Säule 3a Vergleich: Diese Investments sind lohnenswert

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Um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen, wird das Vorsorgesystem in Zukunft angepasst werden müssen. Diese Änderungen betreffen vor allem die Finanzierung der Renten. Allerdings ist es weiterhin eine Herausforderung, im 3-Säulen-System der Schweiz das heutige Rentenniveau in der 1. und 2. Säule zu halten.

Um einen sicheren finanziellen Ruhestand zu gewährleisten, ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass der Einzelne Eigenverantwortung übernimmt und entsprechend plant. Das freiwillige Sparen in der 3. Säule ist daher zu einem Eckpfeiler der persönlichen Altersvorsorge geworden.

Die Säule 3a dient als Lösung, um Vorsorgelücken in der 1. und 2. Säule zu schliessen. Die Vielzahl der Anlagemöglichkeiten macht die Entscheidung allerdings zu einer komplexen Angelegenheit. Wir haben daher für Sie die verschiedenen Anlagen der Säule 3a hinsichtlich Renditechancen, Risiken und Gebühren verglichen. Der Vergleich hilft Ihnen dabei, Ihre persönliche Anlagestrategie zu finden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 3. Säule ist die private Vorsorge in der Schweiz und gewinnt immer mehr an Bedeutung.
  • Mit Einzahlungen in Säule 3a Vorsorgeprodukte werden Steuerersparnisse erzielt.
  • 3a-Zinskonti bieten aktuell etwa 0.40 Prozent Zinsen (Stand 03/2023).
  • Ein Vergleich der Anlageprodukte sollte Laufzeit, Performance und Gebühren berücksichtigen.
  • Mit einem höheren Risiko lassen sich langfristig höhere Renditen erzielen.
  • Erfahrungsgemäss bieten kompetente Vermögensverwaltungen mit einer individuellen Anlagestrategie einen optimalen Mix aus Risiko und Rendite.
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Säule 3a Vergleich: Darauf sollten Sie beim Vergleich achten

Ob Sparkonto, Wertschriftensparen oder Fondskonto: Wer die für sich beste Anlage sucht, muss zunächst wissen, welche Punkte dabei verglichen werden müssen. Diese unterscheiden sich je nach Anlageform.

Sparkonto

Bei einigen Anbietern ist die Eröffnung eines Säule-3a-Sparkontos grundsätzlich nur möglich, wenn bei der Bank weitere Produkte abgeschlossen werden (etwa ein Privatkonto). Regionale Banken bieten ausserdem 3a-Sparkonten teilweise nur Kunden an, welche in der Region der Bank wohnen.

Darüber hinaus ist beim Vergleich auf folgende Punkte zu achten:

  • Zinsen: Generell ist ein Sparkonto zwar eine sichere Anlage, dafür sind die Erträge sehr gering. Dennoch lohnt sich der Vergleich, denn die Zinsen für 3a-Sparkonten bewegen sich in einer Bandbreite von etwa 0.10 bis 1 Prozent.
  • Kontogebühren: Im Normalfall werden keine Kontoführungsgebühren in Rechnung gestellt. Unterschiede gibt es bei den Anbietern allerdings bei den weiteren Gebühren. Diese fallen etwa bei Auflösung zur Pensionierung an und können bis zu 100 Franken betragen.
  • Gebühren bei Anbieter-Wechsel: Dieser wird meistens kostenlos durchgeführt. Einige Anbieter berechnen jedoch bis zu 100 Franken.
  • Gebühren bei Vorbezug: Hier gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Dabei spielt der Grund des Vorbezugs (etwa wegen neuer Selbstständigkeit, Erwerb eines selbst bewohnten Eigentums oder Wegzug ins Ausland) eine grosse Rolle. Die Höhe der Gebühren reicht von 0 bis etwa 600 Franken. Insbesondere der Wegzug ins Ausland ist bei einigen Anbietern mit hohen Gebühren verbunden und kann auch schon mal 950 Franken kosten. Mehr dazu im Beitrag über die 3a-Auszahlung.

3a-Fonds oder 3a-Wertschriften-Lösungen

Wer auf Rendite bei seiner 3. Säule achtet, wird in Aktien investieren. Dies ergibt sich schliesslich aus dem langfristigen Vergleich. Bei der Suche nach der optimalen Anlagestrategie muss beachtet werden, dass in der Säule 3a die Investition in einzelne Aktien nicht möglich ist. Das bedeutet: kein Trading wie in einem freien Depot. Da Vorsorgegelder diversifiziert angelegt werden müssen, kommen ausschliesslich 3a-Fonds oder 3a-Anlagestrategien in Betracht.

Bei 3a-Fonds sind Performance und Gebühren für den Erfolg verantwortlich. Es sollten also bei der Auswahl folgende Details verglichen werden:

  • Performance: Erfolgreiche Investitionen am Aktienmarkt erfordern einen langfristigen Anlagehorizont, um Kursschwankungen ausgleichen zu können. Die Performance von 3a-Fonds lag im Zeitraum 2012 bis 2022 etwa zwischen -0.90 und +4.7 Prozent jährlich. Die grosse Bandbreite macht deutlich, dass sich ein Vergleich lohnt. Dabei muss angemerkt werden, dass es sich bei den Fonds mit leicht negativer Performance ausschliesslich um Fonds mit minimaler Aktienquote handelt.
  • Total Expense Ratio (TER): Mit dieser Kennzahl werden alle Kosten des Fonds abgebildet, die ausserhalb der Ausgabeaufschläge anfallen. Die TER von 3a-Fonds bewegt sich etwa von 0.60 bis 1.50 Prozent jährlich (Stand 03/2023).
  • Ausgabegebühr und Rücknahmegebühr: Auch wenn diese Gebühren jeweils nur einmalig anfallen, wirken sie sich auf die Gesamtrendite aus. Hier ist mit Gebühren von insgesamt 0 bis 1.5 Prozent zu rechnen.
  • Depotgebühren: Der Markt der Anbieter ist in den letzten Jahren in Bewegung geraten. Bei Depotgebühren von aktuell rund 0 bis 1 Prozent jährlich ist daher auch hier ein Vergleich empfehlenswert.
Depot verwalten

Das Säule-3a-Konto mit Zins: Damit können Sie rechnen

Wie bereits im obigen Abschnitt angegeben, liegen die Zinsen für 3a-Sparkonten aktuell im Durchschnitt bei etwa 0.40 Prozent (Stand 03/2023). Dabei sind Zinsen deutlich darüber eher die absolute Ausnahme. Den Mittelwert von 0.40 Prozent erhalten Anleger beispielsweise bei der Luzerner Kantonalbank oder Raiffeisenbank (Stand 03/2023).

Bei einer Inflationsrate von rund 2.8 Prozent per Februar 2023 bedeutet die aktuelle Verzinsung auf 3a-Sparkonten somit einen realen Wertverlust. Das Verhältnis dürfte sich langfristig kaum ändern, da bei fallender Inflation auch wieder mit noch tieferen Zinsen zu rechnen ist. Auch beim aktuell steigenden Zinsniveau passen sich die Zinsen auf Sparguthaben nur verzögert an.

Der Vorteil von 3a-Zinskonti beschränkt sich somit auf den Vorteil einer risikoarmen Anlage. Eine nennenswerte Rendite ist daher nur mit einem gewissen Risiko zu erzielen. Langfristvergleiche zeigen dabei, dass bei hinreichender Diversifizierung und einem Anlagehorizont oberhalb von zehn Jahren die Investition am Aktienmarkt immer eine positive Rendite erbracht hat.

So entwickelt sich eine Säule-3a-Anlage

Die Unterschiede der verschiedenen Anlageformen werden an praktischen Beispielen besonders deutlich. Nachstehend sehen Sie daher zur besseren Orientierung den Vergleich der Entwicklung einer Anlage von 10.000 Franken in unterschiedlichen Anlageformen und Laufzeiten.

Auszahlung nach Laufzeit von …Zinskonto (durchschnittlicher Zins in den jeweiligen Laufzeiten)Fonds defensiv (bis 15 Prozent Aktienanteil, Beispiel Zürcher Kantonalbank)Fonds chancenreich (bis 45 Prozent Aktienanteil, Beispiel Zürcher Kantonalbank)
5 Jahre Laufzeit (2017 bis 2022)10’0009’82711’757
10 Jahre Laufzeit (2012 bis 2022)10’51311’52115’883
20 Jahre Laufzeit (2002 bis 2022)12’21315’10118’536

Der Aktienanteil – Rendite für die Vorsorge

Der obige Vergleich verdeutlicht insbesondere folgende Ergebnisse der Vergangenheit:

  • Zinskonti sind dazu geeignet, Gelder kurzfristig sicher zu verwahren. Bei Liquiditätsbedarf in naher Zukunft besteht kein Risiko, durch Kurseinbrüche nur über ein vermindertes Kapital verfügen zu können.
  • Ab einem Anlagehorizont von 10 Jahren entsteht unter Berücksichtigung der Inflationsrate in der Regel mit Zinsanlagen ein Verlust.
  • Die Höhe des Aktienanteils entscheidet wesentlich über mögliche Renditen.
  • Geringe Aktienanteile und hohe Anteile an festverzinslichen Wertpapieren schützen bei kurzen Laufzeiten nicht vor Kursverlusten.

Auch bei Anlagestrategien ist der Blick in die Vergangenheit hilfreich. Dies ist zwar keine Gewähr für die Zukunft. Es zeigt jedoch, wie erfolgreich eine Vermögensverwaltung in den vergangenen Jahren gearbeitet hat. Der Vergleich wird hier allerdings dadurch erschwert, dass nicht alle Anbieter ihre Performance offen kommunizieren.

Investieren Bank

Anbieter, Produkte, Risiko oder Steuern: Weitere Punkte, die beim Vergleichen der Säule-3a-Angebote wichtig sind

Wie auch die Entwicklung in den Nachbarländern der Schweiz zeigt, steht das Vorsorgesystem vor weiteren notwendigen Änderungen. Dazu zählt unter anderem eine Heraufsetzung des Rentenalters. Auch die Pensionskassen müssen sich den Herausforderungen stellen. Der Umwandlungssatz bestimmt wesentlich die Höhe der Altersrente. Mit diesem Satz wird zur Berechnung der Rente das Pensionskassenguthaben multipliziert. Inzwischen sind jedoch viele Pensionskassen gezwungen, den Umwandlungssatz herabzusetzen.

Die private Vorsorge wird also zum Schlüssel für ein finanziell sorgenfreies Rentenalter. Damit hier die Rendite stimmt, ist der Vergleich der Vorsorgeprodukte und Anbieter von entscheidender Bedeutung. Nachstehend als weitere Hilfestellung grundsätzliche Punkte, auf die Sie beim Vergleich achten sollten.

Anbieter: Bank oder Versicherung – wesentliche Unterschiede

Viele Jahre galten Lebensversicherungen als wesentlicher Baustein einer privaten Altersvorsorge. Der Markt hat sich jedoch gravierend verändert und damit hat die Bedeutung der 3a-Versicherungspolicen entsprechend abgenommen.

Die Gründe dafür sind:

  • Versicherungspolicen können aufgrund ihrer Reglementierungen zur Kapitalanlage derzeit keine nennenswerten Renditen für das angelegte Kapital erzielen.
  • Alle Versicherungsleistungen müssen über Beiträge finanziert werden, welche die Rendite zusätzlich belasten.
  • Die Kosten einer Versicherungspolice sind weniger transparent als bei Bankprodukten.
  • Die getrennte Absicherung von Risiken ist meistens günstiger als eine Kombination von Versicherung und Ansparen.

Bankprodukte sind auf die Entwicklung des Vermögens ausgerichtet. Der Fokus liegt also darauf, wie viel Kapital wie sicher zum Renteneintritt zur Verfügung steht.

Welche Produkte im Portfolio passen zu meiner persönlichen Anlagestrategie

Strategien sind nicht zwingend gut oder schlecht. Sie müssen vielmehr zu den persönlichen Voraussetzungen passen. Die Auswahl der Produkte ist daher etwas Entscheidendes.

Die wesentlichen Unterschiede der Produkte sind:

  • 3a-Vorsorgekonto als Zinskonto: Es ist die einfachste Lösung mit einem hohen Mass an Sicherheit. Wer genügsam ist, wählt diese simple Anlageform. Es gibt zwar sehr geringe Erträge, aber Anleger generieren zumindest Steuerersparnisse. Das Guthaben ist zwar nicht durch die Einlagensicherung abgedeckt, doch es fällt im Konkursfall in die zweite Konkursklasse (maximal 100’000 Franken je Vorsorgenehmer). Das bedeutet, Anleger werden gleich nach Löhnen und PK-Beiträgen und vor allen anderen Gläubigern bedient. 3a-Sparkonten sind insbesondere für Anleger mit kurzfristigem Anlagehorizont die geeignete Lösung, um Steuervorteile zu nutzen.
  • 3a-Fonds: Die Fonds bieten Anlegern mit längerem Anlagehorizont höhere Renditeaussichten und steuerfreie Dividenden.
  • 3a-Anlagestrategien: Damit erhalten Anleger eine Vermögensverwaltung innerhalb der Säule 3a. Das Portfolio bei einer Vermögensverwaltung kann auch mit direkten Titeln am Aktienmarkt umgesetzt werden. Innovative digitale Vermögensberatungen erlauben bereits eine Anlage ab einem Vermögen von 30’000 Franken.
  • 3a-Versicherung: Die Police kombiniert einen Versicherungsschutz (etwa für den Todesfall) und eine Sparanlage für das Alter. Wie bereits in obigem Abschnitt beschrieben, ist heute die Trennung von Versicherungsschutz und Altersvorsorge wesentlich effizienter und hinsichtlich der Kosten transparenter.

Risiko und Altersvorsorge

Wie passen eine solide Altersvorsorge und Anlagerisiko zusammen? Die Anlagemöglichkeiten innerhalb der Säule 3a sind auch mit unterschiedlichen Risiken verbunden. Grundsätzlich gilt hier, was auch generell bei allen Anlagestrategien gilt: Mehr Renditechancen bedeuten auch ein erhöhtes Risiko. Dennoch ist hier die Vermeidung jeglichen Risikos nicht immer zielführend. Vielmehr müssen Anlagerisiko mit dem persönlichen Risikoprofil übereinstimmen. Vermögensverwaltungen bieten dazu Tools an, die zur passenden Anlagestrategie führen.

Grundsätzlich kann jedoch festgestellt werden: Je länger der Anlagehorizont ist, desto geringer ist das mit Kursschwankungen verbundene Anlagerisiko und desto besser ist die Rendite. Schliesslich werden Kurseinbrüche erfahrungsgemäss bei Laufzeiten ab etwa zehn Jahren bei entsprechender Diversifikation in der Regel wieder ausgeglichen. Je näher der Renteneintritt rückt, desto mehr sollte jedoch auf risikoarme Strategien umgeschwenkt werden.

Individuelle Vermögensstrategie

3a-Anlagestrategien wie von Everon ermöglichen eine optimale Abstimmung persönlicher Wünsche und Bedürfnisse. In dem Zusammenhang haben beispielsweise nachhaltige Investments (ESG) an Bedeutung gewonnen.

Sitz der Vorsorgegesellschaft

Die Höhe des Steuersatzes wird bekanntermassen wesentlich von den Kantonen bestimmt. Daher sollten Ausländer den Sitz der Vorsorgegesellschaft berücksichtigen. Denn wenn sie die Schweiz vor Renteneintritt verlassen, zählt der Steuersatz des Kantons, in dem die Vorsorgegesellschaft ihren Sitz hat.

Investieren

Säule 3a im Vergleich: Gibt es Alternativen?

Wer sich als Trader an der Börse betätigt, wird mit den Anlagen am Kapitalmarkt innerhalb der Säule 3a nicht viel anfangen können. Dies spricht jedoch nicht gegen die Säule 3a, sondern vielmehr für eine optimale Aufteilung der Vermögensanlage und Altersvorsorge.

  • Steuervorteile mit Säule 3a nutzen: Steuerersparnisse sind wesentliche Bestandteile der Vorsorge. Diese bei freien Kapitalanlagen fehlenden Steuervorteile müssten dort zunächst einmal erwirtschaftet werden. Ferner wird der in den Lebensphasen unterschiedliche Grenzsteuersatz optimal ausgenutzt. Das bedeutet, Steuervorteile wirken sich besonders in Zeiten eines höheren Einkommens aus, also während des Berufslebens. Steuerbelastungen wiederum werden durch einen niedrigen Steuersatz bei niedrigerem Einkommen, wie im Rentenalter, abgemildert.
  • Mit freien Kapitalanlagen erweiterte Renditechancen nutzen: Natürlich gibt es auch vor dem Renteneintritt jede Menge erstrebenswerte Ziele. Und der Kapitalmarkt bietet immer wieder innovative Anlagemöglichkeiten. Da die Nutzung der Säule 3a auf einen jährlichen Maximalbetrag beschränkt ist, gilt es auch, die freie Kapitalanlage zu nutzen, um Kapital für spätere Jahre anzusparen. Dies kann zur Altersversorgung oder auch für andere Zwecke sein.

Zinsentwicklung für Sparkonten – doch bald für ein langfristiges Investment geeignet?

Auch wenn die Zinsentwicklung aktuell wieder nach oben zeigt: Die Zinsen auf Sparguthaben liegen weiter deutlich unter der Inflationsrate. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt ebenso, dass reine Sparkonten nur für kurzfristige oder maximal mittelfristige Laufzeiten zufriedenstellende Renditen erwirtschaftet haben. Mit der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung wird der Realzins jedoch erst mal noch eine Zeit lang negativ bleiben. Aus diesem Grund gehören Kapitalmarktanlagen für den langfristigen Vermögensaufbau in jede Säule-3a-Lösung.

Quellenangaben