Momentum als Renditefaktor: Systematik hinter relativer Stärke.

CIOJonas

In der modernen Portfoliotheorie hat sich das systematische Investieren mittels quantitativer Faktoren etabliert. Einer der am besten dokumentierten und am breitesten eingesetzten Faktoren ist der Momentum-Faktor. Er beschreibt die Tendenz von Anlageinstrumenten wie z.B. Aktien, Kurstrends fortzusetzen: Aktien mit starker relativer Performance über einen definierten Zeitraum erzielen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch in naher Zukunft überdurchschnittliche Renditen – und umgekehrt. Dieses wissenschaftliche Fundament ist ein wichtiger Pfeiler der Everon-Multifaktor-Strategie.

Was versteht man unter Momentum?

Momentum misst die relative Kursveränderung einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum. Eine gängige Berechnungsformel ist:

wobei Pi,t der Preis der Aktie i zum Zeitpunkt t und k der Betrachtungszeitraum in Monaten (typischerweise 6 bis 12 Monate) ist.

Alternativ kann das Momentum als Risiko-adjustierte Rendite formuliert werden, z. B. durch die Sharpe-Ratio (Verhältnis Rendite zu Risiko) auf rollierender Basis. Momentum zählt zu den Faktoren mit robuster historischer Überrendite:

  • In den USA erzielte der Momentum-Faktor zwischen 2000 und 2020 eine annualisierte Überschussrendite von rund 5–7 % p.a. (je nach Methodik).
  • Auch in Europa und den Schwellenländern zeigen sich ähnliche Prämien, wenngleich mit höherer Volatilität.
  • Im Vergleich zu anderen Faktoren – wie z.B. Value oder Size – war Momentum in den späten 2010er-Jahren besonders erfolgreich, vor allem in Phasen niedriger Zinsen und klarer Markttrends.

Lesetipp: Faktor-Risikoprämien: Value, Momentum, Size und Quality in den letzten Jahren

Momentum funktioniert typischerweise in Marktphasen mit:

  • klarem Trend (z. B. expansive geldpolitische Phasen),
  • fundamentaler Divergenz (z. B. Branchenrotation),
  • hohem Anlegerfokus auf relative Stärke (z. B. Wachstumsphasen).

Schwächen zeigt Momentum hingegen in:

  • Trendbrüchen (z. B. nach Marktkorrekturen oder politischen Schocks),
  • starkem Reversal-Verhalten (z. B. in der Covid-Erholungsphase März–Juni 2020),
  • verengten Märkten, wenn nur wenige Titel die Indexperformance treiben (Momentum-Cluster-Risiko).

Momentum weist typischerweise folgende Eigenschaften auf:

  • Negative Korrelation zum Value-Faktor (insbesondere bei stark unterbewerteten Aktien, die als Turnaround-Kandidaten gelten),
  • Leicht positive Korrelation zum Quality-Faktor (hochprofitabel wachsende Unter-nehmen schneiden oft auch im Momentum gut ab),
  • Geringe Korrelation zum Low-Volatility-Faktor

Diese Eigenschaften machen Momentum zu einem effektiven Diversifikator in einem Multifaktor-Portfolioansatz.

Unterschiedliche Momentum-Definitionen

Es existieren zahlreiche Varianten des Momentum-Begriffs:

  • Preisbasierte Indikatoren:
    • 12M-1M Performance (klassisch)
    • 6M Performance, 3M Performance, 1M Reversal
    • Durchschnittlicher Performance-Rang über mehrere Zeitfenster
  • Technische Indikatoren:
    • Relative Strength Index (RSI)
    • Moving Average Convergence Divergence (MACD)
    • Abstand zur 200-Tage-Linie
  • Risiko-adjustierte Varianten:
    • Rendite/Volatilität über 6–12 Monate
    • Momentum-Score relativ zur Sektor- oder Marktvolatilität

Die Wahl der Definition hängt vom Ziel des Einsatzes ab: aggressives Timing, defensives Rebalancing oder neutrales Stock Ranking.

Unser Ansatz bei Everon

Bei Everon integrieren wir Momentum nicht als monolithische Metrik, sondern als komponentenbasierten Scoreder mehrere Sub-Indikatoren kombiniert. Unser Portfolio Management Engine verwendet dazu beispielsweise

  • kurz-, mittel- und langfristige Preis-Momentums .
  • Sektor-adjustierte Momentum-Rankings,
  • risiko-adjustierte Momentum-Werte auf Basis von rollierenden Sharpe-Verhältnissen,
  • technische Trendfilter.

Diese Sub-Scores werden in einem gewichteten Gesamtwert zusammengeführt, der in unsere dynamische Gewichtung eines Endscores einer Aktie einfliesst. Momentum wirkt dabei nicht isoliert, sondern in Kombination mit weiteren Faktoren wie Value, Quality oder Volatilität. Je nach Marktphase können die Momentum-Scores mehr oder weniger stark gewichtet werden.

Beispiel: In einem stabilen Bullenmarkt mit klarer Branchenrotation kann Momentum ein wichtiges Kriterium für Übergewichtungen sein. In volatilen Seitwärtsmärkten reduzieren wir hingegen gezielt die Relevanz momentumgetriebener Komponenten, um Reversal-Risiken zu begrenzen.

Lesetipp: Factor Investing mit Everon

Fazit

Momentum ist ein vielseitiger und bewährter Faktor im systematischen Investieren – allerdings kein Selbstläufer. Entscheidend ist eine robuste, mehrdimensionale Definition.

Finanzberatung für Unternehmen: Die grössten Herausforderungen

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Die Schweizer Wirtschaftslandschaft ist geprägt von Dynamik und Wandel. In diesem Umfeld stehen Unternehmen aller Grössenordnungen vor der Aufgabe, ihre finanziellen Ressourcen optimal zu verwalten und einzusetzen. Doch die Anforderungen an eine professionelle Finanzführung haben sich in den letzten Jahren deutlich verschärft. Regulatorische Vorgaben werden komplexer, digitale Technologien verändern Geschäftsprozesse, und der internationale Wettbewerb nimmt zu. 

Viele Schweizer Unternehmen verfügen zwar über exzellente Produkte und Dienstleistungen, scheitern jedoch an finanziellen Hürden – nicht selten aufgrund mangelnder strategischer Finanzplanung.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Liquiditätsengpässe stellen für Schweizer Unternehmen die häufigste finanzielle Herausforderung dar – eine professionelle Treasury-Planung ist essenziell
  • Die Komplexität der Rechnungslegungsstandards wie Swiss GAAP FER erfordert spezialisiertes Fachwissen
  • Unternehmensspezifische Finanzberatung unterscheidet sich wesentlich je nach Grösse und Entwicklungsphase des Unternehmens
  • Digitalisierung der Finanzprozesse bietet erhebliche Effizienzpotenziale, stellt aber gleichzeitig eine Implementierungsherausforderung dar
  • Die Wahl des richtigen Finanzberaters sollte auf Branchenkompetenz und Verständnis für die individuellen Unternehmensbedürfnisse basieren

Liquiditätsmanagement als Grundlage

Die ausreichende Verfügbarkeit von Liquidität bildet das Fundament jeder erfolgreichen Unternehmensführung. Anders als bei strategischen Planungsfehlern, die sich oft erst langfristig auswirken, können Liquiditätsengpässe ein Unternehmen innerhalb kürzester Zeit in existenzielle Not bringen. 

Bei kleineren und mittleren Unternehmen in der Schweiz können unerwartete Marktschwankungen oder Zahlungsverzögerungen besonders schnell zu kritischen Situationen führen.

Herausforderungen im Treasury und Financial Risk Management zeigen sich besonders in volatilen Marktphasen. Die akkurate Prognose von Cashflows wird durch externe Faktoren wie Währungsschwankungen, Änderungen der Zinspolitik und schwankende Rohstoffpreise erschwert. Viele KMUs in der Schweiz unterschätzen zudem die Bedeutung eines professionellen Forderungsmanagements.

Ein effektives Liquiditätsmanagement erfordert die Einrichtung transparenter Controlling-Systeme. Diese müssen frühzeitig Warnsignale erkennen und Handlungsspielräume aufzeigen. Beachten Sie dabei:

  • Tägliche Überwachung der Zahlungsströme
  • Etablierung eines rollierenden 13-Wochen-Plans für kurzfristige Liquidität
  • Regelmässige Stresstests für verschiedene Marktszenarien
  • Aufbau ausreichender Liquiditätsreserven entsprechend der Unternehmensrisiken

Lesetipp: Private Debt – alternative Firmenfinanzierung und spannende Anlageklasse

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Controlling und Accounting als Steuerungsinstrumente

Die Anforderungen an das Controlling und Accounting sind in Schweizer Unternehmen deutlich gestiegen. Die Finance-Abteilung entwickelt sich dabei vom reinen internen Dienstleister zum strategischen Partner der Geschäftsführung. Sie liefert entscheidungsrelevante Informationen und unterstützt die Unternehmenssteuerung durch aussagekräftige Kennzahlen.

Zeitnahes Controlling ermöglicht präventives Handeln. Häufig fehlt es jedoch an der notwendigen Datenbasis oder an standardisierten Prozessen, um ein leistungsfähiges Controlling zu etablieren. Viele Unternehmen kämpfen zudem mit Silostrukturen, bei denen Finanzinformationen isoliert betrachtet werden, statt sie ganzheitlich zu analysieren.

Die Integration von operativer und strategischer Planung stellt eine besondere Herausforderung dar. Während das operative Controlling kurzfristige Steuerungsimpulse gibt, müssen diese mit den langfristigen Unternehmenszielen in Einklang gebracht werden. Ein durchdachtes Management Accounting berücksichtigt daher beide Zeithorizonte und stellt sicher, dass taktische Entscheidungen die strategische Ausrichtung unterstützen.

Moderne Controlling-Ansätze umfassen:

  • Den Aufbau einer integrierten Planungslandschaft
  • Die Definition von unternehmensspezifischen Key Performance Indicators (KPIs)
  • Die Implementierung eines systematischen Berichtswesens
  • Die Etablierung von Frühindikatoren statt reiner Vergangenheitsbetrachtung

Lesetipp: Die unverzichtbaren Werkzeuge für den Finanzberater

Rechnungslegung und Rechnungslegungsstandards

Die Wahl des richtigen Rechnungslegungsstandards stellt für viele Schweizer Unternehmen eine grundlegende Herausforderung dar. Je nach Unternehmensgrösse, Branche und internationaler Ausrichtung können unterschiedliche Standards sinnvoll sein. Während das Obligationenrecht (OR) Mindestanforderungen definiert, bieten Swiss GAAP FER und IFRS umfassendere Regelwerke, die jedoch mit höherem Aufwand verbunden sind.

Swiss GAAP FER hat sich für mittelgrosse Unternehmen etabliert, da es einen guten Kompromiss zwischen Transparenz und Aufwand darstellt. Der Standard wird kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Anforderungen angepasst. Die Umstellung von OR auf Swiss GAAP FER erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und oft externe Unterstützung.

Die Einhaltung regulatorischer Vorgaben wird zunehmend komplexer. Neben den Rechnungslegungsstandards sind weitere Regulierungen zu beachten, etwa im Bereich der Finanzmarktaufsicht oder bei branchenspezifischen Vorschriften. Besonders herausfordernd ist die Integration dieser Anforderungen in bestehende Prozesse und IT-Systeme.

Zu den praktischen Herausforderungen gehören:

  • Die korrekte Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
  • Die angemessene Abbildung von komplexen Geschäftsvorfällen
  • Die Einhaltung von Offenlegungspflichten
  • Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Berichterstattung
Rechnungslegung

Digitalisierung der Finanzprozesse

Die digitale Transformation verändert die Finanzfunktion grundlegend. Moderne Technologien bieten die Chance, Routineaufgaben zu automatisieren, Datenqualität zu verbessern und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Schweizer Unternehmen sehen sich jedoch bei der Implementierung digitaler Lösungen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

Business Intelligence und Analytics-Lösungen ermöglichen tiefere Einblicke in die finanzielle Performance. Voraussetzung ist jedoch eine konsistente Datenbasis und klar definierte Prozesse. Viele Unternehmen kämpfen mit Datensilos und inkonsistenten Definitionen, was die Aussagekraft von Analysen einschränkt.

Die Automatisierung von Finanzprozessen durch Robotic Process Automation (RPA) und künstliche Intelligenz bietet erhebliche Effizienzpotenziale. Der Einsatz dieser Technologien erfordert jedoch eine gründliche Prozessanalyse und oft auch eine Neugestaltung bestehender Abläufe. Besonders in gewachsenen Strukturen stellt dies eine Herausforderung dar.

Erfolgreiche Digitalisierungsprojekte im Finanzbereich zeichnen sich aus durch:

  • Eine klare Strategie mit definierten Zielen und Prioritäten
  • Die frühzeitige Einbindung der Fachabteilungen
  • Einen schrittweisen Implementierungsansatz mit schnellen Erfolgen
  • Kontinuierliche Schulung und Entwicklung der Mitarbeitenden

Lesetipp: Professionelle Finanzberatung: Wann sich der Expertenrat auszahlt und für wen

Unternehmenstyp-spezifische Herausforderungen

Die Anforderungen an die Finanzfunktion unterscheiden sich je nach Unternehmenstyp und Entwicklungsphase erheblich. Eine massgeschneiderte Finanzberatung berücksichtigt diese spezifischen Bedürfnisse.

Startups und Wachstumsunternehmen

Junge Unternehmen stehen vor besonderen Finanzierungsherausforderungen. Der Zugang zu Kapital ist oft eingeschränkt, gleichzeitig besteht ein hoher Investitionsbedarf. Die Etablierung eines soliden Financial Plannings ist entscheidend, um Investoren zu überzeugen und die Burn Rate zu kontrollieren.

Schweizer Startups müssen frühzeitig ein professionelles Finanzmanagement aufbauen. Während in der Anfangsphase oft die Produktentwicklung im Vordergrund steht, werden bei Finanzierungsrunden aussagekräftige Finanzinformationen und Planungen erwartet. Neben der eigentlichen Kapitalbeschaffung stellen auch die Bewertung des Unternehmens und die Verhandlung mit Investoren besondere Herausforderungen dar.

KMUs und mittelständische Unternehmen

Für etablierte KMUs liegt die Herausforderung häufig in der Balance zwischen operativem Tagesgeschäft und strategischer Finanzplanung. Viele mittelständische Unternehmen in der Schweiz verfügen über eine solide Eigenkapitalbasis, nutzen jedoch nicht alle Potenziale zur Optimierung ihrer Kapitalstruktur.

Die Nachfolgeplanung stellt eine besondere finanzielle Herausforderung dar. Die rechtzeitige Vorbereitung der Unternehmensnachfolge, sei es innerhalb der Familie oder durch externe Übernehmer, erfordert eine sorgfältige Planung und oft auch eine Neuordnung der Finanzstrukturen. Steuerliche Aspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Grossunternehmen und Konzerne

Grössere Unternehmen stehen vor der Herausforderung, komplexe Finanzstrukturen effizient zu steuern. Die Integration verschiedener Geschäftsbereiche, möglicherweise mit unterschiedlichen ERP-Systemen und Prozessen, erfordert ein durchdachtes Finanzmanagement.

Die internationale Ausrichtung vieler Schweizer Grossunternehmen bringt zusätzliche Komplexität mit sich. Währungsrisiken, unterschiedliche regulatorische Anforderungen und steuerliche Aspekte müssen berücksichtigt werden. Eine Harmonisierung der Finanzprozesse über Ländergrenzen hinweg ist oft ein langwieriges und anspruchsvolles Unterfangen.

Ablauf Beratung

Optionen der Finanzberatung für Unternehmen

Bei der Wahl des passenden Finanzberaters stehen unterschiedliche Optionen zur Auswahl. Jede hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die je nach individueller Unternehmenssituation unterschiedlich zu bewerten sind.

Unabhängige Finanzberater bieten eine neutrale Perspektive ohne Interessenkonflikte. Sie sind nicht an bestimmte Produkte gebunden und können massgeschneiderte Lösungen entwickeln. Besonders für mittelständische Unternehmen ist die persönliche Betreuung durch einen unabhängigen Berater mit tiefem Branchenverständnis wertvoll.

Banken und Finanzinstitute verfügen über umfassende Expertise im Bereich Finanzierung und Kapitalmarkt. Sie können Unternehmen den Zugang zu verschiedenen Finanzierungsinstrumenten erleichtern. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Beratung von Produktinteressen beeinflusst wird.

Spezialisierte Beratungsunternehmen fokussieren sich auf bestimmte Branchen oder Themenfelder und bringen entsprechend tiefes Fachwissen mit. Sie können Best Practices aus vergleichbaren Unternehmen einbringen und spezifische Problemstellungen adressieren.

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bieten neben der klassischen Prüfung auch umfassende Beratungsleistungen an. Ihr Vorteil liegt in der ganzheitlichen Betrachtung von Rechnungslegung, Controlling und steuerlichen Aspekten. Für börsennotierte Unternehmen können jedoch Unabhängigkeitsanforderungen die gleichzeitige Prüfung und Beratung einschränken.

Digitale Beratungsplattformen und FinTech-Lösungen gewinnen auch in der Schweiz zunehmend an Bedeutung. Sie bieten standardisierte Lösungen zu attraktiven Konditionen, können jedoch die individuelle Betreuung durch persönliche Berater nicht vollständig ersetzen.

Bei der Auswahl eines Finanzberaters sollten Sie berücksichtigen:

  • Die spezifische Branchenkompetenz und Referenzen
  • Das Verständnis für Ihre Unternehmenssituation und -ziele
  • Die Unabhängigkeit und potenzielle Interessenkonflikte
  • Die methodische Kompetenz und technologische Ausstattung
  • Die persönliche Chemie und Kommunikationskultur

Lesetipp: Was macht ein Finanzberater? Typische Aufgaben & Alltag

Häufig gestellte Fragen

Wann ist der richtige Zeitpunkt, eine externe Finanzberatung hinzuzuziehen?

Der ideale Zeitpunkt für externe Finanzberatung ist vor dem Auftreten akuter Probleme. Besonders sinnvoll ist professionelle Unterstützung bei Wachstumsphasen, anstehenden Investitionsentscheidungen oder strukturellen Veränderungen. Auch bei der Einführung neuer Rechnungslegungsstandards oder IT-Systeme kann externe Expertise wertvoll sein. Warten Sie nicht, bis finanzielle Engpässe entstehen – präventive Beratung ist wesentlich effektiver als Krisenintervention.

Wie finde ich den passenden Finanzberater für mein Unternehmen?

Die Suche nach dem richtigen Finanzberater beginnt mit einer klaren Definition Ihrer Anforderungen. Erstellen Sie ein Anforderungsprofil und holen Sie mehrere Angebote ein. Achten Sie besonders auf Branchenerfahrung und Referenzen. Netzwerke wie der Schweizerische Verband der Wirtschaftsberater oder Branchenverbände können wertvolle Hinweise geben. Persönliche Empfehlungen von Geschäftspartnern oder anderen Unternehmern sind oft besonders verlässlich. Führen Sie ausführliche Gespräche, um die Arbeitsweise und das Verständnis für Ihre spezifischen Herausforderungen zu prüfen.

Welche finanziellen Kennzahlen sind für mein Unternehmen wirklich relevant?

Die relevanten Kennzahlen hängen stark von Ihrer Branche, Unternehmensgrösse und aktuellen Herausforderungen ab. Grundsätzlich sollten Sie Liquiditätskennzahlen wie den Cash Conversion Cycle immer im Blick haben. Rentabilitätskennzahlen wie EBITDA-Marge oder Return on Investment geben Aufschluss über die Ertragskraft. Für wachstumsorientierte Unternehmen sind zudem Indikatoren wie Customer Acquisition Cost oder Lifetime Value wichtig. Ein guter Finanzberater hilft Ihnen, ein massgeschneidertes Kennzahlensystem zu entwickeln, das sich auf die für Ihr Geschäftsmodell kritischen Faktoren konzentriert.

Wie kann ich die Qualität einer Finanzberatung beurteilen?

Die Qualität einer Finanzberatung zeigt sich an konkreten Ergebnissen und messbaren Verbesserungen. Achten Sie auf die Transparenz der Vorgehensweise und die Nachvollziehbarkeit der Empfehlungen. Ein guter Berater erklärt komplexe Zusammenhänge verständlich und bezieht Sie aktiv in Entscheidungsprozesse ein. Regelmässige Fortschrittsberichte und die Erreichung definierter Meilensteine sind weitere Qualitätsindikatoren. Nicht zuletzt sollte die Beratung einen nachhaltigen Wissenstransfer bewirken, der Sie befähigt, künftige Herausforderungen eigenständiger zu bewältigen.

Finanzberatung

Fazit und Ausblick

Die finanzielle Führung von Unternehmen in der Schweiz steht vor vielfältigen Herausforderungen. Liquiditätsmanagement, professionelles Controlling, komplexe Rechnungslegungsstandards und die Digitalisierung von Finanzprozessen erfordern spezialisiertes Know-how und eine strategische Herangehensweise. Je nach Unternehmenstyp – vom Startup bis zum Grossunternehmen – ergeben sich spezifische Anforderungen an die Finanzfunktion.

Externe Finanzberatung kann einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen leisten. Die Auswahl des richtigen Beratungspartners sollte sorgfältig und auf Basis klar definierter Anforderungen erfolgen. Unabhängigkeit, Branchenkompetenz und methodisches Know-how sind dabei wichtige Auswahlkriterien.

In den kommenden Jahren wird die Bedeutung datenbasierter Finanzentscheidungen weiter zunehmen. Künstliche Intelligenz und Advanced Analytics werden neue Möglichkeiten eröffnen, Finanzprozesse zu optimieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig gewinnen Nachhaltigkeitsaspekte und ESG-Kriterien auch in der Finanzfunktion an Relevanz.

Für Schweizer Unternehmen gilt es, diese Entwicklungen aktiv zu gestalten und die Finanzfunktion als strategischen Partner im Unternehmen zu positionieren. Eine professionelle Finanzberatung kann dabei helfen, diesen Weg erfolgreich zu beschreiten und die finanziellen Weichen für nachhaltigen Unternehmenserfolg zu stellen.

Quellenangaben

Finanzberatung für Frauen: Ihr Weg zur finanziellen Unabhängigkeit

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Frauen in der Schweiz erhalten im Alter durchschnittlich ein Drittel weniger Rente als Männer – konkret etwa 20’000 CHF pro Jahr weniger. Gleichzeitig wächst der Anteil der Schweizerinnen, die ihr Geld eigenständig anlegen, innerhalb eines Jahres um fast 20 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen sowohl die Herausforderungen als auch die Veränderungen in der finanziellen Situation von Frauen. 

Gezielte Finanzberatung kann entscheidend dazu beitragen, bestehende Lücken zu schliessen und in jeder Lebensphase die Weichen für finanzielle Selbstbestimmung zu stellen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine Studie von Swiss Life (2024) beziffert den Gender Pension Gap in der Schweiz auf rund ein Drittel – Rentnerinnen erhalten jährlich ca. 20’000 CHF weniger als männliche Ruheständler
  • Hauptursache sind die unterschiedlichen Erwerbsbiografien: Teilzeitarbeit, Erwerbsunterbrechungen und tiefere Löhne schlagen sich in der Rente nieder
  • In der beruflichen Vorsorge (2. Säule) ist der Unterschied mit 67 Prozent laut Berner Fachhochschule besonders markant
  • Der Anteil investierender Frauen in der Schweiz wächst laut YouGov/BlackRock (2024) deutlich – dennoch legt nur jede dritte Frau Geld an, während es bei Männern mehr als jeder zweite tut
  • Eine strategische Finanzplanung in allen Lebensphasen kann Vorsorgelücken minimieren und langfristig zu finanzieller Unabhängigkeit führen
Frauen Herausforderungen

Finanzielle Herausforderungen in verschiedenen Lebensphasen

Die Rentendifferenz basiert vor allem auf den Einkommensunterschieden während des Erwerbslebens. Frauen in der Schweiz verdienen in den Jahren vor der Pensionierung durchschnittlich 40 bis 50 Prozent weniger als Männer – ein Unterschied, der sich direkt in den Altersleistungen niederschlägt.

In der beruflichen Vorsorge (2. Säule) ist die Lücke besonders gravierend. Das Bundesamt für Statistik dokumentiert, dass vier von zehn Schweizerinnen in Teilzeit arbeiten, was niedrigere Pensionskassenbeiträge zur Folge hat. Hinzu kommen häufigere Erwerbsunterbrechungen, die zu fragmentierten Beitragszahlungen führen.

Berufseinstieg: Kapital für späteren Vermögensaufbau

Der Berufseinstieg ist finanziell entscheidend, da hier die Weichen für die langfristige Vermögensentwicklung gestellt werden. Wer früh beginnt, profitiert erheblich vom Zinseszinseffekt. Eine Modellrechnung verdeutlicht: Bei monatlichen Einzahlungen von 300 Franken und einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent wächst das Vermögen nach 40 Jahren auf rund 400’000 Franken an. Bei gleicher Sparrate, aber nur 20 Jahren Anlagedauer, reduziert sich der Endbetrag auf etwa 120’000 Franken.

Lesetipp: Wie Sie als Berufseinsteiger Karriere in der Finanzindustrie machen

Familienplanung: Erwerbsbiografien bewusst gestalten

Die Familienplanung ist oft der Punkt, an dem sich Erwerbsbiografien von Frauen und Männern deutlich auseinander entwickeln. Eine Auswertung der Pensionskassenstatistik zeigt die langfristigen Auswirkungen: Reduziert eine Frau ihr Arbeitspensum von 100 auf 60 Prozent (bei einem Jahresgehalt von 84’000 Franken über zehn Jahre), entstehen Pensionskassenlücken von über 100’000 Franken. Diese setzen sich aus tieferen Einzahlungen und einer entsprechend tieferen Rente zusammen.

Bei der Familienplanung ist es daher wichtig, die langfristigen finanziellen Auswirkungen zu berücksichtigen und gemeinsam mit dem Partner Strategien zu entwickeln, die eine ausgewogene Beteiligung beider am Erwerbsleben ermöglichen.

Trennung oder Scheidung: Neue finanzielle Realität

Bei einer Scheidung zerplatzt für viele Frauen nicht nur die Vorstellung vom gemeinsamen Leben, sondern oft auch die finanzielle Sicherheit. Das Bundesgericht hat seine Rechtsprechung beim Unterhaltsrecht angepasst (BGE 144 III 481): Es orientiert sich nicht mehr am traditionellen Familienbild mit lebenslangen Unterhaltszahlungen, sondern erwartet eine stärkere wirtschaftliche Eigenverantwortung.

Eine Finanzanalyse nach der Trennung sollte daher zwei zentrale Aspekte beleuchten: die kurzfristige Sicherung des Lebensunterhalts und die langfristige Neuausrichtung der Altersvorsorge. Die Teilung der Pensionskassenguthaben bei einer Scheidung bietet zwar einen gewissen Schutz, reicht aber oft nicht aus, um bestehende Vorsorgelücken vollständig zu schliessen.

Vor der Pensionierung: Letzte Optimierungen nutzen

Fünf bis zehn Jahre vor der Pensionierung bieten sich letzte Möglichkeiten zur Optimierung der Altersvorsorge. Ein Einkauf in die Pensionskasse kann erhebliche Steuervorteile bringen. 

Fachleute empfehlen zudem, in dieser Phase eine umfassende Vorsorgeanalyse durchführen zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Möglichkeiten zur Optimierung ausgeschöpft werden.

Vorsorge

Das Schweizer Vorsorgesystem verstehen und nutzen

Das Schweizer Vorsorgesystem mit seinen drei Säulen hat für Frauen besondere Herausforderungen und Chancen:

  1. Die erste Säule (AHV) wirkt ausgleichend und kennt dank Erziehungsgutschriften und dem Splittingprinzip bei Ehepaaren kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Dennoch sollten Frauen regelmässig einen AHV-Kontoauszug anfordern, um Beitragslücken frühzeitig zu erkennen und zu schliessen.
  2. Die zweite Säule (berufliche Vorsorge) stellt für viele Frauen die grösste Herausforderung dar. Die Eintrittsschwelle liegt 2025 bei 22’680 Franken Jahreseinkommen, was insbesondere Teilzeitbeschäftigte benachteiligt. Hinzu kommt der Koordinationsabzug von 26’460 Franken, der das versicherte Einkommen weiter reduziert. Wer für mehrere Arbeitgeber tätig ist und bei keinem die Eintrittsschwelle erreicht, sollte prüfen, ob eine freiwillige Versicherungslösung (z. B. über eine Sammelstiftung) möglich ist, um Lücken in der Altersvorsorge zu vermeiden.
  3. Die dritte Säule (private Vorsorge) bietet Frauen die Möglichkeit, selbstbestimmt vorzusorgen. In die Säule 3a können Erwerbstätige mit Pensionskasse im Jahr 2025 bis zu 7’258 Franken einzahlen und den Betrag vom steuerbaren Einkommen abziehen. Für die langfristige Vermögensbildung empfehlen Fachleute Säule-3a-Lösungen mit einem Anteil an Wertschriften, da sie über längere Zeiträume deutlich höhere Renditechancen bieten als reine Sparkonten.

Erziehungs- und Betreuungsgutschriften aktiv nutzen

Die AHV kennt spezifische Ausgleichsmechanismen für Betreuungsarbeit: Erziehungsgutschriften werden automatisch angerechnet, wenn Kinder unter 16 Jahren betreut werden. Betreuungsgutschriften für die Pflege von Angehörigen müssen hingegen jährlich beantragt werden. Diese Gutschriften sind besonders wichtig für Frauen, da sie überproportional häufig Betreuungsaufgaben übernehmen.

Die richtige Finanzberatung finden

Eine professionelle Finanzberatung zeichnet sich durch mehrere Qualitätsmerkmale aus:

  • Unabhängigkeit: Die Beratung sollte frei von Produktverkaufsinteressen sein. Achten Sie auf transparente Honorarmodelle statt provisionsbasierte Vergütung.
  • Fachkompetenz: Fragen Sie nach Qualifikationen, Berufserfahrung und Spezialisierungen, besonders im Bereich Frauenfinanzen.
  • Empathie: Eine gute Beraterin oder ein guter Berater hört zu, versteht Ihre individuelle Situation und passt die Empfehlungen entsprechend an.
  • Transparenz: Alle Kosten, Risiken und Chancen sollten klar kommuniziert werden. Fordern Sie bei Unklarheiten konkrete Erläuterungen.

Spezialisierte Beratungsangebote in der Schweiz

In der Schweiz bieten verschiedene Institutionen spezialisierte Finanzberatung für Frauen an. 

Die Frauenorganisationen in den grösseren Städten verfügen über professionelle Beratungsangebote zu Vorsorge- und Budgetfragen. Diese Angebote umfassen in der Regel sowohl persönliche Gespräche als auch schriftliche Analysen der individuellen Vorsorgesituation. 

Daneben gibt es unabhängige Finanzberatende mit Spezialisierung auf die Bedürfnisse von Frauen. Diese bringen häufig sowohl Fachkompetenz im Finanzbereich als auch Erfahrung mit frauenspezifischen Finanzthemen mit und können besonders auf Themen wie Teilzeitarbeit, Erwerbsunterbrechungen oder die finanzielle Situation nach Trennungen eingehen.

Entscheidende Fragen für das Beratungsgespräch

Zur Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch sollten Sie folgende Fragen klären:

  • Wie erfolgt die Vergütung der Beratung? (Honorar, Provision oder Kombination)
  • Welche spezifischen Qualifikationen und Erfahrungen im Bereich Frauenfinanzen bringt die Beraterin mit?
  • Wie umfassend ist die Beratung – werden alle drei Säulen und zusätzliche Vermögensbildung berücksichtigt?
  • Welche konkreten Unterlagen werden für die Beratung benötigt?
  • Welche Nachbetreuung erfolgt nach der eigentlichen Beratung?
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Tipps & Mythen beim Investieren

Aufholjagd der Schweizer Anlegerinnen

Die jüngste YouGov/BlackRock-Studie (2024) zeigt eine dynamische Entwicklung: Während der Anteil investierender Schweizerinnen innerhalb eines Jahres um 19 Prozent stieg, bleibt der Gender Gap beim Investieren dennoch deutlich. Nur etwa jede dritte Frau legt Geld in Wertpapieren an, während es bei Männern mehr als jeder zweite tut.

Mit 45 Prozent Anlegern insgesamt liegt die Schweiz an der europäischen Spitze, nur knapp hinter den skandinavischen Ländern. Besonders bei jungen Frauen (18-24 Jahre) verzeichnet die Studie einen starken Zuwachs von 36 Prozent.

ETFs: Optimal für den Einstieg

ETFs (Exchange Traded Funds) sind bei Schweizer Anlegerinnen besonders beliebt. Sie bieten mehrere Vorteile, die sie besonders für Einsteigerinnen attraktiv machen:

  • Breit diversifizierte Portfolios reduzieren das Risiko im Vergleich zu Einzelaktien
  • Niedrige Verwaltungskosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds
  • Hohe Transparenz bezüglich der enthaltenen Wertpapiere
  • Flexibilität bei Ein- und Ausstieg durch börsentäglichen Handel

Mit populären ETFs, wie bspw. dem MSCI World Index konnten Anleger in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 9,4 Prozent jährliche Rendite erzielen – bei deutlich geringerem Risiko als mit Einzelaktien.

Lesetipp: Die bedeutendsten Schweizer Aktienindizes im Überblick

Einstieg mit überschaubaren Beträgen

Die Annahme, dass Geldanlagen grosse Summen erfordern, entspricht nicht mehr der heutigen Realität. Aktuelle Marktanalysen zeigen, dass durch die Digitalisierung im Finanzsektor die Einstiegshürden deutlich gesunken sind. Zahlreiche Online-Plattformen ermöglichen mittlerweile den Einstieg mit monatlichen Beiträgen ab 10 Franken.

Finanzmodelle verdeutlichen die langfristigen Auswirkungen regelmässiger Kleinbeträge: Bei einem monatlichen Sparplan von 100 Franken in einen breit gestreuten ETF kann über einen Zeitraum von 30 Jahren bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 5 Prozent ein Vermögen von etwa 80’000 Franken entstehen. Solche kontinuierlichen Investitionen können somit durchaus einen substantiellen Beitrag zur langfristigen finanziellen Absicherung leisten.

Mythen

Konkrete Schritte zur finanziellen Selbstbestimmung

1. Finanzielle Bestandsaufnahme machen

Der erste konkrete Schritt zur finanziellen Selbstbestimmung ist eine ehrliche Bestandsaufnahme. Erfassen Sie alle Einnahmen, Ausgaben, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. 

  • Fixkosten (Miete, Versicherungen, Steuern)
  • Variable Kosten (Lebensmittel, Kleidung, Freizeit)
  • Sparziele (kurz-, mittel- und langfristig)

Hilfreiche Werkzeuge können Finanz-Apps sein, die eine automatische Kategorisierung ermöglichen.

2. Schutz vor finanziellen Risiken aufbauen

Bevor Sie in den Vermögensaufbau investieren, sollten Sie sich gegen finanzielle Risiken absichern. Dazu gehört ein Notgroschen von drei bis sechs Monatsgehältern auf einem separaten Konto mit schnellem Zugriff. Dieser bietet Sicherheit bei unerwarteten Ausgaben oder Einkommensausfällen.

Daneben ist ein adäquater Versicherungsschutz wichtig. Prüfen Sie Ihre Absicherung bei Invalidität und im Todesfall, insbesondere wenn Sie Familie haben oder allein für Ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen.

3. Strategische Vorsorgeplanung umsetzen

Optimieren Sie Ihre Altersvorsorge systematisch in allen drei Säulen:

  • AHV: Fordern Sie alle drei Jahre einen AHV-Kontoauszug an und schliessen Sie eventuelle Beitragslücken.
  • Pensionskasse: Prüfen Sie, ob Ihre Pensionskasse Teilzeitarbeit fair berücksichtigt und ob der Koordinationsabzug anteilsmässig reduziert wird. Erwägen Sie freiwillige Einkäufe, wenn Ihre finanzielle Situation dies zulässt.
  • Säule 3a: Nutzen Sie die Möglichkeit, jährlich bis zu 7’258 Franken (Stand 2025) in die Säule 3a einzuzahlen. Für langfristiges Wachstum empfiehlt sich eine Lösung mit Wertschriftenanteil.
  • Säule 3b: Ergänzen Sie Ihre Vorsorge durch freies Sparen und Investieren, beispielsweise in ETFs oder Direktanlagen.

4. Erwerbstätigkeit langfristig planen

Die Erwerbsbiografie hat entscheidenden Einfluss auf die spätere Rente. Studien zeigen, dass ein durchschnittliches Arbeitspensum von mindestens 70 Prozent über das gesamte Berufsleben hinweg Vorsorgelücken deutlich reduzieren kann.

Falls eine Reduktion des Arbeitspensums – etwa für die Kinderbetreuung – notwendig ist, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Partner eine faire Aufteilung der Betreuungsaufgaben und Erwerbsarbeit anstreben. Die Swiss Life Studie bestätigt, dass gleichberechtigte Partnerschaften zu einer ausgeglicheneren Vorsorgesituation führen.

5. In Finanzwissen investieren

Fundiertes Finanzwissen bildet die Grundlage für selbstbestimmte Entscheidungen. Frauen mit gutem Finanzwissen investieren häufiger als Frauen ohne entsprechende Kenntnisse.

Nutzen Sie hochwertige Quellen zur Weiterbildung (Fachbücher, Workshops, Kurse, Podcasts) und wagen Sie sich schrittweise an Ihre Finanzplanung.

Finanzberatung

Fazit: Eigene Finanzen aktiv gestalten

Frauen, die ihre Finanzen aktiv gestalten, können die Weichen für ihre finanzielle Zukunft neu stellen. Die wachsende Zahl von Anlegerinnen in der Schweiz verdeutlicht, dass immer mehr Frauen die Kontrolle über ihre finanzielle Situation übernehmen.

Die wichtigsten Hebel sind eine bewusste Erwerbsplanung, die systematische Nutzung aller Vorsorgesäulen und der frühzeitige Einstieg in die Geldanlage. Eine unabhängige Finanzberatung kann dabei entscheidende Impulse geben und helfen, individuelle Strategien zu entwickeln.

Wer heute aktiv wird, sichert sich langfristig finanzielle Unabhängigkeit und Selbstbestimmung – in jeder Lebensphase.

Quellenangaben

AMC-Regeln und -Vorschriften: Was Investoren wissen müssen

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In der dynamischen Welt der Finanzanlagen haben sich Actively Managed Certificates (AMCs) als attraktive Investitionsvehikel für anspruchsvolle Anleger etabliert. Doch wie bei allen Finanzinstrumenten ist ein solides Verständnis des regulatorischen Rahmens unerlässlich. Gerade in der Schweiz, einem globalen Zentrum für Vermögensverwaltung, unterliegen AMCs spezifischen Vorschriften, die sowohl Schutz bieten als auch Flexibilität ermöglichen. 

Das Wichtigste auf einen Blick

  • AMCs in der Schweiz unterliegen primär dem Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) und dem Finanzinstitutsgesetz (FINIG)
  • Die FINMA fungiert als zentrale Aufsichtsbehörde mit umfassenden Kontrollbefugnissen
  • Emittenten müssen Transparenz bezüglich Gebührenstruktur, Risiken und Anlagestrategie gewährleisten
  • Governance-Anforderungen schützen Anleger vor Interessenkonflikten und operationellen Risiken
  • AMCs bieten im Vergleich zu traditionellen Fonds oft mehr Flexibilität bei gleichzeitig geringerer regulatorischer Belastung

Rechtlicher Rahmen für AMCs in der Schweiz

Der regulatorische Rahmen für AMCs in der Schweiz basiert vorwiegend auf dem Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG), welches die Produkte und die damit verbundenen Dienstleistungen regelt, und dem Finanzinstitutsgesetz (FINIG), welches die Anforderungen an die involvierten Finanzintermediäre regelt. Diese gesetzlichen Grundlagen, die 2020 in Kraft traten, haben die Regulierungslandschaft für Finanzprodukte und Finanzdienstleister grundlegend modernisiert. Im Gegensatz zu kollektiven Kapitalanlagen (Fonds) fallen AMCs nicht unter das Kollektivanlagengesetz (KAG), was ihnen gewisse Flexibilitätsvorteile verschafft.

Die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (FINMA) überwacht die Einhaltung dieser Vorschriften und stellt sicher, dass AMC-Anbieter die nötigen Bewilligungen besitzen. Zusätzlich spielen die Empfehlungen der Swiss Structured Products Association (SSPA) als Branchenstandard eine wichtige Rolle, besonders seit der Veröffentlichung umfassender AMC-Richtlinien im Jahr 2020.

Im globalen Vergleich wird der Schweizer Regulierungsansatz für AMCs als ausgewogen wahrgenommen. Er bietet robuste Anlegerschutzmechanismen, ohne die Produktinnovation übermässig einzuschränken. Dies unterscheidet sich von der strikteren Regulierung unter MiFID II in der EU, wo vergleichbare Produkte oft komplexeren Anforderungen unterliegen.

Lesetipp: FAQ rund um aktiv verwaltete Zertifikate

Rechtliche Bestimmungen

Transparenz- und Offenlegungspflichten

Emittenten von AMCs müssen umfassende Produktdokumentation bereitstellen. Dazu gehört je nach Zielmarkt ein standardisiertes Basisinformationsblatt (BIB), welches alle wesentlichen Produktmerkmale, Risiken und Kosten in verständlicher Form darstellt. Diese Dokumente müssen potenziellen Anlegern grundsätzlich vor der Investitionsentscheidung zugänglich gemacht werden.

Die Dokumentation muss präzise Angaben zur Anlagestrategie, den zulässigen Anlageklassen und etwaigen Anlagebeschränkungen enthalten. Anleger sollten besonders auf die Detailtiefe dieser Informationen achten, da sie die Grundlage für die Bewertung der Anlageeignung bilden.

Ein kritischer Aspekt der Regulierung betrifft die Offenlegung der Kosten. AMC-Anbieter müssen die Gebühren transparent ausweisen, einschliesslich:

  • Managementgebühren (typischerweise 0.5% bis 2% p.a. auf dem Nettovermögen im Produkt)
  • Performance Fees (oft 10% bis 20% der Überrendite)
  • Handelskosten und Spread-Gebühren
  • Emissionsgebühren und Rücknahmekosten
  • Indirekte Kosten durch zugrundeliegende Anlagen

Diese Transparenzpflicht ermöglicht Ihnen als Anleger eine fundierte Bewertung der tatsächlichen Kostenbelastung Ihrer Investition.

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Risikomanagement und Governance

Die Schweizer Vorschriften verlangen von AMC-Anbietern robuste Risikomanagement-Systeme. Diese müssen die relevanten Risiken identifizieren, messen und überwachen. Die Verantwortlichen müssen über ausreichende Qualifikationen verfügen und regelmässig Risikobewertungen durchführen.

Besonders wichtig sind klare Verantwortlichkeitsstrukturen zwischen Emittent, Vermögensverwalter und weiteren Dienstleistern. Diese Trennung der Funktionen minimiert potenzielle Interessenkonflikte und stärkt die Kontrolle.

AMC-Anbieter sind verpflichtet, potenzielle Interessenkonflikte zu identifizieren und zu managen. Dies betrifft insbesondere:

  • Transaktionen mit verbundenen Parteien
  • Eigenhandelsaktivitäten der involvierten Personen
  • Empfang von Retrozessionen oder Kickbacks
  • Zuteilung von Anlagemöglichkeiten zwischen verschiedenen Kundenportfolios

Diese Governance-Standards bilden ein wesentliches Schutzschild für Anleger gegen mögliche Missbrauchspraktiken.

Investorenschutz bei AMCs

Die Schweizer Regulierung bietet Anlegern in AMCs mehrschichtige Schutzbestimmungen. Dazu gehört die strikte Trennung von Kundenvermögen vom Eigenkapital des Emittenten. Dies bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz des Emittenten die zugrundeliegenden Vermögenswerte des AMC geschützt bleiben sollten.

Wenn dies nicht, oder nur begrenzt möglich ist, besteht ein Gegenparteirisiko, welches dem Anleger gegenüber offengelegt werden muss. Hinweis: Funktioniert nur mit einem SPV-Setup. Bei einer On-Balance-Sheet Lösung mit einer Bank nicht möglich.

Zudem gelten umfassende Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfungen. Anbieter müssen sicherstellen, dass ein AMC zum Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation des Anlegers passt. Für Privatanleger mit begrenzter Erfahrung gelten dabei strengere Anforderungen.

Bei Problemen mit AMC-Investitionen stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung:

  1. Direkte Beschwerde beim Anbieter über etablierte Beschwerdeverfahren
  2. Einschaltung der Schweizer Ombudsstelle für Finanzdienstleister
  3. Beschwerde bei der FINMA bei Verdacht auf schwerwiegende Regelverstösse
  4. Zivilrechtliche Klagen bei finanziellen Schäden durch Pflichtverletzungen

Lesetipp: Vorteile von AMCs für Investoren

Geld-Rechner

Steuerliche Aspekte von AMCs

Die steuerliche Behandlung von AMCs in der Schweiz unterscheidet sich von anderen Anlageformen. Die steuerliche Klassifikation hängt dabei wesentlich von der konkreten Ausgestaltung des Zertifikats und der zugrundeliegenden Basiswerte ab.

Für internationale Anleger können je nach Doppelbesteuerungsabkommen spezifische Regelungen gelten. Hier empfiehlt sich eine professionelle Steuerberatung, da die steuerliche Behandlung erheblichen Einfluss auf die Nettorendite haben kann.

Lesetipp: Kosten und steuerliche Behandlung aktiv verwalteter Zertifikate

Praktische Hinweise für Investoren

  1. Prüfen Sie die vollständige Transparenz der Gebührenstruktur
  2. Analysieren Sie die detaillierte Anlagestrategie und Anlagerestriktionen
  3. Bewerten Sie die Qualifikation und Track Record des Vermögensverwalters
  4. Achten Sie auf klare Verantwortlichkeiten zwischen Emittent und Manager
  5. Verstehen Sie die spezifischen Risiken, einschliesslich Emittentenrisiko
  6. Überprüfen Sie die Liquiditätsbedingungen und mögliche Einschränkungen
  7. Berücksichtigen Sie die steuerlichen Implikationen für Ihre persönliche Situation

Fragen Sie kritisch nach, wenn Informationen fehlen oder unvollständig erscheinen. Anbieter, die vollständige Transparenz bieten, signalisieren Seriosität und Regelkonformität.

Ausblick

Entwicklung in der AMC-Regulierung

Die regulatorische Landschaft für AMCs in der Schweiz hat seit ihrer Einführung im Jahr 2007 einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Mit der Implementierung des FIDLEG und FINIG im Jahr 2020 wurde der Anlegerschutz gestärkt und die Transparenzanforderungen erhöht. Die SSPA-Empfehlungen haben zudem zu einer stärkeren Standardisierung der Branche beigetragen.

Rückblickend lässt sich erkennen, dass die Regulierungsentwicklung stets dem Gleichgewicht zwischen Anlegerschutz und Marktflexibilität folgte. Die ursprünglich eher zurückhaltende Regulierung wurde schrittweise verfeinert, ohne die Innovationskraft dieses Anlageinstruments zu ersticken.

Für die Zukunft dürften besonders die Harmonisierungsbestrebungen mit internationalen Standards an Bedeutung gewinnen. Dies könnte den grenzüberschreitenden Vertrieb erleichtern und AMCs für ein breiteres Publikum zugänglich machen.

Quellenangaben

Kosten und steuerliche Behandlung aktiv verwalteter Zertifikate (AMCs)

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Aktiv verwaltete Zertifikate (Actively Managed Certificates, AMCs) erfreuen sich bei Schweizer Anlegern zunehmender Beliebtheit. Sie bieten den Vorteil einer aktiven Vermögensverwaltung in einem flexiblen Anlageprodukt. Doch wie bei allen Finanzprodukten fallen auch hier Kosten an, die die Rendite beeinflussen können. Gleichzeitig bringt die steuerliche Behandlung von AMCs Besonderheiten mit sich, die für Ihre Anlageentscheidung relevant sind.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Managementgebühren von AMCs liegen typischerweise zwischen 0.5% und 2% p.a. des investierten Kapitals
  • Performancegebühren betragen meist 10% bis 20% der Überschussrendite
  • AMCs unterliegen in der Schweiz der Verrechnungssteuer von 35% auf Zinsen und Dividenden
  • Die Gesamtkostenquote (TER) kann je nach Anbieter und Anlagestrategie erheblich variieren
  • Im Vergleich zu ETFs fallen bei AMCs in der Regel höhere Gebühren an, jedoch mit dem Potenzial einer besseren Performance
  • Steuerreporting wird von den meisten Schweizer AMC-Anbietern zur Verfügung gestellt
Gebühren

Gebührenstruktur von AMCs

Hier finden Sie eine Auflistung aller anfallenden Gebühren auf AMCs.

Managementgebühren – die Basis der Kosten

Die Verwaltungsgebühr bildet die Grundlage der Kostenstruktur bei AMCs. Diese jährliche Gebühr wird unabhängig von der Wertentwicklung erhoben und beträgt je nach Komplexität der Anlagestrategie zwischen 0.5% und 2% des investierten Kapitals. Aktiv verwaltete Zertifikate mit Fokus auf Nischenmärkte oder spezielle Anlagestrategien weisen tendenziell höhere Managementgebühren auf.

Performancegebühren – Erfolgsabhängige Kosten

Ein charakteristisches Merkmal von AMCs ist die Erhebung von erfolgsabhängigen Gebühren. Diese betragen typischerweise zwischen 10% und 20% der Überschussrendite, die über einer vorab definierten Hurdle Rate erzielt wird. Die Hurdle kann dabei absolut (z. B. 5 %) oder relativ zu einem Index (z. B. MSCI World) definiert sein. 

Diese Gebührenstruktur soll die Interessen der Anleger und der Vermögensverwalter in Einklang bringen. Achten Sie jedoch auf die genaue Definition der Berechnungsmethode, insbesondere auf:

  • Berechnungszeitraum (jährlich, quartalsweise)
  • High-Water-Mark-Regelungen
  • Definition der Benchmark oder Hurdle Rate

Weitere Kostenkomponenten

Neben den Hauptgebühren fallen bei AMCs weitere Kosten an, die die Gesamtbelastung erhöhen können:

  • Administrationskosten: Zusätzliche Gebühren für die Verwaltung des Zertifikats (0.1% bis 0.5% p.a.)
  • Handelskosten: Kosten, die bei der Umschichtung des Portfolios entstehen
  • Ausgabeaufschlag: Einmalige Gebühr bei der Zeichnung (0% bis 3%)
  • Rücknahmegebühren: Kosten beim Verkauf des AMCs (0% bis 2%)

Gesamtkostenquote (TER) – Der entscheidende Faktor

Für einen aussagekräftigen Vergleich verschiedener AMCs ist die Total Expense Ratio (TER) die wichtigste Kennzahl. Sie umfasst alle laufenden Kosten, die mit der Verwaltung des Zertifikats verbunden sind. Beachten Sie jedoch, dass Performancegebühren und Handelskosten oft nicht in der TER enthalten sind (da es keine einheitlich regulierte TER-Definition für AMCs gibt wie bei UCITS-Fonds) und separat berücksichtigt werden müssen.

Lesetipp: AMC-Regeln und -Vorschriften – was Investoren wissen müssen

Berechnung Gebühren

Steuerliche Behandlung von AMCs in der Schweiz

Hier finden Sie noch Input zur steuerlichen Behandlung von AMCs in der Schweiz.

Verrechnungssteuer

AMCs unterliegen in der Schweiz grundsätzlich der Verrechnungssteuer von 35% auf ausgeschüttete Erträge wie Zinsen und Dividenden. Bei thesaurierenden AMCs wird die Verrechnungssteuer auf als Ertrag klassifizierte Komponenten erhoben, selbst wenn diese nicht ausgeschüttet, sondern im Produktwert thesauriert werden. Inländische Anleger können diese Steuer in der Regel vollständig zurückfordern, sofern sie die Erträge korrekt deklarieren.

Einkommens- und Vermögenssteuer

Für Schweizer Anleger gelten folgende steuerliche Regelungen:

  • Einkommenssteuer: Ausschüttungen und als Ertrag deklarierte Bestandteile (z. B. Dividenden oder Zinsen) werden einkommenssteuerlich erfasst. Private Kapitalgewinne sind in der Schweiz grundsätzlich steuerfrei, sofern keine gewerbsmässige Handelstätigkeit vorliegt.
  • Vermögenssteuer: Der Wert des AMCs am Stichtag (meist 31. Dezember) ist Teil des steuerbaren Vermögens
  • Kapitalgewinne: Private Kapitalgewinne sind grundsätzlich steuerfrei, sofern der Anleger nicht als gewerbsmässiger Wertschriftenhändler eingestuft wird

Steuerreporting

Ein wichtiger Vorteil von Schweizer AMCs ist das detaillierte Steuerreporting, das von den meisten Anbietern zur Verfügung gestellt wird. Dieses unterstützt Sie bei der korrekten Steuerdeklaration und ermöglicht eine optimale Rückforderung der Verrechnungssteuer. Achten Sie bei der Auswahl eines AMCs darauf, dass ein solches Reporting angeboten wird.

Lesetipp: Erklärung und Einblicke in aktiv verwaltete Zertifikate

Vergleich

Kostenvergleich: AMCs und andere Anlageprodukte

AnlageinstrumentTypische Management-gebühren (p.a.)Performance-gebührenAusgabe-aufschlagVerrechnungs-steuer (CH)Besonderheiten
AMCs0.5% – 2.0%10% – 20%0% – 3%35% auf ErträgeFlexible Strukturen, hohe Anpassungsfähigkeit
Aktive Fonds1.0% – 2.5%Selten2% – 5%35% auf AusschüttungenRegulierte Strukturen, höherer Anlegerschutz
ETFs0.1% – 0.5%Keine0% – 0.5%35% auf AusschüttungenPassive Strategie, hohe Kosteneffizienz
DirektinvestmentsKeineKeineHandelsgebührenDirekte Besteuerung je nach WertpapierHöchste Transparenz, keine Managementkosten
Robo-Advisor0.5% – 1.0%SeltenMeist keine35% auf ErträgeDigitale Verwaltung, oft ETF-basiert
Strukturierte ProdukteImplizit in ProduktstrukturTeilweise0% – 2%35% auf BondanteilKomplexe Strukturen, unterschiedliche Risikoprofile

Die Kosteneffizienz eines Anlageprodukts hängt nicht nur von den absoluten Gebühren ab, sondern muss im Verhältnis zur erwarteten Rendite und zum gebotenen Service betrachtet werden. AMCs positionieren sich dabei im mittleren bis oberen Preissegment, bieten jedoch:

  • Zugang zu spezialisierten Anlagestrategien
  • Aktives Management mit Anpassungsmöglichkeiten
  • Massgeschneiderte Lösungen
  • Häufig direkten Kontakt zum Vermögensverwalter

Lesetipp: Die Vorteile von AMCs für Investoren

Beratung

Optimierungsmöglichkeiten bei AMC-Kosten und Steuern

  1. Sorgfältiger Vergleich der Anbieter: Vergleichen Sie die Gebührenstrukturen verschiedener AMC-Anbieter sorgfältig. Die Unterschiede können erheblich sein und sich langfristig deutlich auf Ihre Rendite auswirken. Beachten Sie dabei nicht nur die Managementgebühren, sondern alle Kostenkomponenten.
  2. Prüfung von Rabatten für höhere Anlagebeträge: Viele AMC-Anbieter gewähren Gebührenrabatte für höhere Investitionsbeträge. Ab einem bestimmten Anlagevolumen können Sie unter Umständen individuell verhandelte Konditionen erhalten.
  3. Steueroptimierte Anlagestrategie: Mit einer steueroptimierte Anlagestrategie können Sie die Steuerbelastung minimieren:
    • Beachten Sie den Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden AMCs
    • Prüfen Sie den optimalen Zeitpunkt für Käufe und Verkäufe im Hinblick auf Ihre persönliche Steuersituation
    • Nutzen Sie steuerliche Vorteile durch Einzahlungen in die Säule 3a
  4. Berücksichtigung des Anlagehorizonts: Bei langfristigen Anlagen wirken sich die laufenden Kosten stärker aus als einmalige Gebühren. Umgekehrt spielen bei kurzfristigen Anlagen die Ein- und Ausstiegskosten eine wichtigere Rolle. Passen Sie Ihre Auswahl entsprechend an Ihren Anlagehorizont an.
  5. Regelmässige Überprüfung der Kostenstruktur: Die Gebührenlandschaft für AMCs entwickelt sich ständig weiter. Was heute kosteneffizient erscheint, kann morgen bereits überholt sein. Eine regelmässige Überprüfung Ihrer bestehenden AMCs ist daher empfehlenswert.

Fazit

Die Gebühren- und Steuerstruktur von AMCs ist komplex, aber transparent gestaltbar. Für eine fundierte Anlageentscheidung sollten Sie alle Kostenkomponenten und steuerlichen Aspekte sorgfältig prüfen und im Verhältnis zu den erwarteten Renditen und Ihren individuellen Anlagezielen bewerten. Besonders im Vergleich zu passiven Anlageprodukten wie ETFs fallen die höheren Kosten von AMCs ins Gewicht, doch das aktive Management bietet die Chance auf Überrenditen und flexiblere Anpassungsmöglichkeiten.

Ihr persönliches Risikoprofil, Ihre Steueroptimierungsziele und Ihr Bedarf an individuellem Service sollten letztendlich bestimmen, ob sich die höheren Kosten von AMCs für Sie lohnen.

Quellenangaben

Effektives Netzwerken: So sichern Sie langfristige Kundenbeziehungen

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Networking in der Finanzbranche bedeutet mehr als nur neue Kontakte zu knüpfen. Es geht darum, stabile und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen, die auf Vertrauen und echtem Mehrwert basieren. Vielen Finanzberatern fällt es jedoch schwer, dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Der Unterschied zwischen einem erfolgreichen Netzwerk und dem blossen Sammeln von Kontakten liegt in der Strategie und der authentischen Pflege dieser Beziehungen. 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie durch gezieltes und strategisches Netzwerken Ihre Kundenbeziehungen langfristig sichern und Ihre Karriere vorantreiben können. Wir geben Ihnen praktische Tipps für effizientes Networking – online und offline.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Networking ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg: Durch gezielte Kontaktpflege und Beziehungsaufbau gewinnen und binden Sie Kunden.
  • Qualität vor Quantität: Ein erfolgreiches Netzwerk besteht nicht aus einer Masse von Kontakten, sondern aus wertvollen, nachhaltigen Beziehungen.
  • Die 70-20-10-Regel: 70% der Networking-Zeit sollten Sie dafür verwenden, anderen zu helfen, 20% für Selbstmarketing und 10% für die Suche nach Unterstützung.
  • Kombinieren Sie Online- und Offline-Networking: Nutzen Sie die Vorteile von Plattformen wie LinkedIn und ergänzen Sie diese durch persönliche Treffen auf Branchenveranstaltungen.
  • Strategie und Vorbereitung sind entscheidend: Networking muss zielgerichtet und mit einer klaren Strategie erfolgen, um erfolgreich zu sein.
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Problemstellung: Warum klappt’ Netzwerken oft nicht?

Viele Finanzberater stehen vor der Herausforderung, ihre Networking-Bemühungen in messbaren Erfolg umzuwandeln. Häufig scheitern diese Bemühungen, weil grundlegende Fehler gemacht werden, die das Potenzial des Networkings erheblich einschränken. 

Ein weit verbreiteter Fehler beim Networking ist die Annahme, dass mehr Kontakte automatisch zu mehr Erfolg führen. Doch das ist ein Trugschluss. Vielmehr kommt es auf die Qualität der Beziehungen an. Ein kleines, aber wertvolles Netzwerk aus authentischen und gut gepflegten Kontakten bringt langfristig mehr als eine große Anzahl oberflächlicher Verbindungen. 

Viele Finanzberater machen den Fehler, ihre Netzwerkbemühungen hauptsächlich auf den Direktverkauf auszurichten. Dies führt oft dazu, dass das eigentliche Ziel des Networking – der Aufbau von Vertrauen und Beziehungen – vernachlässigt wird. Effektives Networking basiert auf echtem Interesse und der Bereitschaft, einen Mehrwert zu bieten, ohne sofort eine Gegenleistung zu erwarten. Networking sollte als langfristige Investition verstanden werden, bei der Vertrauen im Vordergrund steht.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Berater keine klaren Ziele und Strategien für ihr Networking haben. Ohne eine klare Vorstellung davon, was sie mit ihren Netzwerkbemühungen erreichen wollen, verzetteln sich viele in zufälligen Kontakten, die wenig Nutzen bringen. 

Erfolgreiches Networking erfordert eine genaue Planung: 

  • Welche Art von Kontakten soll geknüpft werden? 
  • Wie kann ein Mehrwert für beide Seiten geschaffen werden? 
  • Welche Networking-Veranstaltungen oder Plattformen sind am erfolgversprechendsten? 

Ohne klare Antworten auf diese Fragen bleibt Networking oft wirkungslos.

Lesetipp: Kundenakquise für Finanzberater – so gewinnen Sie Neukunden

Die 70-20-10-Regel: Mehr geben als nehmen

Die 70-20-10 Regel ist eine bewährte Strategie für effektives Networking, die darauf abzielt, das richtige Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen zu finden. Die Regel besagt:

  • 70 % der Networking-Zeit darauf verwendet werden sollte, anderen zu helfen
  • 20 % der Zeit sollte für die Selbstvermarktung verwendet werden 
  • 10 % der Zeit sollte darauf verwendet werden, andere um Unterstützung zu bitten 

Dieser Ansatz fördert Vertrauen und schafft die Grundlage für langfristige, wertvolle Beziehungen.

Wie lässt sich diese Regel nun in der Praxis umsetzen? Ein Beispiel:

70 Prozent – Helfen und Mehrwert bieten – der grösste Teil des Netzwerkes sollte sich auf das Geben konzentrieren. Dies kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen: 

  • Branchenwissen teilen, hilfreiche Kontakte vermitteln oder Fragen beantworten, die einem Kontakt bei einem aktuellen Problem weiterhelfen. 
  • In der Finanzbranche könnte ein Finanzberater einem Unternehmer beispielsweise bei der Steueroptimierung helfen oder einen kompetenten Steuerberater empfehlen.

20 Prozent – Selbstmarketing – ein Teil der Netzwerkbemühungen sollte dem Selbstmarketing dienen. Das bedeutet, sich selbst und seine Expertise in den Vordergrund zu stellen – ohne dabei aufdringlich zu wirken. 

  • Ein Finanzberater könnte in diesem Rahmen Erfolge teilen, zum Beispiel eine optimierte Anlagestrategie, die einem Kunden hohe Renditen beschert hat. 
  • Dieser moderate Anteil an Eigenmarketing hilft, das eigene Profil zu schärfen und das Vertrauen der Kontakte zu stärken.

10 Prozent – um Unterstützung bitten – der kleinste Teil des Networkings besteht darin, Hilfe von anderen anzunehmen. 

  • Dabei können Finanzberater ihre Kontakte um Unterstützung bei der Empfehlung neuer Kunden oder Partner bitten. 
  • Ein Beispiel wäre, eine Empfehlung für einen potenziellen Neukunden zu erhalten, da man als vertrauenswürdiger Ansprechpartner bekannt ist.

Durch die konsequente Anwendung der 70-20-10-Regel können Finanzberater wertvolle, langfristige Beziehungen aufbauen, die auf Vertrauen und Gegenseitigkeit beruhen.

Lesetipp: Wie Sie als Berufseinsteiger Karriere in der Finanzindustrie machen

smalltalk

Smalltalk: Vom Eisbrecher zum Deeptalk

Smalltalk ist ein wertvolles Instrument, um einen Einstieg in ein Gespräch zu finden und eine lockere Atmosphäre zu schaffen. Besonders beim Netzwerken kann der richtige Smalltalk helfen, Brücken zu bauen und erste Sympathien zu gewinnen. 

Doch welche Eisbrecher eignen sich am besten und wie meistert man den Übergang von einem lockeren Gespräch zu tiefgründigen Themen?

  • Fachthema: Gerade bei Netzwerkveranstaltungen in der Finanzbranche bietet es sich an, ein aktuelles, branchenspezifisches Thema anzusprechen. Ein Beispiel könnte eine neue regulatorische Änderung in der Schweiz oder aktuelle Entwicklungen an den Finanzmärkten sein. 
  • Aktuelles (nicht politisches) Thema: Aktuelle und neutrale Themen wie neue Technologien, ein sportliches Grossereignis oder Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit sind oft sichere Gesprächseinstiege.
  • Lustige, leichte Themen: Humor kann helfen, Spannungen zu lösen und Sympathie zu wecken. Achten Sie aber darauf, dass der Humor respektvoll und unaufdringlich bleibt.

Für den Einstieg in den Smalltalk ist eine lockere und freundliche Haltung wichtig. Offene Fragen eignen sich besonders gut, um den Gesprächspartner ins Gespräch zu ziehen und den Einstieg zu erleichtern. Ein neutrales Thema anzusprechen, gibt dem Gesprächspartner die Möglichkeit, sich zu entspannen und frei zu antworten.

  • Beobachtungen: „Ich habe den Eindruck, dass alle hier heute voller Energie sind. Fanden Sie die Keynote auch so inspirierend?“
  • Komplimente: „Ich habe gerade Ihren Vortrag gehört. Wie Sie das Thema auf den Punkt gebracht haben, war beeindruckend.“
  • Veranstaltungsbezogene Fragen: „Wie sind Sie zu dieser Konferenz gekommen? Gibt es etwas, worauf Sie sich heute besonders freuen?“

Nachdem der Small Talk den Einstieg erleichtert hat, ist es durchaus legitim, das Gespräch auf tiefergehende Themen zu lenken – vor allem, wenn der Rahmen dafür geeignet ist. Dies kann im Rahmen eines Geschäftstermins oder in einem vertraulichen Gespräch geschehen. 

Mit Smalltalk können Sie eine entspannte und positive Basis für den weiteren Gesprächsverlauf schaffen. Bleiben Sie dabei authentisch, respektvoll und flexibel, um auf Ihr Gegenüber einzugehen.

Das richtige Auftreten

Beim Networking geht es nicht nur darum, was Sie sagen, sondern auch darum, wie Sie sich präsentieren. Authentizität, Freundlichkeit und Kompetenz spielen eine zentrale Rolle dabei, wie Sie auf andere wirken und ob es Ihnen gelingt, langfristige Beziehungen aufzubauen. Ihr Auftreten sollte immer der Position angemessen sein, ohne aufdringlich oder unauthentisch zu wirken.

Unabhängig davon, ob Sie Berufsanfänger, erfahrener Berater oder eine etablierte Grösse in der Finanzbranche sind: Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie sollten niemals versuchen, sich als jemand darzustellen, der Sie nicht sind. Die Menschen spüren, wenn jemand nicht authentisch ist, und dies kann Vertrauen und Respekt untergraben. Ein Berufseinsteiger sollte seine Neugier und Lernbereitschaft betonen, während ein erfahrener Berater sein Fachwissen und seine Erfolge hervorheben kann. Seien Sie sich Ihrer Rolle bewusst und verhalten Sie sich entsprechend.

Networking ist eine sensible Gratwanderung zwischen proaktivem Engagement und Zurückhaltung. Das richtige Timing ist entscheidend: Beginnen Sie ein Gespräch nicht zu forsch, sondern lassen Sie Ihrem Gegenüber Raum. Wählen Sie Themen, die für beide Seiten von Interesse sind und achten Sie darauf, nicht vorschnell in Verkauf oder Selbstdarstellung zu verfallen. Die Kunst besteht darin, einen Mehrwert zu bieten, ohne direkt eine Gegenleistung zu erwarten.

Sympathie ist der Türöffner für jede erfolgreiche Beziehung. Ein freundliches Lächeln, aufrichtiges Interesse und eine Prise Humor können Wunder wirken. Achten Sie darauf, immer aufmerksam zuzuhören und Interesse am Gesprächspartner zu zeigen. Humor – richtig eingesetzt – lockert das Gespräch auf und lässt Sie menschlich und nahbar erscheinen. Übertreiben Sie es aber nicht, denn zu viel Humor und Leichtigkeit können unprofessionell wirken.

Es ist wichtig, die eigenen fachlichen Grenzen zu kennen. Vermeiden Sie es, Themen anzusprechen, über die Sie nicht ausreichend informiert sind oder sagen Sie dies offen. Sonst könnte dies Ihre Glaubwürdigkeit untergraben. Suchen Sie sich stattdessen Themen, bei denen Sie souverän auftreten und echte Einblicke bieten können. Gerade in der Finanzbranche ist fundiertes Fachwissen ein vertrauensbildender Faktor. Seien Sie ausserdem bereit, zuzuhören und sich auf die Themen einzulassen, die Ihr Gegenüber anspricht.

Ein erfolgreicher Netzwerker ist immer auch ein guter Beobachter. Achten Sie auf die Körpersprache und die Reaktionen des Gegenübers. Ist das Gespräch angenehm oder fühlt sich die Person unwohl? Zeigen Sie Einfühlungsvermögen, indem Sie auf die Stimmung der Person eingehen und flexibel auf das Gespräch reagieren. Das zeigt nicht nur Respekt, sondern hilft Ihnen auch, das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken.

Lesetipp: Die unverzichtbaren Werkzeuge für den Finanzberater

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Persönliches Networking auf Veranstaltungen

Networking auf Messen, Konferenzen und Branchenevents ist eine der effektivsten Methoden, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Hier haben Sie die Möglichkeit, Geschäftspartner und potenzielle Kunden persönlich kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen und Ihre Expertise im direkten Austausch unter Beweis zu stellen. Damit das Networking auf solchen Veranstaltungen gelingt, sollten einige Punkte beachtet werden.

  • Machen Sie sich vor der Veranstaltung eine Liste mit den wichtigsten Personen oder Unternehmen, die Sie treffen möchten. Recherchieren Sie vorab, welche Themen und Referenten auf der Veranstaltung vertreten sind und welche Kontakte für Ihre Ziele relevant sein könnten.
  • Smalltalk ist der Türöffner für weiterführende Gespräche. Beginnen Sie mit einem neutralen Thema wie der Veranstaltung selbst, einer interessanten Keynote oder einem Branchentrend. 
  • Sobald der Small Talk in Gang gekommen ist, können Sie das Gespräch auf Fachthemen lenken. Achten Sie darauf, nicht zu schnell in detaillierte Fachdiskussionen einzusteigen. Hören Sie Ihrem Gesprächspartner zu, stellen Sie offene Fragen und führen Sie das Gespräch langsam in die Tiefe.
  • Verteilen Sie Visitenkarten erst dann, wenn ein relevanter Kontakt entstanden ist. Achten Sie darauf, dass der Austausch von Kontaktdaten nicht aufdringlich wirkt, sondern im Kontext eines wertschätzenden Gesprächs stattfindet.
  • Nach der Veranstaltung ist es wichtig, den Kontakt zu halten. Schreiben Sie eine kurze, freundliche Nachricht an die Personen, die Sie kennengelernt haben. Bedanken Sie sich für das Gespräch und knüpfen Sie an ein bestimmtes Thema an, das Sie während des Treffens besprochen haben.

Relevante Messen und Branchenevents für Finanzberater:

  • Die FINANZ in Zürich: Eine der grössten Finanzmessen der Schweiz, auf der sich Finanzberater, Anleger und Finanzinstitute treffen. Hier können Sie wertvolle Kontakte knüpfen und sich über aktuelle Trends in der Finanzbranche informieren.
  • Viele Unternehmen organisieren regelmässig Anlässe für ihre Kunden oder Partner. Diese Anlässe sind oft informeller und bieten eine hervorragende Gelegenheit, bestehende Beziehungen zu stärken und neue Kontakte zu knüpfen.
  • Lokale Finanzberater-Stammtische oder ähnliche Treffen bieten eine entspannte Atmosphäre, um mit Kollegen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.

Online-Plattformen als Basis für Networking

Soziale Netzwerke sind heute aus dem Networking in der Finanzbranche nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen Verbindungen, die sonst nicht möglich wären, und das über geografische Grenzen hinweg. 

Soziale Netzwerke im Vergleich

PlattformAnsprechpartner (beruflich/privat)ReichweiteAktivitätArt des Contents
LinkedInBeruflichGlobal, besonders stark in internationalen MärktenHoch, besonders für B2BBeiträge, Fachartikel, LinkedIn Pulse, Videos
XingBeruflichStark im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz)Mittel, vor allem in DACH aktivBeiträge, Fachartikel
FacebookBeidesGlobal, besonders stark privatSehr hoch, besonders im privaten BereichBeiträge, Gruppeninhalte, Videos
InstagramBeidesGlobal, besonders stark bei jüngeren ZielgruppenSehr hoch, vor allem junge NutzerBilder, kurze Videos, Stories
TikTokPrivatGlobal, primär bei jungen ZielgruppenSehr hoch, primär junge Nutzer und TrendsetterKurze, trendige Videos

LinkedIn ist gerade in der Finanzbranche die wichtigste Plattform für professionelles Networking. Es bietet die Möglichkeit, gezielt Kontakte zu knüpfen, berufliche Erfolge und Kompetenzen zu präsentieren und Fachwissen zu teilen. Mit seiner strukturierten Oberfläche und Tools wie dem LinkedIn Sales Navigator ist es ideal, um potenzielle Kunden und Geschäftspartner zu finden und zu pflegen. 

Xing ist vor allem im deutschsprachigen Raum weit verbreitet. Es bietet ähnliche Funktionen wie LinkedIn, ist aber stärker auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ausgerichtet. Xing ist eine gute Plattform, um sich in Fachgruppen zu vernetzen und lokal relevante Kontakte zu finden. Die Besucherzahlen entwickeln sich jedoch negativ, daher sollte hier nicht der Fokus liegen.

Für professionelles Networking ist Facebook weniger geeignet, da es sich in erster Linie um eine private soziale Plattform handelt. Dennoch kann es sinnvoll sein, in speziellen Finanzgruppen oder Unternehmergruppen aktiv zu sein. Ausserdem bietet es die Möglichkeit, informeller mit Kontakten zu interagieren und weniger formelle Inhalte zu teilen.

Instagram ist keine typische Plattform für das Networking in der Finanzbranche, kann aber für den Aufbau einer persönlichen Marke genutzt werden. Finanzberater können hier Inhalte teilen, die Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben, zum Beispiel Fotos von Veranstaltungen oder visuelle Inhalte zu Finanzthemen (bspw. Infografiken). Gerade für die Ansprache jüngerer Zielgruppen kann dies wertvoll sein.

TikTok erscheint auf den ersten Blick nicht als Plattform für Finanzberater, hat aber vor allem für die Ansprache junger Zielgruppen an Bedeutung gewonnen. Es eignet sich für kurze Informationsvideos, um zum Beispiel Finanzthemen unterhaltsam und leicht verständlich zu erklären. Es kann der erste Kontakt mit Kunden sein, die in 10 Jahren Ihre Kunden sein werden.

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Die wichtigsten Schweizer Netzwerke

In der Schweiz ist LinkedIn die wichtigste Plattform für die berufliche Vernetzung. Daneben sind auch spezialisierte Netzwerke und Branchenverbände wichtig, um relevante Kontakte in der Finanzbranche zu knüpfen.

Welche Inhalte eignen sich für den Austausch von Expertenwissen?

  • Fachartikel und Analysen: Teilen Sie Artikel, die sich mit neuen Entwicklungen in der Finanzbranche befassen. Dabei kann es sich um die neuesten Regulierungen in der Schweiz, Marktübersichten oder Prognosen zu wirtschaftlichen Trends handeln.
  • Erfolgsgeschichten: Zeigen Sie anhand konkreter Beispiele, wie Sie Ihren Kunden geholfen haben. Das erhöht Ihre Glaubwürdigkeit und gibt anderen potenziellen Kunden einen Einblick in Ihre Arbeitsweise.
  • Informative Videos und Tutorials: Erstellen Sie kurze Erklärvideos zu komplexen Finanzthemen. Diese Inhalte sind nicht nur leicht verdaulich, sondern bieten auch einen Mehrwert für Ihr Netzwerk.
  • Vermeiden Sie zu viel Eigenwerbung: Achten Sie darauf, nicht zu viel Werbung für Ihre Dienstleistungen zu machen. Dies kann abschreckend wirken und das Vertrauen schwächen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, Mehrwert zu bieten. Denken Sie an die eingangs erwähnte 70-20-10-Regel.
  • Sachliche und hilfreiche Kommentare: Interagieren Sie mit Ihrem Netzwerk, bieten Sie Mehrwert, fügen Sie respektvoll weitere Details hinzu und geben Sie Einblicke in Ihre Erfahrung und Expertise.

Durch den gezielten Einsatz von Online-Plattformen können Sie Ihr Netzwerk ausbauen und wertvolle, langfristige Beziehungen aufbauen.

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Langfristige Pflege von Beziehungen

Der Aufbau eines Netzwerkes ist nur der erste Schritt – die langfristige Kontaktpflege ist entscheidend, um Kundenbeziehungen zu festigen und auszubauen. Eine aktive und durchdachte Kontaktpflege sorgt dafür, dass Sie im Gedächtnis bleiben und Ihre Verbindungen nachhaltig erfolgreich sind.

Bleiben Sie regelmässig mit Ihren Kontakten in Verbindung, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Eine gute Taktik ist es, sich an wichtige Ereignisse oder Entwicklungen des Kontakts zu erinnern und diese zum Anlass für eine Kontaktaufnahme zu nehmen. Dies können Geburtstage, berufliche Meilensteine oder Veränderungen im Marktumfeld sein. Auch eine kurze Nachricht zu einem Thema, das Ihren Kontakt betrifft, kann sehr wirkungsvoll sein.

Vermeiden Sie Massenmails. Versenden Sie stattdessen personalisierte Nachrichten, die auf die spezifischen Interessen und Bedürfnisse des Kontakts eingehen. Eine einfache Möglichkeit ist, auf frühere Konversationen oder bestimmte Themen zurückzukommen, um das Gespräch wieder aufzunehmen.

Stellen Sie sicher, dass jede Interaktion einen Mehrwert bietet. Dies kann durch das Teilen eines relevanten Artikels, das Anbieten eines nützlichen Tipps oder die Einladung zu einer interessanten Veranstaltung geschehen. Auf diese Weise bleiben Sie im Gedächtnis, ohne das Gefühl zu vermitteln, dass Sie nur auf eine Gegenleistung aus sind.

Kommentieren und teilen Sie Beiträge Ihrer Kontakte auf Plattformen wie LinkedIn. Das zeigt Interesse und Unterstützung für ihre Aktivitäten, ohne dass Sie direkt eine Nachricht senden müssen.

Langfristige Beziehungen brauchen aktive und durchdachte Pflege. Nutzen Sie einen Mix aus E-Mail, Social Media und persönlichen Treffen, um Ihre Kontakte zu stärken und bieten Sie stets einen Mehrwert, um positiv in Erinnerung zu bleiben.

Fazit und FAQ

Langfristige und vertrauensvolle Beziehungen sind der Schlüssel zum Erfolg in der Finanzbranche. Networking darf nicht als rein taktische Massnahme verstanden werden, sondern muss immer auf echtem Interesse und gegenseitigem Austausch basieren. 

Der Kunde und seine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt – nicht das eigene Interesse an einem schnellen Geschäftsabschluss. Ein ehrliches und vertrauensvolles Netzwerk bringt langfristig deutlich mehr Erfolg als eine oberflächliche Ansammlung von Kontakten. Finanzberater sollten ihr Netzwerk als langfristige Investition betrachten, bei der es darum geht, wertvolle Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und echten Mehrwert zu bieten.

Wie kann ich als introvertierter Mensch erfolgreich Networking betreiben?

Auch introvertierte Menschen können erfolgreiche Networker sein, wenn sie sich auf qualitative Beziehungen konzentrieren. Nutzen Sie Online-Plattformen wie LinkedIn, um Kontakte in einer komfortableren, digitalen Umgebung zu knüpfen. 

Bereiten Sie sich gut auf Networking-Veranstaltungen vor, indem Sie gezielte Gespräche mit wenigen Personen führen, anstatt sich auf viele flüchtige Kontakte zu konzentrieren. Hören Sie aktiv zu und zeigen Sie echtes Interesse an Ihrem Gesprächspartner.

Wie oft sollte ich meine Kontakte kontaktieren?

Die Häufigkeit der Kontaktaufnahme hängt von der Art der Beziehung ab. Eine gute Faustregel ist, mit den wichtigsten Kontakten mindestens zwei- bis dreimal im Jahr in Kontakt zu treten, sei es durch Nachrichten, Anrufe oder persönliche Treffen. Wichtiger als die Häufigkeit ist jedoch die Relevanz des Kontakts. Achten Sie darauf, dass jede Interaktion einen Mehrwert bietet.

Wie viel Zeit sollte ein Finanzberater realistischerweise in Networking investieren?

Die Zeit, die in Networking investiert wird, sollte in einem ausgewogenen Verhältnis zu anderen Aufgaben stehen. Eine sinnvolle Richtlinie könnte bei ca. 10% der Arbeitszeit liegen, was etwa vier Stunden pro Woche entspricht. Wichtiger als die Zeit ist jedoch die Qualität des Networkings: Es sollte strategisch und zielgerichtet erfolgen, um langfristigen Erfolg zu sichern.

Wie Sie als Berufseinsteiger Karriere in der Finanzindustrie machen: Tipps und Strategien für den Aufstieg

career in finance

Als Berufseinsteigerin oder Berufseinsteiger stehen Sie vor einer spannenden, aber auch herausfordernden Zeit. Der Schweizer Finanzmarkt bietet viele Chancen, ist aber auch geprägt von intensivem Wettbewerb und rasantem technologischen Wandel. Streben Sie eine Karriere in der Finanzindustrie an? Ist dieser Berufsweg überhaupt der richtige für Sie und welche Voraussetzungen müssen Sie mitbringen? 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Karriere in der Finanzbranche gezielt vorantreiben können. Wir beleuchten wichtige Fähigkeiten, Strategien zur Weiterentwicklung und zeigen Ihnen, wie Sie sich in diesem dynamischen Umfeld behaupten und erfolgreich positionieren können.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Vielfältige Möglichkeiten: Die Finanzbranche bietet ambitionierten Berufseinsteigern zahlreiche Karrierewege und Spezialisierungen.
  • Ganzheitliche Kompetenz: Erfolg basiert auf der Kombination von Fachwissen, Soft Skills und digitaler Kompetenz.
  • Kontinuierliches Lernen: Ständige Weiterbildung und Anpassungsfähigkeit sind der Schlüssel für langfristigen Erfolg in der sich wandelnden Finanzwelt.
  • Strategische Positionierung: Mit den richtigen Strategien können Sie sich von der Konkurrenz abheben und Ihre Karriereziele effektiv erreichen.
  • Selbstreflexion und Networking: Kennen Sie Ihre Stärken und bauen Sie ein starkes berufliches Netzwerk auf, um Ihre Karrierechancen zu optimieren.

Karrierewege in der modernen Finanzberatung in der Schweiz

Als Berufseinsteiger haben Sie vielfältige Möglichkeiten, Ihre Karriere in der Finanzbranche zu gestalten. Neben anderen Karrieremöglichkeiten besteht die Möglichkeit, in die Finanzberatung einzusteigen:

Klassische Bankberatung

  • Einstieg häufig als Junior Consultant in Retail- oder Privatbanken
  • Spezialisierung z.B. auf Asset Management oder Corporate Banking möglich

Versicherungsberatung

  • Fokus auf Risikomanagement und Vorsorgeplanung
  • Weiterentwicklung zum Versicherungsmakler oder Underwriter

Selbstständige Finanzberatung

  • Aufbau einer eigenen Beratungspraxis
  • Spezialisierung auf bestimmte Kundengruppen oder Anlagestrategien

Fintech-Unternehmen

  • Entwicklung innovativer Finanzprodukte und -dienstleistungen
  • Kombination von Finanz- und Technologie-Know-how

Wealth Management

  • Betreuung vermögender Privatkunden
  • Hohe Anforderungen an fachliche und soziale Kompetenz

Risikosteuerung und Compliance

  • Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherstellen
  • Entwicklung und Überwachung von Risikostrategien

Lesetipp: Was macht ein Finanzberater? Typische Aufgaben & Alltag

Berufswahl, Selbsteinschätzung und Orientierung: Passe ich in die Finanzbranche?

Die Finanzbranche bietet viele Karrieremöglichkeiten, erfordert jedoch spezifische Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale. Eine ehrliche Selbsteinschätzung hilft, den richtigen Weg einzuschlagen.

Spezialisierungen in der Finanzberatung umfassen Asset Management, Corporate Finance, Risk Management, Sustainable Finance und Fintech. Jeder Bereich erfordert andere Kompetenzen. Im Asset Management stehen Kundenorientierung und Vertrauensbildung im Vordergrund, während im Risk Management analytisches Denken und Liebe zum Detail gefragt sind.

Zur Selbsteinschätzung eignen sich Instrumente wie die SWOT-Analyse oder der Myers-Briggs-Typenindikator. Nutzen Sie diese, um Ihre Stärken und Schwächen zu identifizieren. Fragen Sie sich selbst: 

  • Arbeiten Sie gerne mit Zahlen? 
  • Können Sie komplexe Sachverhalte einfach erklären? 
  • Bleiben Sie in stressigen Situationen ruhig?
  • Arbeiten Sie gerne mit Kunden/ in der Beratung?

Informieren Sie sich umfassend über Ihre beruflichen Möglichkeiten. Besuchen Sie Karrieremessen von Schweizer Finanzinstituten und führen Sie Informationsgespräche mit Branchenexperten. Analysieren Sie Stelleninserate, um die Anforderungsprofile zu verstehen.

Praktika oder Schnuppertage geben Einblick in den Berufsalltag. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um verschiedene Bereiche kennenzulernen und Ihre Eignung zu testen.

Skills

Hard Skills: Die Basis für Erfolg

Um in der Finanzbranche erfolgreich zu sein, benötigen Sie eine solide Basis an Hard Skills. Diese Hard Skills bilden die Grundlage für Ihre Karriere als Finanzberater/in und ermöglichen Ihnen den Aufstieg in der Finanzbranche.

Relevante Ausbildungen und Studiengänge

Der Einstieg in die Finanzberatung beginnt mit einer fundierten Ausbildung. In der Schweiz bieten zahlreiche Hochschulen ausgezeichnete Studiengänge an, die Sie optimal auf Ihre Karriere vorbereiten. 

Ein Bachelor- oder Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften, Finance oder Banking and Finance an renommierten Institutionen wie der Universität St. Gallen, der Universität Zürich oder der ETH Zürich verschafft Ihnen einen Wettbewerbsvorteil. Auch duale Studiengänge in Zusammenarbeit mit Schweizer Banken können eine gute Wahl sein, da sie Theorie und Praxis ideal verbinden.

Wichtige Abschlüsse und Weiterbildungen

Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung. Da sich die Finanzbranche ständig weiterentwickelt, ist eine kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich. Anerkannte Abschlüsse wie der Chartered Financial Analyst (CFA) oder der Certified Financial Planner (CFP) erhöhen Ihre Kompetenz und Glaubwürdigkeit erheblich.

Auch spezifische schweizerische Qualifikationen wie der Eidgenössische Fachausweis in Finanzplanung oder die Ausbildung zum diplomierten Bankwirtschafter sind sehr wertvoll.

Persönliche Karriereplanung

Ein gut durchdachter Karriereplan ist Ihr Kompass für den beruflichen Erfolg. Setzen Sie sich klare, erreichbare Ziele für die nächsten 3, 5 und 10 Jahre. Identifizieren Sie die Fähigkeiten und Erfahrungen, die Sie benötigen, um diese Ziele zu erreichen. 

Planen Sie strategisch, welche Weiterbildungen und Zertifizierungen Sie wann absolvieren möchten. Bleiben Sie dabei flexibel, um auf Veränderungen in der Branche reagieren zu können.

Fachkompetenz ausbauen

Als Finanzberater/in müssen Sie ein breites Spektrum an Kernkompetenzen beherrschen. Fundierte Kenntnisse in der Finanzanalyse und -beratung sind unerlässlich. Sie sollten in der Lage sein, komplexe Finanzdaten zu analysieren, Markttrends zu interpretieren und daraus fundierte Anlageempfehlungen abzuleiten. 

Spezialisieren Sie sich in Bereichen, die Ihren Stärken und Interessen entsprechen. Im Asset Management sind zum Beispiel ein ausgeprägtes Gespür für Kundenbeziehungen und strategisches Denken gefragt. Im Risikomanagement sind dagegen analytische Fähigkeiten und das Verständnis komplexer mathematischer Modelle gefragt.

Indem Sie kontinuierlich an Ihren Hard Skills arbeiten und Ihre fachlichen Kompetenzen erweitern, schaffen Sie eine solide Grundlage für Ihren beruflichen Erfolg. Bleiben Sie neugierig, offen für Neues und bereit, ständig dazuzulernen. So positionieren Sie sich als Experte.

Soft Skills für den Aufstieg und die Macht des Networkings

Exzellente Soft Skills sind oft der entscheidende Faktor für den beruflichen Erfolg in der Finanzbranche. Konzentrieren Sie sich auf die folgenden Schlüsselkompetenzen:

  • Kommunikation und Präsentation: Üben Sie, komplexe Finanzkonzepte einfach zu erklären. Nutzen Sie jede Gelegenheit, um vor einem Publikum zu sprechen. Passen Sie Ihren Kommunikationsstil verschiedenen Zielgruppen an – vom Privatanleger bis zum Vorstandsmitglied.
  • Verhandlungsgeschick: Entwickeln Sie die Fähigkeit, Win-Win-Situationen zu schaffen. Lernen Sie aktiv zuzuhören und die Bedürfnisse Ihres Gegenübers zu erkennen. Bleiben Sie in Verhandlungen fachlich, flexibel und zielorientiert.
  • Emotionale Intelligenz: Trainieren Sie Ihre Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dies ist besonders wichtig im Umgang mit Kundenanliegen oder in Krisensituationen. Entwickeln Sie Einfühlungsvermögen und bauen Sie vertrauensvolle Beziehungen auf.
  • Netzwerken: Bauen Sie systematisch ein professionelles Netzwerk auf. Besuchen Sie regelmässig Branchenveranstaltungen und Fachtagungen. Pflegen Sie Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen, potenziellen Kunden und Branchenexperten. Denken Sie langfristig und bieten Sie Ihrem Netzwerk einen Mehrwert. (Tipp: Verknüpfen Sie sich mit unseren Experten!)
  • Nutzen Sie soziale Medien: Halten Sie Ihr LinkedIn-Profil professionell und aktuell. Teilen Sie relevante Fachinhalte und beteiligen Sie sich an Branchendiskussionen. Nutzen Sie Social Media gezielt zur Kontaktpflege und zum Aufbau Ihrer persönlichen Marke.
  • Mentoring: Suchen Sie sich aktiv einen Mentor in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Branche. Ein erfahrener Mentor kann Ihnen wertvolle Einblicke und Karrieretipps geben. Seien Sie offen für Feedback und bereit, von den Erfahrungen anderer zu lernen.

Lesetipp: Kundenakquise für Finanzberater: So gewinnen Sie Neukunden

Karriereplan

Karrieremanagement und Aufstiegsmöglichkeiten

Definieren Sie konkrete, messbare Ziele für Ihre Karriere und prüfen Sie diese regelmässig zum Beispiel:

  • Kurzfristig (3 Jahre): z.B. leitende Position im Wealth Management
  • Mittelfristig (5 Jahre): z.B. Partner in einer Vermögensverwaltung
  • Langfristig (10 Jahre): z.B. Aufbau eines eigenen Finanzberatungsunternehmens

Gehaltsstrukturen und Verhandlungsstrategien

Die Gehälter in der Schweizer Finanzberatung variieren stark. Boni und leistungsabhängige Vergütungen können einen erheblichen Teil des Gesamteinkommens ausmachen.

  • Einstiegsgehälter: 70’000 – 90’000 CHF pro Jahr
  • für erfahrene Berater/innen: CHF 120’000 – 200’000 und mehr

Bei Gehaltsverhandlungen zählen Fakten. Quantifizieren Sie Ihre Leistungen: Nennen Sie konkrete Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen oder verbesserte Kundenzufriedenheitswerte, die Sie erreicht haben. 

Informieren Sie sich über den aktuellen Marktlohn für Ihre Position anhand von Gehaltsreports, z.B. von UBS oder Credit Suisse. Planen Sie das Gespräch nach messbaren Erfolgen, z.B. dem Abschluss eines wichtigen Projekts. Präsentieren Sie Ihre Argumente kurz und prägnant, zum Beispiel: „Ich habe den Kundenstamm um 15% erweitert und den Umsatz pro Kunde um 8% gesteigert. 

Berücksichtigen Sie neben dem Grundgehalt auch Boni, Aktienoptionen oder Weiterbildungsbudgets als Verhandlungspunkte.

Zukunftsperspektiven in der Finanzberatung

Die Finanzberatungsbranche entwickelt sich ständig weiter, angetrieben von technologischen Innovationen und sich wandelnden Kundenbedürfnissen. Aufstrebende Nischen wie nachhaltige Anlagen, Kryptowährungen und digitale Vermögensverwaltung bieten neue Spezialisierungsmöglichkeiten. Um in diesen Bereichen erfolgreich zu sein, müssen Finanzberater ihr Fachwissen ständig erweitern und sich an neue Marktgegebenheiten anpassen.

Finanzberater sollten sich auf die Entwicklung von Fähigkeiten konzentrieren, die schwer zu automatisieren sind, wie komplexe Problemlösungen, emotionale Intelligenz und kreatives Denken. Gleichzeitig ist es wichtig, technologische Entwicklungen zu verstehen und zu nutzen, um die eigene Arbeit zu verbessern und effizienter zu gestalten.

Lebenslanges Lernen und kontinuierliche Anpassung sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg in der Finanzberatung. Dies bedeutet nicht nur, sich über neue Finanzprodukte und Regulierungen auf dem Laufenden zu halten, sondern auch, sich ständig weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erwerben. Finanzberater sollten offen für Veränderungen und bereit sein, ihre Arbeitsweise an neue Marktbedingungen anzupassen.

Wie Warren Buffett einmal sagte: „Risiko entsteht, wenn man nicht weiss, was man tut„. Nur wer sein Wissen ständig erweitert und auf dem neuesten Stand bleibt, kann fundierte Entscheidungen treffen und seinen Kunden den bestmöglichen Service bieten.

Was macht ein Finanzberater? Typische Aufgaben & Alltag

Papers on the wall

Fasziniert Sie die Welt der Finanzen und möchten Sie anderen Menschen helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen? Dann könnte der Beruf des Finanzberaters genau das Richtige für Sie sein. Doch wie sieht der Alltag aus und was sind die Aufgaben eines Finanzberaters?

Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Aufgaben eines Finanzberaters, zeigt typische Tagesabläufe und gibt einen Einblick in die erforderlichen Qualifikationen.

Aufgaben Finanzberater

Das Wichtigste in Kürze

  • Finanzberater analysieren die finanzielle Situation ihrer Kunden und entwickeln massgeschneiderte Strategien für den Vermögensaufbau und das Risikomanagement.
  • Der Berufsalltag umfasst Kundenberatung, Finanzanalyse, administrative Aufgaben und Weiterbildung.
  • Wichtige Qualifikationen sind fundierte Finanzkenntnisse, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und ein Gespür für die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden.
  • Die Spezialisierungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Altersvorsorgeberatung bis zur Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden.
  • Der Beruf eignet sich für analytische und kommunikative Persönlichkeiten mit hoher Integrität und Interesse an den Finanzmärkten.

Typische Aufgaben als Finanzberater

Als Finanzberater in der Schweiz übernehmen Sie eine Vielzahl anspruchsvoller Aufgaben, die weit über die reine Anlageberatung hinausgehen. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von der Verantwortung, die finanzielle Zukunft Ihrer Kundinnen und Kunden positiv zu gestalten.

Eine Ihrer Kernaufgaben ist die fundierte Finanzanalyse und Bedürfnisabklärung. 

  • Sie erfassen die aktuelle finanzielle Situation Ihrer Kunden
  • Analysieren Einnahmen, Ausgaben und Vermögen
  • Ermitteln Sie die finanziellen Ziele und die individuelle Risikobereitschaft.

Auf dieser Grundlage entwickeln Sie massgeschneiderte Finanzstrategien. Dazu erstellen Sie detaillierte Finanzpläne und entwickeln Strategien, um kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu erreichen. Dabei berücksichtigen Sie stets Aspekte des Risikomanagements und der Diversifikation.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Beratung zu verschiedenen Finanzprodukten:

Die kontinuierliche Kundenbetreuung und -akquisition runden Ihr Aufgabenspektrum ab. Sie pflegen langfristige Beziehungen, überprüfen regelmässig die Finanzstrategien und passen diese bei Bedarf an. Gleichzeitig sind Sie stets auf der Suche nach neuen Kunden, um Ihr Geschäft auszubauen.

Lesetipp: Wie wird man Finanzberater in der Schweiz?

Alltag

Ein Tag im Leben eines Finanzberaters

Der Arbeitsalltag eines Finanzberaters in der Schweiz ist abwechslungsreich und dynamisch. So könnte ein typischer Arbeitstag aussehen:

Am Morgen bereiten Sie sich auf anstehende Kundengespräche vor. Sie analysieren Marktentwicklungen und passen Ihre Finanzstrategien entsprechend an.

Im Laufe des Tages führen Sie mehrere Beratungsgespräche:

  • Erstkontakte mit potenziellen Neukunden
  • Detaillierte Analysegespräche zur finanziellen Situation
  • Vorstellung individueller Finanzstrategien
  • Folgegespräche zur Überprüfung bestehender Pläne

Zwischen den Terminen erledigen Sie administrative Aufgaben wie die Dokumentation der Kundengespräche, die Erstellung von Finanzplänen und die Bearbeitung von Kundenanfragen.

Die grösste Herausforderung im Berufsalltag ist oft die Balance zwischen Kundenberatung und Administration. Es gilt, genügend Zeit für eine qualitativ hochwertige Beratung zu finden und gleichzeitig alle regulatorischen und administrativen Anforderungen zu erfüllen.

Außerdem muss man immer auf dem Laufenden bleiben: Am Ende des Tages reserviert man sich Zeit für Weiterbildung, um über aktuelle Markttrends und neue Finanzprodukte informiert zu bleiben.

Qualifikationen und Kompetenzen

Eine fundierte Ausbildung im Finanzbereich ist unerlässlich. Diese kann in Form eines Studiums der Wirtschaftswissenschaften, der Betriebswirtschaft oder einer spezifischen Ausbildung im Finanzbereich erfolgen.

 Zusätzlich sind in der Schweiz gewisse Zertifizierungen von Vorteil:

  • SAQ-Zertifizierung (Swiss Association for Quality)
  • Chartered Financial Planner (CFP)
  • Chartered Financial Analyst (CFA)

Diese Zertifizierungen unterstreichen Ihre Expertise und schaffen Vertrauen bei potenziellen Kunden.

Neben den bereits erwähnten Zertifizierungen ist auch der Abschluss als Dipl. Finanzberater IAF eine wertvolle Qualifikation im Finanzbereich. Dieser Abschluss wird vom IAF (Interessengemeinschaft Ausbildung im Finanzbereich) vergeben. Unser Partner bietet Schulungen für diese Zertifizierung an, sodass Interessierte direkt bei uns weitere Informationen und Unterstützung erhalten, um ihre beruflichen Ziele zu erreichen. Kommen Sie gerne auf uns zu!

Aber nicht nur das fachliche Know-how ist wichtig. Auch ausgeprägte Soft Skills sind für Ihren Erfolg entscheidend:

  • Sie müssen komplexe Finanzthemen verständlich erklären können.
  • Für die Entwicklung maßgeschneiderter Finanzstrategien ist eine ausgeprägte Analysefähigkeit unerlässlich.
  • Einfühlungsvermögen in die Situation und die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ist unerlässlich.
  • Als Hüter der finanziellen Interessen Ihrer Kundinnen und Kunden müssen Sie absolute Zuverlässigkeit ausstrahlen.

In der sich ständig wandelnden Finanzwelt ist lebenslanges Lernen unerlässlich. Regelmäßige Weiterbildung hilft Ihnen, bei Finanzprodukten und -technologien auf dem Laufenden zu bleiben. Informieren Sie sich auch über gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen.

Spezialisierung

Spezialisierungsmöglichkeiten & Beschäftigungsformen in der Finanzberatung

In der Finanzberatung gibt es Spezialisierungsmöglichkeiten und unterschiedliche Beschäftigungsformen. Je nach Interessen und Stärken können Sie sich auf bestimmte Fachgebiete konzentrieren und Ihr Fachwissen vertiefen:

Die Art der Beratung kann je nach Arbeitgeber bzw. Beschäftigungsform stark variieren. Bei Banken liegt der Schwerpunkt häufig auf hauseigenen Produkten und Dienstleistungen, während Versicherungsberater in erster Linie Versicherungs- und Vorsorgelösungen anbieten. Unabhängige Finanzberater können dagegen aus einer breiteren Palette von Produkten und Anbietern wählen.

Bei der Beschäftigungsform kann zwischen einer abhängigen Beschäftigung und einer selbständigen Tätigkeit gewählt werden. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Lesetipp: Die unverzichtbaren Werkzeuge für den Finanzberater

Für wen eignet sich der Beruf des Finanzberaters?

Der Beruf des Finanzberaters ist anspruchsvoll und nicht für jeden geeignet. Er erfordert eine besondere Kombination aus Fachwissen, persönlichen Eigenschaften und Soft Skills.

Idealerweise interessieren Sie sich für Finanzmärkte und wirtschaftliche Zusammenhänge. Sie sollten Freude am Umgang mit Zahlen haben und gleichzeitig kommunikationsstark sein. Eine ausgeprägte Kundenorientierung ist unerlässlich, da der Erfolg in diesem Beruf massgeblich von der Fähigkeit abhängt, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Zu den wichtigsten Fähigkeiten gehören

  • analytisches Denkvermögen und Problemlösungskompetenz
  • hervorragende Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten
  • hohe Integrität und ethisches Verhalten
  • Belastbarkeit und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten
  • Bereitschaft zum kontinuierlichen Lernen

Weniger geeignet ist der Beruf für Personen, die Schwierigkeiten haben, komplexe Informationen zu verarbeiten oder zu kommunizieren. Auch wer nicht gerne Verantwortung für die finanziellen Entscheidungen anderer übernimmt oder mit Unsicherheit und Marktschwankungen nicht gut umgehen kann, sollte alternative Karrierewege in Betracht ziehen.

Kundenakquise für Finanzberater: So gewinnen Sie Neukunden

Als Finanzberater in der Schweiz stehen Sie vor einer grossen Herausforderung: Wie gewinnen Sie Kunden in einem stark regulierten Markt? Die Kundenakquisition erfordert nicht nur fachliches Know-how, sondern auch strategisches Geschick und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe. 

In diesem Artikel stellen wir Ihnen effektive Methoden zur Neukundengewinnung vor, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze berücksichtigen. Nach der Lektüre wissen Sie, wie Sie Ihr Netzwerk optimal nutzen, digitale Kanäle erfolgreich einsetzen und sich in der Schweizer Finanzlandschaft geschickt positionieren.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Kundenakquise in der Schweiz erfordert einen ausgewogenen Mix aus traditionellen und digitalen Methoden der Kundengewinnung.
  • Networking, Events und Präsentationen sind bewährte Offline-Strategien, während eine starke Online-Präsenz, SEO und Social Media die digitale Seite abdecken.
  • Die Kaltakquise unterliegt in der Schweiz strengen gesetzlichen Regelungen. Versuchen Sie besser durch Expertise, Kundenbetreuung und Co. zu überzeugen.
  • Eine klare Zielgruppendefinition und Nischenstrategie helfen Ihnen, sich von der Konkurrenz abzuheben und Ihr persönliches Markenimage zu stärken.
  • Messen Sie kontinuierlich Ihre Akquisitionserfolge, optimieren Sie Ihre Strategien und passen Sie sich flexibel an Marktveränderungen an, um langfristig erfolgreich Kunden zu gewinnen.
Varianten

Arten der Kundenakquise

Als Finanzberater in der Schweiz haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Kunden zu akquirieren. Es ist wichtig, diese zu kennen und gezielt einzusetzen, um erfolgreich neue Kunden zu gewinnen.

Offline vs. Online

Die klassischen offline Methoden der Kundengewinnung sind nach wie vor relevant:

  • Nutzung persönlicher Netzwerke
  • Teilnahme an Messen und Kongressen
  • Veranstaltung von Vorträgen und Workshops
  • Lokale Werbung (Print, Radio)

Digitale Strategien gewinnen zunehmend an Bedeutung:

  • Aufbau eines professionellen Internetauftritts
  • Content Marketing und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • Social Media Marketing (LinkedIn, Facebook, Instagram)
  • E-Mail-Marketing
  • Online-Werbung (Google Ads, Social Media Ads)

Akquiseformen

Der Kunde wendet sich an Sie, nachdem er auf Ihre Inhalte/ Angebote aufmerksam geworden ist – dies wird auch als Inbound Marketing bezeichnet. Dies geschieht häufig durch:

  • Empfehlung von bestehenden Kunden
  • Auffindbarkeit in Suchmaschinen
  • interessante Inhalte auf Ihrer Website oder in sozialen Netzwerken

Im Gegensatz dazu geht man beim Outbound-Marketing aktiv auf potenzielle Kunden zu. Dies ist in der Schweiz stark reglementiert und umfasst:

  • Telefonische Kontaktaufnahme
  • E-Mail-Versand
  • Direkt-Mailings
  • Persönliche Ansprache auf Veranstaltungen

Rechtliche Rahmenbedingungen

In der Schweiz wurde die Regulierung der Kaltakquise in den letzten Jahren verschärft. Von besonderer Bedeutung sind die Neuerungen im Fernmeldegesetz (FMG) und im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) von 2020.

Beschränkungen der Kaltakquise

  • Telefon: Telefonische Kaltakquise ist nur erlaubt, wenn die kontaktierte Person vorher eingewilligt hat oder eine Geschäftsbeziehung besteht.
  • E-Mail: Unverlangte Werbe-E-Mails sind nur erlaubt, wenn der Empfänger eingewilligt hat oder Kunde ist.
  • SMS: Dasselbe gilt für Werbung per SMS.
  • Briefe: Postwurfsendungen sind zulässig, sofern kein Verbot am Briefkasten angebracht ist.

Lesetipp: Wie wird man Finanzberater in der Schweiz?

Networking

Traditionelle Methoden der Kundengewinnung

Trotz zunehmender Digitalisierung sind traditionelle Methoden der Kundenakquisition nach wie vor relevant. Sie ermöglichen den persönlichen Kontakt und den Aufbau von Vertrauen, was in der Finanzbranche besonders wichtig ist.

Das persönliche Netzwerk ist oft der beste Ausgangspunkt für die Kundenakquisition:

  • Familie und Freunde: Informieren Sie Ihr unmittelbares Umfeld über Ihre Dienstleistungen. Bitten Sie nicht direkt um Aufträge, sondern um Empfehlungen von Personen, die von Ihrer Expertise profitieren könnten.
  • Ehemalige Kollegen und Geschäftspartner: Reaktivieren Sie alte Kontakte und informieren Sie über Ihr neues Tätigkeitsfeld.
  • Ehemaligen-Netzwerke: Nutzen Sie Kontakte zu ehemaligen Kommilitonen oder Schulfreunden.
  • Lokale Vereine und Organisationen: Engagieren Sie sich in Ihrer Gemeinde, um neue Kontakte zu knüpfen.

Branchenspezifische Veranstaltungen bieten hervorragende Möglichkeiten zum Networking:

  • Präsentieren Sie sich auf Fachmessen als Teilnehmer oder Aussteller und erschliessen Sie neue Kontakte.
  • Besuchen Sie regelmässig Veranstaltungen von Handelskammern oder Wirtschaftsverbänden.
  • Nutzen Sie Plattformen/ passende Veranstaltungsformate für branchenübergreifendes Networking.

Positionieren Sie sich mit eigenen Veranstaltungen als Experte:

  • Organisieren Sie Vorträge zu aktuellen Finanzthemen in lokalen Bildungseinrichtungen oder Bibliotheken.
  • Bieten Sie praxisnahe Schulungen an, z.B. zur Altersvorsorge oder zu Anlagestrategien.
  • Kombinieren Sie traditionelle und digitale Methoden mit Online-Seminaren.
  • Präsentieren Sie sich mit einem Informationsstand auf lokalen Märkten oder Stadtfesten.

Nutzen Sie traditionelle Medien, um Ihre Zielgruppe zu erreichen:

  • Schalten Sie Anzeigen oder schreiben Sie Gastbeiträge zu Finanzthemen.
  • Schalten Sie Anzeigen in Publikationen, die Ihre Zielgruppe liest, z.B. in Wirtschaftsmagazinen.
  • Verteilen Sie Informationsmaterial an strategischen Punkten wie Banken, Versicherungsbüros oder lokalen Geschäften.
  • Nutzen Sie lokale Werbeflächen, insbesondere an Orten, an denen sich Ihre Zielgruppe häufig aufhält.

Weitere Ideen und Methoden

  • Kooperationen mit ergänzenden Dienstleistern: Arbeiten Sie mit Rechtsanwälten, Steuerberatern oder Immobilienmaklern zusammen und empfehlen Sie sich gegenseitig.
  • Sponsoring: Unterstützen Sie lokale Sportvereine oder kulturelle Veranstaltungen, um Ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.
  • Tag der offenen Tür: Laden Sie Interessierte in Ihre Kanzlei ein, um Ihre Arbeitsweise transparent zu machen.
  • Wohltätigkeitsveranstaltungen: Organisieren oder unterstützen Sie Wohltätigkeitsveranstaltungen, um Ihr soziales Engagement zu zeigen und neue Kontakte zu knüpfen.
  • Kundenbeirat: Gründen Sie einen Beirat aus zufriedenen Kunden, die als Botschafter für Ihre Dienstleistungen fungieren.

Wichtig: Bei all diesen Methoden ist es wichtig, authentisch und werteorientiert aufzutreten. Ziel sollte es sein, potenzielle Kunden von Ihrer Kompetenz zu überzeugen und Vertrauen aufzubauen, anstatt aufdringlich zu wirken. Kombinieren Sie diese traditionellen Ansätze mit digitalen Strategien, um eine ganzheitliche und effektive Kundenakquise zu betreiben.

Online-Marketing

Digitale Strategien zur Kundengewinnung

In der zunehmend digitalisierten Finanzlandschaft der Schweiz sind Online-Strategien für Finanzberater unverzichtbar geworden. Eine effektive digitale Präsenz ermöglicht es, potenzielle Kundinnen und Kunden dort zu erreichen, wo sie sich informieren und nach Lösungen suchen. Hier die wichtigsten digitalen Methoden zur Kundengewinnung:

Schaffen Sie eine starke Online-Präsenz:

  • Erstellen Sie eine professionelle und benutzerfreundliche Website.
  • Erstellen Sie einen informativen Blog mit regelmässigen Beiträgen.
  • Entwickeln Sie zielgruppenspezifische Landing Pages.

Social Media Marketing spielt eine zentrale Rolle bei der digitalen Kundengewinnung. Nutzen Sie Plattformen wie LinkedIn für B2B-Kontakte und professionelles Networking, Facebook für eine breitere Zielgruppenansprache und Instagram, um jüngere Zielgruppen mit visuellen Inhalten zu erreichen. Vergessen Sie nicht die Bedeutung von Xing im deutschsprachigen Raum. PS: Folgen Sie uns!

Content Marketing und Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind weitere Schlüsselkomponenten:

  • Erstellen Sie hochwertige, relevante Inhalte, die Ihre Expertise zeigen.
  • Optimieren Sie Ihre Inhalte für relevante Suchbegriffe.
  • Bauen Sie Backlinks von vertrauenswürdigen Seiten auf.
  • Nutzen Sie unterschiedliche Formate wie Blogbeiträge, Infografiken und Videos.

Online-Werbung und automatisierte Akquise können Ihre Reichweite deutlich erhöhen:

  • Nutzen Sie Google Ads für gezielte Anzeigen zu relevanten Suchanfragen.
  • Nutzen Sie die präzisen Targeting-Möglichkeiten von Social Media Ads.
  • Nutzen Sie Retargeting-Strategien, um Website-Besucher erneut anzusprechen.
  • Automatisieren Sie E-Mail-Kampagnen für effektives Lead-Nurturing.
Diversifikation Beispiele

Akquisitionsstrategie entwickeln & Prioritäten

Eine effektive Akquisitionsstrategie ist der Schlüssel zum Erfolg für Finanzberater in der Schweiz. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie Sie Ihre Strategie entwickeln und Prioritäten setzen können.

In Kanälen denken

Identifizieren Sie die geeigneten Kanäle für Ihr Angebot und Ihre Zielgruppe:

  • Zielgruppenanalyse: Erstellen Sie detaillierte Personas Ihrer idealen Kunden. Berücksichtigen Sie Alter, Beruf, Einkommen, Lebenssituation und finanzielle Ziele.
  • Mediennutzungsverhalten: Recherchieren Sie, welche Medien Ihre Zielgruppe bevorzugt nutzt. (Beispiele: Junge Berufstätige: Instagram, LinkedIn, Finanz-Apps; Etablierte Geschäftsleute: LinkedIn, Fachzeitschriften, Business-Podcasts; Wohlhabende Senioren: Lokalzeitungen, Messen, persönliche Netzwerke)

Passen Sie Ihre Botschaft, Formate und Ihre Inhalte an jeden Kanal an:

  • LinkedIn: Fachartikel und Branchen-Insights teilen
  • Instagram: Visuelles Storytelling für Finanzthemen nutzen
  • Lokale Zeitungen: Schalten Sie Anzeigen oder bieten Sie Expertenkolumnen an.

Kombinieren Sie verschiedene Kanäle, um eine größere Reichweite zu erzielen. Achten Sie auf eine konsistente Botschaft über alle Kanäle hinweg.

Akquisestrategien beherrschen und ausbauen

Erstellen Sie eine Liste Ihrer aktuellen Stärken und Schwächen in der Kundenakquise. Und Konzentrieren Sie sich zunächst auf die Verbesserung Ihrer stärksten Akquisitionsmethoden.

Entwickeln Sie einen strukturierten Plan zum Erlernen neuer Strategien und nehmen Sie an Kursen und Workshops zu Verkaufstechniken und digitalem Marketing teil. Testen Sie neue Strategien in kleinem Rahmen und analysieren Sie die Ergebnisse, bevor Sie sie voll umsetzen.

Das eigene Netzwerk nutzen

Bieten Sie Ihrem Netzwerk regelmässig nützliche Informationen und Einblicke, ohne direkt zu verkaufen. Dies können Sie hervorragend mithilfe von Social Media und eigenen Blogbeiträgen realisieren.

Bauen Sie einen Expertenstatus auf:

  • Halten Sie Vorträge auf lokalen Veranstaltungen.
  • Veröffentlichen Sie Fachartikel in Branchenmagazinen.
  • Teilen Sie Ihr Wissen in LinkedIn-Gruppen oder lokalen Business-Netzwerken.

Entwickeln Sie ein strukturiertes Programm, um bestehende Kunden für Empfehlungen zu belohnen. Planen Sie auch regelmässige Treffen mit wichtigen Kontakten, ohne aufdringlich zu sein.

Lokaler Fokus

Stärken Sie zunächst ihren regionalen Auftritt, bevor Sie grösser denken. Nutzen Sie Google My Business und optimieren Sie Ihr Profil mit aktuellen Informationen, Fotos und regelmässigen Beiträgen. Verwenden Sie lokale Suchbegriffe auf Ihrer Webseite und erstellen Sie ortsspezifische Landingpages.

Lokale Werbung kann genau treffen:

  • Google Ads: Standortbasierte Anzeigen nutzen
  • Meta Ads: Auf Schweizer Regionen und Städte ausrichten
  • Lokale Printmedien: Inserate in lokalen Zeitungen schalten

Soziales Engagement wird regional teilweise hoch geschätzt:

  • Sponsoring lokaler Sportvereine oder kultureller Veranstaltungen
  • Teilnahme an Gemeinde- oder Stadtfesten
  • Kostenlose Workshops zur Vermittlung von Finanzwissen in lokalen Bibliotheken anbieten.

Lokale Partnerschaften für Win-Win Situationen: Zusammenarbeit mit anderen lokalen Unternehmen wie Rechtsanwälten oder Immobilienmaklern, um sich gegenseitig zu empfehlen.

Qualität und Kommunikation

Achten Sie stets auf eine gute Qualität, damit Ihre Kunden zufrieden bleiben, durch Stärkung Ihrer Expertise durch kontinuierliche Weiterbildung:

  • Regelmässige Teilnahme an Fachtagungen und Seminaren.
  • Absolvieren Sie anerkannte Zertifizierungen.
  • Halten Sie sich über aktuelle Finanztrends und Regulierungen auf dem Laufenden.

Streben Sie Branchenauszeichnungen und Zertifizierungen an. Bewerben Sie sich für relevante Auszeichnungen in der Finanzberatungsbranche.

Zeigen Sie Ihre Erfolge durch transparente Kommunikation. 

  • Veröffentlichen Sie regelmässig Fallstudien und Erfolgsgeschichten.
  • Veröffentlichen Sie Kundenreferenzen und Testimonials auf Ihrer Website und in sozialen Medien.

Aktives Bewertungsmanagement, ohne aufdringlich zu werden:

  • Ermutigen Sie zufriedene Kunden, Bewertungen auf Google, Facebook, Trustpilot oder branchenspezifischen Plattformen abzugeben.
  • Reagieren Sie schnell und professionell auf alle Bewertungen, auch auf negative.
  • Fördern Sie dies subtil.

Lesetipp: Effektives Netzwerken: So sichern Sie langfristige Kundenbeziehungen

Vertrauen

Vertrauensaufbau und Kundenbindung

Vertrauensbildung und Kundenbindung sind bei Finanzthemen von zentraler Bedeutung. 

Diskretion und Seriosität bilden die Basis für eine erfolgreiche Kundenbeziehung. Um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, ist es wichtig, von Anfang an Kompetenz und Integrität zu zeigen. Im Gespräch sollten Sie aktiv zuhören, um die individuellen Bedürfnisse und Ziele Ihrer Kunden zu verstehen. Zeigen Sie Einfühlungsvermögen und vermeiden Sie es, vorschnelle Lösungen zu präsentieren. Entwickeln Sie stattdessen massgeschneiderte Vorschläge, die auf die spezifische Situation der Kunden zugeschnitten sind.

Erklären Sie die Vorteile Ihrer Dienstleistung am besten anhand konkreter Beispiele und Szenarien. Erklären Sie komplexe Finanzkonzepte in verständlicher Sprache und zeigen Sie auf, wie Ihre Beratung einen Mehrwert für die Kunden schafft. Transparenz ist dabei oberstes Gebot: Informieren Sie Ihre Kundinnen und Kunden klar über mögliche Risiken und Kosten.

Effektive Kommunikation und Nachbetreuung sind entscheidend für eine langfristige Kundenbindung. Etablieren Sie regelmässige Kontaktpunkte zu Ihren bestehenden Kunden, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein vierteljährliches Update kann angemessen sein, sollte aber an die individuellen Präferenzen der Kunden angepasst werden. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um über relevante Marktentwicklungen zu informieren und die Finanzstrategie der Kunden zu überprüfen.

Hinweis: Beachten Sie dabei die rechtlichen Rahmenbedingungen: Die unaufgeforderte Kontaktaufnahme zu Werbezwecken ist in der Schweiz streng geregelt. Vergewissern Sie sich, dass Sie das Einverständnis Ihrer Kundinnen und Kunden für eine regelmässige Kommunikation haben.

In der mehrsprachigen Schweiz ist es von Vorteil, wenn Sie Ihre Dienstleistungen in mehreren Landessprachen anbieten können. Der Aufwand und der mögliche Ertrag müssen allerdings klar abgewogen werden und ist für viele meist nicht sinnvoll. Berücksichtigen Sie auch regionale kulturelle Unterschiede in Ihrer Kommunikation, Preisgestaltung und Co. Was in Zürich als angemessen gilt, kann in Genf oder Lugano anders aufgefasst werden. Eine sensible und angepasste Kommunikation trägt wesentlich zur Vertrauensbildung bei.

Letztlich basiert eine erfolgreiche Kundenbindung auf Beständigkeit und Verlässlichkeit. Versprechen halten, Termine pünktlich einhalten und qualitativ hochstehende Beratung bieten. 

Lesetipp: Die unverzichtbaren Werkzeuge für den Finanzberater

Finanzberatung

Drei Tipps um sich abzuheben

In der hart umkämpften Schweizer Finanzberatungsbranche ist es wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben. Die folgenden drei Tipps können Ihnen dabei helfen:

Tipp 1: Entwickeln Sie eine Nischenstrategie

Mit einer Nischenstrategie positionieren Sie sich als Experte für eine bestimmte Zielgruppe. Ein Beispiel ist die Positionierung als Berater speziell für Familien.

  • Definieren Sie Ihre Zielgruppe genau: junge Familien, kinderreiche Familien, Patchworkfamilien oder Mehrgenerationenhaushalte.
  • Analysieren Sie die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppe: Altersvorsorge, Ausbildungsfinanzierung, Immobilienfinanzierung oder Vermögensübertragung zwischen den Generationen.

Entwickeln Sie massgeschneiderte Lösungen und kommunizieren Sie diese gezielt. Bieten Sie beispielsweise ein „Familienfinanzpaket“ an, das folgende Aspekte abdeckt:

  • Budgetplanung für die wachsende Familie
  • Strategien zur Finanzierung der Ausbildung der Kinder
  • Absicherung der Familie bei Krankheit oder Tod
  • Strategien zum langfristigen Vermögensaufbau für die ganze Familie

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, konzentrieren Sie sich auf Alleinstellungsmerkmale Ihres Angebots. Das kann eine besondere Expertise im Schweizer Familienrecht sein oder innovative Finanzprodukte speziell für Familien. Kommunizieren Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale klar und konsistent über alle Kanäle.

Bauen Sie ein persönliches Markenimage auf, das Ihre Expertise und Ihren Fokus auf Familien widerspiegelt. Dazu können gehören

  • Ein familienfreundlicher Auftritt in den sozialen Medien
  • Regelmässige Beiträge zu Familienfinanz-Themen in lokalen Medien
  • Organisation von Familienfinanztagen oder Workshops für Eltern und Kinder

Tipp 2: Netzwerke und Kooperationen

Effektive Vernetzung und strategische Kooperationen können Ihre Reichweite und Glaubwürdigkeit deutlich erhöhen:

Nehmen Sie aktiv an relevanten Veranstaltungen wie dem „Swiss Finance Forum“ oder den Treffen der „Swiss Financial Planners Organization“ teil. Halten Sie Referate oder moderieren Sie Podiumsdiskussionen zu Ihrem Spezialgebiet.

Bauen Sie ein Netzwerk von sich ergänzenden Dienstleistern auf. Für einen Family Financial Planner könnten dies sein

  • Rechtsanwälte, die auf Familienrecht spezialisiert sind
  • Immobilienmakler, die auf Familienimmobilien spezialisiert sind
  • Versicherungsexperten für Familienversicherungen
  • Steuerberater mit Expertise in Familienbesteuerung

Organisieren Sie gemeinsame Informationsveranstaltungen oder erstellen Sie Co-Branded Content.

Bilden Sie Partnerschaften zwischen erfahrenen und jungen Beratern. So verbinden Sie traditionelle und moderne Ansätze und sprechen verschiedene Kundengenerationen an.

Arbeiten Sie mit Schweizer Finanz-Influencern oder lokalen Persönlichkeiten zusammen. Dies können bekannte Wirtschaftsjournalisten, erfolgreiche Unternehmer oder Experten für Familienthemen sein. Gemeinsame Webinare, Podcast-Episoden oder Social-Media-Kampagnen können Ihre Reichweite deutlich erhöhen.

Tipp 3: Messen und optimieren Sie Ihre Akquisitionsstrategie

Ein datengestützter Ansatz ist entscheidend für den langfristigen Erfolg:

Implementieren Sie ein robustes Tracking-System für wichtige Kennzahlen wie z.B:

  • Anzahl neuer Kunden pro Monat
  • Konversionsrate von Interessenten zu Kunden
  • Durchschnittlicher Kundenwert
  • Kundenbindungsrate
  • Weiterempfehlungsrate

Nutzen Sie Tools wie Google Analytics für Ihre Website und CRM-Systeme für Ihr Kundenmanagement.

Fazit und Ausblick

Erfolgreiche Kundenakquisition erfordert einen vielseitigen und zukunftsorientierten Ansatz. Zu den wichtigsten Strategien gehören die Entwicklung einer Nischenspezialisierung, der Aufbau einer starken digitalen Präsenz, intensives Networking und die Integration innovativer Beratungsformate.

Ein ausgewogener Mix aus traditionellen und digitalen Methoden ist entscheidend, um unterschiedliche Kundengruppen anzusprechen und flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können. 
Vergessen Sie dabei nicht, Ihren bestehenden Kundenstamm zu pflegen. Pflegen Sie den regelmässigen Kontakt, bieten Sie einen Mehrwert und passen Sie Ihre Leistungen kontinuierlich an deren Bedürfnisse an.

Quellenangaben

Die unverzichtbaren Werkzeuge für den Finanzberater

Businessman checking laptop

Die Tools und Technologien, die erforderlich sind, um ein neues Unternehmen zu gründen, können selbst für die erfahrensten Finanzberater überwältigend sein. Bei so vielen Optionen, die verschiedene Aspekte des Geschäfts eines Beraters abdecken, wo fängt man an?

Finanzberater brauchen unterschiedliche Software und Tools, um ihr Tagesgeschäft zu regeln. Werfen wir einen Blick auf die am häufigsten verwendete Software für Finanzberater:



Verwahrer

Finanzberater brauchen einen Verwahrer, um die Vermögenswerte ihrer Kunden zu verwalten und ihre Trades auszuführen und abzuwickeln, aber nicht alle Verwahrer sind gleich. Verwahrer werden auch Depotbank genannt. Bei der Auswahl einer Depotbank gibt es einige wichtige Überlegungen: Zugang, Mindestbeträge, verfügbare Produkte, Kundensupport, digitale Erlebnisse, Automatisierung, Kosten und Kundenerfahrung.

Portfolio-Management-Software

Eine Portfolio-Management-Software hilft dem Finanzberater, die Verwaltung der Kundenportfolios effizient und präzise zu gestalten. Diese Software ermöglicht es, Investitionen zu überwachen, Risiken zu analysieren und die Performance in Echtzeit zu verfolgen. Bei den meisten Management-Softwares werden auch Performance-Reportings generiert. Dies ist ein wichtiges Instrument, um den Kunden zu zeigen, wie sich ihre Portfolios im Laufe der Zeit entwickeln. Mit diesem Tool können Berater Ziele und Bedürfnisse im Laufe der Beziehung mit ihren Kunden besprechen.

CRM und Kundenportale

Ein CRM-System ist wichtig, um den Überblick über die Kunden und ihre Fortschritte zu verfolgen. Ein solches System ermöglicht es, alle Kundeninformationen zentral zu speichern und jederzeit abrufbar zu machen, was die Qualität der Beratung deutlich verbessert. Durch das CRM-Tool kann der Berater Kundeninteraktionen, Präferenzen und historische Daten nachverfolgen, um eine maßgeschneiderte und personalisierte Beratung zu bieten.

Kundenportal-Software ermöglicht es Kunden, auf ihre Konten zuzugreifen, Gelder zu transferieren und ihre Bestände und Kosten einzusehen. Hier variieren die Softwares hinsichtlich Technologie und Möglichkeiten.

Lesetipp: Wie wird man Finanzberater in der Schweiz?

Finanzberatung

Compliance und Dokumentenaufbewahrung/Archivierung

Jeder Finanzberater muss sich an die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen halten. Dies umfasst verschiedene Bereiche wie Datenschutz, Geldwäschebekämpfung und Finanzberichterstattung. Ein wichtiger Aspekt ist einerseits die Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML), wobei Finanzberater sicherstellen müssen, dass sie ihre Kunden kennen (Know Your Customer, KYC), um verdächtige Aktivitäten zu erkennen und zu verhindern.

Datenschutz ist ein weiteres wesentliches Element der Compliance. In der Schweiz müssen Finanzberater sicherstellen, dass die Datenschutzbestimmungen gemäß dem Schweizer Datenschutzgesetz eingehalten werden. Compliance-Software unterstützt Finanzberater dabei, diese und andere regulatorische Anforderungen effizient zu erfüllen. Solche Tools bieten Überwachungssysteme, die potenzielle Risiken identifizieren und Alarm schlagen, wenn verdächtige Aktivitäten erkannt werden. Zudem ermöglichen sie eine lückenlose Dokumentation und Berichterstattung.

Bei Everon

Bei Everon bemühen wir uns, unabhängige Finanzberatung effizienter zu gestalten. Wir haben viele der hier aufgeführten Technologien zu einer Plattform kombiniert. Auf einer intuitiven, integrierten Plattform können Berater Konten eröffnen, Portfolios managen und Reportings erstellen – zu einem Bruchteil der heutigen ständig steigenden Technologiekosten. Wir können Ihnen helfen, die Abläufe zu optimieren, die Gemeinkosten zu senken und die Kundenerfahrung zu verbessern. Um einen Termin zu vereinbaren, kontaktieren Sie uns.