Politische Geschehnisse
Der August war geprägt von einer deutlichen Veränderung der globalen Geldpolitik und anhaltenden geopolitischen Spannungen.
Die Federal Reserve unter ihrem Vorsitzenden Jerome Powell signalisierte eine geldpolitische Kehrtwende und deutete den Beginn eines Zinserhöhungszyklus im September an. Powells Erklärung auf dem Gipfeltreffen in Jackson Hole betonte die Notwendigkeit einer geldpolitischen Anpassung und löste an den Märkten Optimismus aus. Andere Zentralbanken folgten diesem Beispiel, wobei viele weitere Zinssenkungen andeuteten, mit Ausnahme der Bank of Japan, welche die Zinsen um 25 Basispunkte anhob. Diese Anhebung führte zu erheblichen Verwerfungen, insbesondere an den japanischen Märkten, wo die Auflösung von Carry Trades zu einem starken Rückgang der Aktienkurse führte. Anleger, die sich zu niedrigen Zinssätzen Yen geliehen hatten, um in höher rentable Anlagen zu investieren, waren gezwungen, ihre Positionen zu schliessen, als der Yen aufwertete. Dies führte zu weit verbreiteten Verkäufen und erhöhter Volatilität.
Geopolitisch gesehen kam es im Nahen Osten zu einer Verschlechterung des brüchigen Waffenstillstands. Zudem machte die Ukraine Gebietsgewinne in der russischen Region Kursk, was die Sorge vor einer weiteren Eskalation schürte. Die Beziehungen zwischen den USA und China erfuhren durch Dialoge auf hoher Ebene eine positive Wende, doch das globale politische Klima blieb insgesamt angespannt.
Die Lage an den Märkten
Trotz der anfänglichen Volatilität stiegen die weltweiten Aktien im August um 2.5%, während die weltweiten Staatsanleihen 1.0% zulegten. Die anfänglichen Schwierigkeiten des Marktes wurden auf Befürchtungen einer Abkühlung der US-Wirtschaft zurückgeführt, die durch schwache Arbeitsmarktdaten und eine enttäuschende Leistung des verarbeitenden Gewerbes ausgelöst wurden. Diese Befürchtungen wurden jedoch gemildert, als die Anleger die Zinssenkungen der Fed erwarteten, was zu einer Erholung sowohl an den Aktien- als auch an den Rentenmärkten führte. Der VIX-Index, der die Marktvolatilität misst, schnellte Anfang des Monats in die Höhe, bevor er sich stabilisierte.
Ende August hatten sich die Märkte weltweit erholt. Der S&P 500 stieg um 2.4%, unterstützt durch ein breiteres Gewinnwachstum ausserhalb des Technologiesektors, während die europäischen Märkte, insbesondere Frankreich, dank des olympiabedingten Aufschwungs im Dienstleistungssektor eine bescheidene Erholung erlebten. Die zyklischen Sektoren blieben jedoch schwach und Japan stand aufgrund der Zinserhöhungen der Bank of Japan vor grossen Herausforderungen.
Die Auswirkung auf die Anlageklassen Aktien und Obligationen
Aktien
Der Aktienmarkt erfuhr eine erhöhte Volatilität, insbesondere in Japan, wo ein Einbruch von 12% an einem einzigen Tag am 5. August den grössten Rückgang seit 1987 bedeutete. Die US-Aktien, angeführt vom S&P 500, wurden zunächst durch den Rückzug der grossen Technologiewerte und die Besorgnis über die Wirtschaftsdaten beeinträchtigt, aber eine solide Gewinnsaison und die Erwartung von Zinssenkungen führten zu einer Erholung.
Die asiatischen Märkte zeigten sich widerstandsfähig, wobei der MSCI Asia ex-Japan und die Schwellenmärkte positive Renditen erzielten, unterstützt durch die Erwartung eines schwächeren US-Dollars und einer Lockerung der Fed. Japan blieb jedoch aufgrund der Auflösung von Carry Trades und der Aufwertung des Yen ein Ausreisser. Während europäische Aktien im August einen Aufschwung erlebten, blieb ihre Performance aufgrund eines ungünstigeren wirtschaftlichen Hintergrunds und eines langsameren Wachstums der Unternehmensgewinne in Schlüsselsektoren hinter den amerikanischen und asiatischen Pendants zurück.
Obligationen
Zu Beginn des Monates profitierten festverzinsliche Anlagen von der Flucht des Marktes in sichere Werte, wobei US-Treasuries angesichts der zunehmenden Erwartung aggressiver Zinssenkungen durch die Fed eine überdurchschnittliche Performance erzielten.
Der Bloomberg Global Aggregate Index verzeichnete starke Zuwächse, wobei globale Investment-Grade-Anleihen 1.9% zulegten. Hochverzinsliche Anleihen erzielten ebenfalls positive Renditen, blieben jedoch hinter ihren Investment-Grade-Pendants zurück. Europäische Anleihen verzeichneten mässige Gewinne, während japanische Staatsanleihen aufgrund der starken Inlandsnachfrage zulegten.
Schwellenländeranleihen schnitten besser ab, unterstützt durch einen schwächeren US-Dollar, welcher der Anlageklasse Rückenwind verlieh. Infolgedessen verzeichneten Schwellenländeranleihen eine Rendite von 2.3%.
Welche Auswirkungen hat dies für die Everon-Portfolien?
Die Everon-Portfolien haben sich in diesem volatilen Monat, welche von einem abrupten Start in mit teils erheblichen Verlusten an den Aktienmärkten und einer schnellen Erholung geprägt war, summa summarum grundsätzlich positiv entwickelt. Die weltweiten Märkte aber auch die Schweizer Märkte konnten sich vom Kaltstart in den Monat erholen. So lag die Performance bei fast allen Everon-Strategielinien im leicht positiven Bereich, mit bis zu +1.2%.