Auf der Suche nach einer geeigneten Vorsorge fürs Alter stossen informierte Verbraucher irgendwann auf die Investition in Aktien und andere Wertpapiere. Schliesslich handelt es sich dabei um ein bewährtes Instrument, um langfristig Vermögen aufzubauen. Innerhalb der Altersvorsorge in der Schweiz bietet sich über 3a-Fonds eine hervorragende Möglichkeit, um im Vergleich zu reinen Zinskonten den Aufbau des Vorsorgekapitals zu optimieren.
Doch die Auswahl an Vorsorgefonds erscheint auf den ersten Blick unüberschaubar. Verschaffen Sie sich also mit diesem Beitrag einen ersten Überblick, wie Sie mit 3a-Fonds am besten investieren, worin sich die Fonds unterscheiden und was Sie bei der Auswahl beachten sollten.
Contents
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Wesentliche Vorteile von 3a-Fonds im Vergleich zu anderen Anlageformen
- 3 3a-Fonds vergleichen – darauf sollten Sie beim Vergleich der Angebote achten
- 4 Der Vorsorgefonds muss zur persönlichen Situation passen
- 5 Die Auswahl des Anbieters
- 6 Beeinflusst die Rendite: Gebühren bei 3a Fonds
- 7 Fonds vs. Versicherung: Diese Unterschiede sollten kennen
- 8 Häufige Fragen (FAQ)
Das Wichtigste in Kürze
- Mit 3a-Vorsorgefonds können Chancen am Börsenmarkt genutzt werden.
- Die Renditeaussichten sind langfristig deutlich über dem Zinsmarkt.
- Im Vergleich zu Versicherungsprodukten bieten Vorsorgefonds eine höhere Flexibilität.
- Bei der Wahl des 3a-Fonds sollte die persönliche Vermögenssituation sowie die Risikotoleranz berücksichtigt werden.
- Gebühren können die Rendite erheblich beeinflussen, weshalb sie bei der Auswahl des Fonds umfassend verglichen werden sollten.
Wesentliche Vorteile von 3a-Fonds im Vergleich zu anderen Anlageformen
Die Entwicklung am Zinsmarkt hat zum Jahresende 2022 neue Erwartungen bei Sparern geweckt. Hinzu kommt, dass 3a-Vorsorgekonten im Vergleich zu anderen Zinskonten besser verzinst werden.
Der aktuelle Vergleich (Dezember 2022) der Zinsen auf 3a-Vorsorgekonten bringt jedoch alle, die sich ernsthaft um ihre Vorsorge kümmern, auf den Boden der Realität. Danach bewegen sich die Zinsen zwischen 0 und 0.60 Prozent. Im Klartext: Damit lassen sich nur schwer nennenswerte Vorsorgegelder für die Zeit nach der Pensionierung aufbauen.
Wer in den vergangenen zehn Jahren in Schweizer Vorsorgefonds investiert hat, kann sich auf eine im Vergleich dazu hohe Rendite freuen. In dieser Zeit hat die Durchschnittsrendite bei den 3a-Fonds 23.4 Prozent betragen – was gut 2.1 Prozent pro Jahr entspricht. Die besten Fonds waren sogar noch besser und haben bis zu 54.5 Prozent Rendite in zehn Jahren abgeworfen, also mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.
Mit 3a-Fonds profitieren Anleger mit ihren Einzahlungen im Rahmen Ihrer Altersvorsorge somit von folgenden Vorteilen:
- Auch bei der Altersvorsorge von den Renditechancen an den Börsen profitieren.
- Anlagen für verschiedene Risikotypen möglich
- Kombination verschiedener Anlageklassen (Diversifikation)
- Nachhaltige Investments möglich
- Breites Angebot an aktiv und passiv verwalteten Anlagefonds.
3a-Fonds vergleichen – darauf sollten Sie beim Vergleich der Angebote achten
Erwerbstätige Personen, die in einer Pensionskasse versichert sind, können 6’883 Franken als Maximalbetrag steuerbegünstigt einzahlen. Wer dagegen nicht in einer Kasse versichert ist (kein BVG-Beitrag), kann sogar 34’416 Franken oder bis zu 20 Prozent seines Einkommens als Abzug von der Steuer beanspruchen. Dies führt dazu, dass Anleger einen Teil der Rendite vom Staat erhalten, wenn sie in der Säule 3a vorsorgen. Allerdings ist es wichtig, bei der Auswahl der Produkte sehr sorgfältig vorzugehen, da es hierbei um eine langfristige Investition geht.
Wer in der dritten Säule mittels 3a-Fonds Geld sparen möchte, vergleicht die angebotenen Fonds. Damit der Vergleich realistisch und objektiv gelingt, sollten Sie dabei auf folgende Punkte achten:
- Renditevergleich von Fonds mit gleichem Aktienanteil: Ein Vergleich von Renditen ist nur bei gleicher Aktienquote sinnvoll. Schliesslich sind höhere Renditechancen immer mit einem höheren Risiko verbunden.
- Gleiche Zeiträume und Zeitpunkte vergleichen: Aktienmärkte sind naturgemäss permanent in Bewegung. Daher ist es bei Performance-Vergleichen wichtig, bei den Fonds den gleichen Stichtag (Tag, Monat, Jahr) anzusetzen.
- Möglichst lange Perioden vergleichen: Es ist sinnvoll, die Rendite über einen möglichst langen Zeitraum zu vergleichen. Aktiv verwaltete Vorsorgefonds können möglicherweise kurzfristig eine höhere Rendite erzielen als passive Fonds. Ob dieser Vorteil über mehrere Jahre besteht, lässt sich erst anhand längerer Zeiträume, wie zehn Jahre, beurteilen.
- Die Rendite der Vergangenheit kann nicht hochgerechnet werden: Jeder Fonds hat ein anderes Risiko-Ertragsprofil und jederzeit können sich die Marktbedingungen ändern. Es ist also wichtig zu verstehen, dass es unmöglich ist, die Rendite der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunft vorherzusagen. Wichtiger ist es, zu überlegen, welche Art von Investition am besten zu Ihren eigenen Zielen und Bedürfnissen passt. Es geht insbesondere darum, den besten Ertrag bei akzeptablen Risiken zu erzielen.
- Gebühren beim Vergleich berücksichtigen: Die Fondskosten der verschiedenen Wertschriftenfonds in der Säule 3a unterscheiden sich stark. Beim Fondsvergleich ist daher neben der Rendite unbedingt ein Vergleich der Gebühren erforderlich, da diese massgeblich die Nettoperformance schmälern können. In den letzten Jahren haben sich sogenannte Säule-3a-Apps mit niedrigen Gebühren profilieren können. Auch sie investieren als digitale Vermögensverwalter oft in Fonds. Dabei setzen sie primär auf Indexfonds und Exchange Traded Funds (ETF) mit niedrigeren Gebühren. Da überrascht es nicht, dass ein deutliches Wachstum der digitalen Anbieter festzustellen ist.
- Fonds mit gleicher Zusammensetzung vergleichen: Zunächst sollten Sie sich über die verschiedenen Anlageklassen informieren und herausfinden, welche der eigenen Anlagestrategie am besten entspricht. Aktien bieten in der Regel ein höheres Renditepotenzial als Anleihen oder Immobilien, sind aber auch riskanter. Anleihen bieten tendenziell höhere Sicherheit als Aktien, aber weniger Rendite. Immobilien haben eine geringere Volatilität als Aktien, erfordern jedoch oft einen längeren Anlagehorizont, damit sich Gewinne einstellen.
- Fondsvermögen national oder international investiert: Um die Performance von Fonds zu vergleichen, muss ebenso der Anlagefokus identisch sein. Legt der Fonds international an oder ausschliesslich in der Schweiz? Weltweit anlegende Fonds versprechen grössere Chancen. Allerdings ist auch ein entsprechendes Research Voraussetzung. Schweizer Unternehmen können mitunter konkreter bewertet werden.
Der Vorsorgefonds muss zur persönlichen Situation passen
Die Investition in einen Fonds sorgt für mehr Diversifikation und ermöglicht es Anlegern, an den Kursanstiegen verschiedener Aktienmärkte und anderer Finanzmärkte teilzuhaben. Ein Fonds investiert sein Kapital in verschiedene Anlageprodukte und Unternehmen, was zu einer Streuung des Anlagerisikos führt.
Beim Vergleich der verschiedenen 3a-Fonds legen viele Anleger zunächst den Fokus auf die Performance. Schliesslich möchte jeder eine maximale Rendite erreichen. Beachten Sie jedoch, dass es sich bei Altersvorsorgeprodukten, insbesondere bei Investitionen am Aktienmarkt, um langfristige Anlagen handelt. Daher ist es wichtig, dass der Fonds zu Ihrer persönlichen Situation passt.
Berücksichtigen Sie daher bei der Wahl Ihres Vorsorgefonds folgende Punkte:
Persönlicher Anlagehorizont
Für Personen, die über eine Zeitspanne von mindestens zehn Jahren verfügen, empfiehlt es sich, einen grösseren Anteil an Aktien zu wählen. Während dieser Zeitspanne sind die Chancen gut, dass mögliche Negativrenditen wieder aufgeholt werden können. Bei einem Anlagehorizont unterhalb von zehn Jahren sorgen Anleihen und Immobilien für einen höheren Sicherheitsbaustein.
Persönliche Risikotoleranz
Vorsorgesparer, die Chancen am Aktienmarkt nutzen möchten, werden bei Säule-3a-Fonds fündig. Sie haben dabei die Auswahl zwischen einem sehr geringen oder hohen Aktienanteil. Welcher Anteil ratsam ist, hängt davon ab, welche Risiken Anleger eingehen wollen und können. Sie sollten also Ihre persönliche Risikotoleranz bei der Entscheidung berücksichtigen, welchen Betrag Sie in Aktien investieren möchten.
In Zusammenhang mit der individuellen Risikotoleranz können auch Anlageschwerpunkte eine Rolle spielen. Entscheiden Sie sich nur für Investments, die Sie persönlich positiv betrachten. Oft können Sie bei der Fondsauswahl bestimmte Segmente, wie Gesundheit oder Wasser berücksichtigen.
Verhältnis zum Gesamtvermögen
Bei der Entscheidung für einen Fonds sollte man den Gesamtwert des Vermögens berücksichtigen. Wenn jemand über eine Immobilie im Wert von einer Million Franken verfügt, kann er problemloser einen höheren Anteil an Aktien in seiner Säule-3a-Anlage vorsehen als jemand ohne ein solches Vermögen. Ebenso tragen Ansprüche aus Pensionskassen oder sonstiges liquides Vermögen dazu bei, den Risikoanteil zugunsten von Renditechancen zu erhöhen.
Persönliche Neigung zu Nachhaltigkeit
Nicht alle Fonds, die als nachhaltig bezeichnet werden, sind es auch. Ein tatsächlich nachhaltiger Fonds, der den strengen ESG-Kriterien entspricht, sollte mit dem gesamten Fondsvermögen entsprechend investiert sein. In einigen Fällen werden Anlageportfolios jedoch nur teilweise nach nachhaltigen Kriterien ausgewählt. Bei der Anpassung eines passiven Anlageansatzes mit ETFs kann es schwierig sein, das gesamte Kapital nachhaltig anzulegen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei Ihrem Anbieter über die Nachhaltigkeitskriterien erkundigen und wissen, wie sich die Portfolios zusammensetzen.
Was bedeutet es, nach ESG-Kriterien anzulegen?
ESG investieren impliziert, dass Umwelt- (Environmental), Sozial- (Social) und Unternehmensführungs- (Governance) Faktoren (kurz: ESG) in die Investitionsentscheidungen einfliessen. Die ESG-Kriterien umfassen ein breites Themenspektrum, das normalerweise nicht Teil der finanziellen Analyse ist, aber dennoch eine finanzielle Bedeutung haben kann.
Die Abkürzung bedeutet konkret:
- Environmental: Investitionen in erneuerbare Energien, umweltverträgliche Produktion, geringe Emissionen und effizienter Umgang mit Rohstoffen und Energie
- Social: hohe Standards hinsichtlich Arbeitssicherheit, faire Arbeitsbedingungen bei angemessener Entlohnung, Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern
- Governance: interne Kontrollen zur Verhinderung von Korruption, Nachhaltigkeitsmanagement auf Vorstandsebene und Sicherstellung der Einhaltung von Gesetzen zur Vermeidung von unnötigen Risiken
Wenn Sie also Kriterien wie Verantwortungsbewusstsein bei der Reaktion auf den Klimawandel, angemessene Lieferkettenmanagement-Strategien, eine faire Behandlung der Mitarbeitenden und eine vertrauensvolle Unternehmenskultur als wichtig erachten, sollten Sie Ihr Geld und besonders Ihre Altersvorsorge nach ESG-Kriterien anlegen. Allerdings gilt es zu beachten, dass bislang eine eindeutige Definition der ESG-Kriterien noch in der Findung ist.
Die Auswahl des Anbieters
Nur wenn Sie Ihrem Vermögensberater das notwendige Vertrauen entgegenbringen können, werden Sie mit ihm langfristig zufrieden sein. Bleibt ein ungutes Gefühl, nutzt auch keine gute Performance. Prüfen Sie dazu zunächst, ob eine Beratung, persönlich oder digital, angeboten wird. Die digitalen Angebote erleichtern inzwischen die Anlage. Ebenso wichtig ist es dabei allerdings, bei offenen Fragen oder Problemen einen persönlichen Ansprechpartner erreichen zu können.
Neben dem Gebührenvergleich ist für eine objektive und individuelle Beratung insbesondere die Antwort auf eine Frage wichtig: Ist der Anbieter tatsächlich unabhängig und kann auf mehrere Angebote am Markt zurückgreifen oder ist er gebunden? Ziehen Sie also auch einen Säule 3a Wechsel in Betracht.
Beeinflusst die Rendite: Gebühren bei 3a Fonds
Bei 3a-Produkten sollte der Vorsorgesparer nicht zuletzt auf möglichst niedrige Kosten achten. Laut dem Vergleichsportal Moneyland kosteten 2021 etwa passiv verwaltete Fonds durchschnittlich 0.76 Prozent an Gesamtgebühren und bei aktiv verwalteten Fonds waren es im Durchschnitt 1.17 Prozent.
Wenn auch der erwähnte Vergleich nicht pauschalisiert werden kann, so wird deutlich: Höhere Gebühren sprechen nicht automatisch für eine angemessene Qualität eines Fonds. Denn gerade über einen langen Zeitraum beeinflussen Gebühren erheblich die Nettorendite.
Berücksichtigen Sie daher beim 3a-Vergleich der Vorsorgefonds folgende Gebühren und orientieren Sie sich insbesondere an den angegebenen Bandbreiten:
Total Expense Ratio (TER)
Dies sind die Kosten der Fondsverwaltung, die dem Fondsvermögen direkt belastet werden. Sie finden die Position im Factsheet des Fonds. Die Kosten werden auch als Betriebsaufwandsquote, laufende Kosten, Pauschalkosten, Verwaltungsgebühr oder Management Fee bezeichnet.
Bandbreite: etwa 0.25 bis 1.70 Prozent
Ausgabe- und Rücknahmekommission
Die Kommission, die beim Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen anfällt, kann bis zu fünf Prozent betragen. Sollte sie bei Kauf und Verkauf belastet werden, können somit bis zu zehn Prozent Gebühren anfallen.
Bandbreite: etwa 0.00 bis 5 Prozent
Margen auf den Kauf und Verkauf von Fremdwährungen
Kaufen Sie einen Fonds in einer anderen Währung, etwa in USD, kauft Ihre Bank zunächst US-Dollar. Dadurch entstehen Margen auf Fremdwährungen, wie bei jedem Tausch von Währungen für eine Reise. Beim Verkauf fällt die Marge für Fremdwährungen nochmals an.
Verwässerungsschutz: Ausgabe- und Rücknahmespreads
Dieser Spread soll verhindern, dass durch den Vertrieb neuer Fondsanteile den bisherigen Fondsinhabern Nachteile entstehen. Sobald Sie Geld in einen Fonds investieren, muss dieser mit diesem Kapitalzufluss neue Titel erwerben. Dadurch wird erneut ein Spread gezahlt (Differenz zwischen Verkaufskurs und Kaufkurs). Diese Spreadkosten werden mit dem sogenannten Verwässerungsschutz an Sie weiterbelastet.
Sonstige Transaktionskosten
Neben den genannten Transaktionskosten können weitere Gebühren wie Courtagen oder Börsengebühren anfallen, welche Banken für die Abwicklung erheben. Einige Anbieter berechnen diese Positionen auch pauschal oder prozentual auf das Transaktionsvolumen.
Jeder Kauf oder Verkauf von Wertpapieren in der Schweiz unterliegt der sogenannten Eidgenössischen Stempelabgabe (Umsatzabgabe). Diese Abgabe beträgt 0.075 Prozent für inländische Wertpapiere und 0.15 Prozent für ausländische Wertpapiere je Vertragspartei. Indexfonds, die nicht an der Börse gehandelt werden, unterliegen keiner Stempelabgabe.
Depot- und Stiftungsgebühren
Für die Verwaltung des Depots fallen teilweise Depotgebühren an. Einige Anbieter erheben zusätzlich eine Stiftungsgebühr, da nur Stiftungen Träger von Vorsorgeprodukten sein können.
Bandbreite: etwa 0.00 bis 0.65 Prozent
Performancegebühr
Die Performancegebühr ist abhängig von der Wertentwicklung des Fonds. In Hedgefonds und alternativen Investments ist sie weitverbreitet, kann aber ebenso bei Aktien- oder Strategiefonds vorkommen.
Quellensteuern
Ihr Vermögen in der Vorsorge ist grundsätzlich steuerfrei. Dennoch können Steuern anfallen, wenn Sie in ausländische Wertschriften investieren. Dividenden und Zinsen unterliegen einer Quellensteuer, die in einigen Ländern erhoben wird. Hier sind Fonds von Vorteil, die Quellensteuern zurückfordern können.
Fonds vs. Versicherung: Diese Unterschiede sollten kennen
Bei den 3a-Versicherungsprodukten handelt es sich oft um sogenannte «gemischte Policen», mit denen für das Alter vorgesorgt und gleichzeitig Risiken abgesichert werden, etwa der Todesfall.
Wenn Sie sich für eine 3a-Police entscheiden, zahlen Sie eine Prämie und verpflichten sich zu langfristigen Einzahlungen. Wenn Sie die Police auflösen wollen oder die Einzahlungen nicht mehr leisten können, wird es ungünstig. Sie sollten daher bedenken, ob Sie über einen längeren Zeitraum verpflichtende Prämien bezahlen können. Die starre Ausgestaltung solcher Policen kann sich bei Arbeitslosigkeit oder bei einer Frühpensionierung negativ auswirken. Auch ist die Gebührenstruktur im Vergleich zu den 3a-Bankprodukten weniger transparent.
Flexibilität – Risikotoleranz – Renditechancen
Während bei Versicherungen eine Prämie bezahlt wird, investieren Sie beim Fonds Ihr Geld in Aktien und Anleihen. Dies bedeutet, dass Fonds ein höheres Risiko haben als Versicherungen, da sie den Schwankungen des Aktienmarkts ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite kann eine Investition in Fonds möglicherweise ein höheres Mass an Rendite bieten als eine Investition in Versicherungen. Daher ist es für Investoren entscheidend, ihre Risikotoleranz zu berücksichtigen und ihr Ziel (Rendite oder Sicherheit) abzuwägen. Wenn Sie bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, kann ein Fondssparplan interessant sein, da dieser flexibler ist als eine Versicherung und mehr Renditepotenzial hat. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche Grade an Risiko – es geht also nicht nur um hoch oder niedrig, sondern um verschiedene Grade des Risikos. Die Flexibilität ist ein weiteres Kriterium für Ihre Wahl der 3a-Vorsorge. Einige Fonds sind sehr flexibel und lassen Sie Änderungen vornehmen – hier spielt also auch die Art des Sparplans eine Rolle. Eine Versicherung hingegen bietet meistens keine grosse Flexibilität für Änderungen oder Auszahlungen – hier wird auf monatliche Zahlungsweisen und festgelegte Summen gesetzt.
Häufige Fragen (FAQ)
Warum sollte ich in einen 3a-Fonds investieren, statt ausserhalb der Säule 3a?
Da Sie Ihre Beiträge innerhalb der Höchstbeträge für die Säule 3a steuerlich geltend machen können, fahren Sie mit der Einzahlung bereits einen Teil der Rendite ein.
Welche möglichen Alternativen gibt es zu den 3a-Vorsorgefonds?
Mit dem Sparen in der Säule 3a nutzen Sie Steuervorteile. Wer nach Alternativen sucht oder die Höchstbeträge ausgeschöpft hat, dem stehen weitere Produkte der freien Vorsorge zur Verfügung. Aufgrund der günstigen Gebühren bieten sich Indexfonds oder ETFs an. Wer in den letzten fünf Jahren (Stand 10.12.2022) etwa auf den bedeutendsten Schweizer Index Swiss-Market-Index (SMI) gesetzt hat, konnte sich über eine Performance von gut 17 Prozent freuen, die damit beispielsweise deutlich über dem deutschen Leitindex DAX lag, der es auf gut 9 Prozent brachte.
Worin unterscheiden sich aktiv und passiv gemanagte Fonds?
Passiv gemanagte Fonds bilden einen bestimmten Index nach. Dies kann der S&P 500 sein oder ein anderer Index. Der Vorteil eines passiven Managements ist, dass es preiswert ist.
Aktiv gemanagte Fonds hingegen werden von Fondsmanagern gemanagt, die versuchen, den Markt zu schlagen. Sie kaufen und verkaufen Aktien, Anleihen, Edelmetalle oder Rohstoffe, um Gewinne zu erzielen. Die Kosten für das Management und die Transaktionen sind jedoch in der Regel höher.
Welchen Betrag kann ich maximal in einen 3a-Vorsorgefonds einzahlen?
Für 2023 gilt ein Maximalbetrag von 7’056 Franken bzw. 20 Prozent des Einkommens und maximal 35’280 Franken ohne Pensionskassenanschluss.
Quellenangaben
- [1] handelszeitung.ch
- [2] nzz.ch
- [3] raiffeisen.ch
- [4] comparis.ch