs zu erhalten?
  • Sind Sie bereit, bei einer möglichen Fondsanlage im Ausland zusätzliche Risiken einzugehen (Transparenz- und Wechselkursrisiken)?

Für Ihre Geldanlage ist es entscheidend, dass Sie sämtliche dieser Fragen mit einem deutlichen JA beantworten. Dazu können weitere Fragestellungen auftreten, die mit Ihrer individuellen persönlichen Situation zusammenhängen. Sollten sich geringste Zweifel bei der Beurteilung Ihres Investments ergeben, ist es eine gute Idee, einen sachverständigen Ratgeber aufzusuchen. Auf keinen Fall sollten Sie mögliche Risiken ausblenden, denn am Ende tragen Sie die alleinige Verantwortung für das Investment.

Ein plastisches Beispiel, um sich den Totalverlust einer Geldanlage vorzustellen, ist der Vergleich mit dem Kauf eines Luxusautos. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen einen Luxuswagen für mindestens 100‘000 Schweizer Franken und fahren das Auto auf der ersten Fahrt frontal mit einem Totalschaden an die Wand. Wenn Sie bereit sind, diesen Schmerz zu verkraften, dann steht einer Geldanlage in Private Equity Fonds nichts mehr im Wege.

Fazit zu Private Equity

Private Equity bedeutet ausserbörsliches Beteiligungskapital im Zusammenhang mit Investitionen in Unternehmen. In diesem Umfeld sammelt ein Private Equity Fonds Anlagegelder bei Investoren*innen ein. Zu den häufigsten Anlegergruppen im Bereich Private Equity gehören vermögende Privatkunden*innen, Family Offices und institutionelle Anleger*innen. Für Kleinanleger eignet sich als Alternative die Investition in den geschlossenen Private Equity Retailfonds. Wichtig ist der Hinweis, dass die Geldanlage in Private Equity ein hohes Risiko birgt.

Bei Private Equity Fonds wird grob zwischen Venture Capital Fonds und Buy-out-Fonds unterschieden. Mit Wagniskapital erfolgen meist Beteiligungen an jungen Unternehmen mit einem aussichtsreichen Geschäftsmodell. Der Fokus von Buy-out-Fonds liegt auf Expansionsstrategien bei reifen Unternehmen oder bei Transaktionen, die durch das Management der bisherigen Firma ausgelöst werden. Beide Vorhaben werden mit Kapital von Private Equity Fonds begleitet. Zusätzlich können bei Buy-out-Transaktionen Banken und institutionelle Investoren als Co-Finanzierer auftreten.

Anleger*innen sollten ihr Vorgehen im Vorfeld der Investition genau festlegen. Es ist entscheidend, anhand einer Checkliste alle möglichen Chancen und Risiken mit der geplanten Geldanlage zu kennen. Mit dem Vertrieb eines Fonds von Private Equity in der Schweiz sind im Rahmen erster Gespräche alle Fakten der Geldanlage zu besprechen. Sind der passende Fonds und das richtige Anlageziel gefunden worden, können Sie die Investition vornehmen. Es ist immer eine gute Idee, bei aufkommenden Zweifeln vor dem Abschluss der Verträge den Rat eines versierten Fachmanns einzuholen.

Lesen Sie weiter in unserem Journal:

Das 3-Säulen-Prinzip der Schweiz

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Die Grundlage für eine materielle Sicherheit stellt in der Schweiz das 3-Säulen-Prinzip dar. Es ist das von der Bundesverfassung garantierte Vorsorgesystem und hat sich über mehrere Jahrzehnte bewährt. Das Ziel besteht darin, die Schweizer*innen im Alter und bei Invalidität finanziell abzusichern. Daneben sollen Angehörige im Todesfall abgesichert sein.

Die demografische Entwicklung sowie die anhaltend niedrigen Zinsen stellen auch die Schweiz vor grosse Herausforderungen. Dennoch: Die Verantwortung auf mehrere Säulen zu verteilen, macht die Vorsorge stabiler. Umso wichtiger ist es für jeden Einzelnen, die Instrumente, die beteiligten Fachleute und deren Fachgebiete zu kennen. Dazu soll dieser Beitrag dienen und einen Überblick über die individuellen Möglichkeiten geben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Vorsorgesystem der Schweiz besteht aus den drei Säulen staatlicher, beruflicher sowie privater Vorsorge
  • Die erste Säule dient der Existenzsicherung und liegt in staatlicher Verantwortung.
  • Die zweite Säule umfasst die berufliche Vorsorge und wird von den Arbeitgebern verantwortet.
  • Mit der dritten Säule ist die Eigenverantwortung gefragt. Hiermit lässt sich mit staatlicher Unterstützung eine private Vorsorge aufbauen.
  • Die Möglichkeiten, die sich mit den Angeboten innerhalb der dritten Säule ergeben, sind aus mehreren Gründen interessant. Einerseits stellen sich bereits während des aktiven Berufslebens steuerliche Vorteile ein. Auf der anderen Seite geht es hierbei um die Möglichkeit, unangenehme Einkommenslücken zu vermeiden. Das Ziel ist, den Lebensstil im Alter aufrechtzuerhalten, an den Sie sich gewöhnt haben.
  • Die Aufwendungen für Ihre private Vorsorge werden Ihnen umso leichter fallen, je früher Sie damit beginnen.
3 Säulen Prinzip

Die Geschichte: Eine Sozialversicherung entsteht per Volksabstimmung

Das Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (KUVG) entstand bereits am 1. Januar 1912. Vier Jahrzehnte danach wurde am 1. Januar 1948 die Alters- und Hinterbliebenenversicherung (AHV) ins Leben gerufen. Die beiden Weltkriege waren wesentliche Auslöser dieser Versicherung. Viele Wehrmänner waren mit ihren Familien in Notlagen geraten, da sie durch Verwundungen keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen konnten. Ebenso gerieten Familien durch Tod des Haupternährers in wirtschaftliche Bedrängnis.

Es benötigte viele parlamentarische Vorstösse, bevor eine gesamtschweizerische Lösung entstand. Im Jahr 1960 wurde die Versicherung durch eine Invalidenversicherung ergänzt.

Viele Jahre später wurde dann das 3-Säulen-Prinzip in der Bundesverfassung verankert. Die Schweizer*innen stimmten am 3. Dezember 1972 mit einem Ja-Anteil von 74 Prozent dem Modell zu. Es entstand zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz ein klares System, das der Bevölkerung einen Schutz vor den Risiken Invalidität, Alter sowie Tod des Hauptversorgenden anbot.

Bevor in Art. 111 ff. der schweizerischen Bundesverfassung (BV) die Sozialversicherung zum öffentlichen Recht gehörte, gab es dazu verschiedene Einrichtungen. Es waren Zusammenschlüsse von Personen sowie Einrichtungen, an die sich Menschen in Notlagen wenden konnten. Dazu gehörten beispielsweise die Armenfürsorge, Hilfsgesellschaften auf Gegenseitigkeit und private Versicherungen.

Aufbau und Funktionsweise des 3-Säulen-Prinzips

Das System gehört zu den Grundwerten der Schweiz. Es garantiert auf kollektiver Ebene die soziale Sicherheit und ermöglicht den Menschen im Alter ein Leben in Selbstbestimmung. Diese Zielsetzung ist in der Durchführung eine grosse Herausforderung. Schliesslich unterliegen alle Vorsorgesysteme dem demografischen Wandel und haben sich einer sich verändernden Gesellschaft zu stellen.

In der Schweiz bedeutet dies insbesondere:

  • Jede Generation freute sich bis jetzt über eine sieben Jahre längere Lebenserwartung.
  • 46 Prozent der Schweizer*innen geben an, fürs Alter ein finanzielles Polster aufbauen zu wollen.
  • Herausforderung Vorsorgelücke: Davon ist jeder dritte Schweizer bzw. jede dritte Schweizerin betroffen.

Trotz Anpassungsbedarf hat die Schweiz weiterhin eine hervorragende Ausgangslage. Die Grundlage bildet dabei das 3-Säulen-Prinzip, bei dem jede Säule ihren speziellen Zweck erfüllt und einen eigenen Leistungsumfang hat. Das Zusammenspiel steht für klassische Schweizer Werte: Solidarität sowie Eigenverantwortung.

Die erste Säule beinhaltet ausschliesslich obligatorische Leistungen. Ebenso zählen die Versicherungen der zweiten Säule teilweise zu den Standards. Bei einem weiteren Teil der Absicherungen innerhalb der zweiten Säule handelt es sich um freiwillige Möglichkeiten. Die dritte Säule basiert mit ihren privaten Absicherungen auf vollständig freiwilligen Leistungen.

Funktionsweise 3 Säulenprinzip

Säule 1: Existenzsicherung – die staatliche Vorsorge

Die erste Säule ist nach dem solidarischen Prinzip aufgebaut. Erwerbstätige (einschliesslich Grenzgänger*innen) und Arbeitgeber zahlen monatlich Beiträge, womit die Auszahlungen an die heutigen Rentner*innen finanziert werden. Das Alter für die AHV-Rente, das Pensionierungsalter, liegt aktuell bei 65 Jahren für Männer und bei 64 Jahren für Frauen. Die Rente wird auf Antrag gewährt. Wenn Sie erfahren wollen, mit welcher Höhe der Rente Sie rechnen können, dann stellen Sie einen Antrag auf Vorausberechnung bei der kantonalen Ausgleichskasse.

Die maximale AHV-Rente beträgt seit dem 1. Januar 2021 monatlich CHF 2’390. Mit CHF 1’195 können Sie mindestens rechnen. Diese Renten setzen die volle Beitragsdauer voraus.

Die Schweiz erfüllt mit dieser Säule ihre sozialstaatliche Pflicht. Im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit ist für den Leistungsempfänger die Existenzgrundlage gesichert. Mehr dürfen Sie allerdings von der ersten Säule nicht erwarten.

Merkmale 1. Säule

Die wesentlichen Merkmale der ersten Säule sind:

  1. Obligatorische Vorsorge
  2. Leistungen:
    • AHV (Alters- und Hinterbliebenenversicherung)
    • IV (Invalidenversicherung)
    • EL (Ergänzungsleistungen zur AHV und IV)
    • ALV (Arbeitslosenversicherung)
    • MSE (Mutterschaftsversicherung)
    • EO (gemäss Erwerbsersatzordnung Leistungen während Militärdienst, Zivilschutz oder Zivildienst)
  1. Zielsetzung: Existenzsicherung
  2. Finanzierung: Umlageverfahren (Einzahlung durch Erwerbstätige zur Auszahlung der bewilligten Renten)
1 Säule

Merkmale der AHV

Die AHV ist eine Volksversicherung. In ihr sind alle Personen versichert, die in der Schweiz leben oder erwerbstätig sind. Das bedeutet, dass die Versicherung auch Grenzgänger, Gastarbeiter und Nichterwerbstätige (Studierende, Invalide, Rentner, Hausfrauen) umfasst .

Die AHV-Beiträge werden von allen versicherten Personen bezahlt. Hiervon ausgenommen sind ausschliesslich Kinder. Ebenso sind verheiratete Personen, die kein Erwerbseinkommen beziehen, beitragspflichtig. Für diesen Beitrag gilt jedoch eine Begrenzung, welche dem doppelten Mindestbeitrag des erwerbstätigen Ehepartners entspricht.

Die Beiträge der Arbeitnehmer*innen werden von den Arbeitgeber*innen abgeführt. Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen in Anlehnung an die Veranlagung zur direkten Bundessteuer. Selbstständige rechnen mit der Ausgleichskasse direkt ab.

Säule 2: Berufliche Vorsorge – ein Baustein zur Sicherung des Lebensstandards

Alle Angestellten sind ab dem 17. Lebensjahr gegen den Fall eintretender Invalidität versichert. Darüber hinaus wird die Familie im Todesfall finanziell abgesichert. Die Leistungen erweitern sich ab dem 24. Geburtstag um die Altersleistungen bei Eintritt der Pensionierung.

Die berufliche Vorsorge kann mit allen Bereichen rund 20 Prozent abdecken. Zusammen mit den Leistungen der ersten Säule sind somit etwa 60 bis 70 Prozent des letzten Einkommens abgesichert.

Merkmale 2. Säule

Die wesentlichen Merkmale der zweiten Säule sind:

  1. Obligatorische berufliche Vorsorge
  2. Leistungen:
    • BVG (Bundesgesetz zur beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge, obligatorisch, dargestellt durch Pensionskassen)
    • UVG (Bundesgesetz zur Unfallversicherung, obligatorisch)
  3. FZG (Freizügigkeitsleistungen bei Austritt oder Wechsel einer Vorsorgeeinrichtung)
  4. Zielsetzung: Beibehaltung des Lebensstandards im Alter und Absicherung bei Invalidität sowie der Angehörigen im Todesfall (in Kombination mit der ersten Säule).
  5. Finanzierung: kapitalgedeckt (Ansparen)
2. Säule

 

 

Merkmale der beruflichen Vorsorge (BVG)

Die zweite Säule ist zweigeteilt: der obligatorische und der überobligatorische Teil. Im obligatorischen Teil sind die Jahreseinkünfte, welche versichert sind, begrenzt. Der überobligatorische ist der darüberliegende Teil.

Im obligatorischen Bereich deckt die Vorsorge die Absicherung im Alter (BVG-Rente) sowie Leistungen bei Invalidität und die Hinterlassenenversicherung ab. Daneben sind darin eine Krankentagegeldversicherung (Lohnfortzahlung im Krankheitsfall) und die Freizügigkeitseinrichtungen (Übernahme von Ansprüchen bei Wechsel des Leistungsträgers) enthalten. Ergänzt wird die zweite Säule durch eine Unfallversicherung (UVG), welche die Arbeitenden gegen die Risiken von Betriebs- und Nichtbetriebsunfällen sowie berufsbedingter Krankheiten absichert.

Sobald der AHV-pflichtige Jahreslohn den BVG-Mindestjahreslohn übersteigt, sind Arbeitnehmer*innen in der BVG beitrags- und versicherungspflichtig. Die Arbeitgeber*innen sind für die korrekte Versicherung in der BVG verantwortlich. Wie bei den AHV-Beiträgen, tragen diese wenigstens die Hälfte der Beiträge. In die BVG zahlen Selbstständige freiwillig ein. Das Kapital wird von öffentlichen sowie von privaten Pensionskassen verwaltet.

Die Versicherungspflicht ist somit auf das Einkommen im obligatorischen Bereich begrenzt. Es ist also wichtig, hier mögliche Versorgungslücken zu erkennen. Sie sollten daher für den überobligatorischen Bereich die Möglichkeit der freiwilligen privaten Vorsorge der sogenannten Vorsorge 2b nutzen. Wichtig: Der Staat beteiligt sich indirekt an der Finanzierung dieser wesentlichen Säule, indem die Beiträge und das angesparte Kapital steuerfrei sind.

Säule 3: Private Vorsorge – sichert den gewohnten Lebensstil im Alter

Die Leistungen aus den obligatorischen Bereichen der ersten und zweiten Säule können rund 60 Prozent des Einkommens abdecken. Dies gilt allerdings maximal bis zu einem Einkommen von bis zu 86’040 CHF (Stand 2021). In Kombination mit den überobligatorischen Versicherungen kann etwa 70 Prozent erreicht werden. Ausserdem sollten Sie beachten, dass durch die demografische Entwicklung in Zukunft in der Schweiz wesentlich weniger Erwerbstätige die Leistungen von immer mehr Rentnern aufzubringen haben.

Die Entwicklung zeigt eindeutig: Die private Vorsorge der dritten Säule hat an Bedeutung gewonnen und wird für die Zukunft immer wichtiger.

Merkmale 3. Säule

Die wesentlichen Merkmale der dritten Säule sind:

  1. Freiwillige private Vorsorge
  2. Leistungen: 1972 wurden in der Bundesverfassung innerhalb der dritten Säule folgende Wege verankert, um das fürs Alter zusätzlich benötigte Vermögen aufzubauen:
    • Säule 3a (gebundene Vorsorge, mit Einschränkungen steuerlich abzugsfähig, in bestimmten Fällen, etwa bei Kauf eines Eigenheims oder beim Start einer selbstständigen Tätigkeit, kann das Kapital vorbezogen werden)
    • Säule 3b (freie Vorsorge, weniger Einschränkungen, keine direkten Steuervorteile, finanzielle Risiken durch Invalidität oder Tod lassen sich bedürfnisgerechter absichern)
3. Säule

Merkmale der privaten Vorsorge

Die freiwillige private Vorsorge können Sie durch ein grosses Angebot an Finanzprodukten individuell gestalten. Wie oben zu erkennen ist, teilt sich die dritte Säule in eine gebundene Vorsorge (3a), die allen erwerbstätigen und AHV-Pflichtigen in der Schweiz zur Verfügung steht, sowie eine freie Vorsorge (3b) auf.

Säule 3a (gebundene Vorsorge)

Wie der Name vermuten lässt, ist das in Produkten der Säule 3a angesparte Kapital gebunden und kann nur in wenigen definierten Ausnahmefällen vorzeitig bezogen werden.

Die Beiträge sind innerhalb jährlich festgelegter Grenzen steuerlich abzugsfähig. Diese betragen 2021 für Erwerbstätige mit Pensionskasse 6‘883 CHF und für Erwerbstätige ohne Pensionskasse bis zu 20 Prozent des Erwerbseinkommens, höchstens aber 34’416 CHF.

Zur steuerlichen Förderung zählt ebenso, dass die Erträge während der Laufzeit steuerfrei sind und das angesparte Kapital zur Vorsorge nicht der Vermögenssteuer unterliegt. Darüber hinaus wird die vorzeitige Auszahlung des Kapitals zu einem reduzierten Spezialsatz besteuert.

Die Auszahlung kann frühestens fünf Jahre vor dem Erreichen des AHV-Rentenalters erfolgen.

Wird die Erwerbstätigkeit über den regulären Renteneintritt hinaus fortgesetzt, kann der Bezug um bis zu fünf Jahre hinausgeschoben werden.

Die Vorsorge der Säule 3a wird oft mit klassischen Produkten wie Vorsorgekonti und Vorsorgedepots abgebildet.

Gezahlte Renten werden von Bund sowie Kantonen komplett versteuert.

Die freie Vorsorge mit Säule 3b unterliegt keinen staatlichen Auflagen wie Einzahlungen, Verfügbarkeit sowie Auszahlungsterminen. So lässt sich damit die Vorsorgelücke vollständig und individuell schliessen.

Die Vorsorge kann darauf abgestellt werden, um etwa persönliche Sparziele und Wünsche zu selbst festgelegten Terminen zu erreichen. Es gelten keine staatlichen Beschränkungen hinsichtlich Einzahlungen, Auszahlungen sowie Auszahlungsterminen. Massgeblich sind ausschliesslich die jeweiligen Vertragsbestimmungen des Finanzprodukts.

Die ungebundene Vorsorge kann von allen Personen genutzt werden, die in der Schweiz leben.

Beiträge zur ungebundenen Vorsorge können nur im Rahmen der beschränkt absetzbaren Beiträge des steuerlichen Pauschalbezugs abgesetzt werden. Hierzu zählen ebenso die Prämien für Kranken- und Unfallversicherung, womit der Höchstbetrag oft bereits ausgeschöpft ist.

Bei Einhaltung der gesetzlichen Regelungen fallen bei der Kapitalauszahlung von periodisch finanzierten Kapitallebensversicherungen keine Steuern an. Dazu muss der Vertrag mindestens fünf Jahre laufen und er muss vor dem Alter 66 abgeschlossen worden sein. Das Kapital darf darüber hinaus erst nach dem Alter 60 ausgezahlt werden.

Im Vergleich zu Renten aus der Säule 3a, die vollständig zu versteuern sind, werden die Renten der freien Vorsorge 3b lediglich mit 40 Prozent Steuern belegt.

Die ungebundene Vorsorge 3b: Individualität durch eine Vielzahl von Finanzprodukten

Das Verhältnis vom umlagegedeckter zu kapitalgedeckter Vorsorge wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung, der steigenden Löhne sowie der höheren Lebenserwartung weiter verschieben. Das bedeutet für das 3-Säulen-Prinzip: Die private Vorsorge im Bereich der dritten Säule wird an Bedeutung gewinnen. Die Vorsorge im Alter exakt auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen, ist nur in der Säule 3b möglich.

Neben Banken bieten Fintechs verschiedenste Produkte an. Sie können aus einem grossen Angebot an Lösungen frei wählen. Das Niedrigzinsniveau hat dazu geführt, dass mit klassischen Zinsanlagen selbst die Inflation nicht mehr ausgeglichen werden kann. Es sind andere Anlagen gefragt, die ein vertretbares Risiko haben.

Die wichtigsten Anlageformen im Bereich der ungebundenen Vorsorge sind:

  • Sparkonto
  • Aktien
  • Obligationen
  • Fonds
  • Rohstofffonds (z.B. Gold)

Vorsorgelücken rechtzeitig erkennen und Vorsorgeformen anpassen

Die persönlichen Ansprüche sind bei allen Menschen individuell. Fest steht jedoch, dass ein einmal erreichter Lebensstandard ungern aufgegeben wird. Das sollten Sie bei der Planung Ihrer Altersversorgung beachten. Die Vorsorge der ersten beiden Säulen, sofern die Möglichkeiten komplett genutzt werden, sichern maximal etwa 70 Prozent des Einkommens ab. Erfahrungsgemäss fühlen sich Menschen mit rund 80 Prozent des Nettoerwerbseinkommens im Alter wohl und können Ihre Lebensgewohnheiten beibehalten. Sehen Sie sich also die aktuellen Ansprüche aus den ersten beiden Säulen an und planen Sie mit diesen Daten Ihre persönliche Vorsorge!

Achten Sie darüber hinaus darauf, Ihre Vorsorge persönlichen Veränderungen anzupassen. Dies sind beispielsweise:

  • Beginn einer selbstständigen Tätigkeit
  • Scheidung
  • Familie (Kinder)
  • Bildung von Wohneigentum
  • Frühpensionierung

Der Markt der Anbieter hat auf die Herausforderungen reagiert. Bei Ihrer Vorsorgeplanung können Sie also professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Durch die Digitalisierung ist eine Vermögensplanung auf „Family-Office-Niveau“ breiten Kreisen der Bevölkerung zugänglich geworden.

Die Stärken der schweizerischen Altersvorsorge im internationalen Vergleich

Die Qualität von Vorsorgesystemen wird häufig am sogenannten HelpAge International’s Global AgeWatch Index gemessen. Dieser Index zeigt Länder in einem Ranking bezüglich ihrer alternden Bevölkerung und deren Wohlergehen. Leistungen der Länder sollen erkannt werden und Optimierungspotenziale erhoben werden. Von 91 weltweit untersuchten Ländern rangiert die Schweiz seit vielen Jahren unter den ersten zehn. Interessanterweise befindet sich mit Schweden ein Land auf Nummer eins, welches mit dem 3-Säulen-Prinzip der Schweiz vergleichbar ist.

Das Schweizer Modell hat sich über viele Jahre bewährt. Fundamentaler Vorteil im Vergleich zu anderen Systemen ist, dass sich die drei Säulen optimal ergänzen:

  • Die AHV bietet ein im Vergleich hohes Leistungsniveau und basiert auf einem starken Gemeinschaftsgeist.
  • Die berufliche Vorsorge der zweiten Säule hat den Vorteil, dass die BVG im Kapitaldeckungsverfahren finanziert wird und sich dadurch die demografischen Entwicklungen weniger stark auswirken.
  • Mit der privaten Vorsorge in der dritten Säule können im Erwerbsleben steuerliche Vorteile generiert werden. Das Ziel, den aktuellen Lebensstandard für die Zukunft zu sichern, ist für alle Schweizer*innen wichtiger denn je. Dies lässt sich insbesondere mit der Säule 3b auf die persönliche Situation abstellen.

Der Sozialstaat Schweiz zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, dass Menschen, die keine Ersparnisse bilden können oder deren Einkommen unter dem Existenzminimum liegen, Ergänzungsleistungen gezahlt werden.

Ein Vorteil des 3-Säulen-Prinzips ist sowohl die Existenz eines Umlageverfahrens als auch eines Kapitaldeckungsverfahrens. So wird die Solidarität zur Bildung von notwendigem Kapital gesteigert. Die bekannten Risiken, resultierend aus der Bevölkerungsentwicklung und der Teuerung, werden durch das System auf mehrere Säulen verteilt. Der Staat steht mit der Verantwortung im Zentrum. Gleichzeitig sind Unternehmen in der Verpflichtung und Bürger werden zur Selbstvorsorge motiviert.

Factor Investing mit Everon

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In diesem Artikel möchten wir den wissenschaftlichen Hintergrund unserer Anlagestrategie beleuchten, um eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Everon greifbarer zu machen. Wir gehen dafür zuerst auf die Entdeckungen einzelner Faktoren ein, um dann die konkrete Anwendungsmöglichkeit dieser Faktoren in einem Portfolio aufzuzeigen. Dies geschieht hauptsächlich im Bezug auf Aktien, jedoch können manche Faktoren auch auf andere Anlageklassen angewendet werden.

Im letzten Jahrhundert haben sich viele Wissenschaftler mit der Frage beschäftigt, durch welche Faktoren Aktienrenditen bestimmt werden. Eines der ersten und bekanntesten Modelle, das dies zu erklären versucht, ist das «Capital Asset Pricing Model» (CAPM), welches von Sharpe (1964), Lintner (1965) und Mossin (1966) entwickelt wurde. Sie argumentieren, dass die erwartete Überschussrendite einer Aktie nur durch ihr (systemisches) Marktrisiko bestimmt wird. Bis heute ist das Modell aufgrund seiner Einfachheit bei der Bestimmung der Eigenkapitalkosten beliebt. Empirische Belege zeigen jedoch, dass das Modell zu einfach ist, um die erwarteten Aktienrenditen erklären zu können (Fama und French (2004)). Später kamen Forscher mit zusätzlichen Erklärungen dafür, welche Faktoren die Aktienrenditen beeinflussen.

Ross (1976) schlägt das „Arbitrage Pricing Model“ vor, welches besagt, dass die erwarteten Renditen von Finanzanlagen eine Funktion mehrerer Faktoren und der damit verbundenen Risikoprämien sind. Allerdings identifiziert er diese Faktoren nicht in einem wirtschaftlichen Sinne. Eine bahnbrechende Arbeit in diesem Bereich wurde von Fama und French (1992, 1993) veröffentlicht, in denen sie ihr berühmtes Drei-Faktoren-Modell vorschlagen. Es sei darauf hingewiesen, dass sie Faktoren kombinierten, die zuvor von anderen Forschern wie Basu (1977), Banz (1981), Sharpe (1964), Lintner (1965) oder Mossin (1966) entdeckt worden waren. Dies schmälert jedoch nicht die Bedeutung ihrer empirischen Arbeit, ist aber dennoch wichtig zu beachten. Nach ihrem Modell werden die Aktienrenditen durch drei Faktoren bestimmt: «Market», «Size» und «Value». Aktien mit einer hohen Marktkorrelation, einer kleinen Marktkapitalisierung (Market Cap) und einem hohen Buch-zu-Marktwert-Verhältnis (B/M-Ratio) dürften höhere Überschussrenditen aufweisen. Dieses Modell wurde dann von Carhart (1997) um einen Momentum-Faktor erweitert. Momentum betrachtet die Rendite eines Titels über die jüngste Vergangenheit, wobei hier verschiedene Betrachtungszeiträume zum Einsatz kommen können.

Die Modelle, wie die von Fama und French (1993, 2015), werden als Multifaktormodelle bezeichnet und können in drei Kategorien eingeteilt werden: makroökonomische Faktoren (z. B. Inflations- oder Zinsüberraschungen), statistische Faktoren (z. B. Hauptkomponentenanalyse) und fundamentale Faktoren, die sich mit den Fundamentaldaten eines Unternehmens befassen (z. B. Preis/Buchwert). Bei der Everon Anlagestrategie liegt der Schwerpunkt auf den fundamentalen Faktoren, zu denen heutzutage vor allem Value, Size, Momentum, Volatilität, Dividendenrendite und Qualität gehören. Diese Faktoren stützen sich auf eine solide Forschungsbasis und es gibt eine vernünftige wirtschaftliche Erklärung dafür, warum sie in der Vergangenheit Risikoprämien geliefert haben (Bender et al. (2013)).

Der typische Ansatz bei Faktormodellen besteht darin, Portfolios zu erstellen, die nach den interessierenden Faktoren sortiert wurden. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze, wie diese Sortierung vorgenommen werden kann. Die klassischen Ansätze zeichnen sich dadurch aus, dass die Faktormodelle jeden Faktor einzeln konstruieren, anstatt eine Aktie nach allen Faktoren gleichzeitig zu bewerten. Dies kann zu widersprüchlichen Signalen zwischen den Faktoren führen. So würde man eine Aktie beispielsweise aufgrund von Momentum kaufen aber vielleicht nicht in Bezug auf Qualität.

Bei Everon stützen wir uns auf die bekanntesten und am besten untersuchten Faktoren wie Value, Momentum, Qualität, Dividendenrendite etc. Um der zuvor erwähnten Problematik bei der Portfoliokonstruktion vorzubeugen, analysieren wir jede Aktie simultan nach jedem Faktor. So werden nur Aktien in das Portfolio aufgenommen, die über alle betrachteten Faktoren hinweg als positiv einzustufen sind. Ausserdem gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, dass speziell die Kombination der Faktoren in einem Portfolio, gegenüber einzelnen Investitionen in jeden Faktor, von Vorteil ist (S&P Dow Jones Indices (2018)).

Die Umsetzung einer guten Multifaktorstrategie auf Einzeltitelbasis ist aufwendig und kann somit für Privatinvestoren kostspielig sein. Durch unsere automatisierten und systematischen Anlageprozesse, sind wir in der Lage, diesen speziellen und sophistizierten Investmentstil effizient umzusetzen.

Referenzen

W. F. Sharpe. Capital asset prices: A theory of market equilibrium under conditions of risk. The journal of finance, 19(3):425–442, 1964.

J. Lintner. Security prices, risk, and maximal gains from diversification. The journal of finance, 20(4):587–615, 1965.

J. Mossin. Equilibrium in a capital asset market. Econometrica: Journal of the econometric society, pages 768–783, 1966.

E. F. Fama and K. R. French. The capital asset pricing model: Theory and evidence. Journal of economic perspectives, 18(3):25–46, 2004.

S. Ross. The arbitrage theory of capital asset pricing. Journal of Economic Theory, 13(3): 341–360, 1976.

E. F. Fama and K. R. French. The cross-section of expected stock returns. the Journal of Finance, 47(2):427–465, 1992.

E. F. Fama and K. R. French. Common risk factors in the returns on stocks and bonds. Journal of financial economics, 33(1):3–56, 1993.

S. Basu. Investment performance of common stocks in relation to their price-earnings ratios: A test of the efficient market hypothesis. The journal of Finance, 32(3):663–682, 1977.

R. W. Banz. The relationship between return and market value of common stocks. Journal of financial economics, 9(1):3–18, 1981.

M. M. Carhart. On persistence in mutual fund performance. The Journal of finance, 52(1): 57–82, 1997.

E. F. Fama and K. R. French. A five-factor asset pricing model. Journal of financial economics, 116(1):1–22, 2015.

J. Bender and F. Nielsen. Earnings quality revisited. The Journal of Portfolio Management, 39(4):69–79, 2013.

S&P Dow Jones Indices. The Merits and Methods of Multi-Factor Investing. Online, Apr. 2022. URL https://www.stoxx.com/document/Indices/Common/Indexguide/stoxx_ index_guide.pdf.

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Aktives Anlegen mit Everon

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Everon steht grundsätzlich für den aktiven Anlageansatz, jedoch haben wir unsere eigene Definition dafür. Wir verstehen unter „aktiv“ eine systematische, unemotionale und quantitative Art und Weise, Anlageinstrumente zu analysieren. Wir versuchen nicht, den Markt zu «timen», da kurzfristige Marktentwicklungen meist nur schwer vorherzusehen sind und oftmals auch auf Spekulationen beruhen. Aus diesem Grund handeln wir in vordefinierten Zeitintervallen, die je nach Marktphase und Marktschwankungen kürzer oder länger sein können.

Wir bewerten ein weltweites Universum von Anlageinstrumenten (z.B. Aktien) nach bestimmten Kriterien, wie zum Beispiel Risiko oder Qualität eines Instruments. In die Analyse fliessen auch diverse „Faktoren“ ein, deren Existenz auch in der Wissenschaft anerkannt sind. Die Kombination aus diesen Kriterien und Faktoren ermöglicht uns eine aktive Anpassung unserer Strategien, so dass sie langfristig eine optimale risiko-adjustierte Renditen generieren. Darunter versteht man die Optimierung der Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko. Diesen Investmentstil nennt man „Multi-Factor Investing“.

Lesetipp: AMCs – aktiv verwaltete Zertifikate

Gründe für den aktiven Everon Ansatz

Jegliche Kundewünsche können berücksichtigt werden.

Dies beinhaltet sowohl die explizite Inklusion als auch die explizite Exklusion bestimmter Unternehmen/Titel.

Wir verfolgen mit unserem Anlageansatz eine sogenannte «Multi-Factor Strategy».

Bereits vor über 50 Jahren wiesen Wissenschaftler nach, dass es gewisse Faktoren im Markt gibt, die Investoren eine zusätzliche Risikoprämie über der Marktrendite erwirtschaften lässt, wenn sie durch ihre Investition diesen Faktoren ausgesetzt sind. Ein Beispiel hierfür ist der «Size»-Faktor, welcher besagt, dass kleine Unternehmen eine Überrendite gegenüber grossen Unternehmen erzielen.

Quelle: https://www.spglobal.com/spdji/en/documents/research/research-the-merits-and-methods-of-multi-factor-investing.pdf

Weitere gut bekannte und in der Wissenschaft anerkannte Faktoren sind «Quality», «Momentum» und «Value» (siehe Grafik oben). Aus diesem Grund gibt es auch Anbieter, welche durch Abbildung eines bestimmten Indizes ein Produkt (meist ein börsengehandelter Fonds, sog. ETF) dieses Faktors anbieten. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Kombination verschiedener Faktoren in einem Portfolio wesentlich performanter ist, als in einzelne Faktoren zu investieren oder im gesamten Markt selbst zu investieren. Dies ist die Grundlage der Everon Investmentphilosophie.

Wir haben die Möglichkeit in unterschiedlichen Marktphasen den Fokus auf unterschiedliche Faktoren zu legen.

Es hat sich gezeigt, dass gewisse Faktoren in bestimmten Marktphasen besonders gut geeignet sind. So können wir speziell in turbulenteren Marktphasen das Portfolio aktiv steuern. Aktives Investieren bietet individuelle Lösungen für jeden Anleger. So können Risiko-Rendite-Verhältnisse geschaffen werden, welche mittels einer passiven Anlage (z.B. der ganze Schweizer Markt) nicht möglich sind.

Durch die Direktanlage ist der Kunde Aktionär der Unternehmen.

Hält man echte Unternehmensaktien, so werden direkt Dividenden ausbezahlt und es stehen alle Aktionärsrechte und -pflichten offen, wie beispielsweise Stimmrechte. So ist es auch möglich, aktiv Einfluss auf das Unternehmen zu nehmen. Unser Angebot richtet sich an Kundinnen und Kunden, denen es nicht egal ist, was sich in Ihrem Investmentportfolio befindet. Das Portfolio ist zu jeder Zeit völlig transparent einsehbar. Bei vielen passiven Anlageinstrumenten ist das nicht so: Durch die Abbildung eines gesamten Marktes investiert man auch in Bereiche oder Unternehmen investiert, die möglicherweise nicht erwünscht sind. Durch den direkten und aktiven Ansatz sind wir jederzeit in der Lage, jegliche Art von Investments nach Ihren Vorstellungen umzusetzen. Wir sind weder an gewisse Produkte noch an vordefinierte Zusammensetzungen von Indizes gebunden. Dies ermöglicht es uns auch in der Zukunft, neuste wissenschaftliche Erkenntnisse in unsere Strategien miteinfliessen zu lassen.

Vorteil gegenüber der eigenen Umsetzung eines aktiven Ansatzes: Unsere Expertise in der Beurteilung von einzelnen Anlageinstrumenten und die Vermeidung von sogenannten «Behavioral Biases».

„Behavioral Biases“ sind Merkmale der menschlichen Psychologie, die dazu führen, dass Individuen suboptimale Investitionsentscheidungen treffen. Das beste Beispiel ist das sogenannte «Herding», auch vergleichbar mit der kürzlich prominent gewordenen «Fear of Missing Out (FOMO)». Hierbei geht es darum, dass Menschen dazu neigen, in Aktien zu investieren, die bisher schon sehr gut performt haben. Individuen neigen dazu, das zu tun, was andere auch tun (sog. „Herding“ oder Herdentrieb) oder bekommen das Gefühl, sie würden eine einmalige Gelegenheit verpassen («FOMO»).

Lesetipp: Mehr über die Vorteile von AMCs für Investoren

Aktives Investieren hilft dabei, verschiedene Funktionen der Finanzmärkte zu erfüllen.

Aktives Investieren trägt zur Effizienz der Finanzmärkte bei. Unter Markteffizienz versteht man, dass der Marktpreis den tatsächlichen Wert korrekt abbildet, bzw. alle den Marktteilnehmern zur Verfügung stehenden Informationen richtig bewertet sind. In effizienten Märkten fliesst das Kapital zu «guten» Unternehmen fliesst, während «schlechte» Unternehmen kein Kapital erhalten und so früher oder später vom Markt verschwinden. Ausserdem entsteht eine faire Preisbildung, da aktive Investoren mit unterschiedlichen Ansichten an den Märkten agieren. Dies sorgt für Liquidität für Käufer und Verkäufer. Passive Anleger hingegen allozieren das Kapital quasi «blind», da sie Käufe und Verkäufe von Titeln nur im Zusammenhang mit der Abbildung des Indizes tätigen und so keinerlei Qualitätsprüfung vornehmen.

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Marktupdate Januar 2022

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Hintergründe der aktuellen Marktsituation

In den letzten Tagen haben wir extreme Bewegungen an den weltweiten Kapitalmärkten beobachten müssen. Die Hauptgründe hierfür sind die zuletzt angekündigten Zinserhöhungen und die aktuelle politische Situation in der Ukraine.

Grundsätzlich ist die Erhöhung von Zinsen ein Zeichen dafür, dass eine Wirtschaft gut läuft. Im aktuellen Fall jedoch beruht die Zinserhöhung verschiedener Notenbanken darauf, dass in vielen Ländern eine überdurchschnittlich hohe Inflation herrscht. Die Gründe hierfür sind einerseits in der lockeren Geldpolitik der Notenbanken während der Coronakrise zu finden, andererseits aber auch in der Störung von internationalen Lieferketten, ausgelöst durch die Coronakrise. So führt eine Verknappung der Güter bei steigender Geldmenge zu steigenden Preisen.

Höhere Zinsen bedeuten für viele Unternehmen höhere Finanzierungskosten. Dies betrifft vor allem Unternehmen, die noch viel Kapital in ihr Wachstum investieren müssen, sogenannte „Growth“ Aktien. Aus diesem Grund sind es auch diese Titel, die von der aktuellen Marktkorrektur am meisten betroffen sind. Ein weiterer Punkt, der die Marktteilnehmer aktuell beunruhigt, ist die Unsicherheit über die Geschwindigkeit und Ausprägung der angekündigten Zinserhöhungen.

Everon beobachtet die Märkte genau und ist der Meinung, dass die Marktteilnehmer aktuell überreagieren, da die wirtschaftlichen Daten vor allem im letzten Jahr sehr positiv ausgefallen sind. In gewisser Weise kann man auch davon ausgehen, dass einige Akteure am Markt die ausserordentlichen Gewinne des letzten Börsenjahres nun realisieren wollen, indem sie ihre Positionen verkaufen. Eine Zinserhöhung ist im Grunde ein normaler Vorgang, der früher oder später wieder passieren musste. Das Niedrigzinsumfeld ist für uns aus psychologischer Sicht schon zur Normalität geworden.

Ausverkauf beschränkt sich grösstenteils auf Aktienmärkte

Im Hinblick auf andere Märkte, beispielsweise den Obligationenmarkt, sehen wir, dass die jetzige Situation eindeutig nicht mit jener Anfang 2020 zu vergleichen ist. Die Credit Spreads auf Unternehmensanleihen sind weiterhin unverändert auf tiefem Niveau. Credit Spreads beschreiben die Differenz zwischen risikofreien und risikobehafteten Zinssätzen und können als Risikoaufschlag gesehen werden, welche Firmen bei ihrer Fremdkapitalfinanzierung zusätzlich bezahlen müssen, um die Fremdkapitalgeber für das Ausfallrisiko zu kompensieren. Dies ist ein guter Indikator für die allgemeine wirtschaftliche Verfassung der Unternehmen.

Wie Everon auf die aktuelle Marktsituation reagiert

Wir haben uns entschieden, unsere Portfolien kurzfristig nicht auf Verluste abzusichern (sog. „Hedging“), da dies einerseits sehr kostspielig ist und wir andererseits nur einen begrenzten Nutzen darin sehen. Stattdessen schichten wir innerhalb der Portfolien in stabilere Industrien und Faktoren um und bereiten uns darauf vor, in der unvermeidbaren Erholungsphase der Aktienmärkte gezielt sich bietende Chancen auszunutzen. Da es wissenschaftlich bewiesen ist, dass etwa 80% der Rendite durch die strategische Asset Allokation erklärt wird, möchten wir an dieser aktuell weiterhin festhalten. Dies hat sich bisher mittel- bis langfristig ausgezahlt.

Darum heisst es nun, auch in dieser turbulenteren Marktphase Ruhe zu bewahren und sich nicht von kurzfristigen Verlusten verunsichern zu lassen. Korrekturen, wie wir sie aktuell sehen, sind völlig normal, besonders vor dem Hintergrund der letzten überaus positiven Börsenjahre. Und diese haben auch einen entscheidenden Vorteil: Es sind die besten Zeitpunkte, um zusätzliches Kapital zu investieren. Solange sich bei Ihrer finanziellen Situation oder Ihrem Risikoprofil nichts verändert hat, sind wir mit Ihrer aktuellen Strategie langfristig weiterhin auf Kurs.

Everon zählt zu den besten Schweizer Vermögensverwaltern

Reading Time: < 1 minuteDer Vergleichsdienst firstfive zeichnet diverse Anlagestrategien von Everon aus.

Der unabhängige Depotleistungsvergleich von firstfive, auf dessen Basis das renommierte Wirtschaftsmagazin BILANZ die besten Schweizer Vermögensverwalter auszeichnet, attestiert Everon Bestnoten. Im Vergleich wurden Portfolien von bankenunabhängigen Vermögensverwaltern auf Performance, Risiko und Sharpe-Ratio (Rendite-Risiko-Verhältnis) untersucht. Das Ergebnis: Gleich in drei von vier Risikoklassen rangieren die Everon-Portfolien unter den schweizweit besten fünf. Die Everon-Portfolien in den Risikoklassen „konservativ“, „ausgewogen“ und „moderat dynamisch“ wurden sowohl für ihre Performance als auch ihre Sharpe-Ratio gewürdigt.  

„Das Resultat freut uns und bestärkt uns in unserer langjährigen Investitionsphilosophie, risikoadjustiert hohe Renditen zu erzielen. Dabei kommen auch individuelle Kundenwünsche, wie beispielsweise nachhaltiges Investieren, zur Geltung.“, kommentiert Everon-CEO Florian Rümmelein das Ergebnis.